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Trainingstagebuch – Woche 5/10 – Taunus Ultratrail

Warum mache ich dass hier eigentlich, warum schreibe ich dieses Vorbereitungstagebuch im Blogformat? Interessiert das überhaupt jemanden?

Antwort zu Frage1:

  • Zum einen tut es mir gut meine Trainingseinheiten so noch einmal zu reflektieren. Desweiteren schreibe ich aktuell sehr gerne und ich hoffe ich schreibe nicht nur  Müll und zumindest mache lesen gerne was und wie ich schreibe. Zum dritten war es für mich selber schon immer interessant zu erfahren, wie sich andere auf eine solche Herausforderung vorbereiten und diesen Einblick möchte ich neugierigen mit diesem Vorbereitungstagebuch geben.

Antwort zu Frage 2:

  • Ich hoffe es doch

Grundsätzlich soll hierbei auch herauskommen, das Laufen nicht immer ein „Ponyhof“ ist. Da fliegt man auch mal auf die Fresse, hat keine Böcke zu Laufen, weil es regnet oder schneit. Krafttraining, Yoga oder Rollentrainer … ab und zu kann ich mir auch besseres vorstellen.

Ich habe ein Ziel und das will ich erreichen und dafür muß ich jeden Tag meinen Arsch hoch bekommen, den 70k Trails mit so 2000hm schüttel zumindest ich nicht so einfach aus dem Ärmel.

Woche 5 (11.12. – 17.12.2017):

Montag:

Montag, schon wieder Montag, die fünfte Woche des Trainings beginnt! Ich hatte heute schon auf Arbeit einen Tag,  der ganz anders verlief als geplant und ich brauchte etwas, wo ich ein Teil meiner schlechten Laune loswerden konnte. Also heute nix Rollentrainer, sondern Krafttraining. Gewichte stemmen, Situps, Liegestütze und alles was den Muskeln weh tut und den Geist befreit. Am Ende ging es mir dann viel besser und meine Familie musste keine schlechte Laune ertragen. 60 Minuten Krafttraining können so einig es bewirken!

Dienstag:

Wie schon geschrieben verlief mein gestriger Tag nicht wie geplant und so war ich für heute erstmal im Homeoffice gestrandet. Um kurz nach 7:00 Uhr war die gesamte Familie bis auf mich aus dem Haus und ich hatte meine Ruhe und da gönnte ich mir erst Mal eine Runde „Yoga – Morgenroutine plus starke Beine„. Zu Beginn tat das Ganze meinen Muskeln und Sehnen ganz gut, bis die Übungen etwas anstrengender wurden. Doch alles in allem eine super Routine für den Morgen, danach ging es ganz relaxed in den Tag. Nach einem Tag nur am Schreibtisch sitzen und ordentlich was weg arbeiten, war es am späten Nachmittag Zeit die 3.000 Marke für dieses Jahr zu knacken.

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3.0000 Kilometer wenn mir jemand noch vor zwei Jahren gesagt hätte, dass ich mal so viele Kilometer pro Jahr Laufe, hätte ich ihn nur ausgelacht. Doch heute war es so weit, ich würde diese Hürde überschreiten. Für Heute war ein 10-5-10-15-10-5-10 Fahrtspiel geplant und am Anfang viel es mir wirklich schwer nur eine 5:30 Pace zu laufen. Dann durfte ich endlich 10 Minuten in einer 5:00 Pace laufen was mir schon eher lag. Die darauf folgende 4:30 Pace war zu Beginn hart doch, als es dann lief, lief es. Alles Weitere war ganz ok, doch hatte ich bei meiner fünften Einheit plötzlich einen anderen Läufer vor mir, der zwischendurch immer wieder sprintete. Als ich zu ihm aufgeschlossen hatte und ihm ein kurzes Servus zuwarf, guckte er mich nur mit großen Augen an,Läufer gibt es! –

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Was mich heute gewundert hat, bzw. positiv überrascht hat war, dass ich mir so vorkam, als ob ich wirklich locker flockig lief und dass mit noch einem einigermaßen anständigen Laufstil.

So standen am Ende ein  15k Fahrtspiel auf der Habenseite und zuhause war ich glücklich und zufrieden … was will ich mehr!?

