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TTB #53 – März 2021

Der März ist bei dieser Marathonvorbereitung eigentlich der entscheidende Monat. Wenn in dem alles gut läuft, kann am Ende gar nicht mehr viel passieren.

Die ersten beiden Wochen waren harte Belastungswochen, gefolgt von einer Entlastungswoche und die letzten 10 Tage des Monats ging es dann noch mal zur Sache. Für die Entlastungswoche hatte ich mir dann auch noch meine Leistungsdiagnostik eingeplant, was da raus kam ist aktuell noch offen.

Mit dem Elan aus der letzten Februar Woche startete ich voll durch und begann meine Woche gleich mal mit einem 18 km Lauf der 14 km in Marathon-Pace beinhaltete. Der Lauf war perfekt, bei optimalem Laufwetter und aktuell lief alles in die richtige Richtung. Die auflockernden Radeinheiten auf der Rolle waren nur im GA1 Bereich, Ziel war es die Beine zu lockern und die Grundauslagendauer auszubauen.

Den lockeren 12 km Lauf am Mittwoch versüßte ich mir, in dem ich sie auf meinen geliebten Trails im Tennenloher Fost abspulte. Hier fühle ich mich immer wie ein Kind, das raus gehen darf und spielen. Ein Spiel war der lange Lauf am kommenden Samstag dann aber nicht. Der Longrun mit 34 km stand auf dem Plan, doch zum Glück hatte ich bei diesem Lauf gute 18 km Begleitung von Kristin und so verflogen die Kilometer nur so. Die harte Woche spürte ich gut in meinen Beinen und hoffte nur, dass die Folgewoche ähnlich gut verlaufen würde.

Die zweite Woche im März begann, wie konnte es auch anders sein, mit einer schönen harten Einheit. 18 km standen an, mit 7x 1,5 km Interfallen in einer 4:25 bis 4:35 min/km Pace. Nach dem ersten Intervall war ich schon fast am Ende, aber wie so oft wurde es dann von Intervall zu Intervall besser nur die letzten beiden Intervall wurden noch einmal richtig hart. Leider spürte ich am Folgetag die harte Einheit sehr in meinen Waden, die verhärtet waren und schmerzten. Also Massage mit Anika-Massageöl und Voltarensalbe.

Nach einem Tag Pause standen wieder 18 km mit kurzen Steigerungsläufen am Ende an und ich hoffte nur, dass die Waden das mitmachen. Alles bis zu den kurzen Steigerungsläufen lief super, doch schon beim ersten Steigern merkte ich wie es der rechte Wade überhaupt nicht gefiel. Also abgebrochen und lieber locker weitergelaufen und Zuhause die Waden weiter verwöhnt.

Longrun am Samstag … das große Fragezeichen stand im Raum. Die Schmerzen in den Waden vergingen zum Glück schnell wieder und ich nahm mir vor, die 35 km am Samstag ganz locker zu laufen und jede Minute auf meine Waden zu hören. Nur 2x die Woche zusätzlich auf dem Rennrad sitzen und 3x Yoga haben sich sehr zu Gunsten meiner Waden ausgezahlt. Der Lauf verlief optimal und ich spüre wie langsam die langen Läufe immer lockerer werden.

Nach drei harte Trainingswochen ging es in der dritten März-Woche in eine Entlastungswoche, die aber ein kleines Highlight beinhalten sollte.

Der Start in diese Woche war noch einmal ein Lauf über 14 km, wobei die ersten 2 km nur ein lockeres Einlaufen waren und es dann für 10 km in die angestrebte Marathon-Pace ging. So langsam schaffe ich es auch die Pace zu laufen, die ich wirklich laufen will. Dieses mal war es leider noch etwas zu schnell, aber es wird so langsam. Es ist mein klares Ziel in den nächsten Wochen, exakter die Pace zu halten, die ich mir auch selber vorgebe. So will ich es dann auch schaffen im Marathon zu Beginn nicht wieder mal zu „überpacen“.

Am Mittwoch gab es dann das kleine Highlight der Woche! Die Leistungsdiagnostik für dieses Jahr stand an und dieses mal habe ich mich in die Hände der Sportpraxis Erlangen begeben. Was dabei raus gekommen ist verrate ich Euch aber in einem extra Blogbeitrag. Soviel sei schon verraten: Mit einer Leistungsdiagnostik war das Ganze nicht getan.

Nach der Leistungsdiagnostik habe ich mir am späten Nachmittag dann noch lockere 12 km gegönnt, bei denen ich mich habe treiben lassen und den Lauf einfach nur genossen.

Für den Samstag stand dann ein Halbmarathon auf dem Plan, mit dem Ziel diesen in einer etwas schnelleren Pace zu laufen. Hier machte mir zu Beginn nur das Wetter einen Strich durch die Rechnung, naja nicht ganz, aber meinen angedachten Plan/Strecke musste ich während dem Lauf ändern. Eigentlich hatte ich eine Oneway Strecke geplant, die über die ersten 21,1 km der geplanten Marathonstrecke verlief. Doch leider blies an diesem Tag ein so heftiger Wind aus der Richtung in die ich Laufen wollte, dass ich nach 5 km beschloss die Strecke zu ändern. Danach lief es dann wesentlich besser, doch ich merkte wie viel Kraft ich auf den ersten 5 km gegen den Wind verschwendet hatte. Eine durchschnittliche Pace von 4:40 min/km am Ende war dann ganz ok.

Ansonsten stand in der Woche noch die eigens auferlegte „Regentonnenchallenge“ an. Bedeutete jeden Tag zumindest mit den Beinen in das eiskalte Wasser der Regentonne zu steigen. Das Wasser hatte zwischen 3-6 Grad und die Woche über gewöhnten sich meine Beine langsam an diese kühle Abwechslung und meine muskulären Probleme verschwanden damit auch.

Die vierte Woche im März und somit der Start von meinen letzten harten Trainingsblock im Marathontraining. Der Auftakt war wieder eine Einheit mit einem hohen Anteil in der angestrebten Marathon-Pace. Die 18 km liefen recht locker und vor allem die 14 km in der Marathon-Pace liefen richtig gut. Das Thema „Pace konstant halten“, was bis jetzt immer meine Schwäche war, wird so langsam. Ich komme immer schneller in einen ruhigen Laufmodus und „sprinte“ zu Beginn nicht gleich los.

Die zweite Laufeinheit war ein lockerer Lauf und ging über 12 km bei frühlingshaften Temperaturen. Man fängt wieder richtig an solch lockeren Läufe zu genießen, wenn das Training für den nächsten Marathon in die heiße Phase geht. Ich muss ganz ehrlich sein, ich bin froh wenn mein Trainingsplan durch ist und der Marathon gelaufen. Aktuell ist mir mein Trainingskorsett etwas zu eng und ich werde es definitiv wieder lockerer gestalten.

Am Freitag stand eine Rennradrunde an, ich musste bei dem schönen Wetter einfach raus, auch wenn am Samstag der Longrun auf dem Plan stand. Eine Runde draußen auf dem Asphalt ist doch etwas ganz anderes als das Training auf der Rolle. Zum einen tut es gut wieder in der Natur unterwegs zu sein und zum Anderen fordern einen die Anstiege doch ganz anders. Es wurden dann fast 70 km auf dem Rennrad und mir war schon am Abend klar, dass der Longrun ein hartes Brett wird.

35 km Longrun, der wirklich letzte lange Lauf vor dem Marathon in genau 3 Wochen. Die letzten längeren Läufe gehen dann nur noch über 24 bzw. 21 km und es beginnt so langsam die Tapering-Phase. Die 35 km waren hart, auch wenn die Beine einfach so dahin flogen machte mir mein unterer Rücken etwas zu schaffen. Die gebückte Haltung auf dem Rennrad, die beim draußen Fahren wieder etwas anderes ist als auf der Rolle, schien sich beim langen Lauf zu rächen. Gerade zum Ende musste ich immer mal wieder eine kurze Pause einlegen, um meine Rückenmuskulatur etwas zu dehnen. Wie immer war am Ende alles gut und ich war froh diese letzte lange Einheit im Kasten zu haben.

Der Start in die letzten Tage des März startete für mich mit Intervallen. Meine Beine waren noch recht müde vom Wochenende und das anstehende Training ließ keine Entspannung erahnen: 2k – Einlaufen / 2x 3,5k in 4:35er Pace mit 1min Pause / 1k – Locker / 2x 3,5k in 4:35er Pace mit 1min Pause / 3k – Auslaufen. Es war hart und meine Beine wollten heute gar nicht so wie der Kopf. Aber irgendwie durchgezogen und danach wie immer glücklich.

