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6 Stunden für den guten Zweck

Das ich jemals 6 Stunden am Stück laufen würde, hätte ich nie gedacht!

Es ist immer wieder erstaunlich zu was man fähig ist!

Doch eins nach dem anderen.

Am 19.03.2017 stand der Lauf zum Welt Down Syndrom Tag in Fürth an. Wählen konnte man zwischen verschiedenen Strecken, so standen 10k, Halbmarathon, Marathon oder der 6 Stundenlauf (alleine oder im Team) zur Auswahl. Der Großteil der Einnahmen durch die Startgelder soll der Finanzierung der Beratungsstelle des Laufclubs-Down-Syndrom-Marathonstaffel e.V. zugute kommen, also hieß es Laufen für einen guten Zweck.

Warum auch immer hatte ich mich hier für die 6 Stunden angemeldet, ich glaube ich wollte einfach meine nächste Grenzerfahrung machen und sehen, ob sich das intensive Training wirklich auszahlt.

Waren die 50k in Rodgau Ende Januar diesen Jahres noch mein erster Ultramarathon, wollte ich dieses mal noch einen drauflegen. Ich hatte viel aus den 50k in Rodgau gelernt und wollte die Fehler in der Vorbereitung wie auch im Wettkampf dieses mal vermeiden.

Mein fortlaufender Trainingsplan nach Rodgau konzentrierte sich nach wie vor auf Ausdauer und in den folgenden 7 Wochen absolvierte ich weitere 460 km, wobei ich 2 mal über die Marathondistanz ging und weitere 7 Läufe über 20k. Natürlich saß mir die ganze Zeit die Angst im Nacken krank zu werden oder mich zu verletzen, doch es lief einfach optimal.

Eine große Frage für mich war natürlich wieder, wie ich die Verpflegung während dem Lauf gestalten sollte, hatte ich hier doch in Rodgau und auch bei meinem letzten Marathon erhebliche Probleme. Die Probleme lagen damals darin, das mein Magen einfach nicht mehr wollte. Der Grund war beide male, dass ich den Lauf jeweils zu schnell angegangen war, dies wollte ich diesesmal unbedingt vermeiden. Auch plante ich sehr frühzeitig mit der Nahrungsaufnahme (flüssig wie fest) zu beginnen und hier nicht nur auf Gels zu setzen, sondern auch dass was der Verpflegungsstand anbietet. Bei den Gels habe ich dieses mal auf die neuen Gels von Powerbar gesetzt, die wesentlich flüssiger als die normalen sind. Zusätzlich habe ich noch Salztabletten mitgenommen und mir vorgenommen jede Stunde eine zu nehmen.

Bei der Ausrüstung setzte ich wie schon in Rodgau auf die Hoka One One Clifton 3, von denen ich mittlerweile den zweiten Satz besitze. Da das Wetter für den Wettkampftag nicht so prickelnd sein sollte entschied ich mich für die ONE GORE-TEX® Active Run Jacke und bei den Shorts setze ich auf die Trail Shorts von Kalenji in denen man super seine Gels, Autoschlüssel und Handy unterbringen kann.

Kommen wir nun endlich zum Wettkampftag.

Die Nacht zuvor konnte ich einigermaßen gut schlafen und als mein Wecker mich um 6:30 Uhr aus dem Schlaf holte, vernahm ich gleich den leichten Regen, der auf unser Dachflächenfenster prasselt – na dass konnte ja heiter – äh feucht werden. Na mal sehen wie sich das Wetter am Tag weiterentwickeln würde. Mein Frühstück wählte ich dieses mal extrem leicht und so gab es nur Toast mit Käse und Avocado. Da ich zum Wettkampfort nur 15 Minuten Anreise hatte, reichte es vollkommen aus um 7:45 Uhr zu starten, um auch noch genug Zeit Vorort zu haben.

Ein Parkplatz Vorort war schnell gefunden und auch die Startnummer hielt ich kürzester Zeit in Händen, so konnte ich mich in Ruhe umziehen und begab mich um 8:45 Uhr in Richtung Start. Auf dem Weg zum Start traf ich noch 4 angehende Wüstenfüchse, unter anderem auch Andrea Löw von den ASIC Frontrunners, die sich an diesem Wochenende gleich mit zwei 6 Stundenläufen auf das Sahara Race 2017 vorbereiteten. Der Little Desert Runners Club, geleitet von Rafael Fuchsgruber, stellt sich dann 250 km in der Wüste, die in 7 Tagen zu bewältigen sind. Was mich noch sehr freute war Uwe Mirk endlich mal persönlich kennenzulernen, wir kannten uns bis jetzt nur über Strava. Wir beide quatschten noch, als es plötzlich hieß 9-8-7-6-5-4-3-2-1 und Los!

So begann mein Abenteuer 6-Stunden-Lauf ziemlich plötzlich.

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Bild bereitgestellt von Runner’s World

Ich fand schnell meine Pace von etwas über 5:30 min/km und ließ mich zum Glück nicht von den schneller startenden Marthon- und Staffel-Läufer mitreiße. Die ersten zwei Runden (jede Runde hatte 1,9 km) suchte ich mir meine Ideallinie heraus und schaute wo ich Kraft sparen konnte, galt es doch pro Runde auch 2 Rampen (jeweils ca. 3m Höhenunterschied auf kurzer Distanz, 3 und 10 Meter) zu absolvieren. Ich malte mir hier schon aus, wie ich nach ca. 4 Stunden Laufen hier nur noch hoch gehen würde. Doch eins kann ich schon verraten, ich bin die ganzen 6 Stunden nur immer ein paar Schritte an der Verpflegungsstation gegangen.

Ab der dritten Runde griff ich mir an der Verpflegungsstation zuerst jede zweite und ab Kilometer 45 jede Runde etwas zu trinken und jedes Zweitemal auch etwas zu Essen. Beim Essen gab es wirklich alles was man sich nur vorstellen konnte, von Erdnüssen bis zum belegten Brötchen. Ich begnügte mich jedoch mit salzigen Kleinigkeiten und mit Honigmelone.

Die ersten 2 Stunden vergingen wie im Flug und ich kam immer wieder in kurze Gespräche mit anderen Läufern. Meine Beine fühlten sich super an und ich konnte meine Pace optimal halten, ein kurzer Regenschauer nach etwa einer Stunde war schnell vorüber und so bleib es den restlichen Lauf auch trocken (Glück gehabt!)

Ab kurz vor 11:00 Uhr lief ich dann mit einem guten Freund, der Teil des 6-Stunden-Staffelteams „STAATLICHE REALSCHULE EBERMANNSTADT“ war. Wie ich vorher schon erfahren hatte wollte er eigentlich maximal eine 6er Pace laufen, doch er ließ sich von mit mitreißen und so drehten wir die nächsten 45 Minuten gemeinsam unsere Runden.