Mittwoch:

Heute wieder viel zu viele Stunden auf der Autobahn verbracht, da mir das aber schon klar war, habe ich zum Glück mein Laufzeug dabei gehabt. Auf dem Rückweg habe ich dann einen Zwischenstopp bei Weinsberg gemacht und die Möglichkeit genutzt dort durch die Weinberge zu laufen.

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Ich war voll motiviert und hatte so richtig Böcke, doch ich musste leider ziemlich schnell merken, dass heute nicht mein Lauftag ist. Zu aller Überfluss hat es dann auch noch das Regnen angefangen und meine Motivation war so langsam auf dem Nullpunkt.

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Doch ganz so schnell aufgeben wollte ich auch nicht und so bin ich zumindest einmal den Weinsberg hoch gelaufen und habe einen kurzen Abstecher zur Burgruine Weibertreu gemacht.

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Gerade von dieser Burgruine hatte mir heute eine Kollegin erzählt, wie sie zu ihrem Namen kam. Die Story ist ganz lustig. Um 1140 wurde die Burg belagert und irgendwann kapitulierten die  Bewohner, die Frauen handelten aber aus, dass sie alles mitnehmen dürfen was sie tragen können und so trugen sie ihre Männer auf dem Rücken aus der Burg heraus, so entstand der Name „Weibertreu“.

Am Ende meines Weinsberger Weinberge Lauf war ich froh wieder an meinem Auto zu sein und fuhr mit etwas gedrückter Stimmung weiter Richtung Heimat. Es gibt halt Tage an denen reichen schon 7 Kilometer, um vollkommen am Ende zu sein, doch zum Glück gibt es davon nicht so viele!

Donnerstag:

Ruhetag … einfach mal kein Sport.

Freitag:

ITrailrun Friday #0

Heute Morgen ging es schon um 7:30 Uhr Richtung Fränkische Schweiz zu einer Runde Trails genießen. Es hatte in der Nacht leicht geschneit und in den höheren Lagen war der Schnee sogar liegen geblieben. Als ich an meinem Ausgangspunkt, in Kirchehrenbach unterhalb des Walberla, angekommen war, sah alles  sehr vielversprechend aus … Schnee

Die Runde heute sollte ein Halbmarathon mit ein paar Höhenmeter werden und zu Beginn führte mein Weg mich zuerst unterhalb des Walberla entlang, sodass mein Körper Zeit hatte warm zu werden. Leider taute der Schnee hier unten schon wieder und die Feldwege und Trails waren extrem matschig. Zum Glück hatte ich heute Schuhe mit Gore-Tex Membran  angezogen, so wurden die Füße nicht gleich wieder nass. Aber ob dass die richtigen Schuhe für heute waren? Doch dazu am Ende mehr.

Nach drei eher flachen Kilometern ging es jetzt langsam, von der Ostseite, auf das Walberla hoch. Dieses Walberla ist an der höchsten Stelle immerhin etwas über 530 Meter hoch, wodurch man zumindest 200 Höhenmeter „heraufsteigen“ muss.

ITrailrun Friday #6

Als ich endlich etwas höher war, gab es endlich eine wunderbare Schneeschicht und die Umgebung verwandelte sich in eine Winterlandschaft.

Kurz darauf hatte ich die höchste Stelle des Walberla erreicht. Hier oben pfiff der Wind ordentlich, sodass ich nur einen kurzen Stopp einlegte und mich dann durch die kleine Senke auf zur Westseite des Walberla machte.

Leider war heute Morgen noch alles sehr wolkenverhangen und so hoffte ich auf meinem Rückweg hier oben etwas bessere Sicht zu haben. Doch jetzt ging es erstmal auf schmalen matschigen Downhills auf der Nordostseite herunter nach Leutenbach und dann gleich wieder 180 Meter hoch auf den nächsten der umliegenden Hügel. Der Aufstieg verlief zuerst über einen breiten Forstweg und mündete dann in einen kleinen Trail, der mich die letzten Meter nach oben führte.

Ich legte fast 3 Kilometer auf dem erreichten Hochplateau in einer wunderbar verschneiten Landschaft zurück und musste einfach immer wieder stehen bleiben, um dass eine oder andere Bild zu machen.