Die letzte Einheit im März habe ich mir eine wundervolle Ausfahrt auf dem Rennrad gegönnt. Bei dem Wetter einfach ein muss für mich, denn ich bin doch ein ausgesprochener Schönwetter-Rennradfahrer. Gelaufen wird wieder ab Freitag und da werden dann Kilometer für die Oster-Marathon-Challenge gesammelt!

Und so sieht der März in nackten Zahlen aus:

EinheitAnzahl EinheitenUmfang gesamt
Laufen14273 km
Rennradfahren12475 km
Yoga117:23 h
Krafttraining21:22 h

TTB #52 – Februar 2021

Nachdem das Training im Januar schon extrem gut gelaufen ist, hoffte ich einfach nur, dass es im Februar so weiterlaufen würde.

Für den Februar waren für das Lauftraining 2 intensive Wochen geplant, gefolgt von einer Erholungswoche und dem Start des nächsten intensiven Block’s. Beim Rennradfahren standen längere Einheiten auf dem Plan, möglichst gleichmäßig, um damit die Grundausdauer noch weiter zu verbessern.

Als ich mir zu Beginn der ersten Woche meinen Trainingsplan anschaute, fragte ich mich, ob ich dass alles wirklich so absolvieren kann. Beim Lauftraining gab es einmal 16 km mit 12 km in meiner Marathon-Pace, dann 17 km mit 13 km in meiner Halbmarathon-Pace und am Wochenende dann ein langer Lauf über 30 km. Des Weiteren gab es noch 3 Einheiten auf dem Rennrad mit insgesamt 120 km, aber weitestgehend alles im lockeren Bereich (<80% FTP) und etwas Yoga zum Ausgleich. Was soll ich sagen, die Sorgen waren ganz unbegründet und die Woche verlief super und so ging es voll motiviert in die zweite Woche des Februar.

Es ist Februar, es ist kalt, es kommt so weißes Zeug vom Himmel, dieses weiße Zeug ist auf den Wegen für Intervallläufe nicht gerade von Vorteil! Dabei fing die zweite Woche im Februar noch ganz gut mit einem lockeren 17 km Lauf an, doch nachdem es mal kurz getaut hatte und dann wieder frohr, waren fast alle Wege extrem glatt. Meine Intervalleinheit musste ich somit nach einem kurzen Versuch in einen 10 km umwandeln und beschloss es am Folgetag noch einmal zu probieren. Doch auch am Tag darauf war wieder nur lockeres Laufen möglich … dann halt keine Intervalle. Auch der geplante lange Lauf am Wochenende war eher harte Arbeit als alles Andere. Der krönende Abschluss war dann der 10k Lauf für die „Valentine’s Day Challenge“. Auch nicht überragend, aber irgendwie rumgebracht. Ich glaube ich muss nicht mehr viel zu dieser Woche schreiben, sie war nicht gerade die motivierteste, nur die fast 130 km auf dem Rennrad und das Yoga haben diese Trainingswoche etwas positiver dastehen lassen.

Nach der vorangegangenen suboptimalen Trainingswoche, freute ich mich richtig auf die Erholungswoche. Ziel war es in dieser Woche Kraft und Motivation zu tanken, um dann für den nächsten harten Block wieder voll dabei zu sein. Drei Laufeinheiten standen im Plan und nur eine mit einer etwas höherer Intensität. Dazu gab es noch einige lockere Kilometer auf dem Rollentrainer und ich wollte zumindest eine ausgleichende Yoga Einheit unter bekommen. Aktuell vernachlässige ich leider das Krafttraining und auch das wohltuenden Yoga. Die Woche verlief dann insgesamt sehr gut, ich verbrachte zwar vielleicht etwas viel Zeit auf dem Rennrad, aber ab und zu muss man auch mal das tun wozu man Lust hat. Die Yoga Einheit habe ich auch untergebracht und sie tat verdammt gut. Plan für die nächste Woche … mindestens zweimal Yoga praktizieren.

Und schon startete die letzte Woche im Februar und noch dazu die Auftaktwoche der nächsten 3 harten Wochen. Der Montag begann noch gnädig mit einer 17 km Laufeinheit im Easy Peasy Mode, gefolgt von einer Laufeinheit am Mittwoch, die zeigen sollte, ob ich wieder voll da bin. Intervalle, 6x 1,5 km in einer 4:20er Pace mit 750 lockeren Metern dazwischen. Ich war wieder voll da und habe sauber abgeliefert, auch wenn ich danach voll durch war, aber auch glücklich, dass es wieder läuft. Für die letzte Laufeinheit in dieser Woche stand ein langer Lauf auf dem Plan. Desto näher wir an den Marathon kommen desto mehr Kilometer werden es im langen Lauf und so sollten es bei diesem schon 34 km sein. Um mal etwas Abwechslung in die ganze Lauferei zu bringen, war mein Laufziel dieses mal der Nürnberger Hauptmarkt. Der Hinweg über 17 km zog sich etwas, doch zurück war es dann recht kurzweilig und mit einer Pace von durchschnittlich 5:10 min/km auch ganz ordentlich. Die Kilometer auf dem Rennrad habe ich in dieser Woche etwas zurückgefahren und mein Highlight war ganz klar die erste Ausfahrt mit meinem neuen Bike (Canyon Aeroad CF SL 8 Disc; named „Greyhound“). Was für ein unterschied zu meiner alten Lady, gut es liegt auch ein gutes Jahrzehnt zwischen den Beiden. Und auch meinen guten Vorsatz 2x die Woche Yoga zu praktizieren bin ich nachgekommen, tat meinen alten Knochen recht gut und wird hoffentlich beibehalten.

In Zahlen stellen sich die 4 Wochen im Februar wie folgt da:

EinheitAnzahl EinheitenUmfang gesamt
Laufen14260 km
Rennradfahren14554 km
Yoga52:19 h
Krafttraining32:01 h

Bis auf die zweite Woche lief es recht gut und so starte ich zuversichtlich in den März, der garantiert auch wieder seine Überraschungen bereit hält!

Rocker Plate für Indoor Trainer

Was ist eigentlich eine Rocker Plate? Braucht man eine Rocker Plate für das Rennrad Indoor Training oder nicht?

Klären wir zuerst einmal die Frage: „Was eine Rocker Plate ist?“

Beim Indoor Trainer steht das Fahrrad normalerweise entweder fest am Boden oder wird fix in einen Smarttrainer eingebaut. Dadurch entsteht häufig ein starres, unbewegliches Fahrgefühl. Mit einer Rocker Plate kann man ganz einfach gesagt, Bewegung in das Fahrgefühl bringen. Es ist eigentlich nur eine mechanische Platte, die sich der Bewegung des Fahrers anpasst und mitschwingt und so für ein bewegliches und dynamisches Fahrgefühl sorgt.

Die zweite Frage: „Braucht man eine Rocker Plate?“

Diese Frage habe ich mir über mehrere Wochen hinweg immer und immer wieder gestellt. Damit ich mir diese Frage selber beantworten konnte, habe ich erstmal sehr viel recherchiert. Hier muss ich gleich zugeben, dass die Recherche die Frage nicht beantwortet hat. Ich bin aber so tief in die Materie eingetaucht, dass ich am Ende einfach Lust hatte eine Rocker Plate zu bauen. Klar kann man sich auch einfach eine fertige Rocker Plate kaufen und kostenmäßig liegen diese auch noch im Rahmen, aber wenn man gerne etwas rumbastelt, ist so eine Rocker Plate eigentlich kein Problem. Noch dazu befinden wir uns gerade im Lockdown, also eine Zeit, in der das Freizeitangebot etwas eingeschränkt ist und jegliche Abwechslung willkommen ist.

Im Folgenden informiere ich Euch über das benötigte Material und Werkzeug, welches man für den Bau einer Rocker Plate benötigt. Ich habe mich für den Bau einer Realplate entschieden, sie besteht aus zwei übereinanderliegenden Holzelementen und zwischen den zwei Platten befinden sich zwei Bälle und fünf Gummidämpfer, die für das dynamisches Fahrgefühl sorgen sollen.

Die Inspiration für den Bau meiner Realplate, habe ich vor allem im Youtube Video von Andrew Grabbs „DIY Rocker Plate with Fore and Aft“ gefunden. Der einzig große Unterschied zu meiner Ausführung ist, dass ich auf das teurere Linearstangenlager verzichtet habe und die Variante mit Gummipuffern gewählt habe. Beim Video von Andrew sind auch CAD Pläne für die Holzteile zu finden. Die CAD Pläne sind sehr hilfreich da man mit einem Online CAD Tool alle notwendigen Maße ablesen kann. Wer natürlich Zugriff auf eine CNC-Fräse hat, kann die CAD-Pläne gleich für die Herstellung verwenden.

Materialliste:

Das benötigte Material für eine Rocker Plate hält sich eigentlich sehr im Rahmen und schlug bei mir mit ca. 170,– Euro zu Buche.