Danke nochmal Michael, dass Du mich ein Stück begleitet hast, so verging die Zeit wie im Flug!

Gegen 11:00 Uhr machten sich auch die Halbmarathonis auf ihre 21,1 km und obwohl jetzt wieder deutlich mehr auf der Strecke los war, wurde es nie eng oder hektisch. Hier ging es nicht um Bestzeiten, hier ging es vordergründig die ganze Zeit um einen guten Zweck.

Auch die nächste Stunde verlief alles optimal. Ich nahm jede Stunde ein Gel und eine Salztablette, aß und trank genug, so dass ich konstant und ohne Probleme durchlaufen konnte.

Die Stimmung auf der Strecke war wirklich riesig, wir wurden die ganze Zeit von den Streckenposten, Anwohnern und allen möglichen Leuten entlang der Strecke angefeuert. Ich sah immer wieder andere Läufer, die ich kannte, man grüßte sich und gab dem anderen ein paar aufmunternde Worte mit.

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Bild bereitgestellt von Runner’s World

Super war auch zu sehen mit welchem Spaß die Läufer mit dem Downsyndrom unterwegs waren und wenn man sie etwas angefeuert hat, haben sie sich noch mehr gefreut.

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Bild bereitgestellt von Runner’s World

Nach 4 Stunden, um 13:00 Uhr, tauchten wie versprochen meine Frau und meine Tochter auf, was mir nochmal einen richtigen Schub gab. Sie versorgten mich mit frischen Gels und ich konnte Ihnen meine Mütze und Halstuch in die Hände drücken, da es langsam zu warm dafür wurde. Beide feuerten mich immer wieder an und da es meiner Tochter irgendwann zu langweilig wurde begleitete sie mich einfach eine Runde (wenn sie wollte dann könnte sie schon!). Nach der Runde schickte ich sie zum Monitor, wo die aktuellen Ergebnisse angezeigt wurden und als sie mir mitteilt, dass ich auf Platz 9 liege war ich sehr postiv überrascht und bekam noch mal einen kleinen Boost.

Um 13:00 Uhr hatte sich auch die letzte Gruppe des Tages, die 10 km Läufer, auf die Strecke begeben. Mir kam es hierbei großtenteils so vor, als ob sie nur an mir vorbeifliegen, allen voran Peter Panter ein ehmaliger Arbeitskollege, der die 10 km in 39:35 min für sich entscheiden konnte. Auf diesem Weg auch nochmal meine Gratulation an Dich, aber nächstes Mal läufst Du eine vernünftige Distanz.

So verging die Zeit wirklich schnell und schon waren die 5 Stunden erreicht, nur noch eine Stunde. Ich fühlte mich immer noch fit, nur die Konzentration litt langsam etwas und so nahm ich mein letztes Gel mit Koffein. Ich würde die Wirkung jetzt gerne genauer beschreiben, die das Gel mit Koffein hatte, ich kann einfach nur sagen, dass es mir geholfen hat wieder voll konzentriert zu laufen. So beschloss ich dann auch das Tempo etwas anzuziehen und forcierte die Pace bei 5:20 min/km.

Dass ich mein eigentliches Ziel mindestens 60 km erreichen würde, war mir schon früh klar, doch in der letzten Stunde versuchte ich zu kalkulieren was wirklich möglich war. Hierbei merkte ich jedoch, dass es mir wirklich schwer viel zu Rechnen, 5 Stunden laufen zehren wohl doch etwas an der Substanz! Irgendwie brachte ich es dann zusammen, dass wenn ich auf der letzten Runde nochmal richtig Gas gebe, 65 km drin wären.

Als die letzte Runde anbrach hatte ich noch 10 Minuten für die letzten 2 Kilometer. Ich erhöhte die Pace auf knapp unter 5:00 min/km und wunderte mich selber, dass meine Beine das einfach so mitmachten; was Adrenalin doch alles aus machen kann.

Und so pacete ich meine letzte Runde, die letzten 10 Minuten, nahm mir unterwegs aber noch die Zeit und den Atem, mich bei jedem Streckenposten für die super Unterstützung zu bedanken.

Als nach 6 Stunden das Schlusshorn ertönte, war es geschafft!

Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals 6 Stunden in einer solchen Pace laufen kann.

Ich hatte meine letzten Meter wohl gewählt, denn dort wo ich auf die Streckenvermesser warten musste, war genau eine Bank auf der ich mich selig niederließ.

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So eine Bank nach 6 Stunden hat schon was!

Nach dem meine letzten Meter ordentlich vermessen wurde, machte ich mich ganz langsam auf den Weg in Richtung Start und Ziel. Leider musste ich hier auch nochmal eine dieser Rampen überwinden, was mir jetzt viel schwerer fiel als während dem Lauf.

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Der Wahnsinn steht mir nach 6 Stunden im Gesicht geschrieben

Hier am Ende kann ich mich eigentlich nur noch einmal wiederholen:

Es war ein durch und durch perfektes Rennen!

Wenn man sich nicht hinreißen lässt und sein Rennen vorher so gut es geht plant, ist vieles möglich. Gleiches gilt übrigens für die Vorbereitung, hier muss man unbedingt darauf achten nicht zuviel zu wollen.

Vielen Dank an all die Helfer die Vorort waren und diesen Tag möglich gemacht haben, Ihr habt einen tollen Job gemacht.

Noch ein paar Bilder:

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Liste der ersten 20 beim 6 Stunden-Lauf

In 10 Runden zum Ultraläufer

Rodgau … mein erstes großes Ziel in 2017 ist erreicht … doch eins nach dem anderen.

Wie Ihr in den vorangegangenen Blogbeiträgen schon lesen konntet, liefen die Vorbereitungen für meinen ersten Ultra eigentlich ganz gut. Nur in der Woche vor Rodgau meinte mein Körper er müsste sich jetzt doch noch etwas beschweren und versuchte dies mit einem leichten bis mittleren Kratzen im Hals und einer Schniefnase. Zum Glück half hier viel Tee und Ruhe, um das Ganze wieder in den Griff zu bekommen.

Am Freitag vor Rodgau absolvierte ich dann noch einen kurzen 6k Lauf und alles fühlte sich wirklich gut an. Ich packte am Nachmittag alles zusammen was ich nur irgendwie brauchen könnte, um mich dann am nächsten Morgen pünktlich und ausgeschlafen auf den Weg nach Rodgau machen zu können.

Eigentlich war ich ja hundemüde, aber mir gingen noch so viele Sachen durch den Kopf, dass ich erst gegen 24:00 Uhr einschlief und immer wieder aufwachte. Um 5:45 Uhr meldete sich dann mein Wecker und nach einem kurzen Frühstück packte ich meine Sachen ins Auto und begab mich auf die fast 200 km weite Anreise. Da die Autobahn um diese Uhrzeit zum Glück komplett frei war, erreichte ich Rodgau um 8:30 Uhr und durfte sogar noch auf dem Parkplatz vor dem Vereinsheim parken.