Ab da hieß es dann die schmalen Trails bergab genießen und etwas Kraft für den letzten, den zweiten Anstieg aufs Walberla zu sammeln. Wie schon vermutet musste ich den ganzen Weg hoch gehen, da die Trails vom tauenden Schnee immer matschiger wurden und man fast bei jedem Schritt etwas zurückrutschte.

Oben angekommen wurde ich wirklich belohnt, die Sonne kam raus und so konnte ich die tolle Aussicht von hier oben noch einmal genießen, bevor es wieder hinunter nach Kirchehrenbach ging.

Am Auto angekommen zeigte meine Uhr mir 21,3 km mit 830 Höhenmeter an und das Ganze in einer Zeit etwas unter 2,5 Stunden. Alles in allem ein super Trailrun an diesem Morgen, doch kommen wir noch kurz zu den Schuhen zurück!

Auf den letzten Kilometern taten mir immer wieder beide Fersen etwas weh und als ich dann am Auto angekommen war und meine Schuhe ausgezogen hatte, sah ich folgendes:

ITrailrun Friday #1

So ein Schei…, sowas hatte ich noch nie, da heißt es erstmal Wunden pflegen!

Samstag:

Nach dem gestrigen Schuh-Socken-Fuß Desaster hatte ich schon damit gerechnet heute gar nicht laufen zu gehen, doch der Lauf-Trieb war wie immer stärker. So machte ich mich an meine Schuhsammlung und suchte erstmal einen Schuh raus, der mir nicht gerade auf die offenen Wunden an der Ferse drückte. Mit einem alten Under Armour Speedform Gemini wurde ich fündig und so absolvierte ich einen  11.3k lockerer GA1 Lauf auf ebenem Gelände (City-Run).

Es ist schon erstaunlich, wie locker es am nächsten Tag in der Ebene läuft wenn man sich Tags zuvor ein paar mehr Höhenmeter angetan hat.

Sonntag:

Motiviert von den gestrigen 11k auf der Straße, hieß es heute wieder 15k-No-Trail-Run denn ich komme leider immer noch in keine Trailschuhe. Die offenen Blasen scheinen aber gut und schnell abzuheile, sodass ich hoffe ab Mitte der Woche wieder weg von der Straße zu kommen.

Heute wollte ich wenigstens die Pace von Gestern noch etwas forcieren und dabei trotzdem im GA1 Bereich bleiben. Den GA1 Bereich habe ich nur minimal überschritten, aber in der Pace war ich heute 10 Sekunden pro Kilometer besser unterwegs. Ich schiele ja auch immer ein bisschen so auf meine Leistungsdaten, die mir der Stryd so ausspuckt. Auch wenn ich den vollen Durchblick durch die Werte noch nicht habe, so kann ich zumindest feststellen, dass meine durchschnittliche Leistung, die ich über 1 Stunde aufrechterhalten kann um ca. 5% im letzten Monat steigern konnte.

Jetzt werden wieder einige denken, Zahlen, Zahlen, nix als Zahlen und ja ihr habt recht, aber jeder hat so sein Ding.

Aber ich kann das Ganze auch ohne Zahlen ausdrücken: Der Lauf hat sich heute leicht und locker angefühlt und die Beine wurden manchmal schneller als gewollt.

Am Nachmittag gab es dann heute noch eine Yoga Einheit, die nach so einer Laufwoche einfach immer wieder gut tut. Die Einheit heute war vor allem auf das Dehnen fokussiert, aber ein paar sehr schweißtreibende Vinyasas waren dann doch noch dabei.

Resümee der 5 Woche:

Halbzeit, schon 5 Wochen rum oder besser gesagt, nur noch 5 Wochen bis zum Ultra!

Wenn es so weiterläuft wie bisher, bin ich ganz guter Dinge. Mir geht es ja auch nicht darum eine Bombenzeit zu laufen, doch ich möchte am Ende der Vorbereitung das Gefühl haben gut vorbereitet zu sein. Außerdem sind diese 10 Wochen Training meine Grundlage für 2018 in denen ich weiter meine Grenzen austesten möchte.

Kurz und knapp: „Alles im Plan, alles fühlt sich gut an!“

Auf in die sechste Woche.