*Beim Holz kann man natürlich auch eine andere Sorte und andere Stärken wählen. Der Vorteil bei den Siebdruckplatten ist, dass sie relativ Feuchtigkeitsbeständig (Schweiß) ist.

Werkzeugliste:

Beim Werkzeug kann die Liste etwas variieren, je nachdem wie gut man ausgestattet ist, bzw. was man selber macht und was man machen lässt.

  • Handkreissage
  • Bohrmaschine/Akkubohrer + Holzbohrer
  • Stichsäge
  • Lochsäge
  • Kegelsenker
  • Handschleifer mit Schleifpapier (K-120)
  • Feile für Holz
  • 2-4 Schraubzwingen
  • Ballpumpe

Der Plan:

Der Bau:

Das Aufwendigste beim Bau der Rocker Plate, ist das Zuschneiden der oberen und unteren Holzplatte. Wer nicht wie ich Zugriff auf eine CNC-Fräse hat oder die Platten durch einen Schreiner zurecht schneiden lassen möchte, hat etwas Arbeit vor sich.

Um alle äußeren Abmessungen genau auf die Holzplatte übertragen zu können, habe ich mir einen 1:1 Plan angefertigt (Ein Renoviervlies/Untertapete eignet sich hierfür) und diesen dann auf der glatte Seite der Siebdruckplatte ausgerichtet. Zum Anzeichnen der Schnittkanten kann man entweder einen weißen Faserschreiber verwenden oder aber man klebt dort wo die Schnittkanten geplant sind Malerkrepp auf und zeichnet dann die Schnittkanten mit Bleistift auf. Die zweite Variante hat den Vorteil, dass Ihr hier auch gleich einen Schutz für die Holzkanten beim Sägen habt. Dazu das Malerkrepp sehr feste auf die Platte „aufrubbeln“. Verwendet Ihr kein Malerkrepp besteht die Möglichkeit, dass das Holz beim Sägen ausreißt.

Habt Ihr alle Außenmaße auf beide Holzplatten übertragen geht es ans Aussägen. Ich habe hierfür eine Handkreissäge verwendet, eine Stichsäge mit einem guten Sägeblatt geht aber auch.

Mein Tipps beim Sägen:

  • Die Seite vom Holz nach unten, die später die sichtbare Seite ist
  • Verwendet beim Sägen immer einen Anschlag und fixiert diesen mit Schraubzwingen
  • Sägt locker & langsam, dann reißt das Holz oben weniger aus und die Säge verkantet sich nicht

Habt Ihr beide Siebdruckplatten zurecht geschnitten, solltet Ihr nun alle Außenkanten mit einem Handschleifer abschleifen, bis Ihr eine saubere glatte Schnittflächen habt. Im Anschluss empfehle ich Euch noch die Kanten leicht anzufasen, dann tut es später nicht so weh, wenn Ihr mal mit dem Fuß gegen die Rocker Plate kommt.

Als nächstes bohren wir die Löcher für die Befestigung der Gummipuffer. Hierzu legt die beiden zugeschnittenen Siebdruckplatten genau übereinander und fixiert diese mit Schraubzwingen. Übertragt genau mittig, wo die Bohrungen gesetzt werden und bohrt diese dann mit einem 10er Holzbohrer.

Mein Tipp beim Bohren:

  • Legt beide Siebdruckplatten mit der rauen Seite aufeinander und
  • legt dort, wo ihr gerade bohrt noch ein Stück Holz unter, dann reißt auch hier das Holz nicht aus und
  • bohrt mit einer hohen Drehzahl.

Habt Ihr alle 5 Löcher gebohrt, entfernt die Schraubzwingen und stellt die Platte, die später die Unterseite ist zur Seite. Mit dem Kegelsenker wird nun bei der Platte die später die Oberseite ist, auf der rauen Seite jedes Bohrloch so weit gesenkt, wie es die Schrauben erfordern (sollte später bündig abschließen). Gleiches wiederholt Ihr dann bei der Platte, die später die Unterseite, hier werden die Senkungen aber auf der glatten Seite ausgeführt.

Bei der zugeschnittenen Siebdruckplatten für die Unterseite sägen wir jetzt die Aussparungen, in denen später die Bälle geführt werden. Hierzu übertragt Ihr die genau Position und Abmessungen auf die glatte Seite der Platte. Das Übertragen und Anzeichnen könnt Ihr wieder mit einem weißen Faserschreiber vornehmen oder aber mit der Malerkreppband-Methode. Habt Ihr alles übertragen, nehmt ihr einen Lochbohraufsatz mit einem Durchmesser von 54 mm (hier könnt Ihr etwas variieren, die Aussparung kann auch etwas breiter ausfallen) und bohrt bei jeder Aussparung zweimal. Durch die Verwendung eines Lochbohraufsatzes erhaltet Ihr saubere Rundungen, wer eine ruhige Hand hat kann dies auch mit einer Stichsäge machen. Im Anschluss nehmt ihr eine Stichsäge und sägt noch die Geraden auf beiden Seiten, so dass Ihr einen sauberen Übergang zur Rundung bekommt. Ist dies für beide Aussparungen erfolgt, nehmt eine Feile oder Schleifpapiere und entgratet hier die Kanten, damit der Ball später nicht kaputt gehen.

Jetzt wenden wir uns der Platte für die Oberseite zu. Hier solltet Ihr nicht unbedingt die in meinem Plan vorgesehenen Aussparungen für die spätere Fixierung des Rollentrainers nehmen. Ich empfehle Euch, Euren Rollen- bzw. Smart-Trainer auf die Platte zu stellen und dann festzulegen, wo Ihr Aussparungen benötigt. Diese Aussparungen können entweder waagerecht oder Senkrecht verlaufen. Beispiele hierzu findet Ihr auf anderen Seiten, die sich mit Rocker Plates beschäftigen.

Habt Ihr festgelegt, wo Eure Aussparungen sein müssen und dies auf die glatten Seite der Platte übertragen, sägt Ihr diese aus. Da ich meinen Smarttrainer mit Klettbändern fixiere, reichen bei mir schmale Aussparungen, welche ich wie folgt ausgesägt habe:

  • Am Anfang und Ende der Aussparung habe ich mit einem 10er Holzbohrer gebohrt (Denkt daran von unten ein Holzstück dagegen zu halten, damit das Holz nicht ausfranst.), dann
  • mit einer Stichsäge die Verbindungen gesägt (Führungsschiene nicht vergessen) und
  • alles mit eine Feile entgratet

Ich habe im ersten Schritt nur sehr wenig Aussparungen für eine Befestigung gewählt, denn weitere kann man immer noch hinzufügen.

Damit haben wir beide Siebdruckplatten soweit vorbereitet und es kann an die finale Montage gehen.

Zuerst werden in die zugeschnittene Siebdruckplatte für die Oberseite die Schrauben von der rauen Seite her eingesetzt. Dreht dann die Platte um, so dass die raue Seite nach unten zeigt. Legt jeweils eine Unterlegscheibe auf jede Schraube und schraubt im Anschluss die Dämpfer/Gummipuffer locker auf. Dann legt auf jeden Dämpfer/Gummipuffer eine Unterlegscheibe und darauf dann die Platte für die Unterseite, so dass die raue Seite auf den Unterlegscheiben aufliegt. Nun werden noch die Schrauben für die Unterseite eingesetzt und nacheinander alle 10 Schrauben fest angezogen (handfest reicht hier).

Jetzt setzen wir die Bälle für die Dämpfung ein. Wundert Euch nicht wie groß die Bälle sind und wie schmal der Abstand zwischen der Ober- und Unterseite. Lasst die komplette Luft aus den Bällen und führt sie links und rechst zwischen die Platten ein, so dass sie sitzen wie auf den Bildern.

Achtet unbedingt darauf, dass das Ventil der Bälle nach unten zeigt (siehe Bild), nur dann könnt Ihr sie noch aufpumpen und auch später den Druck variieren. Beim Aufpumpen der Bälle solltet Ihr langsam vorgehen und jeweils links und rechts langsam den Druck erhöhen. Die Bälle werden auf keinen Fall komplett aufgepumpt, es ist hier eher wenig Luft notwendig, um ein gutes Dämpfungsverhalten zu erzielen.

Als letztes könnt Ihr noch selbstklebende Gummifüße auf die Unterseite kleben, hierdurch rutscht die Rocker Plate auf glatten Oberflächen nicht.

Hier noch ein paar Bilder von der fertigen Rocker Plate:

Videos vom ersten Test-Ride findet Ihr in meinem Instagram-Account.

Sollte vielleicht etwas unklar beschrieben sein oder habt Ihr noch Fragen zum Bau einer Rocker Plate, könnt Ihr Euch gerne bei mir melden.

