Schlagwort-Archive: Erfahrungsbericht

Trainingstagebuch – Woche 10/10 – Taunus Ultratrail

Diese Woche als Trainingswoche zu bezeichnen wäre etwas übertrieben, aber sie war so wichtig, wie das ganze Training der letzten Wochen.

Tapering-Woche, das war diese Woche!

Ich habe mir  viel Zeit für Yoga genommen, bin früh ins Bett gegangen und habe versucht alle Speicher wieder aufzufüllen. Gelaufen bin ich auch, aber nur ganz wenig.

Woche 10 (15.02. – 18.02.2018):

Montag:

Heute nur Yoga und das total relaxed. Ich habe mich sehr auf meine Beine fokussiert und hier versucht jede Muskelfaser, jede Sehne noch einmal zu dehnen. Diese Einheit, wie auch die anderen Einheiten in meiner 10 Wochen Trainingshochphase, taten meinem Körper richtig gut. Ich möchte Yoga nicht mehr missen, es ist ein optimaler Ausgleich zum Laufen und auch zu den anderen Alternativsportarten, die man so parallel noch macht.

Dienstag:

Laufen, aber nur ein bisschen! So sah der Plan für heute aus.

Am Ende wurden es dann 8.8k – um die Beine auszuschütteln. Um die Beine etwas wach zu rütteln und ein paar Impulse zu setzen bin ich die erste Hälfte etwas schneller angegangen, Die Pace von 4:30 hat sich auf den ersten 4k richtig locker angefühlt, trotzdem habe ich auf der zweiten Hälfte etwas Speed herausgenommen … ich bin ja im Tapering!

Die Beine fühlen sich im Moment richtig gut an und ich habe immer mehr Lust auf den Lauf am Samstag.

Mittwoch:

Da es den Beinen so gut geht, habe ich meine heutige Yoga Einheit meinem unteren Rücken gewidmet der beim Lauf auch immer so einiges mitmachen muss.

Kam ich zu Beginn noch etwas steif und unbeweglich vor, so war ich nach den 50 Minuten wie ausgewechselt und vor allem innerlich total relaxed.

Habe heute schon mal damit begonnen mein Zeug für den Lauf zusammen zu suchen. Will ich das wirklich alles mitnehmen????

Donnerstag:

Der letzte Lauf ist der Lauf vor dem Lauf!

Ganz kurze Runde heute gedreht, 5k mit ein paar kurzen Sprints. So ganz hat die Sprinterei aber nicht geklappt, da mein Sprintweg nicht gut geplant war und ich mich in der Mittagspause nicht total einsauen wollte. Zusätzlich war es heute noch der Lauf gegen den aufkommenden Sturm, also zwischendurch ordentlich Gegenwind.

Hiermit erkläre ich das Vorbereitungstraining für den Taunus Ultratrail offiziell als beendet!

Resümee der 10 Woche:

Die Woche, war wirklich eine Tapering Woche und endet auch schon am Donnerstag, da jetzt trainingstechnisch nichts mehr passieren wird.

Blicke ich auf meine 10 Wochen zurück, bin ich schon mächtig stolz auf mich. Ich habe meinen Trainingsplan durchgehalten, habe nichts ausfallen lassen und war fast immer voll motiviert.

Das was ich in diesen 10 Wochen getrieben habe, kann ich mir und meiner Familie aber nicht ständig antun. Aber gerade meine Familie hat die ganze Zeit Verständnis gezeigt auch wenn es gerade für meine Frau nicht immer einfach mit mir war (Bussi Schatzi, ich hab Dich lieb)

Doch werfen wir mal einen kurzen Blick auf die Zahlen, auf das was ich in den letzten 67 Tage so alles getrieben habe:

Auswertung Woche 10

Abgesehen von diesen nackten Zahlen sehe ich im Performance Management Chart, ganz klar meine Entwicklung in dieses 10 Wochen und das ist für mich ein weiterer Antrieb mein Training noch weiter zu optimieren.

PMC

(Wichtig ist hier die mittlere hellblaue Linie, die zum Glück in den ersten 8 Wochen stetig nach oben ging.)

Und soviel sei verraten, der nächste Trainingsplan ist schon am Entstehen und wir ganz klar in Richtung „Run with Power“ gehen. Ich zeichne meine Laufdaten mit dem Powermeter jetzt schon seit 1 Jahr auf und gerade in den letzten 10 Wochen habe ich mich auch sehr intensiv mit der Auswertung dieser Daten beschäftigt. Parallel dazu, habe ich mir viel Wissen angeeignet wie ich auf Basis der Leistungsdaten mein Training optimieren kann und dass möchte ich versuchen umzusetzen.

Natürlich werde ich über den taunus-Ultratrail berichten und ich hoffe schon sehr bald nach dem Lauf.

Bis dahin … Keep on running!

Trainingstagebuch – Woche 7/10 – Taunus Ultratrail

Ab in die nächste Woche, diese und die nächste werden die härtesten Wochen in gesamten Vorbereitung. Diese Woche wird ein 4h Trailrun dabei sein und noch einer mit 1,5-2 Stunden. Und nächste Woche … 5 Läufe mit mindestens 2 Stunden und fast immer Höhenmeter dabei. Danch habe ich mir dann die Taperingphase redlich verdient.

