Mit wenig Training in den ersten Triathlon des Jahres, kann nur heißen … „Kein Stress und alles locker angehen!“
Nach einer Woche mit extrem viel Regen und Temperaturen um die 10-14 Grad meinte es der Wettergott am vergangenen Sonntag gut mit uns. Zumindest regnete es nicht mehr und sogar die Sonne kam etwas zum Vorschein. Die Temperaturen lagen aber leider immer noch bei nur 12 Grad und so schnell würde es wohl auch nicht wärmer werden.
Die ganze Woche hatte wohl jeder Teilnehmer des Feuchtwanger Triathlons, die Entwicklung der Wassertemperaturen verfolgt und es sah nicht gut aus. Es wurden am Wettkampftag dann gerade so 16 Grad Wassertemperatur erreicht. Dass bedeutete es gab keine Neopflicht mehr, doch 95% aller Teilnehmer entschieden sich für den Neopren, mich eingeschlossen.
Kaltes Wasser war und ist nicht mein Ding und ich habe schon zwei Mal schlechte Erfahrungen bei solchen Bedingungen gemacht.

Positiv Denken war hier angesagt und nach dem Einstellen vom Rad und dem einrichten der Wechselzone hieß es warten bis zur Wettkampfbesprechung.

In der Wettkampfbesprechung gab es nichts wirklich Neues, wichtigstes Thema war auch hier die niedrige Wassertemperatur. Jetzt hieß es sich auf den Start vorzubereiten und alle schlechten (kalten) Gedanken auf Seite zu schieben.
Mein Gruppe startete als 2tes und bevor es losging war sogar noch etwas Zeit, sich mit dem kühlen Nass vertraut zu machen. Beim erste Eintauchen schoss mir die Kälte sofort in den Körper, doch nach ein paar Zügen fühlte es sich gar nicht mehr so schlimm an.

Wir waren nur zu viert auf der Bahn, was genügen Platz für alle bedeutete und pünktlich um 10:50 Uhr viel der Startschuss. Die ersten zwei Bahnen liefen noch richtig gut. Ich kam zwar nicht in meinen Rhythmus, war aber guter Dinge.


Die dritte Bahn war dann der Horror! Ich merkte wie mein Puls in die Höhe schoss und ich fast keine Luft mehr bekam … nicht schon wieder!

Irgendwie schaffte ich es noch bis zum Ende der Bahn und musste erst einmal eine Pause einlegen um wieder zu Atem zu kommen. Es kam mir vor als würde mir der Neopren den Brustkorb zuschnüren. Der Puls raste und ich schnappte nach Luft. Mein Supporting Team (Tochter mit Freund) kamen sofort zu mir und wollten wissen was los ist. Ihre Anwesenheit tat so gut und langsam beruhigte sich mein Puls etwas und ich bekam wieder besser Luft.
Aufgeben oder es weiter probieren?
Ich ging auf die nächste Bahn. Nach ca. 25 m war der Puls wieder extrem hoch und die Atemnot wieder da. Also Stellte ich auf Brustschwimmen um, was das Ganze aber nicht wirklich verbesserte. Immer wieder kam mir der Gedanke auszusteigen, aber es waren nur 500 m zu schwimmen. Die paar Meter sind normalerweise überhaupt kein Problem, doch heute schienen sie kaum machbar. Am anderen Ende der dritten Bahn wurde ich auch gleich gefragt, ob alles ok sei. Ich machte wieder eine Pause und so ging es dann Bahn für Bahn. Irgendwann durfte ich endlich aus dem Wasser, jetzt konnte es nur besser werden.
Hinweis: An alle, die einmal in eine ähnliche Situation kommen: „STEIGT AUS!“ Ich habe mich erst danach schlau gemacht, was so etwas bedeuten kann –> SIPE-Syndrom
Am Anfang noch recht benommen verlief der erste Wechsel ganz gut. Die Wege zum Rad und zur Strecke waren kurz, ich nahm mir etwas Zeit um wieder zur inneren Ruhe zu kommen. Da die Temperaturen immer noch nicht besser waren, beschloss ich ein Shirt über den Einteiler anzuziehen, um ja nicht noch mehr auszukühlen.


Endlich auf dem Rad, eiskalte Beine, aber einen extrem starken Willen, jetzt endlich Gas zu geben.
Die Strecke war ein leicht welliger Rundkurs, die Anstiege nicht zu hart und fast kein Wind. Meine Beine tauten nur langsam auf, doch es lief immer besser und ich konnte die, die mich im Wasser „zurückgelassen“ hatten, langsam wieder einsammeln.

Ab Kilometer 10 war alles was vorher passiert ist vergessen und es lief wie geplant. Der Schnitt von fast 30 km/h nach 20 Kilometern, war auf Grund der Bedingungen mehr als ok. Jetzt ging es mit Vollgas in den zweiten Wechsel.

Beim Einlaufen in die Wechselzone hab ich nicht richtig zugehört, wo ich lang laufen muss. Nach einer kurzen Korrektur durch den Sprecher und ein paar aufmunternden Worten, fand ich dann doch noch den richtigen Weg. Das Publikum amüsierte es und zauberte mich ein lächeln ins Gesicht.

Nicht mal eine Minute dauerte der zweite Wechsel und schon war ich auf der 5 km Laufrunde.

Immer noch mit einem kleinen Grinsen im Gesicht verließ ich die Wechselzone, was ich zu dem Zeitpunkt wirklich gedacht habe … keine Ahnung.
Auch die Laufstecke war recht wellig. Die leichten Anstiege spürte man sofort in den Beinen, um so lockerer ging es in die kurzen bergab Stücke. Anvisiert war eine Pace von 4:45 – 5:00 min/km, doch es lief und so war es am Ende ein Durchschnittspace von 4:31 min/km.

Nach insgesamt einer Stunde und zwanzig Minuten war er dann da, der Zieleinlauf. Zwischenzeitlich hatte ich gar nicht mehr damit gerechnet diesen Triathlon zu beenden, um so erleichterter war ich im Ziel.

Der Blick auf die Zeiten sagt alles und wäre das Schwimmen nicht gewesen, wäre es ein guter erster Triathlon in diesem Jahr gewesen.

Am Ende möchte ich mich noch einmal bei allen Bedanken, die diesen Triathlon ausgerichtet haben. Ihr habt für eine tolle Stimmung gesorgt, wenn beim nächsten Mal das Wasser noch etwas wärmer ist, ist alles TOP!