Fazit:

Der Bau einer Rocker Plate ist wirklich kein Hexenwerk. Mit etwas handwerklichem Geschick benötigt man zwischen 6-10 Stunden.

Das Fahrgefühl ist wie ganz am Anfang beschrieben. „ … und so für ein bewegliches und dynamisches Fahrgefühl sorgt.

Ich finde das Fahren auf einer Rocker Plate wesentlich angenehmer, es ist nicht „so hart“ und wenn man aus dem Sattel geht, muss man keine Angst haben, dass der Smart-Trainer umkippt.

Zum Schluss noch ein paar Fragen an Euch:

  • Habt Ihr bereits eine Rocker Plate gebaut oder nutzt Ihr eine?
  • Wie sind Eure Erfahrungen?
  • Was kann ich/man noch verbessern?

Hinweis: Die Produktangaben in diesem Bericht, dienen rein als Anhaltspunkte. Es ist keine Werbung und ich erhalte hier auch keinerlei Vergünstigungen.

Update 08.02.2021:

Nach einem ersten Test hatte sich bei meinem Vortex Rollentrainer von Tacx herausgestellt, dass die Fixierung nur am hinteren Holm nicht ausreichend ist. Der Rollentrainer bewegt sich zwar nicht auf der Platte, aber die vorderen Stützbeine heben bei starken Wiegebewegungen immer wieder ab. Aus diesem Grund habe ich die vorderen Stützbeine noch auf der Rocker Plate mit Schrauben fixiert.

Hierzu habe ich meinen zu Beginn erstellten 1:1 Plan noch einmal auf die Rocker Plate aufgelegt und die genaue Position der vorderen Stützbeine auf diesem gekennzeichnet. Im Anschuss habe ich die Kunststofffüße von den Stützen demontiert (nur durch eine Schraube auf der Innenseite fixiert, siehe mittleres Bild) und von oben in jeden Kunstofffuß ein Loch mit einem 8er Bohrer gebohrt. Die Kunststofffüße wurden dann wieder auf die vorher gekennzeichnete Position positioniert und durch das Loch hindurch gekennzeichnet, wo die Bohrung in der oberen Platte zu erfolgen hat.

Hinweis: Die Kunststofffüße sind mit Links und Rechts gegenzeichnet und sollten nicht vertauscht werden!

Die Bohrungen wurden mit einem 8er Holzbohrer vorgenommen und die Löcher dann noch mit einem Senker bearbeitet. Im Anschluss wurden die M8 Schraube (Länge 40 mm) zuerst durch den Kunststofffuß geführt und dann durch die Platte. Von der Unterseite wurde dann zuerst eine große Beilegscheibe aufgesetzt und dann eine kleine, bevor alles mit einer Mutter leicht festgezogen wurde.

Nun wird der Rollentrainer wieder in die Kunststoffüße eingesetzt und mit den Schrauben festgeschraubt. Erst jetzt sollten die Mutter, die durch die Platte gehen angezogen werden, aber nicht zu fest, da der Kunststofffuß in der Mitte aus einem weicheren Kunststoff besteht. Die hintere Strebe wird wieder mit Klettbändern befestigt.

Somit sollte sich nun der Rollentrainer überhauptnicht mehr bewegen und kann auch auf der Rocker Plate verbelben wenn diese an eine Wand gestellt wird.

Rocker Plate mit fest angebrachtem Rollentrainer

5. Muggendorfer Gebirgslauf „Neideck 1000“

Wenn die Temperaturen so langsam sinken und die Fränkische Schweiz ihr Herbstkleid anzieht, wird es Zeit für den Wiesenttal-Trail. Nun mehr seit 5 Jahren läd Robert die Trailrunning Community ein, die harten aber schönen 22 km an einem Samstag im Oktober gemeinsam zu genießen.

22 km vom feinsten, eine Strecke gespickt mit 1.000 Höhenmetern, die in 4-5 harten Anstiegen zu meistern sind und der Großteil der Strecke geht über Trails, wie sie jeder Trailrunner liebt.

Dieses Jahr war für viele nicht klar, ob dieser Lauf überhaupt stattfinden wird. Dieser kleine Virus, der uns allen im Moment das Leben sehr erschwert, hätte auch fast diesen Lauf zu fall gebracht. Der Veranstalter hatte hier aber ein super Hygienekonzept ausgearbeitet, welches allen amtlichen Prüfungen stand hielt und Vorort von allen Teilnehmern super umgesetzt wurde.

Das angesprochene Hygienekonzept sah vor, dass die Teilnehmer sich in 10er Gruppen zu unterschiedlichen Zeiten registrieren mussten und auch dann in diesen 10er Gruppen starteten. Hierbei musste natürlich immer der vorgeschriebene Sicherheitsabstand eingehalten werden und unmittelbar bis zum Start der Mund-Nasenschutz getragen werden.

Und so fand ich mich pünktlich um 9:10 Uhr bei der Registrierung ein und erhielt meine kleine Fußfessel (Transponder) sowie die Startnummer. Bis zu meinem Start um 9:32 Uhr blieb mir noch etwas Zeit, die ich nutzte um mich etwas einzulaufen. Bei diesem Lauf schon zu Beginn gleich richtig warm zu sein ist nicht verkehrt, wartet doch nach wenigen 100 Metern schon der erste kurze Anstieg.

Startgruppe der schnellen Jungs

Um 9:31 durften wir in den Startbereich. Von den 10 Läufern aus meiner Gruppe waren aber nur 8 angetreten und so hatten wir mehr als genug Platz, um den gewünschten Abstand auch einzuhalten. Pünktlich um 9:32 Uhr wurden wir dann auf die Strecke geschickt und ich versuchte nicht gleich kopflos loszurennen. Mein Plan für heute war relativ einfach: „Gut durchkommen und bis zum Ende der Strecke genügen Kraft haben, um nicht langsamer zu werden!“ Aufgrund des nicht vorhandenen Lauftrainings mit Höhenmeter, peilte ich eine Zeit um die 2:30 Stunden an.

Die kleine Startgruppe hatte den Vorteil, dass ich die nach 300 m kommende Treppe, wo es sich sonst jedes Jahr ohne Ende staut, in meinem eigenen Tempo hoch laufen/gehen konnte. Zwei aus unserer Gruppe setzten sich gleich etwas ab, die anderen blieben erstmal hinter mir. Die 3 km mit ihren 200 hm hoch zum Quackenschloß und Adlerstein liefen noch recht gut, auch wenn mich weitere aus meine Gruppe überholten.

Vom Adlerstein führte uns der Weg über 2 km bergab durch Engelhardsberg, die Riesenburg bis hinunter ins Tal der Wiesent. In Engelhardsberg kreuzten wir die Strecke der Ultraläufer. Die Strecke, der „Trail Rout 66„, mit seinen fast 66 km und 2.000 hm gibt es schon länger, aber in diesem Jahr wurde sie zum ersten Mal beim Muggendorfer Gebirgslauf angeboten.

Ich lies es auf dem Teilstück, bis hinunter ins Tal, einfach mal laufen, immer im Hinterkopf sich beim Bergablaufen die Beine nicht total zu zerstören.

Wer die Strecke kennt, weiß was nun kommt! Das was man gerade so locker leicht runter gelaufen ist, geht es jetzt wieder nach oben. Auf den nächsten 700 m schalte ich in den Gehmodus um und bewältige so die 100 hm vorbei am Wiesenttalblick, wo ich einmal kurz durchschnaufe. Manche Teilnehmer laufen dieses Teilstück, doch die durchschnittlich 35% Steigung machen mich fertig.

Für gut 1 km geht es jetzt etwas bergab und auf dieser Teil der Strecke bietet es sich an, sich etwas zu erholen. Doch es ist nicht wirklich lang, bis es bei der nächsten Steigung wieder hoch geht. Hoch zum „Hohlen Berg“ sind es nur 60 hm, doch die wieder mit teilweise über 20% Steigung.

Vorbei an der Doktorshöhle, geht es weiter zu einem der Highlights des „Neideck 1000“, zum Durchlaufen der 65 m langen Oswaldhöhle. Der Weg bis dorthin ist ein schmaler Trail, durchsetzt mit Wurzeln und Steinen, sehr technisch und verlangt sehr viel Aufmerksamkeit.

Wenn die Oswaldhöhle einen am Ende wieder ausspuckt, geht es oberhalb von Muggendorf weiter durch den Wald. Nach einem Kilometer erreichte ich dann die ersten Verpflegungsstation oberhalb von Muggendorf. Ich greife mir nur ein paar „Gel Shots“ und laufe weiter in Richtung Streitberg. Der Weg führt vorbei an der Koppenburg und dem Brunhildenstein, Aussichtspunkte von den man aus einen wunderbaren Blick ins Tal der Wiesent hat, doch während dem Wettkampf ist dafür leider keine Zeit.