Woche 7 (25.12. – 31.12.2017):

Montag:

Erster Weihnachtsfeiertag, da gehen wir es mal ruhiger an und starten nur mit einer Runde Yoga – Christmas Flow. Ich bin ja jemand, der die Ruhe liebt und so habe ich diesen Christmas Flow in aller Ruhe genossen und nur meine Bein- und Rücken- Muskeln/Fazien/Bänder etwas gefordert. Morgen geht es dann wieder auf die Trails, zwar nur kurz für 1h, aber es ist ja Family-Time.

Dienstag:

Ich muss gleich gestehen, mit dem geplanten Trailrun ist es nicht geworden. Nachdem ich heute Nacht mit meiner Tochter so gegen 4:30 Uhr aufgestanden bin, damit sie ihren Bus zum Handball-Tunier in Lund (Schweden) erwischt, war ich wirklich froh noch mal schlafen zu dürfen. Doch es gab einen kurzen 11k Pre-Raclette-Run, der gefühlt sehr schwerfällig war.

Zum Glück nimmt das Essen bei uns Weihnachten nicht so überhand, doch man ist immer irgendwo und eine Kleinigkeit zu Essen gibt es doch. Gut dass ich Morgen meinen 4h Trailrun eingeplant habe, danach sollten alle Pfunde wieder weg sein.

Mittwoch:

IMG_5096

Mein langer Lauf für diese Woche leider nicht ganz so lange wie geplant! Das Teufelchen auf der linken Schulter hatte heute eindeutig die besseren Argumente, als das Engelchen auf der rechten Schulter. Soviel aber schon mal vorweg, es wurde dann doch noch ein 31k Trailrun mit 940hm.

Doch eins nach dem anderen.

Im Urlaub früh aufgestanden, ab ins Auto und 50km Richtung Nordwesten gefahren. Ich wollte heute mal woanders laufen und ich war hier schon mal zu wandern und wusste, dass es hier super Trails mit ein paar Highlights gibt. Mein Auto stellte ich direkt auf dem Pendlerparkplatz neben der Autobahn ab und lief zuerst 3km auf einer ebenen Strecke Richtung Würgau. Geplant war hier so ganz langsam warm zu werden, aber schon der Plan ging nicht auf, der Wind kam ausnahmsweise mal aus östlicher Richtung und blies mir die ganzen 3km ordentlich ins Gesicht. Also nix mit ruhig Einlaufen, gleich mal kämpfen.

Dann durfte ich endlich in den Wald, dafür aber gleich mal ordentlich nach oben um mich langsam auf den Heidenstein hochzuarbeiten.

Kurz darauf gab es das erste Highlight der Strecke einen alten Steinbruch, in welchen man hereinlaufen kann. Da ich hier schon war, war mein Aufenthalt aber recht kurz, denn der Wind blies hier oben eiskalt.

IMG_5076

Der weitere Weg führte mich über mal breitere Wanderwege und schmale Singletrails immer weiter auf der „Hochebene“, bis es endlich einmal auch bergab ging.

So langsam wurde mir und meinen Beinen klar, dass dieser Lauf heute nicht zu unseren besten werden würde. Irgendwie wurde ich immer lustloser und überlegte abzukürzen, um nicht die geplanten 42km komplett laufen zu müssen.

Dann traf ich auf den hier sehr bekannten 13-Brauereien-Weg und irgendwie bekam ich Durst auf ein schönes fränkisches Bier und meine Lauflaune ging noch etwas weiter in den Keller.

IMG_5082

So bei Kilometer 20 gab es dann die Möglichkeit die geplante Strecke etwas abzukürzen und ohne weiter auf das Engelchen auf meiner rechten Schulter zu hören, nahm ich diese Abkürzung.

Bei Pünzendorf kam ich endlich mal wieder aus dem Wald, ich hatte zwischendurch immer wieder den Verdacht, dass die Wege die ich geplant hatte, schon lange keine offiziellen Wege mehr sind, wodurch die Pace sich bei den Downhills doch auch ziemlich in Grenzen hielt.

Etwas oberhalb von Pünzendorf hatte man einen herrlichen Blick auf die Giechburg und Gügel meine nächsten beiden Ziele.

Für den nächsten Kilometer hieß es wieder 100 Höhenmeter hinauf zu gehen/laufen, um den Gügel zu erklimmen. Im Sommer ist hier die Hölle los, heute war ich ganz alleine und genoss die Ruhe.

IMG_5093

Vom Gügel ging es kurz bergab, um dann die letzte Steigung für diesen Tag in Angriff zu nehmen. Die Giechburg thront hoch oben über Scheßlitz und bietet eine wunderbare Aussicht auf die Umgebung. Auch hier ist bei schönem Wetter die Hölle los, doch auch hier, waren nur ein paar vereinzelte Ausflügler unterwegs.

Hier oben gönnte ich mir etwas Zeit, um die Aussicht zu genießen und noch ein paar Bilder zu machen.

IMG_5104

IMG_5095

Ab jetzt ging es Bergab und ich wollte in einer weiten westlichen Schleife wieder zurück nach Scheßlitz laufen. Doch mein Engelchen und mein Teufelchen diskutierten lange, wie ich nun laufen sollte. Leider, ja leider von der Motivation hat das Teufelchen wieder gesiegt und so ging es auf ziemlich direktem Weg in Richtung Scheßlitz und somit zum Auto.