Auswertung Woche 5

Trainingstagebuch – Woche 4/10 – Taunus Ultratrail

Eine neue Trainingswoche liegt vor mir … YESSSSS … sie wird wieder abwechslungsreich und ich muss schauen, dass ich unbedingt wieder Höhenmeter sammel. Wie ich in diesem Jahr schon festgestellt habe ist Kondition nicht alles, vor allem wenn es auf die Trails mit mehr als 3-4 Höhenmeter geht. Die Beinmuskeln sind extrem wichtig und diese Muskelgruppen, die hier interessant sind bekommt man nicht durch irgendwelche Trockenübungen so gestärkt wie es notwendig ist. Also Höhenmeter sammeln soviel es nur geht.

Der Anfang der Woche wird noch verhalten werden, da ich auch beruflich einiges zu tun habe, aber ab Freitag geht es dann ans Eingemachte!

Woche 4 (04.12. – 11.12.2017):

Montag:

Montag ist Rollentrainer-Tag und so langsam gewöhne ich mich an die Schwitzerei auf dem Bike. Wie ich es auch schon in einer vergangenen Woche geschrieben habe sind nach einer lockeren Einheit auf der Rolle meine Beine extrem entspannt. Aktuell reichen mir hier auch 45 Minuten bei einer hohen Trittfrequenz mit wenig Last, um total am Ende und durchgeschwitzt zu sein. Im Anschluss ist dann eine kurze Runde Yoga genau das Richtige um wieder runter zu kommen. Beim Yoga setze ich hier auf Vinyasas, die vor allem in Richtung Dehnen gehen. Hier liegt der Fokus nicht auf den Beinen sondern ehr auf dem Rücken/Oberkörper, denn die Haltung auf dem Rennrad ist nicht immer die Beste!

Dienstag:

Da der berufliche Tag heute lange wird und ich weder am Mittag noch am Abend Zeit habe, drehe ich eine Runde vor der Arbeit. Der Vorteil ist hier wieder, dass wunderbare Trails keine 500 Meter von meinem Arbeitsplatz entfernt beginnen und ich in der Arbeit duschen kann.

So starte ich heute bereits um kurz nach 7:00 Uhr. Es ist noch dunkel, regnet leicht und für normale Läufer wären die Bedingungen einfach nur …bäääähhhh … doch für einen Trailrunner … total ok! Durch den starken Schneefall Anfang der Woche hat es sehr viel kleine Bäume in Richtung Erde heruntergedrückt und so wird die heutige Runde zum Slalom-Lauf.

Beim Laufen wandert der Blick immer wieder vom Boden nach oben, um nicht gegen einen der herabhängenden Äst/Bäume zu laufen. Doch genau so schnell muss ich wieder auf den Boden schauen, um nicht über herabgefallene Äste zu stolpern.

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Und dann bei Kilometer 5 passiert es, das Licht ist gerade trotz Stirnlampe echt Schei…. Ich laufe von einer Lichtung wieder in den Wald, schaue nach oben und nicht wieder schnell genug nach unten, spüre diesen Ast zwischen meinen Beinen, strauchel und  … mache den Abgang. Im Fall schaue ich noch nach unten und sehe, dass ich mitten in einem Matschloch landen werde und dementsprechend sehe ich dann auch aus. So wie ich da im Dreck liege, muss meine Haltung der von Superman sehr ähneln. Rechter Arm nach vorne, linker an der linken Körperseite und Beine gerade nach hinten, nur das ich nicht so heldenhaft durch die Luft schwebe sondern, im Dreck liege.

SuperRene

Ich rappel mich wieder auf und … auf den ersten Blick … nur Dreck … nichts tut weh!

Ich nutze den Schnee um mich etwas zu säubern und laufe den zweiten Teil meiner Runde noch zu Ende. Am Ende stehen aber trotzdem erfolgreich abgeschlossene  10k Trailrun auf meiner Uhr. Im Büro bekomme ich dann noch ein paar erschrockene Blicke und jeder Fragt ob alles ok ist und nach der Dusche ist alles vergessen.

Und morgen früh werde ich wieder Laufen, doch hoffentlich ohne die Superman Nummer!

Mittwoch:

Auch heute steht arbeitstechnisch wieder einiges auf dem Programm und so entscheide ich mich wieder früh Laufen zu gehen. Zeitlich bin ich am Morgen etwas beschränkter und so wird die Runde etwas kürzer ausfallen (so der Plan). Nach meinem gestrigen Sturz, werde ich heute mal die ganz kleinen Trails meiden. Heute Morgen habe ich dann doch die Blessuren gespürt die ich gestern davon getragen habe, die rechte Hüfte schmerzt etwas und im linken Oberarm muss ich mir etwas gezerrt haben.