Nach gut 12,5 km beginnt für mich immer einer der härtesten Anstiege der gesamten Strecke. Es geht über gut einen Kilometer und 140 hm hoch zum Guckhüll. Das Teilstück hat wieder eine durchschnittliche Steigung von 27%, zu Beginn noch etwas verhaltener, aber die letzte Meter haben es in sich. Ich scheine mir meine Kräfte ganz gut eingeteilt zu haben und kann den ersten Teil noch laufen bis auch ich, wie so viele andere um mich herum, ins gehen wechsle. Wenn man oben angekommen ist, erwartet einen leider kein spektakulärer Ausblick.

Spitze des Guckhüll

Auch wenn man von hier oben mit keine Aussicht entschädigt wird, so hat sich die Anstrengung dennoch geloht. Denn jetzt geht es für gute 2,5 km über schmale technische Trails hinunter ins Tal bis nach Streitberg. Kurz vor Streitberg, an der Muschelquelle tauchte dann ganz unverhofft eine gesponserte Verpflegungsstelle von Trailrunning24 auf.

Auch hier machte ich keinen Stop mehr, meine Softflasks waren noch voll genug und ich wollte so schnell wie möglich die nächste Steigung in Angriff nehmen. Also ging es weiter, runter ins Tal und schon tauchte die Ruine der Burg Neideck auf der anderen Talseite auf. Viele meinen immer das Stück hoch zur Burgruine Neideck sei der letzte Anstieg, doch der Anstieg zieht sich hin bis Trainmeusel. Insgesamt geht es 3,3 km bergauf. Zuerst etwas steiler (~34% Steigung) und dann nur noch ganz leicht (~5% Steigung). Doch wenn man bereits 17 km und 950 hm in den Beinen hat, können diese letzten 50 hm richtig hart werden.

Bis es unterhalb der Ruine in den Wald hinein ging, bin ich noch locker gelaufen, doch als es immer steiler wurde, musste ich ins gehen wechseln. Auf dem steilen Stück haben meine Oberschenkel schon richtig gebrannt und mein Puls war jenseits von Gut und Böse, doch mit der Aussicht, das letzte steile Stück bald geschafft zu haben, ging es immer weiter. Auf Höhe der Ruine ging der Weg dann sanfter weiter und ich genoss den Lauf über die leeren Waldwege. Andere Läufer traf man heute nur selten und Spaziergänger waren bei dem nasskalten Wetter auch nicht unterwegs.

Endlich in Trainmeusel angekommen empfing mich dieses Jahr leider kein gejubel. Normalerweise ist hier die Verpflegungsstation, mit der beste Stimmung, wo es sogar ein Bier gibt, um sich nochmal so richtig zu stärken. Dieses Jahr ist leider alles etwas anders und so steht nur eine Familie dort, die uns aber anfeuert.

Jetzt geht es noch einmal für ein paar 100 m leicht bergauf, ich überlege schon wieder ins gehen überzugehen, doch der innere Schweinehund wird besiegt und ich laufe weiter. Dann sind es keine zwei Kilometer mehr bis ins Ziel und es geht nur noch bergab. Ab hier ist es egal wie sehr die Beine schon brennen, das Ziel ist nicht mehr weit. Ich liebe dieses Stück der Strecke, obwohl man schon vollkommen durch ist, geht es hier teilweise noch einmal über schmale technische Trails, die die volle Aufmerksamkeit benötigen.

Auf den letzten 300 m geht es entlang der Wiesent, hier gibt es immer aufmunternde Worte der Läufer die bereits im Ziel sind und so verfalle auch ich in einen kurzen Schlußspurt, obwohl weit und breit kein anderer Läufer ist.

Nach 2:32:05 erreiche ich das Ziel und bin recht zufrieden mit der Zeit.

Der Zielbereich war relativ leer, da alle angehalten waren hier nur kurz zu verweilen, um dem Hygienekonzept gerecht zu werden. Ich schnappe mir ein alkoholfreies Finisher-Bier und gönne mir erstmal ein paar Minuten zum durchschnaufen. Als Medaillen gab es dieses Jahr wieder Bierkrugdeckel, wenigstens nicht diese Einheitsmedaillen.

Auch wenn es dieses Jahr etwas anders war, die Strecke war wie immer top und natürlich vorbildlich markiert.

Ein riesiges Dankeschön an Robert für die Organisation des Laufs und ich freu mich schon aufs nächste Jahr.

Resignieren oder Gas geben?

Es gab hier lange keinen neuen Beitrag mehr. Einige haben schon gefragt, ob ich den Blog jetzt komplett eingestellt habe oder nur in meiner ganz persönlichen Corona-Krise stecke.

Also in einer Krise Stecke ich nicht, den Blog will ich auch auf gar keinen Fall einstellen. Ich habe mich zwischendurch nur immer gefragt, worüber ich hier schreiben soll. Was interessiert Euch wirklich? Ich bin kein Spitzensportler, nur jemand der sehr gerne Sport treibt und dabei immer wieder neue Herausforderungen sucht.

Eine Zeit lang habe ich nur über meine Teilnahme an Laufveranstaltungen geschrieben. Als ich mich dann immer mehr dem Training für meinen ersten Triathlon gewidmet habe, versuchte ich mein Training dafür hier festzuhalten. Das war jedoch extrem aufwendig und irgendwann nicht mehr machbar. Noch dazu ging zwischendurch immer wieder der Fokus auf das nächste sportliche Ziel verloren, da ein Wettkampf nach dem anderen abgesagt wurde.

Im Frühsommer stellte ich mir des  Öfteren die Frage: „Soll ich jetzt resignieren und sportlich alles nur noch auf Sparflamme betreiben oder soll ich einfach weiter Gas geben?“

Ich begriff für mich, dass offizielle Wettkämpfe zwar wichtig sind, um zu sehen wo ich gerade steht, aber nicht so wichtig wie ein Ziel welches ich mir selber setze und erreichen möchte.

Also … weiter Gas geben war angesagt – neue Ziele setzen!

Doch wie kann ein solches neues Ziel aussehen? Muss am Ende immer ein messbares Ergebnis stehen? Muss es die neue Bestzeit, die Medaille oder oder oder sein?

Nach langem hin und her, habe ich mich entschlossen, mir ein „hartes“ und eine „weiches“ Ziel zu setzen. Wie, hartes und weiches Ziel? Das harte Ziel sollte am Ende messbar sein und das weiche Ziel … ob ich dieses erreicht habe, sollte mir mein Körper sagen.

So alle verwirrt?

Vielleicht wird es mit den wirklich gesetzten Zielen etwas klarer. Mein hartes Ziel ist es, in diesem Jahr noch einen Marathon zu laufen und mein weiches Ziel ist es, ausgeglichen und im vernünftigen Rahmen Sport zu treiben.

Als Marathon habe ich mir den „Berlin break the wall“ – Virtual Run am 27.09.2020 rausgesucht. Der virtuelle Wettkampf passt perfekt, da es auch der Tag ist, an dem ich sonst den Berlin Marathon gelaufen wäre.

Um ausgeglichen und im vernünftigen Rahmen Sport zu treiben, gibt es maximal 3 Laufeinheiten pro Woche. Ich möchte nach wie vor nicht wieder in eine Überlastung meiner Sehnen und Beinmuskeln kommen. Die Auszeit im letzten Jahr hat mir gereicht. Außerdem möchte ich weiter fit für meinen ersten Triathlon werden. Also stehen zusätzlich 1-2 Schwimmeinheiten auf dem Plan sowie 1-2 Rennradeinheiten.

Was natürlich auch nicht fehlen darf ist die Zeit für Yoga. Die ruhigen Yoga Vinyasas helfen mir einfach meinen langsam älter werdenden Körper etwas geschmeidig zu halten und fördern meine innere Ruhe. Die Power Vinyasas fordern hingegen immer wieder Muskelgruppen, die sonst viel zu selten beansprucht werden.

Ach ja und so ein kleines Unterziel habe ich doch noch. Ich führe es nur als Unterziel, da ich bis jetzt noch nicht weiß, ob es dieses Jahr wirklich noch umsetzbar ist. Ich möchte meinen ersten Triathlon-Wettkampf finishen. Angemeldet bin ich für die Sprint-Distanz beim Weiden Triathlon, doch ob der am 29.08.2020 wirklich stattfindet steht immer noch in den Sternen?