Mein erster Weg führte mich zur Abholung der Startnummer,

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und danach warf ich einen kurzen Blick in die Halle, wo schon ordentlich was los war. Ich hatte vorher schon einiges darüber gehört, wie locker es hier zugeht und man kann das Ganze wirklich nicht mit der oft anonymen Atmosphäre bei den großen Läufen vergleichen. Hier kommst Du gleich ins Gespräch und keiner verfällt in Hektik, um noch schnell dies und das zu erledigen.

So bereitete ich mich dann auch ganz entspannt auf den Start vor und traf beim Anstehen am Dixi-Klo noch auf die ersten bekannten Gesichter (Frederic alias @lexusburn und Thomas vom Running-Podcast). Schnell noch diesen letzten Gang erledigt und schon machte ich mich auf den Weg zum Start, der doch fast 1000 Meter entfernt war.

Schon mal den ersten Kilometer geschafft!

Am Start traf ich dann wieder auf Frederic und Thomas und sortierte mich zusammen mit ihnen im Starterfeld ein. Wenige Minuten später ging es auch schon los und so begab ich mich auf meine Erste von zehn Runden.

Frederic und Thomas machten am Verpflegungspunkt (ist gleich 800m nach dem Start) gleich mal halt um noch etwas zu trinken und so lief ich alleine weiter und versuchte mein Tempo zu finden.

Zu Beginn war das Starterfeld noch eng zusammen und man musste mal hier, und mal da einen kleinen Umweg laufen, aber es gab kein Gedrängel und Gemaule, wie ich es leider von anderen Läufen kenne. Nach den ersten 2 km hatte sich das Feld dann etwas sortiert und ich konnte entspannt meine anvisierte Pace von 5:15 min/km laufen.

Als Neuling auf der Strecke, genoss ich die erste Runde und muss jetzt schon gestehen, dass es mir auf den gesamten 10 Runden nichts ausmachte immer nur im Kreis zu laufen. So verliefen die ersten 4 Runden wie im Flug und ich kam immer wieder mit anderen Läufern ins Gespräch, manche kannte ich aus den sozialen Netzwerken doch die meisten Gespräche ergaben sich einfach so, weil man eben gerade nebeneinander lief. Die Gespräche machten die Runden sehr kurzweilig und nebenbei lernte ich die Strecke immer besser kennen, merkte wo die Pace etwas runter ging und wo es etwas lockerer lief. Nur diesen „Berg“, von dem ich in vielen Blogartikeln aus den vergangenen Jahren gelesen hatte konnte ich einfach nicht ausmachen, noch nicht.

Zur Halbzeit, also nach 5 Runden / 25 km / 2:12 Stunden lief es immer noch super, ich konnte meine Pace halten und gönnte mir jede Runde einen Schluck zu trinken und aß ein paar meiner Datteln. Bevor ich mich dann in die 6 Runde aufmachte, musste ich unbedingt mal kurz abbiegen, um danach entspannt weiterlaufen zu können.

Und dann kam die 8te Runde und ich weiß nicht warum, aber ich merkte plötzlich:

„Ab jetzt wird es hart!“

Zu Beginn der 8ten Runde gönnte ich mir das erste Mal am Verpflegungsstand ein paar Schritte mehr zu gehen, was wirklich gut tat. Ich merkte das meine Beine merklich  schwerer wurden und mein Magen wollte keine Nahrung mehr zu sich nehmen, nur das Trinken funktionierte noch ganz gut.

„Nur noch 3 Runden!“; sagte ich mir und lief weiter.

Und in Runde 8 fand ich auch endlich den „Berg“, von dem so viele geschrieben hatten, er ist ungefähr bei der Kilometermarke 4. Dieser „Berg“ (Anstieg) ist keine 100 m lang und es geht nur ein paar Meter nach oben, aber er wird zum Ende des Laufs wie eine Wand. Es kommt einem wirklich so vor, als ob jede Runde einer etwas drauf schippt, vollkommen unerklärlich!

Runde 9 und 10 wurden dann richtig hart und meine Pace ging in den Keller, aber so richtig. Hatte ich bis Runde 7 noch eine 5:20 min/km Pace, lag sie auf den letzten 3 Runden bei nur noch 6:19 min/km.

Aufgeben kam für mich nicht infrage, ich wusste, dass ich die kompletten 50 km schaffen kann und so biss ich mich bis zum Ende durch und erreichte nach 4:37:30 die Ziellinie und konnte diese noch mit hochgerissenen Armen und einem Lächeln im Gesicht überschreiten … ähhhmmm … überlaufen.

Im Ziel gönnte ich mir erst mal zwei Becher Malzbier und setze mich kurz auf eine Bierbank um durchzuschnaufen. Puhhhhh …. geschafft!!!!!

Kurze Zeit später kam auch Thomas vom Running-Podcast im Ziel an und nach einem kurzen Plausch machte ich mich auf den „langen Weg“ zurück zu meinem Auto (so eine Autobahnbrücke ist aber auch verdammt hoch, noch höher wie „DER BERG“).

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Warum ich in der 8 Runde so eingebrochen bin, ist mir ein Rätsel. Aber dass macht es aus, Du weißt nie wie Du wirklich drauf bist, es kann immer etwas schief gehen.

War das nun mein letzter Ultra?   …    definitiv NEIN

Vielleicht gibt es im März schon einen 6 Stunden Lauf, wir werden sehen.

Nochmals danke an alle, die ich in Rodgau getroffen habe und denen mit denen ich mich auf der Strecke einfach mal unterhalten haben, ihr wart alle super.

Ein riesiges Dankeschön auch an das Orga-Team, es hat alles super geklappt und die Linsensuppe nach dem Lauf war großartig!

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Weitere Artikel zu Rodgau 50k:

Projekt “Rodgau – 50k”- Vorbereitung #2 – Final-Phase

Nur noch 11 Tage bis Rodgau!

Nur noch 5-6 Läufe bis Rodgau!

Nur noch … ich will endlich diese 50k laufen!!!!!

Meine Vorbereitung geht jetzt in die letzten Züge oder besser gesagt; geht langsam in die Tapering-Phase über.

Was Taperingphase? Fängt die Taperingphase nicht mindestens 2 Wochen vor so einem Lauf an? Ich hab doch nur noch 11 Tage!

Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich bin in der Taperingphase, doch aufgrund des Laufumfangs während der letzten Wochen gibt es eben in der vorletzten Woche doch nochmal einen schnelleren härteren Lauf und 30k sind auch nochmal dabei.