Am Auto standen dann doch 31 Kilometer auf der Uhr, bei immerhin 940 Höhenmetern. Nicht wie geplant, aber auch nicht so schlecht.

Donnerstag:

Nachdem der gestrige Lauf eher so lala war, hatte ich heute wieder richtig Lust. Also ab auf den Trail und heute ohne Plan und Zeit-/Streckenvorgabe, einfach laufen wie es gerade kommt.

Der Titel des heutigen Laufs ist eindeutig „Bad Weather Trailrun„, es hat die ganze Nacht durch geregnet und auch während dem Lauf war es nur zeitweise von oben trocken. Die Trails waren über weite Strecken einfach nur Schlambahnen. Das Regenwasser hatte sich überall seinen Weg gesucht und so waren mache Trails heute kleine Bäche.

IMG-5112

Immerhin die ersten 3km hatte ich noch trockene Füße, bis ich eine Pfütze etwas unterschätze habe. Dass mit den nassen Füßen kenne ich im Moment gar nicht mehr anders und das Schuhe säubern gehört nach jedem Lauf schon dazu. Vielleicht ändert sich, dass mit den nassen Füßen jetzt aber, sind heute doch endlich meine neuen Schuhe von La Sportiva angekommen (siehe Blogbeitrag „Neue Schuhe braucht der Trailläufer„).

Auch wenn es heute wirklich überall feucht/dreckig/schlammig war, hat der Lauf riesige Spaß gemacht. Ich habe neue Trails gefunden, bin eher langsam dahin getrabt und hab es genossen.

Am Ende standen dann doch wieder 13k mit 340hm auf der Uhr. Morgen gibt es einen lockeren 10er in der Ebene und am Sonntag dann den 10k Silvesterlauf in Nürnberg.

Freitag:

Ein lockerer 10er wurde zum 12er, aber extrem locker und entspannt. Es war schon mehr ein dahin traben, tat aber einfach nur gut. Zwischendurch sollte man immer mal so einen Lauf machen/haben, der wirklich zur Regeneration beiträgt. Nach 4 Tagen mit Laufeinheiten, ist Morgen dann wirklich mal frei, da freue ich mich schon auf eine Runde Yoga.

Samstag:

Heute war wirklich mal ein Ruhetag angesagt, kein Laufen, kein Rollentrainer und kein Krafttraining. Heute nur Yoga & Meditation!

Ja Meditation, ganz richtig gelesen, wollte ich schon lange Mal ausprobieren. Nachdem es so still heute bei uns im Haus war, hatte ich auch die Muße mich darauf einmal einzulassen. Knapp 15 Minuten habe ich es versucht, versucht deswegen, weil es wirklich nicht einfach ist mal abzuschalten und an nichts zu denken. Auch wenn es nur ein erster Versuch war, habe ich mich danach innerlich sehr ruhig und entspannt gefühlt. Ich werde mich hier weiter ausprobieren. Immer mal was Neues probieren! heißt die Parole und nichts gleich von vornherein ablehnen.

Morgen, der letzte Tag im Jahr und der letzte Lauf steht an. Wie die letzten zwei Jahre auch werde ich am Silvesterlauf in Nürnberg teilnehmen. Dieses Jahr wird es aber entspannt sein, einfach laufen und genießen.

Sonntag:

Last Day Of The Year – Last Run Of The Year

Am letzten Tag des Jahres natürlich noch mal die Teilnahme am traditionellen  Nürnberger Silvester Lauf. Letztes Jahr bin ich hier noch mit dem Fokus gestartet meine 10 Kilometer Zeit, um einiges zu verbessern, heute war es just for fun!

Und soviel vorweg, es hat heute richtig Laune gemacht.

Silvester Laufen gehen bei 13 Grad und in kurzen Klamotten, wann hat man, dass schon mal.

IMG-5132

Zum Lauf nur soviel, vorher 15 Minuten eingelaufen, relativ spät zum Start gekommen, irgendwo in der Mitte eingereiht und losging es schon. Obwohl ich nicht wie ein verrückter losgelaufen bin, war der erste Kilometer Slalom laufen, doch dann ging es ganz gut und ich konnte meine geplante von Pace 4:30 auf der ersten Hälfte gut durchlaufen. Die zweite Hälfte wollte ich etwas schnelle absolvieren, doch dann habe ich einen anderen Ultraläufer getroffen und erstmal eine Runde gequatscht. Ab Kilometer 6 ging es dann auf eine 4:20 Pace und am Ende stand dann eine 45:01 auf der Uhr und ich bin voll und ganz zufrieden.

IMG-5140

Urkunde

Das war mein Laufjahr 2017, mit Höhen und Tiefen, insgesamt ein sau geiles Jahr!

Resümee der 7 Woche:

Die Woche war nicht immer einfach, ich musste ab und zu ganz schön mit meinem Schweinehund kämpfen. Doch die Yoga Einheiten taten die Woche einfach nur gut, zum einen um die Muskeln und Sehnen zu dehnen und zum anderen um innerlich zur Ruhe zu kommen.

Nächste Woche wird hart, jeden Tag eine Laufeinheit und davon 6 Läufe von mindestens 2 Stunden. Ich weiss jetzt schon, dass mein Teufelchen sich wieder ordentlich ins Zeug werfen wird und mein Engelches es schwer haben wird mich weiter zu treiben.