Seit dieser Zielsetzung, sind mittlerweile 3 Monate vergangen. Zu Beginn war ich sehr auf das weiche Ziel fixiert. Ich habe gemerkt wie gut meinem Körper die Abwechslung durch die unterschiedlichen Sportarten tut. Doch auch hier kann man Fehler machen und ich habe es leider mit den verschiedenen Sportarten übertrieben und bin ins Übertraining gerutscht. Mein Arzt verordnete mir eine komplette Woche Sportverbot und die Folgewoche durfte ich nur im Chill-Modus Sport treiben.

Seitdem trainiere ich wieder mehr nach Plan. Der Plan ist so ausgelegt, dass ich nicht zu viel mache. Aber das was ich mache, ist aufeinander abgestimmt und ausgeglichen. Der Fokus liegt hierbei auf dem Marathon Ende September und ja, es kollidiert nur ganz „unwesentlich“ mit dem Triathlon am 29. August! So ein „kleiner“ Virus kann Vieles durcheinander bringen und so muss man sich flexibel zeigen. Wird schon beides klappen, PBs sind ja nicht anvisiert.

So sieht es aktuell bei mir aus! Alles nicht optimal, aber ich habe nach wie vor einen Riesen Spaß an dem ganzen Sport und dass ist für mich das Wichtigste.

Wie sieht es bei Euch so aus?  Habt Ihr alle Pläne für das Jahr über den Haufen geworfen und startet erst nächstes Jahr wieder durch oder seid Ihn nach wie vor voll dabei?

Der „Neideck 1000“ – Im Herzen der Fränkischen Schweiz

Am 12.10.2019 war es endlich wieder soweit, der Neideck 1000 mit seinen fast 22 km und 1000 hm fand zum 4 Mal in der Fränkischen Schweiz in Muggendorf statt.

Roberts Aufruf folgten diesem Jahr fast 400 Trailrunner und Powerhiker gefolgt. Noch einmal mehr als im letzten Jahr. Die wachsende Teilnehmerzahl ist allerdings nur beim Parken zu spüren, ansonsten geht alles noch sehr ruhig und familiär zu.

Das Wetter war wie immer optimal. Am Morgen noch etwas kühl, aber sonnig bei 5-8 Grad, während des Laufes wurde es bis zu 22 Grad warm.

Gleich nachdem ich ankam sah ich zwei vertraute Personen, Robert und Claus, die sich angeregt unterhielten. Claus kenne ich schon seit über 30 Jahren. Früher heizten wir noch wie die Blöden mit den Mountainbikes durch die Gegend und wurden für verrückt erklärt. Heute rennen wir wie die Blöden lange Strecken bergauf und bergab. Viel geändert hat sich also eigentlich nicht. Er arbeitet mittlerweile bei Powerbar, so konnte ich die Marke als Sponsor für den Neideck 1000 gewinnen. Claus hat es dieses Jahr endlich geschafft mit zulaufen.

Bis zum Start war noch etwas Zeit und nach dem Abholen der Startunterlagen und dem Umziehen suchten wir uns erstmal ein sonniges Plätzchen. Wenn man sich gefühlt eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hat, gibt es erstmal viel zu erzählen und so verging die Zeit bis zum Start rasend schnell. Rasend schnell würden wir beide heute nicht unterwegs sein. Wir beschlossen es eher ruhig anzugehen und den Lauf und die Landschaft zu genießen. Also sortierten wir uns im hinteren Drittel des Startfeldes ein.

Kaum hatte Robert den Start frei gegeben stürmte die Meute auf die Strecke und man musste sich wirklich zurückhalten nicht mit zu stürmen.

Da ich die Strecke mittlerweile in und auswendig kenne, wusste ich was uns nach ein paar 100 Metern erwarten würde … ein Stau an der ersten Treppe. Die Treppe führt einen aus dem Ort direkt in den Wald, doch leider ist sie nicht sehr breit und wuchert immer mehr zu. Wenn man sich dann im hinteren Drittel des Feldes befindet, kann es schon mal etwas dauern bis man hoch darf.

Da wir aber heute nicht den schnellsten Lauf unseres Lebens absolvieren wollten, war alles gut und oben angekommen genossen wir den Lauf über den nun folgenden schmalen Trail. Die nächsten 2,5 km führt uns stetig bergauf bis zum Quackenschloss bzw. bis zum Adlerstein.

Wir ließen den altehrwürdiger Aussichtsfelsen mit einer Höhe von 531m hinter uns. Wer hier nicht gerade an einem Laufevent teilnimmt sollte sich die Zeit nehmen den Aussichtsfelsen über die Eisentreppe zu erklimmen, die Aussicht ist es wirklich wert. Zu der Eisentreppe gibt es noch eine kurze Geschichte. Die Treppe gibt es erst seit 1905, vorher stellte ein Bauern aus dem nahen Engelhardsberg den Touristen seine Leiter gegen eine Gebühr zur Verfügung. Die neue Treppe ruinierte ihm sein einträgliches Geschäft.

Claus merkte so langsam auf was er sich hier eingelassen hatte. Er ist in letzter Zeit überwiegend Rennrad gefahren und erst vor kurzem wieder ins Laufen eingestiegen. Die Trails in der Fränkischen Schweiz haben es halt doch in sich. Ich versuchte ihn mit der Aussicht auf abfallendes Gelände zu motivieren. Was danach auf uns zu kommen würde behielt ich lieber für mich. Wir genossen den leicht abschüssigen Weg nach Engelhardsberg und zur Riesenburg. Erst auf dem letzten Stück zur Riesenburg klärte ich ihn über den Verlauf des weiteren Geländes auf. Erst bergab durch die Riesenburg bis ins Tal der Wiesent, nach 100 Meter Teerstraße dann aber wieder die gleiche Steigung bergauf. Der Lauf durch das Gelände der Burg ist immer ein Erlebnis und Wanderer dort schütteln immer wieder den Kopf über die Bekloppten, die wie auf der Flucht nach unten rasen.

Hier auch noch ein paar kurze Hinweise zu dieser Burg, die eigentlich gar keine Burg ist, sondern eine ehemalige Höhle. Das Felsgebilde ist derart groß, dass es sich nicht wirklich als Fotografie in Gänze abbilden läßt. Wer hier in der Gegend ist sollte diese unbedingt besuchen. Man reiht sich damit in die Liste bekannter Besucher ein, in der auch ein bayerischer König -Ludwig I.- figuriert, welcher sich 1830 mit einem etwas holprigen kleinen Gedicht im Fels verewigt hat.

Der Weg nach oben ist beschwerlich und dort wo man in die Riesenburg herabgestiegen ist, ist dieser noch lange nicht zu Ende. Auf weiteren 2 km geht es noch einmal fast 100 Höhenmeter hoch bis zum hohen Kreuz. Zwischendurch kann man sich ein paar Meter ausruhen, aber sonst ist beißen angesagt.

Ein kurzes Stück Erholung für die Beine

Kurz nach Erklimmen des höchsten Punktes der gesamten Strecke mit 522 hm kommt man zum nächsten Höhepunkt der Strecke. Die Durchquerung der Oswaldhöhle ist für die, die diese Strecke zum ersten Mal laufen immer ein Erlebnis. Es ist die bekannteste Höhle eines ganzen Höhlensystems im sogenannten „Hohlen Berg“ zwischen Muggendorf und Engelhardsberg, mit einer Länge von 62m. Nach passieren des Ausgang auf der anderen Seite weiß man, die erste Verpflegungsstelle oberhalb von Muggendorf ist nicht mehr weit und fast schon 10 km sind geschafft.

An der Verpflegungsstation gönnten wir uns ein paar Minuten Pause und danach ging es gut gestärkt oberhalb des Wiesenttales bis nach Streitberg. Auf diesem Teilstück gibt es nur wenig harte Anstiege, einer davon ist der Aufstieg zum Brünhildenstein. Der Brühnhildenstein ist ein Aussichtsfels direkt am Frankenweg und auf der anderen Seite gibt es eine Kletterroute mit immerhin 35m Wandhöhe.

Wenn man denkt, jetzt müsste doch gleich Streitberg kommen und die Wegweiser noch wenige Minuten bis dort hin prognostizieren, biegt der Weg für die Trailrunner noch einmal nach rechts ab. Jetzt heißt es den Guckhüll zu erklimmen, was nach fast 15 km und ein paar geleisteten Höhenmetern für manchen kein leichtes Unterfangen ist. Hier geht es langsam aber stetig nach oben und es zehrt an den Kräften.

Wenn der Guckhüll erklommen ist, liegt nur noch ein wirklicher Anstieg vor einem, der zur Burgruine Neideck. Vom Guckhüll herunter bis nach Streitberg heißt es erstmal den 2km langen Downhill zu genießen. Der schmale und stellenweise sehr steile Trail führt vorbei an der Roten Leiter, einem Felsvorsprung oberhalb der Wiesentschleife, am Gegenhang der Burgruine Neideck mit herrlichem Blick. Dann geht es weiter, vorbei an der Brocksanlage und dem berühmten Kurt Alberts Kletterfelsen, der „Glatten Wand“. Schließlich erreicht man die Muschelquelle, einer Karstquelle, die früher die Wasserversorgung von Streitberg sicherstellte.