Aber hey… ich bin Trailrunner und kein Cityrunner, sowas hält mich doch vom laufen nicht ab.

Es ist wieder dunkel als ich loslaufe und auf den ersten 200 Metern erwischt meine Stirnlampe gleich 3 mal zwei Augenpaare die mich aus dem Wald hinaus anstarren – Rehe wie sich herausstellt. Die Runde Heute verläuft weniger spektakulär als gestern. Ich verlaufe mich zwar einmal kurz, wodurch am Ende dann doch 9.3k zusammen kommen. Habe ich mich zu Beginn meines heutigen Laufs noch müde und steif gefühlt, fühle ich mich jetzt frisch und motiviert für den Tag.

Um meinem geschundenen Körper am Abend noch etwas Gutes zu tun entscheide ich mich für eine Runde Yoga mit Kraft für die Beine und Dehnen. Der Hüfte geht es danach besser, dem Oberarm nicht.

Heute bin ich soweit und überlege ich mir ob ich Morgen mal nichts mache, steht am Freitag doch der lange Lauf mit ca. 1000 Höhenmeter an. Mal sehen, wie die Lust und Motivation morgen so ist.

Donnerstag:

Naja, die Sache mit dem nichts machen, habe ich dann doch nicht ausgehalten und so gab es gegen Abend eine Runde Yoga – Power-Flows . Viele meinen ja immer, Yoga ist nur was für Weicheier und nur zum entspannen, denen empfehle ich mal ein paar Power-Flows. Dabei kommt man nicht nur ganz gut ins Schwitzen, sondern  man (also zumindest ich) wird hier immer wieder an seine körperlichen Grenzen geführt. Oft sind es die kombinierten Übungen aus Gleichgewicht und Körperspannung, die meine Muskeln zum Kochen bringen und mich manchmal daran zweifeln lassen, ob ich überhaupt beweglich bin. Wenn man am Ende dann noch mal in seinen Körper reinhört, ist es oft sehr interessant zu merken, welche Regionen sich da zu Wort melden.

Freitag:

Heute endlich mal wieder ein langer Lauf, besser gesagt ein langer Trailrun mit ordentlich Höhenmeter, zumindest für die Region hier. Mein Ziel war heute der Moritzberg, der etwas östlich von Nürnberg liegt und immerhin doch 603 Metern hoch ist! Das Wetter war so … naja … ganz ok, nicht optimal für einen Sonntagsausflug, aber für einen Trailrun ganz ok.

Ich bin in Schönberg gestartet, von wo aus es erst mal etwas flacher Richtung Moritzberg ging. Schon auf dem ersten Stück wurde mir klar auf was ich mich heute einstellen durfte. Es waren knapp über Null Grad und taute, bzw. war der noch vorhandene Schnee extrem babbig (Hochdeutsch: sehr nasser Schnee). Somit waren  schon zu Beginn alle Trails die reine Matschlandschaft und bereits nach wenigen Kilometern sah ich aus wie, wie, na wie ein Trailrunner.

Und mein geplanter flacher Start entpuppte sich als nur zu Beginn sehr kurz, wie auch dem Höhenprofil des heutigen Laufs zu entnehmen ist.

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Eigentlich ging es in direkter Linie den Moritzberg hoch, also direkt 200 Höhenmeter ohne viele Umwege. Hier oben lag noch richtig viel Schnee, da dieser aber so feucht war und ich heute mal keine Schuhe mit Gore-Tex Membran anhatte, hatte ich nach 5 Kilometer schon nasse Füße.

Auch war meine vorher geplante Route nicht immer die Beste, so existierten manche Wege schon gar nicht mehr oder aber die Waldarbeiter hatten sich so sehr ausgetobt, dass der Weg nur noch schwer erkennbar war.

Das hört sich jetzt nach sehr viel Mi-mi-mi-mi an, aber die Strecke war zwischendurch echt ein Traum. Auf der ganzen Tour von 30.8k mit 1200hm habe ich nur 2 mal ein menschliches Wesen getroffen (Rehe in der gleichen Anzahl) und ich hatte immer wieder geniale Aussichten und wunderschöne Singletrails.