Der letzte Lauf-Monat war echt hart!

Ich hatte Wochen mit fast 100k Laufumfang, in die Zeit fiel Weihnachten und Silvester und es war zwischendurch extrem kalt und der Schnee kam.

Wenn Dir dann bei einem über 40k Trainingslauf der Trinkrucksack, bei -10 Grad einfriert, deine Verpflegung (Datteln) zu Lutschbonbons wird, dann fragst Du Dich schon mal, warum Du den Schei… eigentlich machst. Hast du die 43k aber hinter dich gebracht und liegst Zuhause entspannt in der warmen Badewanne, kommt schon wieder das Grinsen in dein Gesicht zurück und du denkst dir: „Alter, war das geil!“

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Zum Glück blieb ich weiterhin fast verletzungsfrei und auch gegen alle Viren konnte ich mich erfolgreich wehren. Nur meine Hamestrings am linken Oberschenkel ärgerten mich etwas, so als ob ich sie überdehnt hätte. Doch wie durch ein Wunder waren die Probleme nach einen 40k+ Lauf plötzlich wieder weg und kamen bis jetzt auch nicht wieder.

Körperlich scheint alles fit zu sein, ich war extra Anfang Dezember nochmal bei einer Leistungsdiagnostik (inklusive Laktatwertbestimmung und Spiroergometrie) in der Uni-Klinik in Erlangen und auch hier sah alles prächtig aus.

Also körperlich fit und geistig?

Letztes Wochenende bin ich 15k bei der Winterlaufserie in Nürnberg gelaufen, wobei es 3 Runden á 5k zu bewältigen galt. Die 15k waren jetzt nicht das Problem, doch schon bei der 2ten Runde dachte ich mir so: „Shit, jetzt noch zweimal das Gleiche!“. In der 3ten Runde musste ich dann an Rodgau denken und mir wurde bewusst, dass es dort nochmal 7 Runden mehr sein werden. Also nehme ich mal an wird es bei mir eher eine geistige als körperliche Schlacht die ich schlagen muß.

Ich freu mich jetzt schon auf die Zeit nach Rodgau, wenn ich endlich wieder Laufen kann wie ich will. Warum ich das nicht jetzt schon gemacht habe? Nun ja, ich gehöre zu denen, die sich strikt an einen Trainingsplan halten (Warum auch immer!) und der sah jetzt nicht Trailruns mit vielen Höhenmetern vor, sondern lange Läufe, Läufe im GA1 oder GA2, Tempo-Läufe, Fahrtspiele und Intervalle. Klar kann man so ein Trainingsplan auch auf Trails umsetzen, doch mach mal so einen Tempo-Lauf, den Berg hoch oder durch schwieriges Gelände und achte dann noch darauf, dass dein Puls im Rahmen bleibt  … wird schwierig.

Rodgau … ich komme!

… und ich kann bis 10 zählen 🙂

 

Weitere Artikel zu Rodgau 50k:

Laufbericht – Altmühltrail 2016

Nicht mal eine Woche nach dem letzten Trailrun-Rennen in Muggendorf (Fränkische Schweiz) dem „Neideck 1000„, ging es heute ins Altmühltal nach Dollnstein zum diesjährigen „Altmühltrail„.

Der Altmühltrail 2016 fand dieses Jahr zum dritten mal statt und bot zwei unterschiedliche Streckelängen. Zum einen die Langstrecke mit 27km und etwas über 600 Höhenmeter und die Kurzstrecke mit 8km und 220 Höhenmeter. Nicht nur Trailrunner waren hier am Start, beide Strecken konnten auch von Wanderern und (Nordic) Walker in angeriff genommen werden. Wer von den (Nordic) Walker wollte konnte mit den Trailrunnern starten und so seine Zeit auch werten lassen.

Die Veranstaltung war insgesamt auf 500 Teilnehmer begrenzt und somit zum Glück keine Massenveranstaltung.

Ich hatte die ganze Woche schon das Wetter beobachtet und die Aussichten waren zu Beginn der Woche nicht die Besten, nur 0-5 Grad und Regen. Doch zum Glück wurde die Prognose immer besser und am Tag vor dem Rennen zeigte sie dann 5-10 Grad und nur 20% Regenwahrscheinlichkeit. Als ich am Samstag dann in Erlangen Richtung Dollnstein aufbrach regnete es bei uns und es hatte gerade mal 3 Grad, na dass konnte ja ein feuchter Trailrun werden. Doch desto näher ich nach Dollnstein kam, desto besser wurde das Wetter, kein Regen und um die 10 Grad.

Der Start sollte um 13:00 Uhr erfolgen, vorher konnte man sich in aller Ruhe in der direkt angrenzenden Turnhalle seine Startunterlagen abholen und sich in den Umkleidekabinen umziehen.

Und dann um 12:50 Uhr fing es plötzlich leicht an zu regnen, doch pünktlich zum Start waren es nur noch wenige Tropfen, die auf die Trailrunner nieder gingen und ich kann jetzt schon verraten, dass es bei diesem kurzen leichten Schauer blieb.

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Der Start wurde mit lauter Musik eingeleitet und pünktlich um 13:00 Uhr machten sich ca. 300 Trailrunner auf die Langstrecke. Da der Start auf einer breiten Straße erfolgte, ging es ohne Gedrängel auf die 27km und bis sich der Weg nach ca. 1km zu einem Singeltrail verengte, hatte sich das Feld schon sehr gut sortiert.

Die ersten 2,5km ging es nur leicht bergauf und bergab, so konnte man gut sein Tempo finden und langsam für den ersten kurzen Anstieg warm werden Der erste Anstieg meinte es noch recht gut mit uns, es waren nur ca. 80 Höhenmeter, die man auf 2km bewältigen musste. Alles schöne Singletrails, die auch mal etwas Platz zum Überholen  boten.

Nach einer kurzen Strecke, auf der man sich etwas erholen konnte, ging es in den Wald  zum nächsten Anstieg. Auf 1,5km galt es nun gute 100 Höhenmeter zu meistern, doch auch hier war das ganze Stück auf dem breiten Forstweg sehr gut laufbar. Oben angekommen ging es noch 500m am Rande der Felder entlang, bis man zur ersten Genussstation gelangte. Jaja ihr lest schon richtig, „Genussstation“, nicht irgendwelche Verpflegungspunkte, nein eine „Genussstationen“.

Diese erste Genussstation war von  SCHNELLER´S BACKSTUB´N aus Eichstätt und hier gab es neben Wasser und einem isotonischen Getränk auch leckere Backspezialitäten im Snack-Format.