Von der Muschelquelle sind es dann nur noch ein paar hundert Meter bis nach Streitberg und somit auch zur nächsten Verpflegungsstation. Hier nahmen wir uns noch einmal Zeit und tranken in aller Ruhe ein paar Becher Wasser. Es war wärmer geworden und vor dem letzten Anstieg zur Burgruine Neideck hieß es noch einmal die Speicher aufzufüllen.

Der letzte harte Anstieg hoch zur Burg Neideck

So gestärkt nahmen wir die nächsten 150 hm auf 4 km in Angriff. Wer sich hier auskennt, kennt auch die Badewanne kurz vor dem Schwimmbad, wo es im Sommer immer kühles Bier gibt. Leider fanden wir heute nur eine leere Badewanne vor, doch der Besitzer hatte unser kurzes Gespräch über dass sonst hier vorrätige kühle Bier mitbekommen und bot uns eines an. Wir lehnten lieber ab und machten uns auf den Weg hoch zur Burgruine Neideck. Wir schalten relativ früh wieder in den Geh-Modus, um an dem ersten knackigen Anstieg nicht die letzten Reserven aufzubrauchen.

Schneller als gedacht, überwanden wir diesen Anstieg und befanden uns jetzt auf gleicher Höhe wie die Burgruine Neideck. Es ist die große Ruine einer Adelsburg aus dem Hochmittelalter mit gut erhaltenem, weithin sichtbarem Wohnturm, der heute ein Aussichtsturm und Wahrzeichen der Region ist. Die Burgruine ist jederzeit frei zugänglich, in der inneren Vorburg befindet sich ein überdachtes archäologisch-geschichtliches Infozentrum, für dessen Besichtigung man sich auf jeden Fall mal seit nehmen sollte.

Nach einem kurzen Durchschnaufen ging es weiter Richtung Trainmeusel, zuerst im Schatten des Waldes und dann über Wiesen durch die wärmende Sonne. Wir könnten noch einmal einen kurzen Augenblick, um die Aussicht zu genießen. Wie gesagt heute war ein wirklich entspannter Lauf geplant.

Trainmeusel war jetzt in Sichtweite und ich hoffte, dass hier die gleiche gute Stimmung wie in den vergangenen Jahren sein würde. Die Trainmeusler enttäuschten uns nicht und als wir dort ankamen war die Stimmung genial. Wir wurden bejubelt und angefeuert, so dass die Beine plötzlich wieder ganz leicht wurden.

Stimmungshochburg Trainmeusel

Wer Trainmeusel auf dieser Strecke erreicht hat, weiß dass es nur noch einen kurzer Anstieg gibt und dann gut einen Kilometer bergab bis ins Ziel. So motiviert machten wir uns auf die letzten 1,5 bis 2 km, nahmen den kurzen Anstieg und genossen dann die teilweise sehr schmalen Trails hinunter ins Tal nach Muggendorf.

Letzte Kräfte für den Zieleinlauf mobilisieren

Wenn der Trail Dich unten im Tal ausspuckt, weißt Du jetzt heißt es nur noch genießen bis ins Ziel. Da wir uns heute viel Zeit gelassen hatten waren natürlich schon sehr viele Läufer im Ziel und saßen im Gras und auf den Bänken entlang der letzten paar hundert Meter. Wir bekamen Beifall, wurden zu einem letzten Battle motiviert, doch wir grinsten nur und ließen diese letzten Meter auf uns wirken.

Nach 2:56:52 Stunden überquerten wir die Ziellinie und Robert empfang uns mit dem Spruch:

Ihr habt Euch heute aber wirklich Zeit gelassen!!!

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Danke Claus!

Danke, dass wir dieses Event zusammen gelaufen sind. Es hat mir gezeigt, dass Freundschaften auch bestehen bleiben, wenn man sich 10 Jahre oder länger nicht sieht.

Danke an Robert, für dieses perfekt organisierte Trail-Event in der Fränkischen Schweiz.

Im Ziel haben wir uns dann noch einmal Zeit genommen, Zeit um uns auszutauschen und zu versuchen ab und zu zusammen laufen zu gehen.

Danke … and keep on running!

Läuft der Kerl eigentlich noch?

Es war ruhig auf diesem Blog, einfach viel zu ruhig!

Nach meinem letzten Wettkampf Anfang Juni (Frankenweglauf), hatte ich eine sehr lange verletzungsbedingte Laufpause, die mich mal wieder ins Nachdenken gebracht hat.

Was will ich sportlich zukünftig eigentlich machen?

Will ich meine 10k, Halbmarathon oder Marathon Zeiten weiter verbessern, nächstes Jahr wieder Ultras laufen oder oder oder????

Eins war schnell klar, ich werde auf jeden Fall weiter laufen, vielleicht sogar einen Marathon oder Ultra. Ich liebe es nach wie vor auf den Trails unterwegs zu sein und will hier wieder mehr das einfache Laufen genießen, ohne nach einer Bestzeit zu streben. Die ersten fünf Monate dieses Jahres war ich nur darauf fixiert meine Pace auf der 10k und Halbmarathon Strecke zu optimieren. Mit den Ergebnissen war ich voll zufrieden, doch hat es auch zu meiner Verletzung geführt und dass will ich in Zukunft vermeiden. So habe ich habe mich entschieden mal wieder etwas Neues zu machen.

Einige Arbeitskollegen und Freunde sagen schon lange, ich soll doch mal einen Triathlon machen. Die Kondition müsste ich doch haben und der Trainingsaufwand wäre doch gar nicht soviel mehr! Doch bei einem Triathlon gibt es drei Disziplinen und die eine, das Schwimmen, hat mich schon immer abgeschreckt. Nicht, dass ich gar nicht Schwimmen kann – „Hey, ich hab vor über 40 Jahren mein Seepferdchen gemacht!“ – aber ich bleibe halt nur über Wasser und mein Vortrieb ist verhalten.

Und das war sie, die Herausforderung, die ich gesucht habe. Mit etwas über 50 Jahren endlich mal richtig Schwimmen zu lernen.

Und dass ist es, was ich gerade tue. Ich lerne endlich richtig Schwimmen und habe mich für einen Kraulkurs angemeldet. Gehe seit August einigermaßen regelmäßig 2x pro Woche Schwimmen und es fängt an Spaß zu machen.

Meine Pace im Wasser ist immer noch unterirdisch, Brustschwimmen ist kein Problem mehr und die ersten zwei Stunden im Kraulkurs haben schon viel gebracht. Ich bin also guter Dinge, dass ich im Frühjahr soweit bin und mich an einen Triathlon wagen kann.

Jetzt werden sich einige fragen: „Und was ist mit der dritten Disziplin, dem Radfahren?“ Da habe ich eigentlich keine Probleme und habe den ganzen Sommer über schon brav etwas getan.

Aktuell steht also das Schwimmen im Fokus und mal wieder ein paar kleine Laufwettkämpfe, wie der Halbmarathon beim Seeenlandmarthon am Brommbachsee (Bericht erscheint in Kürze), der Sport-Scheck-Lauf in Nürnberg gemeinsam mit meiner Tochter und dann noch der Neideck 1000 in der fränkischen Schweiz zum Saisonabschluß.

Und noch etwas … ich werde diesen Blog wieder pflegen, denn das Schreiben macht nach wie vor Spaß. Ich werde Euch auf dem laufenden halten wie die lahme Ente im Wasser langsam zum Fisch wird.

Bis dahin … keep on swimming and biking and running

Salomon Custom Quiver an nicht S/LAB® Sense Rucksäcke befestigen

Der Salomon Custom Quiver ist die optimale Lösung, um seine Stöcke während dem Lauf zu verstauen. Doch die benötigten Befestigungsschlaufen für den Custom Quiver gib es eigentlich nur bei den S/LAB® Sense Rucksäcke ab 2017. Was also tun, wenn man den Custom Quiver doch mit einem anderen Rucksack verwenden möchte? Genau vor diesem Problem stand ich und habe mir kurzerhand eigene Befestigungsschlaufen an meinen Salomon Adv Skin 12 Rucksack gemacht. Wie, dass möchte ich Euch im folgenden kurzen Bericht gerne erläutern.

Ein Hinweis gleich zu Anfang:

  • Ich kann natürlich keinerlei Garantie dafür übernehmen, dass es bei Euch genau so gut funktioniert wie bei mir. Mein Rucksack ist nach über einem halben Jahr nach der Modifikation immer noch in einem optimalem Zustand und der „Eingriff“ hatte keinerlei Folgen.

