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Marokko – Ein Rückblick

Die Tage nach unserem Kochkurs mit den Berbern verbringen wir im totalen Urlaubsmodus. Ausschlafen, in Ruhe Frühstücken, ein langer, wirklich langer Standspaziergang, faul am Pool liegen und am Abend in der Medina von Essaouira gutes marokkanisches Essen genießen.

Strand von Essaouira

Und irgendwann ist es dann leider soweit, die Rückreise nach Deutschland steht an. Leider gestaltet sich die Rückreise etwas chaotisch. 3,5 Stunden fahrt von Essaouira zum Flughafen von Agadir, Flieger eine Stunde verspätet, Anschlussflug in Zürich verpasst, Übernachtung in Zürich, Morgens um 7:00 Uhr ab nach Frankfurt, viel Stau auf der Fahrt nach Erlangen und nach 27 Stunden endlich Zuhause.

Agadir – Zürich

Doch kann das unsere Eindrücke von Marokko trüben?

Nein, denn wir haben diese zwei Wochen in vollen Zügen genossen.

Gefragt nach den Highlights des Urlaubes, antwortete meine Frau:

1. Unsere Unterkunft in der Medina von Marrakesch, das Riad Numa

Riad Numa

2. Die Stadtführung mit Hasan durch die Medina von Marrakesch

Saaditen-Mousole

3. Der Kochkurs mit Berbern und dem dazugehörigen Einkaufen auf dem Markt

Himmlische Gewürze

Und für mich noch:

4. Der Ausflug ins Atlasgebirge

Ourika Wasserfall

Marokko ist ein wundervolles Land, diese faszinierende orientalische Welt zieht einen in seinen Bann. Die Menschen sind herzlich und hilfsbereit, die wuseligen Märkte eine eigene Welt, die langen Sandstrände laden zum entspannen ein und das leckere Essen mit den vielen unterschiedlichen Gerüchen ein Traum.

Pâtissier in den Souks

Wir haben uns immer und überall sehr sicher gefühlt. Das Verhandeln auf den Souks war nie aufdringlich und wir haben niemals irgendeine Abzocke erlebt.

Feilschen in den Souks und neue Freunde finden

Wir bekamen einen faszinierenden Einblick in Menschen, Land und Kultur und haben von unseren Guides und den Einheimischen so viele gelernt.

Brot backen nach Berberart

Natürlich gab es auch ein paar Dinge, die nicht so optimal gelaufen sind und die will ich nicht verheimlichen.

Meine Frau und ich haben uns jeder einmal den Magen verdorben, obwohl wir sehr vorsichtig waren mit dem was wir wo gegessen haben. Aber die Hygienestandards sind hier etwas andere, selbst in den guten Hotel und da kann es den sensiblen deutschen Magen schon mal aus der Bahn werfen.

Unser Umzug raus aus der Medina in ein großes Hotel am Stadtrand war ganz klar ein Fehler. Wir sind nicht mehr die Poollieger, wir brauchen immer etwas zu tun und wenn das Hotel soweit außerhalb liegt, ist es einfach schwierig mal eben über den Markt zu schlendern.

Unser Ausflug in die Wüste war nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Wir haben hier leider einen Veranstalter erwischt, der das ganze er als Partyevent aufgezogen hat und mit 30-40 Teilnehmern war es fast schon eine Massenveranstaltung.

Doch kommen wir wieder, ist Marokko eine zweite Reise wert? Hier ein ganz klares „JA“, auch wenn es für uns etwas dauern kann, da wir noch viele andere Länder auf unserer Liste stehen haben.

Unterwegs im Atlasgebirge

Nach zwei faulen Tagen am Pool ging es heute auf eine Tagestour in Atlasgebirge. Mit einer sehr kleinen Reisegruppe machte ich mich am Morgen auf den Weg in Richtung des hohen Atlasgebirges, südlich von Marrakesch.

5 Täler standen auf unserem Plan und der höchste Punkt unserer Reise solle auf fast 2.000 m liegen. Begleitet wurden wir von unserem Guide Abdullah von Morocco Inspiring Tours, der uns sicher durch die schmalen Straßen chauffierte.

Nach einer 60 min Anfahrt erreichten wir unser erstes Tal, das Ourika Valley. Abdullah versorgte uns auf der ganzen Fahrt mit Informationen, über Marokko, Gebräuche und Traditionen.

Ourika Valley ist eines der sehr grünen Täler und wird vom gleichnamigen Ourika River durchzogen. In Setti Fatma machten wir dann unseren ersten längeren Stopp, um zu einer 90 Minütigen Wanderung zu den Ourika Wasserfällen aufzubrechen. Unser Guide für die Wanderung, Abdullatif, führte uns über schmale Pfade und Felsen langsam aber stetig bergauf und nach ca. 40 Minuten erreichten wir den Wasserfall.

Wieder am Minivan angekommen gingen ca. 5 km im Tal zurück um dann den Abzweig ins Oukaimden Tal zu nehmen. Dieses Tal ist zwar immer noch grün aber wesentlich karger von der Landschaft und das Leben hier ist sicherlich sehr beschwerlich. Unser Guide, der die Route des öfteren fährt, kennt hier alle Kinder und sobald sein Van in Sicht kommt, kommen die Kinder zu ihm. Er kümmert sich ein bisschen um sie, mal bringt er ihnen etwas Süßes mit und ein anderes Mal Stifte und Papier für die Schule.

Guide Abdullah von Morocco Inspiring Tours
mit den Kids

Wir folgen immer weiter der Straße bergauf und erreichen im Aït Farés Tal den höchsten Punkt unserer Reise.

Nun gibt es auch ein typisches Essen bei einer einheimischen Berberfamilie und man muss wirklich kein schlechtes Gewissen wegen einer Kommerzialisierung haben, denn unser Stopp bei der Familie hilft ihr wirklich uns sie können sich Strom und Wasser leisten. Das Essen ist ein Traum es gibt Suppe, Salat, Tajine (Berbereintopf), Couscous, frisches Obst und traditionellen Minztee. Wir alle genießen den herzlichen Aufenthalt bei der Familie und machen uns dann wieder auf die letzten zwei Täler zu entdecken.

Das Asni Tal ist nun schon wesentlich karger und Wasser gibt es aktuell nur aus tiefen Quellen. Nun geht es auch immer weiter bergab, wodurch die Temperaturen wieder steigen.

Asni Tal
Taxi!?

Durch das 5te und letzte Tal gelangen wir wieder in die weite Ebene, in welcher auch Marrakesch liegt. Nach 8 Stunden durch das Atlasgebirge erreichen wir wieder das Hotel und es war ein Tagesausflug an welchen ich noch sehr lange zurückdenken werde.

5te Tal ohne Namen

Morgen geht es dann ab in die Wüste …