Zum Schluss habe ich mich dann noch mal richtig schön verlaufen, irgendwo muss ich da einen Abzweig übersehen haben und so ging es dann quer über die Wiesen bis ich wieder einen normalen Weg erreicht habe. Glücklich und zufrieden erreichte ich nach etwas über 3,5 Stunden wieder mein Auto. Die Strecke heute war schon herausfordernd, zum einen wegen dem unbekannten Gebiet und zum anderen wegen den Witterungsverhältnissen. Körperlich fühlte ich mich auch am Ende noch richtig fit war nur vom Kopf her etwas müde.

Samstag:

Nix tun, besser gesagt kein Sport, dafür neuen Fußboden in der Küche verlegen (Laufen fällt mir da leichter!)

Sonntag:

Nachdem ich Gestern nur am Boden herumgekrochen bin und mir meine Knie, Rücken und was weiß ich noch weh getan haben, musste ich heute unbedingt eine längere Runde Laufen. Die Temperaturen lagen heute Morgen so um die -3 Grad, dass ließ darauf hoffen dass es nicht die vierte Schlammschlacht diese Woche werden würde. Eigentlich waren für heute nur 1,5 Stunden Trailrunning angedacht doch ich hatte Lust auf etwas mehr und so wurde es am Ende auch ein 25k Run mit 560hm. Der Wind war schon stellenweise sehr eisig und die Trails waren leicht gefroren, so dass der Untergrund zwar knüppelhart war, dafür aber ganz gut zu Laufen.

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Der Lauf war wirklich schön, alles war noch mit einer leichten Schneedecke bedeckt und die Sonne kam zu Beginn auch noch kurzzeitig raus. Das Training der letzten Wochen zahlt sich immer mehr aus, so waren die 25k überhaupt kein Problem. Auch mein Energieverbrauch scheint sich zu optimieren, ich komme komplett ohne Gels oder andere feste Nahrung aus und habe heute auch nur 500ml meiner Matodextrin-Tee-Mischung benötigt.

Wieder ein super Lauf zum Wochenausklang.

Resümee der  vierten Woche:

Einfach gesagt: „Die vierte Woche war eine gute Woche!“

Nach den doch etwas lockereren Läufen der letzten Woche, war diese Woche wieder etwas anspruchsvoller. Die Kraft scheint nun endlich in den Beinen angekommen zu sein und die Höhenmeter machen mir immer weniger aus. Ich finde schneller mein Tempo, überpace zu Beginn nicht gleich und bin am Ende der Läufe immer noch fit. Meine „Muscle Power“ Kurve bei Stryd ist nach wie vor im Aufwärtstrend und auch die „Metabolic Fitness“ geht stetig nach oben.

Muscle Power Woche 4

Und am Ende noch ein kurzer Überblick über die Zahlen dieser Woche (Bin halt ein kleiner Zahlen-Nerd.

Auswertung Woche 4

Trainingstagebuch – Woche 3/10 – Taunus Ultratrail

Ich starte voll motiviert in die dritte Woche. Die letzte Woche war zwar hart, aber die Läufe waren top und ich habe (fast) jeden Kilometer genossen. Diese Woche wird etwas entspannter und ich hab auch einiges außer dem Laufen um die Ohren, doch das wird schon alles irgendwie zusammen passen.

Diese Woche stehen wieder 5 Läufe an und wenn es zeitlich hin haut werde ich beim Nikolauslauf (10k) in Forchheim mitlaufen. Diese Woche steht kein langer Lauf an, also wirklich eine Regenerationswoche. Ansonsten habe ich noch 1x Yoga, 1xKrafttraining und 1xRollentrainer eingeplant.

Schaun wir mal wie die Woche so wird.

Woche 3 (27.11. – 03.12.2017):

Montag:

Der Montag ist lauf technisch gleich mal ganz anders verlaufen wie gedacht, als ich von der Arbeit nach Hause gekommen bin, hieß es erstmal Mathe üben mit meiner Tochter. So gegen 18:30 Uhr bin ich dann los gekommen, es war natürlich schon stockdunkel, Schneeregen und kalt … so wie ich es liebe. Zum Glück stand heute nur eine kurze Einheit auf dem Plan, mit dem Fokus auf das Lauf-ABC.