Auswertung Woche 7

Trainingstagebuch – Woche 6/10 – Taunus Ultratrail

Trainingswoche? Vorweihnachtswoche? Arbeitswoche?

Ach irgendwie von allem etwas … und das ist gut so 😁

Und wenn Ihr das hier lest, ist eh schon Weihnachten 🎅🎄  … also Merry Christmas 🎄🎅🎄🎅🎄

Was steht die Woche so an … eigentlich eine entspannte Woche zum Regenerieren, so der Plan zumindest. 5 Laufeinheiten (keine lange Einheit), 1x Rollentrainer, 1x Krafttraining und etwas Yoga, also überschaubar und gut mit in den Weihnachtsstress und Familie integrierbar.

Woche 6 (18.12. – 24.12.2017):

Montag:

Für heute hab ich nochmal spontan eine Geschäftsreise rein bekommen und so musste ich mein Training etwas anpassen. Einen großen Höhenunterschied in der Gegend rund um Karlsruhe und noch dazu in der Nähe des Hotels war unmöglich zu finden, so hieß es ab auf die Straße. Ich hatte mir dann schnell auf GPSies.com eine Strecke zusammen geklickt und auf die Uhr gezogen. Der Plan war, ein kurzer Halbmarathon in einer 5:15 Pace. Doch wie es immer so ist lommt es anders als gedacht, zum einen war die Pace doch etwas schneller und zum anderen habe ich den Weg im Dunkeln (ich war schon mit Stirnlampe unterwegs) gefunden 😒.

Also wurden es nur 17k, dafür aber in einer 4:53 Pace. Eigentlich nicht schlecht, aber mein Fokus liegt derzeit etwas woanders.

Wenn ich es schaffe, drehe ich hier Morgenfrüh gleich noch eine Runde, wenn … ja, wenn mich das Hotelbett aufstehen lässt.

Dienstag:

Achtung Ausrede: Ich hab die Nacht echt beschissen geschlafen und war froh mich noch mal herumdrehen zu dürfen!

Dafür habe ich mich dann heute Zuhause gleich auf den Rollentrainer geschwungen und geschaut, dass in den knapp über 40 Minuten das Tempo möglichst hoch war und der Schweiß in Strömen floss. So unmotiviert ich heute war, so gut tat dann doch die Einheit auf der Rolle. Ab und zu muss man seinen Schweinehund zumindest einmal am Tag bezwingen, danach fühlt es sich dann doch meistens sehr gut an was getan zu haben.

Mittwoch:

Da Home2Home Runs dieses Jahr ja echt groß in Mode sind, wollte ich doch auch mal einen machen. Doch so ein einfacher Home2Home kann doch jeder 🤔, also habe ich einen Home2Home&Home2Home Run gemacht und das Ganze in nicht mal 1,5 Stunden🤗. Um ehrlich zu sein, ich bin nur mal kurz zu meinen Eltern gelaufen und dann wieder nach Hause, aber hört sich doch cool an einen Home2HomeHome2 Home Run gemacht zu haben.

Leider war es heute wieder ein flacher Lauf, wo die Pace gepasst hat, aber ich muss jetzt unbedingt wieder auf die Trail. Meine offene Blase am linken Fuß ist immer noch schmerzhaft, aber ich werde mir mal was einfallen lassen.

Donnerstag:

Heute der erste Tag vom Weihnachtsurlaub und der erste in der Familie, der zu Hause bleiben darf😌. Also viel Zeit für etwas Sport!

Und um in den Tag Perfekt zu starten, ist eine Runde Yin Yoga genau das richtige. Wobei ich sagen muss, das dies meine erste Runde Yin Yoga war. Im Gegensatz zu den Vinyasa Flows, die kraftvoll und fließend hintereinander durchgeführt werden, werden beim Yin Yoga die einzelnen Übungen länger, ca. 3 Minuten, gehalten werden. Diese Art des Yoga geht es darum zu entspannen und den Atem frei fließen zu lassen. Gleichzeitig gibt es wunderbare Einheiten zum Dehnen und das hat es in sich, vor allem wenn man 3 Minuten in einer Dehnung bleibt. War mal wieder eine neue Erfahrung und für mich in Zukunft etwas für den Abend.

So nach etwas anderen Tätigkeiten, war dann noch Zeit für ein Workout mit ein paar Kraftübungen aber auch ein paar Übungen für das Gleichgewicht. Ich habe leider gemerkt, dass ich die Kraftübungen in den letzten Wochen etwas schleifen gelassen habe. So gingen die Übungen heute ganz schön an die Substanz und ich fühlte mich am Ende recht ausgepowert.

9DA2B984-35A1-4F2D-ACB2-427F70812509

Doch was ist der Tag eines Läufers ohne einen Lauf? Also gegen Mittag noch die Laufschuhe geschnürt und abging es auf eine 6k Runde experimentellen Laufens. Warum experimentelles Laufen? Nun ich war durch das Yoga und das Workout schon ziemlich ausgepowert und mein Blutzucker war im Keller. Ich wollte testen, wie gut ich noch Laufen kann, wenn mein Körper eigentlich schon am Ende ist. Die ersten 2,5 Kilometer war noch alles ok, als ich dann aber mit 200m Sprints angefangen habe, fand mein Körper das gar nicht mehr lustig. Ich war echt am Ende und musste zwischendurch ein Stück gehen. Das Interessante passierte so ab Kilometer 4,5, plötzlich ging es wieder und ich hätte doch noch weiter laufen können, schlug aber den Heimweg an, um endlich meine Speicher wieder aufzufüllen.