Wie schon oben geschrieben wollte ich den Custom Quiver mit meinem Salomon Adv Skin 12 Rucksack verwenden, der im Schulterbereich keinerlei Schlafen hatte wo ich den Custom Quiver einhängen konnte.

Also hieß es selber etwas erfinderisch sein und es stellte sich heraus, dass das Material was ich benötigte nicht mal 1,– Euro kostet.

Hier sehr Ihr was ich an Material und Werkzeug benötigt habe:

Werkzeug
Werkzeug & Material

An Werkzeug war eigentlich nur eine Nietenzange notwendig, sowie etwas Spitzes um die Löcher ist Stoff „vorzubohren“.

An Material waren dann noch 4 Nieten (4 x 12 mm) , 8 kleine Beilagscheiben (Durchmesser 7-8 mm, auf dem Bild oben vergessen) und  ein PP Gurtband – 10mm breit – 1,2mm stark in schwarz notwendig.

Da ich den Custom Quiver nur auf einer Seite befestigen wollte habe ich mir vorher überlegt auf welcher Schulterseite ich die Schlaufen befestigen musste. Man kann dies aber natürlich auch auf beiden Seiten machen, dann ist man etwas flexibler.

Ich empfehle jedem, die komplette Befestigung der Schlaufe erstmal an einem anderen Stück Stoff zu probieren um die Technik und Handhabung etwas zu üben. Ich habe den Fehler gemacht es nicht vorher auszuprobieren, deshalb sieht es bei mir nicht so professionell aus.

Doch gehen wir einmal Schritt für Schritt durch was ich getan habe:

  1. Sucht im hinteren Schulterbereich eine Stelle, wo der Stoff entweder mehrlagig ist oder wo Nähte sind (höhere Festigkeit als nur durch den Stoff)
  2. Erhitzt den spitzen Gegenstand zum „vorbohren“ der Löcher über einer Flamme. Glüht die Spitze, dann für die erste Schlaufe ein Loch „bohren“ und dann im Abstand von ca. 1,5 cm ein zweites Loch „bohren“. Die meisten Rucksäcke sind aus einem Kunststoff, durch die Hitze beim „durchbohren“ werden die Löcher sofort auch „verödet“.
  3. Punkt 2. dann für die zweite Schlaufe wiederholen. Der Abstand zwischen beiden Schlaufen sollte ca. 6 cm sein.
  4. Als nächstes geht es an die Schlaufen, dafür vom Gurtband 2 x 8cm lange Stücke abschneiden und die Enden von jedem Stück des Gurtbandes gleich über einer Flamme „veröden“ damit das Gurtband nicht aufgeht.
  5. Jetzt legt Ihr ein Stück des Gurtband zu einer Schlaufe und macht vom oberen Ende (beide offenen Seiten) nach ca. 0,7 cm wieder mit dem glühenden spitzen Gegenstand ein Loch. Das Selbe wiederholt ihr ca. 1,5 cm weiter in Richtung der Schlaufe.
  6. Punkt 5. für die zweite Gurtbandschlaufe wiederholen.
  7. Jetzt wird es etwas knifflig. Bevor Ihr die Niete durch die Schlaufe schiebt, kommt noch eine der kleinen Beilagscheiben auf die Niete. Dann wird die Niete mit der Beilagscheibe durch die Löcher im Gurtband geschoben und dann noch durch das Loch im hinteren Schulterbereich des Rucksacks. Bevor ihr jetzt die Niete mit der Nietenzange zusammendrückt, noch die zweite Beilagscheibe von unten über die Niete führen. Das Ganze ist etwas eng und man muß es eventuell mit einer Zange etwas zusammendrücken, doch wenn ihr eine zu lange Niete verwendet bekommt ihr am Ende nicht die Festigkeit, die notwendig ist. Dann die Niete mit der Nietzange zusammen drücken.

    img-8789.jpg
    Niete von oben mit Beilagscheibe

    img-87901.jpg
    Niete von unten mit Beilagscheibe
  8. Punkt 7. wiederholt ihr jetzt für die weiteren 3 Befestigungspunkte
  9. Am Ende rate ich euch die Oberflächen der Niete noch etwas abzufeilen, damit keine scharfen Kanten mehr da sind.
  10. Fertig

Und hier noch ein paar Bilder zum Ergebnis:

Ich hänge meinen Custom Quiver jetzt immer an den zwei neu angebrachten Schlaufen im Schulterbereich ein und damit er unten auch fixiert wird benutze ich eine Schlaufe, die es am Salomon Adv Skin 12 Rucksack schon von Hause aus gibt. Hier könnte man wenn notwendig auch noch eine zusätzliche Schlaufe anbringen, diese sollte aber unten mittig am Rucksack sein, damit der Custom Quiver etwas schief hängt.

IMG-8788
Schlaufe für die untere Befestigung

Da es nicht ganz einfach zu beschreiben ist und ich jetzt auch keine einzelnen Bilder von jedem Arbeitsschritt habe, meldet Euch bitte wenn ihr noch Fragen habt.

Ich benutze die Befestigung jetzt seit etwas mehr als 6 Monaten und bin damit auch schon zwei Ultratrails gelaufen. Alles hält prima und nirgendwo reißt etwas aus, die Schlaufen halten super durch die Nieten.

Ich hoffe ich kann mit dieser kurzen Anleitung einigen helfen die den Custom Quiver von Salomon an ihrem Laufrucksack befestigen möchten.

…Keep on running!

Wahl zum Top Outdoorblog 2018

Völlig überraschend ist mein Blog nominiert unter der Kategorie „Trailrunning über Stock und Stein“ bei der CAMPZ Blogwahl zum „Top Outdoorblog 2018“.

Und wer hier mit abstimmt, kann sogar noch etwas gewinnen. Unter allen Teilnehmern, die abgestimmt haben, werden zwei € 100,- Gutscheine* für einen Einkauf bei CAMPZ.de verlost.

Ich würde mich hier riesig über Eure Unterstützung freuen, denn die Blogs, die hier mit gelistet sind, sind echt starke Konkurrenz.

Also ab auf die Seite von Campz und wählt ja den richtigen Blog aus 😁

TopOutdoorblogs_2018_Trailrunning_600x400

Top Outdoorblog 2018 in der Kategorie: Trailrunning über Stock und Stein

Dank schon mal im Voraus und bald gibt es hier schon den nächsten tollen Bericht.

and keep on running

 

 

Gewinnspiel-Teilnahmebedingungen „Top Outdoorblog 2018“

Am Gewinnspiel teilnahmeberechtigt sind ausschließlich volljährige Personen, die ihren Wohnsitz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz haben. Die Gewinner werden per E-Mail verständigt**. Der Gewinn kann nicht in bar abgelöst werden. Aktionszeitraum: 17.09.2018 – 05.11.2018 23:45 Uhr. Die Ermittlung der Gewinner erfolgt am 26.11.2018 bei der Firma internetstores / Stuttgart durch Losziehung unter allen Einsendungen, die ihre E-Mail-Adresse* angegeben haben. Die Teilnahme über Teilnahme- und Eintragungsdienste, automatisierte Teilnahmen sowie Mehrfachteilnahmen sind unzulässig. Von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen sind Mitarbeiter der internetstores GmbH und ihre Angehörigen.

*Um an der Verlosung der Gutscheine teilzunehmen, muss eine E-Mailadresse hinterlegt werden, damit wir die Gewinner kontaktieren können. Man kann an der Abstimmung auch teilnehmen ohne eine E-Mailadresse zu hinterlegen.

**Datenschutzrichtlinien und Widerrufsrecht Gewinnspiel
Deine personenbezogenen Daten werden nach den Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes gespeichert, ausschließlich für die Teilnahme an der Auslosung verwendet und nach der Auslosung gelöscht. Du bist berechtigt, jederzeit Auskunft über deine bei uns gespeicherten personenbezogenen Daten zu erhalten und deren Verwendung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft zu widerrufen und du kannst nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen deine personenbezogenen Daten berichtigen, sperren oder löschen lassen. Bitte wende dich hierfür direkt an uns: internetstores GmbH, Friedrichstraße 6, 70174 Stuttgart.

Zu Gast beim Running-Podcast

Das hätte ich nie gedacht, dass ich mal zu Gast beim Running-Podcast bin.

Eine absolute Ehre für mich und es hat sau viel Spaß gemacht, zusammen mit Thomas und Peter diesen Podcast aufzunehmen.

Ich hoffe, dass ich nicht nur dummes Zeug erzählt habe.

Hört es Euch selber an und besucht die Podcast-Seite vom Running-Podcast.

Und Thomas: „Wir rocken das Ding am 20sten!“

Mir bleibt hier nur eines zu sagen … Keep On Running