Also 3k Einlaufen, dann ca. 10 Minuten Lauf-ABC und noch mal ca. 3k Auslaufen und schon war ich wieder Zuhause im warmen. Schnell umgezogen und ab auf die Yogamatte für 30 Minuten Dehnen&Entspannen.

Heute tat mir vorallem die Yoga Einheit richtig gut, habe ich doch seut ein paar Tagen ein bischen Probleme mit dem Rücken. Doch nach der Yoga Einheit war alles wieder entspannt und locker und am nächsten tag war am Rücken nichts mehr zu spüren.

Dienstag:

Heute habe ich mal wieder die Mittagsbause für einen Lauf geopfert, obwohl „geopfert“ der falsche Begriff ist. Wenn man 4 Stunden nur am Schreibtisch gesessen ist tut es gut rauszukommen und sich zu bewegen. Also schnell in die Laufklamotten gewechselt und nach nicht mal 1 km war ich schon direkt auf den Trails. Heute mal wieder eine neue Runde ausprobiert von ca. 12km und nur 100hm, dafür aber ein paar schöne technische schnelle Trails. Insgesamt eine super Strecke, die mir nur nasse Füße bescherrt hat, aber wieder ein paar schöne neue Wege.

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Mittwoch:

Heute ging es mal wieder auf Geschäftsreise, doch die Laufklamotten waren natürlich dabei und nach guten vier Stunden auf der Autobahn, tat es einfach gut etwas Laufen gehen zu dürfen. Also schnell ins Hotel umziehen und wieder raus. Doch wo bin ich hier eigentlich? Es ist stock dunkel, ich habe keinen plan wo es lang gehen könnte. Also laufe ich zuerst mal auf dem Radweg neben der Bundesstraße, versuche einmal kurz von dieser wegzukommen, doch keine Chance. Ich beschließe also einfach aus dem ganzen eine schnellere Einheit zu machen und laufe 5 Kilometer in die eine Richtung und dann wieder 5 Kilometer zurück. Am Ende stehen genau 50:00 Minuten auf meiner Uhr und 10.1 Kilometer, passt!

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Dieses mal kein aufregender Trainingstag, aber es tat gut die Beine etwas zu bewegen und morgen wird es wohl auch nicht mehr, da heißt es dann wieder 4 Stunden Autobahn und dann vielleicht noch etwas auf den Rollentrainer.

Donnerstag:

Heute mal wieder ab auf die Rolle und die Beine etwas lockern! Auch wenn man schwitzt wie ein Schwein, tun 45 Minuten Rollentrainer richtig gut und zumindest ich fühle mich danach recht locker in den Beinen. Ich bin heute fast die ganze Zeit im unteren Bereich mit wenig Leistung gefahren, was zwar nicht viel Kraft in die Beine bringt aber gut für die Kondition ist. Doch morgen geht es wieder raus, zumindest für einen kurzen 10er am Morgen.

Freitag:

Am Frei(en)-tag galt heute das Motto 10k lockerer Lauf zum Start in den Tag und  so bin ich es  dann auch richtig locker angegangen. Nur einfach mal so dahin cruisen, nicht anstrengen den … heute war wirklich Relaxtag.

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Kaum war ich zu Hause, schnell noch für den 3. Tiergartenlauf in Nürnberg , am 8. Juni 2018, angemeldet (Kein riesen Event, aber immer verdammt schnell ausgebucht. Wo kann man sonst schon mitten zwischen den Tieren hin durchlaufen?) und schon ging es  wieder los Richtung Bad Windsheim. Ich gönnte mir heute mit meiner Frau, mal das Verwöhnprogramm im Wellnessbereich der Therme in Bad Windsheim. Es tat sau gut, nur faul zu sein und sich verwöhnen zu lassen.

Auf der Fahrt nach Hause öffnete gerade die Anmeldung für den U. Trail Lamer Winkel am 02. Juni 2018 und ich versuchte mich gleich über das Handy anzumelden. Leider war der Server für die Anmeldung so überlastet, dass es 20 Minuten dauerte bis ich endlich für „König vom Bayerwald“ mit 53 Kilometer und  2600 Höhenmeter angemeldet war. Im Nachhinein war es gut die Geduld aufgebracht zu haben, nach 2 Stunden war der Lauf schon komplett ausgebucht (Teilnehmerlimit 450).