Fazit: Wenn mein Körper eigentlich am Ende ist, braucht er wieder etwas Zeit um neue Energiereserven anzuzapfen und dann geht es wieder.

 Freitag:

Mal etwas weniger an einem Tag tut auch gut😬, also eine Runde Yoga, mit Warmup & Vinyasas mit Fokus Beine. Das war es für Heute – Ruhetag, Morgen gibt es noch mal einen etwas längeren Trailrun.

Samstag:

Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen stand noch mal eine etwas längere Einheit, die Feiertage gehören dann doch der Familie (na gut, mal kurz für ne Stunde raus, geht schon 😛). So kam es heute nochmal zu einem 25k Trailrun mit 400hm und da habe ich schnell wieder gemerkt, was mir wirklich gefehlt hat, als ich die letzte Woche fast nur auf der Straße unterwegs war.

Es ist bei mir unglaublich, wie schnell sich die Stimmung ändert🙃, wenn ich auf schmalen Singletrails unterwegs bin. Ich habe jetzt zwar keinen Spiegel dabei glaube, aber dass es mir so ein kleines Grinsen ins Gesicht zaubert.

IMG-5032

Nach dem vielen Regen der letzten Tage stand wieder überall das Wasser und ich hab nach nur wenigen Metern ausgesehen, wie ein Trailrunner der schon x-Kilometer hinter sich hat. Nach x-Kilometern hatte ich nur wieder nasse Füße, Abhilfe schafft hoffentlich das Weihnachtsgeschenk meiner Frau.

Die Runde hat Laune gemacht, vor allem auch der letzte Kilometer. Es war ein reiner Downhill Kilometer, der über noch mal meistens schmale Trails führte.

Sonntag:

Ausschlafen, in Ruhe einen Cappuccino trinken und dann laufen gehen. So kann und sollte man einen entspannten Heilig Abend angehen. Also habe ich mich heute auf einen kurzen  Merry Christmas Run begeben und unterwegs hat heute mal fast jeder zurück gegrüßt, so Tage haben doch mal einen positiven Effekt auf die Menschen.

Bei fast frühlingshaften 8 Grad, war es ein richtig entspannter Lauf, bei dem ich wunderbar meine Gedanken dahin schweifen lassen konnte. In nur einer Woche ist das Jahr schon wieder rum und es ist soviel passiert, soviel gutes.

Resümee der 6 Woche:

Eine Woche, die vielleicht nicht ganz so gestartet ist, wie ich es mir vorgestellt hatte und insgesamt mit eigentlich viel zu wenig Höhenmetern! Aber fast alle Läufe haben diese Woche Laune gemacht, ab und zu war der Kopf mal etwas müde, doch die Beine wollten immer und oft wollten sie zu schnell.

Abgesehen vom Laufen, war die Woche sportlich gesehen abwechslungsreich, 1x Krafttraining, 1xRollentrainer und 2x Yoga. Beim Yoga habe ich diese Woche mal Yin Yoga ausprobiert und das lange halten der einzelnen Übungen, stellt einen mal wieder vor einer neuen, eher geistigen Herausforderung.

 

Auswertung Woche 6

Ich freue mich schon auf die 7te Woche, die hart werden könnte. Fünf Läufe davon ein 4 Stunden Trainingslauf mit Höhenmetern und zwei Tage später der schnelle 10k Silvesterlauf in Nürnberg.

Ich wünsche allen ein paar ruhige und besinnliche Weihnachtsfeiertage …

… and keep on running

Hoka One One – Mafate Speed 2 – Langzeittest

Nach über 6 Monaten und fast 400 Kilometern auf reinen Trails, wird es glaube ich  Zeit etwas über den Mafate Speed 2 von Hoka One One zu schreiben.

Keine Angst oder vielleicht auch Pech gehabt, ich werde hier nichts über die Passform, die Sprengung, das Gewicht usw. des Schuhes schreiben. Alle diese Informationen findet Ihr direkt auf der offiziellen Seite von Hoka One One und müssen nicht nochmal von mir hier wieder gegeben werden.

Ich möchte Euch lieber berichten, warum ich mir diesen Schuh zugelegt habe und wo ich mit Ihm gelaufen bin. Warum dieser Schuh derzeit für mich die erste Wahl ist und was ich mir noch wünschen würde.

Warum dieser Schuh, warum nicht einer, der in Deutschland viel besser vertretenen Marken. Auf der Straße laufe ich schon sehr lange Hoka’s, vor allem bei den langen Läufen. Hier hat mich schon immer der Komfort begeistert, die starke Dämpfung, dass ich nach einem langen Lauf am nächsten Tag trotzdem noch gehen oder sogar gleich wieder laufen konnte.