Kurz hinter der Genussstation traf ich Tobias Drummer, einem Trailrunner den ich beim Neideck 1000 eine Woche vorher kennengelernt hatte. Er war gerade dabei eine Bratwurst im Schlafrock zu vertilgen und bot mir die Hälfte an, die ich aber dankend ablehnte. Ihm schien dieser fränkische Snack für einen Läufer wohl auch nicht die richtige Verpflegung auf der Strecke zu sein. Nach einem kurzen Plausch, liefen wir dann beide wieder  unser eigenes Tempo.

Die folgenden 5km ging es am Rande von Feldern entlang und durch kurze Waldstücke nur unmerklich auf und ab. Nach den ersten 14km fühlten sich meine Beine immer noch super an und so ließ ich die nächste Genussstation auch aus. Nur aus dem Augenwinkel nahm ich war, dass hier Deutschlands längster Holzbank stand und dass das Team des NATURPARK ALTMÜHLTAL „Altmühltaler Lamm“-Bratwürsten und fränkischen Bratwürsten als „Zwickte“ in der Semmel für die hungrigen Läufer und Wanderer bereithielt. Wieder eine relativ schwere Kost für Läufer, doch mal etwas anderes als immer nur Bananen.

Jetzt ging es auf das erste richtige Downhill-Stück,  100 Höhenmeter auf knapp 1km, hier konnte man es richtig laufen lassen. Ab jetzt traf man auch immer öfters auf die schon etwas früher gestarteten Wanderer. Die Läufer waren zwar etwas schneller unterwegs, doch für ein kurzes „Servus“ war immer Zeit und man nahm immer aufeinander Rücksicht.

Nach dem Downhill-Stück erreichten wir den Skulpturengarten von Alf Lechner in Obereichstätt, für mich die interessanteste Stelle der gesamten Strecke. Hier ging es auf 200m mitten durch den Skulpturengarten, der auf dem Grundstück einer alten Eisenhütte beheimatet ist.

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Nach diesem Highlight ging es ein kurzes Stück bergauf, welches man aber durch die lauten Anfeuerungsrufe der Menschen am Wegesrand fast hochgetragen wurde. Am besten hat mir hier die kleine Gruppe mit lauter Musik und Weißbier gefallen (youtube-Video) für das leider keine Zeit war.

Die folgenden 6km ging es immer leicht auf und ab parallel zur Altmühl, die sich hier ihren Weg durch das Tal sucht.

Durch das Studieren der Strecke im Vorfeld, wusste ich dass noch ein Anstieg vor mir lag und dieser wurde einem durch die letzte Genussstation auf der Strecke etwas versüßt. Wer sich an diesem Genussstand nicht für die Kürbissuppe entschied, konnte sich ein süßes Küchle greifen um für den Anstieg und die letzten 6-7km aufzutanken.

Auf den nächsten 800m ging es 65 Höhenmeter nach oben, was zumindest mir nach den schon gelaufenen 20km nicht mehr ganz so leicht viel. Der Aufstieg war felsig und kräfteraubend, doch oben angekommen ging es wieder über schöne Singeltrails und breite Wanderwege in Richtung Ziel.

3,5km vor dem Ziel ging es auf das letzte Stück Downhill, wo man noch mal richtig Speed aufnehmen konnte und besser nicht auf seine Beine hörte. 120 Höhenmeter auf 1,5km, dass macht Laune, auch wenn die Kräfte schon schwinden. Was dann aber bei mir richtig weh tat, war der folgende nur 30 Höhenmeter hohe Anstieg. Ich sah mich schon die restlichen 1,5km ins Ziel gehen, überzeugte aber meinen inneren Schweinehund diese Beine doch wieder etwas schneller zu bewegen.

Und dann war es geschafft, nach 27km und 640 Höhenmeter bog ich auf die Zielgerade ein. Der Kommentator kündigte mich schon namentlich an und ich vernahm etwas wie „… René … ein durch und durch fränkischer Name … „; der schien gut drauf zu sein. Nur noch kurz durch die links und rechts Spalier stehenden Cheerleader und es war geschafft.

Im Zielbereich gab es keine Medaille, wie wir sie alle wohl schon zu hauf Zuhause haben, nein hier gab es ein kleines originelles Präsent für jeden der das Ziel erreichte und für die jeweils schnellsten Läufer gab es bei der Siegerehrung noch etwas extra.

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Trailrunning im Altmühltal 2016:

„Schöne Trails – Interessante Verpflegung – sau gute Stimmung!!!“


Zum Abschluss möchte ich mich noch bei den Organisatoren dieses Laufes und allen Helfer entlang der Strecke  bedanken:

„Ihr habt wirklich einen super Job gemacht, DANKE!“


Viele der Bilder in diesem Artikel wurden von Lukas Sörgel , Kerstin Gesell und dem Team von BABOONS aufgenommen, bei denen ich mich auf diesem Weg recht herzlich bedanken möchte, dass ich ihre Bilder verwenden darf.

Laufbericht – Trailrun – Race – Neideck 1000

Neideck 1000“ – eigentlich nur ein Wort und eine vierstellige Zahl, doch für die, die am letzten Sonntag dabei waren, steht nun etwas mehr dahinter!

Robert Stein hatte am letzten Wochenende zum härtester Trail~Halbmarathon Bayerns nördlich der Alpen, dem „Neideck 1000“ im schönen Wiesental eingeladen und über 40 Trailrunner waren seinem Aufruf gefolgt.

Es war die erste Auflage dieses Laufes als Wettkampf, die Strecke selber ist schon seit einiger Zeit ausgeschildert und kann dass ganze Jahr über gelaufen werden.

Der Start des Rennens sollte um 10:00 Uhr in der Nähe des Sportplatzes in Muggendorf  erfolgen. Im Vorfeld konnte man sich im nahegelegenen „Infozentrum Naturpark“, dem alten Bahnhof von Muggendorf, seine Startunterlagen abholen. Alles ging hier sehr entspannt ab, ohne Hektik und Stress, so wie man sich dass an einem sonnigen Sonntag im Herbst  wünscht.

Um kurz vor 10:00 Uhr war es dann soweit, die kleine Gruppe der Trailrunner traf sich auf dem Fußweg direkt neben der Wiesent in der Nähe des Sportplatzes. Nach einer kurzen Ansprache des Veranstalters Robert Stein und des Bürgermeisters von Muggendorf, wurde pünktlich mit dem Schlagen der Kirchturmuhr von 10 auf 0 heruntergezählt und dann ging es los auf den 22 km langen Rundkurs.

Die ersten 500 Meter meinten es noch gut mit uns, die Strecke schlängelte sich  entlang der Wiesent und bog dann links ab und kurze Zeit später in den Wald, wo das Gelände dann nicht mehr ganz so eben war … so wie wir es lieben!