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Und Morgen, Morgen geht es zum Nikolauslauf nach Forchheim. Hier will ich nichts reißen, mal sehen ob ich die 10k so in 45 Minuten schaffe.

Samstag:

Wie schon beim Beitrag von Gestern kurz geschrieben, stand Heute ein schneller 10er auf dem Programm und wo kann man einen schnellen 10er am besten absolvieren? Na, bei einem 10k Rennen und da bot sich bei mir der 42. Forchheimer Nikolauslauf an. Wie schon geschrieben war der Plan so eine 4:30 Pace zu erreichen, ob dass aber bei dem aktuellen Trainingsfokus machbar sein wird, war für mich vollkommen offen. Auch war ich am Abend davor noch auf einer Feier, kam erst um ca. 1:00 Uhr ins Bett und hatte zwei gute fränkische Bier genossen. Somit keine optimalen Vorzeichen für einen schnellen 10er.

Vorort habe ich dann noch Jörg Walz mit seiner Freundin getroffen und wir haben vor dem lauf noch etwas gequatscht. Jörg und ich haben uns dann mal so im vorderen Drittel einsortiert um nicht gleich zu Beginn im Verkehr stecken zu bleiben.

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Die ersten 400 Meter gingen über die 400 Meterbahn, die leider mit Schnee und Eis bedeckt war, was nicht optimal war. Die restliche Strecke ging dann über Asphalt und Schotterpisten rund um den Sportplatz und musste 4 mal absolviert werden. Ich will hier gar nicht soviel über das Rennen schreiben, nur soviel: Die erste Runde war hart für mich, in der zweiten habe ich meinen Rhythmus gefunden,  zu Beginn der dritten Runde wurde ich vom Ersten überholt der in seine letzte Runde ging und meine vierte und letzte Rund war ganz ok.

Nikolauslauf Forchheim

Überraschender Weise stand am Ende eine 43:18 auf der Uhr, was eine 4:20 Pace bedeutete. Für einen alten Mann der sich gerade auf einen Ultratrail vorbereitet gar nicht schlecht. Jörg war mit einer 41:23 da doch etwas schneller unterwegs, aber der ist ja auch noch ein junger Kerl!

Insgesamt eine gute schnelle Einheit, von denen meine Beine am Folgetag auch noch etwas hatten.

Sonntag:

Letzter Trainingstag dieser Woche und da es ja eine entspannte Trainingswoche sein sollte, stand für heute auch nur ein lockerer 60 Minuten Lauf auf dem Plan. Der Lauf durfte gerne abseits der Straßen verlaufen und so suchte ich mir eine abwechslungsreiche Strecke direkt vor meiner Haustür aus. So kamen dann 12 Kilometer zusammen, die ich teils auf Feldwegen und teils auf schmalen Trails in den nahegelegenen Waldstücken absolvierte. Ich bin immer schön um unteren Pulsbereich geblieben und so konnten sich meine Beine vom gestrigen schnellen 10er etwas erholen.

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Zum krönenden Abschluß der Woche habe ich mir dann am Abend noch mal einen kleinen Mix aus Yoga, HIIT und Krafttraining gegönnt. Begonnen habe ich mit einer Runde Yoga zum Aufwärmen, gefolgt von einem HIIT, das meinen Puls in die Höhe getrieben hat. Darauf hin folgte dann eine kurze Krafteinheit und abgeschlossen habe ich es mit ein paar Yoga Vinyassa zum dehnen. Perfekt!

Resümee der dritten Woche:

Diese dritte Woche war, was die Umfänge betraf, wirklich eine entspannte Woche, mit nicht mal 65 Kilometer. Immerhin bin ich aber an 6 Tagen gelaufen, was die reinen Erholungsphasen relativ kurz gehalten hat und somit die Ausdauer fördert. Ich bin froh, dass ich aktuell ohne jegliche Beschwerden Laufen kann und optimal regeneriere. Nächste Woche steht wieder ein langer Lauf über 3,5 Stunden an, der auch ordentlich Höhenmeter beinhalten wird. Das Training wird langsam spezifischer und richtet sich immer mehr auf lange Strecken mit vielen Höhenmetern aus.

Auswertung Woche 3