Da ich mich Anfang dieses Jahres auf meinen ersten Ultra-Trail vorbereitet habe, suchte ich einen Schuh, der mir auch im Gelände diesen Komfort bieten würde. Gleichzeitig sollte der Schuh genug Grip haben und lange Distanzen in hartem Gelände überleben. Der Schuh war schon ein paar Monate auf dem Markt und so gab es schon ein paar erste Testberichte, die aber immer nur über kurze Läufe berichteten. Da mich alle anderen Modell von anderen Herstellern zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht überzeugten, wagte ich den Schritt und bestellte mir den Mafate Speed 2 fast blind.

Es hieß also: „150,– Euro in den Wind geschrieben oder den optimalen Schuh für lange Distanzen im Gelände gefunden?“

Soviel schon mal vorweg, in den Wind hab ich das Geld ganz sicher nicht geschrieben.

Gleich als ich den Schuh Zuhause in den Händen hielt und ihn das erste Mal anprobiert habe war ich sehr positiv überrascht. Zum einen bietet die breite Zehenbox sehr viel Platz und zum anderen hat man nicht das Gefühl das man 35mm höher steht.

Jetzt werden einige sagen: „Wie eine breite Zehenbox, da hat mein Fuß dann doch ewig viel Spielraum.“ Der Spielraum ist nicht so extrem, aber vorhanden und dass ist vor allem wichtig, wenn man auch längere Strecken läuft, denn da wird der Fuß über die Zeit etwas „größer/dicker“.

Die Schnürung des Schuhs ist sehr angenehm, auch wenn man ihn bei einem schmaleren Fuß (so wie ich ihn habe) etwas enger schnürt, hat man kein Druckgefühl auf dem Fußrücken. Die Polsterung durch die Schuhzunge ist hier wirklich optimal.

Was ich auch bei den späteren Läufen festgestellt habe ist, dass ein Nachfixieren der Schnürsenkel nicht notwendig ist, sie halten wie man sie zu Beginn geschnürt hat. Kommen wir hier auch gleich zu einem kleinen Minuspunkt, ich vermisse wie bei vielen anderen Schuhen auch bei den Hokas, dass man die Schnürsenkel irgendwo/irgendwie verstauen kann. Ich schiebe sie daher meistens unter die Schnürung.

Kommen wir auch gleich zur Sohle. Wie ich bereits geschrieben habe ist diese 35mm hoch und hat eine Sprengung von 4mm (optimal für mich). Man könnte jetzt denken man läuft hier erhöht doch beim Laufen auf den unterschiedlichen Untergründen hatte ich immer ein sehr sicheres Gefühl mit sehr direktem Bodenkontakt. Die Strukturierung der Sohle bietet auf den unterschiedlichsten Untergründen immer einen sicheren halt, egal ob auf Felsen oder auf sehr weichen Waldböden.

IMG_333

Ein Thema welches ich hier auch einmal kurz aufgreifen möchte ist das oft zu lesende Ablösen der unteren Sohle. ich hatte hier bis jetzt noch nie Probleme bei einem meiner Hokas und ich gehe nicht gerade vorsichtig mit Ihnen um. Will heißen ich scheuche sie über jedlichen Untergrund, den Trailschuh auch mal über ein paar Kilometer Asphalt.

Kommen wir zur Dämpfung. Wenn man den Schuh so in die Hand nimmt, kann man die Sohle selbst mit den Fingern ganz leicht eindrücken. Dies könnte darauf schließen lassen, dass die Sohle extrem weich ist. Hoka hat es  für mich hier aber geschafft, den notwendigen Komfort, den ich auf langen Läufen möchte, in die Sohle zu bringen, ohne dass der Schuh schwammig wirkt.

Der ultimative Test dem ich den Schuh unterzogen habe, war der Allgäuer Panorama Ultra. 70 km auf unterschiedlichsten Untergründen und unterschiedlichen Wetterbedingungen. Eigentlich hatte ich vor nach ca. 40km den Schuh zu wechseln, doch ich hatte überhaupt keine Probleme und hab mich sau wohl in dem Schuh gefühlt.

Für mich ist dies derzeit der optimal Trailschuh für lange Läufe, bzw. dann wenn man ein relativ hohes Trainingspensum absolvieren möchte. Auf dem Trail ist er ein Allrounder, der mit den unterschiedlichsten Untergründen zurechtkommt. 800 – 1000 Kilometer kann man mit dem Schuh sicherlich laufen, ohne hier irgendeine Einbuße beim Komfort in kauf nehmen zu müssen.

Wenn ich mir noch etwas für diesen Schuh wünschen dürfte, dann wären dies zwei Dinge:

  1. Etwas wo man die Schnürsenkel verstauen kann und
  2. Eine Gore Tex Version des Schuhs

Ansonsten: Ich liebe diesen Schuh!

… and KEEP ON RUNNING

Allgäuer Panorama Marathon (Ultradistanz) – Neue Grenzen überschreiten

Seine Grenzen austesten, zu erfahren, zu was der eigene Körper in der Lage ist, dass ist es was mich immer wieder antreibt neue Herausforderungen einzugehen.

Dieses Mal sollte es eine Ultradistanz sein, mit ein paar Höhenmetern und so fiel die Wahl auf den:

Allgäuer Panorama Marathon in Sonthofen

Auf der Ultradistanz gilt es hier 69,5 km und 3272 hm zu bezwingen, dies war genau die richtige Herausforderung für mich.