Auf den folgenden Kilometern wurde langsam klar, warum man diesen 22 km langen Rundkurs auch als den „härtester Trail~Halbmarathon Bayerns nördlich der Alpen“ bezeichnet. Es galt auf den nächsten 3 km 200 Höhenmeter zu erklimmen, immer auf schönen Trails durch den fränkischen Herbstwald. Oben angekommen erreichte man den Adlerstein, einen Aussichtspunkt mit Blick auf die nördliche Fränkische Schweiz.

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Das Teilnehmerfeld hatte sich mittlerweile schon sehr stark auseinander gezogen und an dieser Stelle zeigte sich das erste Mal, dass man sehr darauf achten musste, welchen Abzweig eines Trails man nimmt, denn leider war nicht  immer 100% klar, welches der Richtige war. Ich war hier in der glücklichen Lage diesen Trail zum zweiten mal zu laufen und so kannte ich bereits einige nicht so optimal ausgeschilderte Stellen.

Hier muss ich aber gleich einwerfen, dass der Veranstalter sich extrem Mühe gegeben hat den ganzen Trail optimal auszuschildern, sogar mit zusätzlichen Schilder, die sonst nicht da sind. Doch wenn man so im Rennfieber ist übersieht man zu gerne mal ein Schild.

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An dieser Stelle hatten wir gerade mal 4 km hinter uns und es wurde klar, dass man seine Kräfte verdammt gut einteilen muss. Auf den folgenden 2 km nach dem Adlerstein ging es über Schotterpisten und Waldwegen 160 Höhenmeter hinunter zur Riesenburg. Auf diesem Stück war es gut es einfach laufen zu lassen und möglichst wenig Energie zu verschwenden.

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Unterhalb der Riesenburg wieder im Tal der Wiesent angekommen, gab es dann die erste Verpflegungsstation, an dieser Stelle wurde auch das Durchkommen jedes Läufer notiert, so dass keiner eine Abkürzung nehmen konnte. Denn das Gemeine war, dass es nach 100m im Tal sofort wieder 60 Höhenmeter auf einer Strecke von nur 300m zu erklimmen galt, um dann den gerade passierten Punkt oberhalb der Riesenburg wieder zu erreichen.

Auf schönen Trails und Wanderwegen erreichte man nach weiteren 2 km den zweithöchsten Punkt der Runde, mit 520m ganz in der Nähe der Spitze des „Hohler Berg„. Nur ein paar hundert Meter später kam man wohl an einer der interessantesten Stellen der Strecke. Es galt durch die Oswaldhöhle zu laufe und hier war Vorsicht geboten den die Höhle ist an einigen Stellen nur 1,5m hoch.

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Auf den folgenden 1,5 km ging es dann wieder fast 100 Höhenmeter bergab. Vorbei am Muggendorfer Pavillion, der einen wunderbaren Ausblick auf Muggendorf bietet und somit auch auf den Start- und Zielbereich unseres Laufes.

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Kurz darauf erreichten wir die zweite Verpflegungsstation, an der es ein paar aufmunternde Worte der ehrenamtlichen Helfer gab. Nach fast der Hälfte der Stecke scheint man uns so langsam anzusehen, was die vielen Höhenmeter mit einem machen.

Schnell noch was getrunken und ein Stück Banane gegessen um zumindest ein paar Kohlehydrate nachzutanken und schon ging es weiter. Dieses mal in Richtung Guckhüll einem wieder fast 500m hohen Berg nordöstlich von Streitberg. Die 4km bis zum Guckhüll waren für mich der angenehmste Teil der gesamten Strecke doch ich wusste was mich dort erwartet!

Es galt wieder mal auf einer Strecke von 800m 100 Höhenmeter zu erklimmen und das fällt zumindest mir nach bereits 14 gelaufenen Kilometern mit ca. 800 Höhenmetern nicht mehr ganz so einfach. Was mich aber dann doch ganz gut vorangetrieben bzw. bergauf getrieben hat war, dass ich wusste, dass dies die letzte wirklich extrem böse Steigung ist und dass es danach erstmal 2,5km nur bergab nach Streitberg geht.

Streitberg war somit schnell erreicht und somit auch die nächste Verpflegungsstation, schnell etwas aufgetankt und dann ab über die Wiesent hinauf in Richtung Burg Neideck.

Hier galt es nun die letzten 100 Höhenmeter zu überwinden. Der Weg folgte wieder teils schmalen Singeltrails und etwas breiteren Wanderwegen. Hier merkte man auch langsam, dass immer mehr Wanderer unterwegs waren. Da jeder aber auf den anderen Rücksicht nahm, kam man überall super durch und es gab keinerlei böse Wortgefechte, weil hier so ein Haufen Irrer durch den Wald rannte.

Der Weg führte nun durch Wiesen Richtung Trainmeusel, von wo aus es fast nur noch Bergab in Richtung Ziel ging. Wer wollte konnte sich kurz hinter Trainmeusel an der letzten Verpflegungsstation noch einmal für den nun folgenden 1,5km langen Downhill stärken. Auf den fast 150 Höhenmeter in Richtung Tal konnte man noch mal so richtig Gas geben. Die Singeltrails an dieser Stelle waren wieder recht anspruchsvoll, wenn man es richtig laufen ließ, für mich waren diese letzten 1,5km Downhill 100% Fun!

Nach ca. 2 Stunden und 23 Minuten erreichte ich das Ziel und war über diese Zeit mehr als glücklich.

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Wenn ich mir die Ergebnisse dieses Laufes ansehe und sehe dass der Schnellste gerade mal 1 Stunde und 53 Minuten gebraucht hat, ziehe ich meinen Hut! RESPEKT!

Aber eines weiß ich sich, egal ob jemand an diesem Tag 1 Stunde und 53 Minuten gebraucht hat oder aber etwas über 3 Stunden, wird hatten alle unseren Spaß und haben bekommen was wir wollten:

„22 km, 1000 Höhenmeter, viel Spaß und vielleicht etwas Muskelkater!“

Zum Abschluss möchte ich ein riesiges Dankeschön in Richtung des Organisators Robert Stein, allen Helfer entlang der Strecke und denen die im Hintergrund tätig waren richten:

„Ihr habt wirklich einen klasse Job gemacht, DANKE!“

Im Folgenden findet Ihr noch ein paar weitere Bilder von der Strecke.

Vielen Dank an Robert Stein und Peter Fecher, die mir viele dieser Bilder zur Verfügung gestellt haben. Irgendwie hatte ich selber fast keine Zeit welche zu machen.

Erfahrungsbericht – CurrexSole RunPro Sport Einlegesohle

Welcher Läufer kennt das nicht, dass ab und zu mal hier und da ein Wehwehchen auftaucht. Der erste Weg ist dann meistens eine Recherche im Internet, mit der Hoffnung etwas zu finden, was einem möglichst schnell hilft wieder fit zu werden.