Seit Anfang des Jahres hatte ich begonnen mich auf einen solchen Lauf  vorzubereiten. Ich lief zwei flache Ultras (Rodgau und 6h Lauf in Fürth), einen Marathon (Rennsteig), ein paar Mal die Marathondistanz im Training und versuchte dabei noch soviele Höhenmeter wie nur irgend möglich zu sammeln.

Dann sollte der ZUT Basetrail XL, das erste Trail-Rennen in den Bergen werden. Doch leider machte mir eine Verletzung einen Strich durch die Rechnung und ich musste mehr als einen Monat pausieren. Mitte/Ende Juni nahm ich das Training endlich wieder auf und hoffte dass mich die Verletzungspause nicht zu weit zurückgeworfen hatte. Zu Beginn lief ich gleich mal den Halbmarathon beim Fürther Metropolmarathon und das Ergebnis ließ mich hoffen, bis Mitte August wieder soweit fit zu sein.

Doch kommen wir endlich zum eigentlichen Bericht über den Allgäuer Panorama Marathon (Ultradistanz).

Die Anreise nach Sonthofen war bereits am Samstag, da der Lauf am Sonntag um 6:00 Uhr startete und ich hier ganz entspannt ins Rennen gehen wollte.

Am Samstag holte ich mir noch meine Startunterlagen ab und nahm an der Wettkampfbesprechung am frühen Abend teil (…wäre nicht notwendig gewesen) und dann ging es sehr früh ins Bett, da der Wecker bereits um 4:40 Uhr wieder klingeln sollte.

Nach einem kurzen Frühstück fuhr meine Frau (Ich bin Ihr so dankbar, dass sie mich begleitet hat!) mich dann zum Start, wo sich schon sehr viele Läufer eingefunden hatten.

Kurz noch das Dropbag für Kilometer 32 abgegeben und Erleichterung gesucht und schon war es kurz vor 6:00 Uhr. Keine laute Musik, kein Countdown, der Veranstalter Alex Reusch startete das Rennen ganz in Ruhe und so setzen sich die über 250 Ultras langsam in Bewegung (manche auch schneller).

Start des APM (gefilmt von Christian Feger)

Die ersten 2 km sind ganz flach und gehen entlang der Iller und dem Sonthofener See, ideale 2 km um warm zu werden. Denn dann heißt es Höhenmeter sammeln, um genau zu sein 928 hm auf 10,6 km und dass auf sehr unterschiedlichem Untergrund. Mal liefen wir auf breiteren Schotterwege oder Asphalt und mal über Wiesen oder Singletrails im Wald. Alles in allem sehr abwechslungsreich, wenn mir der Asphalt Anteil auch etwas zu hoch war.

Diese ersten 12,6 km verlangen mir schon sehr viel ab, spürte ich doch gleich, dass es etwas anderes ist mal schnell 200 hm im Training zu überwinden als hier über 900 hm am Stück und ohne Pause. Zu diesem frühen Zeitpunkt zweifelte ich wirklich daran, ob ich die ganze Strecke schaffen würde. Mein Magen wollte auch nicht so richtig und die Beine fühlten sich elendig schwer an. Zum Glück hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch etwas Blut im Hirn, später manchmal nicht mehr wie Ihr lesen werdet, und beschloss ca. bei Kilometer 5 erstmal einen Gang runterzuschalten und mich nur auf diesen ersten Anstieg zu konzentrieren.

Auf den folgenden 7 Kilometern musste ich viele an mir vorbeiziehen lassen, doch das störte mich überhaupt nicht, denn mein Ziel war es diese 69,5 km zu Ende zu laufen und bis dahin war es noch weit.

Ich beschloss auch die Landschaft zu genießen und ab und zu mal für ein Foto anzuhalten, denn die Landschaft hier hat schon etwas.

Wenn es endlich vom Asphalt und den Schotterwegen auf schmalere Pfade ging war der Untergrund trotzdem fast immer optimal, obwohl es die Tage vor dem Lauf fast nur geregnet hatte. Unsere Zuschauer auf diesem Teilstück waren fast ausschließlich wahre Rindviecher und nicht zu vergessen die sehr hilfsbereiten und immer freundlichen Helfer, bei den ersten beiden Verpflegungsstationen.

Nach ca. 1:45 erreichte ich den ersten Gipfel, den Weiherkopf mit einer Höhe von 1665 Metern und das Vertrauen in mich selber, dass ich diesen Ultra heute bezwingen würde, war wieder so stark wie vor dem Start.

Vorbei am Großen Ochsenkopf und dem Riedbergerhorn ging es teilweise wieder auf Schotterwegen, aber auch schönen Trails, in Richtung der ersten Vollverpfelgungsstation bei Kilometer 18,2, der Grasgehrer-Hütte.

Auch hier war die Stimmung der Hammer, mit großen, lauten Kuhglocken begrüßten uns die Helfer und versorgten uns mit allem was wir wollten.

Ich nahm mir nur ein Stück Melone, etwas Cola und Wasser, auf feste Nahrung wollte ich heute verzichten. Schon im Training war ich dazu übergegangen mich nur flüssig zu ernähren und so hatte ich auch wieder mein Spezialgebräu aus Tee+Salz+Maltodextrin in meinen Softflasks und der Trinkblase.

Dies war auch der erste CutOff den man nach 3:15 Stunden erreicht haben musste, ich hatte hier 45 Minuten Polster, also alles im grünen Bereich.