Mir ging es vor ein paar Monaten genau so, nach langen Läufen taten mir die Fußsohlen weh und auch die Achillessehne schmerzte immer wieder mal. Also ab ins Internet und nach einer möglichst schnellen Lösung gesucht. Bei meinen Recherchen stolperte ich bald über das Thema „Laufschuh-Einlagen“ und sah mich schon beim Orthopäden sitzen. Doch ich las auch über Einlegesohlen, die nicht unbedingt vom Arzt verschrieben werden müssen.

Hinweis: Ich sage hier nicht, dass man bei Schmerzen nicht zum Arzt gehen sollte oder das orthopädische Einlegesohlen nie notwendig sind, dass muss jeder für sich individuell entscheiden und hängt sicherlich auch von den Problemen ab, die man hat.

Ich kam dann relativ schnell auf die Einlegesohlen von Currex und ganz speziell auf die RUNPRO Sohlen.

Die Eigenschaften und Vorteile einer solchen Sport-Einlegesohle lasen sich super, genau dass was ich suchte. Da ich aber immer noch etwas skeptisch war, schaute ich mir mal die Standard-Einlegesohlen in meinen verschiedenen Laufschuhen an. Ich musste leider feststellen, dass es meistens ehr dünne Einlegesohlen waren, ohne große orthopädische Unterstützungsmerkmale, diese waren wenn nur durch die Mittelsohle des Schuhs gegeben.

Also fasste ich den Entschluss den Einlegesohlen von Currex mal eine Chance zu geben, vorallem weil der Preis von ca. 35,– Euro auch ok war.

Für das Laufen bietet Currex zwei unterschiedliche Einlegesohlen an. Einmal die RUNPRO, die den ultimativen Komfort bieten soll und die RUNFREE, die mehr Halt und weniger Ermüdung verspricht.

Bei beiden Sohlen wird dann nochmal zwischen drei unterschiedlichen Fußprofilen unterschieden, doch mit Hilfe der „Select your Sole„-Seite von Currex war relativ schnell klar, welche für mich die Richtige ist.

So habe ich mich dann für die RUNPRO Med entschieden. Schnell noch die richtige Größe herausgesucht und schon war die Einlegesohle über den angebundenen Shop bestellt.


Zu den unterschiedlichen Größen der Sohlen:

Die Einlegesohlen werden in folgenden Größen angeboten:

XS: 34 bis 36 / S: 36.5 bis 38.5 / M: 39 bis 41 / L: 41.5 bis 43.5 / XL: 44 bis 46 / XXL: 46.5 bis 48

Eine genaue Anpassung erfolgt dann durch das Zuschneiden der Sohle im vorderen Bereich. Solltet Ihr genau an eine Obergrenze stoßen, würde ich Euch empfehlen die nächst größere Größe zu bestellen.


Nach zwei Tagen trafen die Sohlen bei mir ein und schon auf den ersten Blick machten sie einen sehr hochwertigen/stabilen Eindruck, jetzt konnte ich mir auch die dämpfenden und stabilisierenden Features an der Unterseite der Sohle mal genauer anschauen.

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Die sogenannte PORON-Dämpfung (5) im Fersenbereich ist sehr weich und sollte gerade für Läufer mit der Neigung zum Fersensporn eine Wohltat sein. Die Mittelfußbrücke (3) aus Nylon 6 (Polyamid) kam mir sehr hart vor und ich war schon gespannt, wie man diesen Bereich beim Laufen spürt. Das Material im Vorfußbereich (4) war wieder weicher und sollte gerade für die vorderen Fußballen eine Entlastung bringen. Zu erwähnen ist die weit nach oben gezogene Fersenschale (1),  die gerade schmalen Füßen guten Halt bieten sollte.

Um die Sohlen an meine Größe anzupassen, nahm ich einfach die Einlegesohlen aus den Laufschuhen in denen ich die CurrexSole zuerst ausprobieren wollte. Legte diese auf die neuen Sohlen und zeichnete im vorderen Bereich ein, wo ich Material wegnehmen muss. Dann entfernte ich mit einer einfachen Schere das überflüssige Material und legte die neuen Einlegesohlen in die Laufschuhe ein.

Beim ersten anziehen der Schuhe merkte ich sofort eine deutlich stärkere Unterstützung des Fußes und war gespannt wie sich dies bei Laufen auswirken würde.

Der wahre Test sollte beim Laufen erfolgen und so legte ich die Sohlen in meine Nike Air Zoom Pegasus ein, bei denen die Dämpfung ehr mittelmäßig ist. Ich begab mich auf eine 10 km Runde, welche hauptsächlich auf Asphalt verlief, was für meine Fußballen normalerweise tötlich ist.

Das anfängliche Gefühl, das etwas im Füßgewölbe stöhren wurde , verschwand bereits nach wenigen Metern. Was ich sofort spürte war die zusätzliche Stabilität im Fersenbereich durch die hockgezogene Fersenschale. Ebenso war die Dämpfung durch das Gelkissen im unteren Fersenbereich spürbar.

Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die Einlegesohlen den Fuß wesentlich mehr stabilisiert und für einen festen und sicheren Halt sorgt.

Die zusätzliche Dämpfung im vorderen Bereich habe ich beim Lauf überhaupt nicht gespürt. Aufgefallen ist mir aber, dass seit dem ich die Einlegesohlen trage, ich keinerlei Schmerzen mehr im Bereich der vorderen Fußballen habe. Diese Dämpfung scheint sich also wirklich auszuzahlen.

Ob die sogenannte Mittelfußbrücke wirklich etwas bringt, kann ich nicht beurteilen. Ich nehme aber an, dass diese das Fußgewölbe zusätzlich stabilisiert und so einer Ermüdung des Fußes entgegenwirkt.

Zu Beurteilen ob die Füße und Unterschenkel durch die Einlegesohlen jetzt langsamer ermüden oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Was ich aber ganz klar sagen kann ist, dass ich selbst nach langen Läufen (bis ca. 30 km) keine schmerzenden Füße mehr habe. Ich habe in allen Schuhen ein wesentlich besseres Gefühl, weil der Fuß wesentlich mehr gestützt wird.

Auch bei den Trailruns, wo der Fuß nicht immer gerade aufkommt, ist dieser Effekt spürbar.

Ich verwende die Einlegesohlen übrigens in den unterschiedlichsten Laufschuhen und habe keine Probleme mit der einmal zugeschnittenen Größe. Natürlich kann es etwas nervig sein die Sohlen ständig wechselnzu müssen, aber der Aufwand ist minimal und für mich akzeptabel.

Ich habe mir natürlich auch die Frage gestellt, wieviele Kilometer halten diese Sohlen und bleibt die gute dämpfende Wirkung ewig erhalten. Mittlerweile bin ich etwas über 600 km mit den Einlegesohlen gelaufen und kann noch keinerlei Veränderung feststellen.

Da die CurrexSole vom Material etwas stärker sein kann, als die Standard-Einlegesohle, die mit jedem Laufschuh mitkommen, ist es eventuell sinnvoll die Schuhe nochmal eine halbe Nummer größer zu nehmen, als man dies eh schon bei Laufschuhen oft macht. Am Besten  Ihr nehmt die Einlegesohle mit wenn Ihr einen neuen Schuh kauft und probiert dies direkt aus.

Ob Euch diese Einlegesohlen in jedem Schuh den gewünschten Effekt bringen, bleibt offen und kann auch sehr vom jeweiligen Schuh-Hersteller und -Typ abhängen.


Mein Fazit:

Ich möchte auf diese Einlegesohlen nicht mehr verzichten und verwende sie in allen meinen Laufschuhen, egal ob für den Trail oder die Straße.

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Erfahrungsbericht – ONE GORE-TEX® Active Run Jacke

So mein erster Testbericht zu einem Laufartikel, ich hoffe ich kann meine Erfahrungen mit dem Produkt gut rüber bringen.

Ich bin das letzte Jahr immer ohne Regenjacke gelaufen, was auch daran lag, dass ich mich nicht für ein Model entscheiden konnte. Meistens lag es daran, dass die Jacken nie wirklich wasserdicht waren oder zu schwer waren oder oder oder…

Vor kurzem hab ich dann die ersten Berichte über die One Gore-Tex Active Run Jacke gelesen und mir war relativ schnell klar  … „Das ist was Du suchst!“ … Eine leichte, dünne, atmungsaktive und komplett wasserabweisende Jacke, die noch dazu eng geschnitten ist und auf das ganze andere Firlefanz was keiner braucht verzichtet.

Einfach gesagt, eine Jacke zum Laufen, die einen trocken hält.

Was am Anfang natürlich noch etwas abschreckend war, war der Preis in Höhe von 299,95 Euro. Doch hier bin ich mittlerweile soweit, dass ich mir lieber ein gescheites Produkt zulege, als 2-3 über die ich mir nur ärgere.

Und so habe ich mir die Jacke dann direkt über die GORE Seite in der Größe M bestellt.

Kaum zwei Tage später traf die Jacke bei mir ein und als ich den Karton öffnete und diese ganz dünn zusammengelegte Jacke am Boden des Kartons erspähte fragte ich mich schon: „Und dafür habe ich jetzt fast 300,– Euro bezahlt!“

Nach dem Auspacken viel mir gleich auf wie leicht die Jacke wirklich ist, 160g sind fast nichts.

Also gleich mal anprobiert und ich muss sagen, sie hat wirklich einen super schmalen Schnitt und genau die richtige Länge. Ein solch enger Schnitt bedeutet aber auch, dass wenn man nicht zu den schmal gebauten Läufern gehört (ich selber bin 182 cm, mit 68kg),  es schon etwas eng in der Jacke werden könnte.

Das was ich natürlich zuerst testen wollte war die so oft angesprochene SHAKEDRY™ Produkttechnologie. Also ab ins Badezimmer und den Arm unter die Dusche gehalten. Das Wasser perlt wirklich super ab und wenn man am Ende den Arm etwas schüttelt verschwinden auch noch die letzten Wassertropfen.

Damit hatte die Jacke den ersten Test bestanden, ich hoffe die Oberfläche behält diese Eigenschaft für immer bei.

Wenn eine Jacke so wasserdicht ist, fragt man sich ob sie wirklich auch so atmungsaktiv ist. Und wie kann man so etwas am besten testen, natürlich bei einem ausgiebigen Lauf. Also die Laufschuhe angezogen und los ging es. Unter der Jacke habe ich noch ein normales Laufshirt getragen, die Temperatur draußen lag bei ca. 12 Grad, bei starkem Wind.

Was mir relativ schnell aufgefallen ist, war dass das Raschelgeräusch nicht so ausgeprägt ist wie bei anderen Regenjacken und man spürt die Jacke aufgrund des geringen Gewichtes kaum. Die Atmungsfähigkeit der Membran merkt man relativ schnell, da man immer das Gefühl hat das „frische Luft“ (keine kalte Luft) unter den Stoff kommt. Bei anderen Regenjacken hatte ich auch immer den Effekt, dass ich zu schwitzen begonnen habe und die Jacke dann gerade an den Armen richtig geklebt hat, diesen Effekt habe ich bei der GORE Jacke überhaupt nicht. Bei diesem Lauf konnte ich auch festellen, dass die Jacke windabweisend ist, was den Effekt hat, dass das leicht durchgeschwitze Laufshirt durch den Wind nicht kalt wird.

Nach 15km hatte die Jacke dann auch diesen Test positiv bestanden.

Beim ersten Lauf hat es „leider“ nicht geregnet und so konnte ich keine Aussage über den Tragekomfort und die wirkliche Wasserdichtigkeit der kompletten Jacke treffen. Doch zum Glück hat das Wetter umgeschlagen und genug geregnet, also wieder die Laufschuhe an und eine Regenrunde in der Jacke gedreht.

Der Lauf war wie für den Test gemacht, ich hatte alles, vom leichten Nieselregen bis zu kurzem Starkregen. Durch die Laufbewegungen schüttelt man die Wassertropfen immer automatisch ab und so ist immer nur sehr wenig Wasser auf der Jacke. Als es stärker angefangen hat zu Regnen habe ich die Kapuze aufgesetzt und hier habe ich dann die eine Schwachstelle der Jacke gefunden. Die Kapuze ist direkt am Kragen befestigt und man hat keine Möglichkeit sie irgendwie zu verstauen, was zur Konsequenz dass wenn man durch den Regen läuft und sie nicht gleich aufsetzt, sich etwas Wasser an der Innenseite der Kapuze sammelt. Denkt man jetzt nicht dran die Kapuze kurz auszuschütteln bekommt man das Wasser ab. Eventuell ist hier noch etwas „Room for improvement“.

Grundsätzlich kann ich sagen, dass die Jacke bei meiner Figur einen optimalen Sitz hat. Das Material der Jacke trägt sich angenehm auf der Haut und durch den elastischen Saum an Armen und am Bund liegt die Jacke in diesen Bereichen gut an und flattert nicht im Wind. Die Tasche im Brustbereich bräuchte ich nicht, doch es passt gut ein Handy oder Autoschlüssel rein, was für manche ganz praktisch sein kann.

Wie ihr meinen Ausführungen entnehmen könnt bin ich wirklich sehr zufrieden mit der One Gore-Tex Active Run Jacke. Ob die 299,95 Euro gerechtfertigt sind … Qualität hat leider Ihren Preis und mir sind es die paar Euros wert.