Von hier aus ging es fast nur bergab und die negativen 400 hm, ließen einen die Beinen spüren. Als Entschädigung gab es ein paar wunderbare Trails, die technisch anspruchsvoller waren, doch leider auch wieder viel Schotter und Asphalt.

Nach 24,6 km erreichte man die Verpflegungsstation in Rohrmoos, schnell ein Becher ISO getrunken und schon ging es auf den nächsten leichten Anstieg.

Vorbei am Kilometerschild 25 und 30 in Richtung Österreich.

Was ich hier auch schon wieder sagen kann, ist dass die Läufer-Gemeinschaft echt ein klasse Haufen ist, mit jedem kommt man kurz ins Gespräch, muntert sich gegenseitig auf und wer schneller ist wird einfach ohne Probleme vorbeigelassen. Durch solche kurzen Zwiegespräche übersteht man auch die langgezogenen Anstiege auf dem Asphalt.

Kaum in Österreich erreichen wir auch die nächste Vollverpflegungsstation, am Gasthof Hörnlepass, wo auch schon die Dropbags bereitlagen. Auch hier muss ich sagen „Hut ab“, die Helfer hatten schon von weitem erfahren welcher Läufer kommt und so legten sie jedem das Dropbag parat und man verlor keine Zeit. In meinem Dropbag war nur eine Flasche mit meinem Spezialgebräu und so füllte ich meine Vorräte auf. Ich nahm noch etwas zu trinken und weiter ging es immer noch bergab in Richtung Schwende, wo wir Schwarzwasserbach über eine doch sehr hohe Brücke überquerten.

Auf der anderen Seite ging es nun wieder bergauf und zwar für die nächsten 6 km.

Doch wenn man schon am Anfang der Steigung  von einem Helfer mit einem „Tanze Samba mit mir“ singend begrüßt wird, kann es gar nicht so schlimm werden.

APMU_20117_045

Um Kräfte zu sparen ging ich jeden Anstieg, sobald es mal etwas flacher wurde, überwindete ich aber meinen inneren Schweinehund und lief immer wieder an. Das Läuferfeld hatte sich sehr weit auseinandergezogen, doch man hatte immer wieder die gleichen Läufer in der Nähe. Mal war der eine etwas bergauf schneller, dafür der andere bergab.

Auch die Anzahl an Wanderern wurde immer größer, zeigte sich das Wetter doch auch immer mehr von seiner guten Seite. Die meisten der Wanderer grüßten und feuerten einen an, dass tat schon richtig gut und ließ einen nicht langsamer werden.

Wir erreichten Kilometer 40 und somit die nächste Verpflegungsstation am Söllereck, nach der es noch einmal leicht nach oben ging. Doch dann ging es bergab in Richtung Oberstorf vorbei am Sattelkopf nach Hochleiten (Wo die Anzahl der Wanderer schon enorm war), wo nochmal eine kleine lustige Verpflegungsstation, vor dem wirklichen Abrun/Abstieg ins Tal, uns mit etwas zu trinken verpflegte. Lustig waren sie deshalb weil sie meinten es geht nach einer Minute nur noch bergab … meine Uhr schien irgendwie anders zu ticken.

Der Downhill zum Freibergsee hatte es wirklich in sich, teils schmale ausgewaschene Pfade, schön steil und immer wieder Wanderer, die einem entgegen kamen.

Meine Knie schmerzten langsam, doch der Downhill hat richtig Laune gemacht und der Blick auf den Freibergsee entschädigte für einiges.

Auch hier waren wieder viele Wanderer unterwegs und zwei ältere Damen fragten mich, was wir hier denn machen. Auf meine Antwort, dass wir 70 km laufe , kam nur noch ein Ausruf des Erstaunens.

Kurz vor dem letzten Stück Downhill in Richtung Oberstorf hatte ich das einzige Mal an diesem Tag Orientierungsprobleme. Hier muss ich aber sagen, dass die Strecke optimal ausgeschildert war und ich einfach nur blind war. Doch zurück zu dieser Situation, ich stand an einer Wegegabelung und sah nicht wohin, links oder rechts? Schon riefen von hinten ein paar Wanderer „RECHTS!!!“, doch mein Hirn schien vollkommen Blutleer zu sein … rechts … welches rechts? Zum Glück kam zu diesem Zeitpunkt ein andere Läufer und wies mir den Weg … DANKE … ich glaube ich würde heute noch da stehen und mich fragen welches rechts die Wanderer meinten.

APMU_20117_031

Wir passierten das 45 km Schild, nur noch 4,4 km bis zur Erding Arena in Oberstorf, davon 3 km total flach. Jetzt denkt sich jeder „flach“, kein Problem! Doch wenn man über 40 km nur rauf und runter gelaufen ist, fühlt sich „flach“ sehr komisch an und so wurden viel Läufer auch langsamer. Ich hielt mein Tempo hoch, wartete doch meine Frau an der  nächsten Vollverpflegungsstation in der Erding Arena in Oberstorf auf mich.

Man muss sich Anreize auf einer solchen Strecke schaffen und wenn jemand auf jemanden wartet, ist das schon was!

APMU_20117_032

Die Erding Arena kommt in Sicht, ein Helfer kündigt jeden Läufer per Walkie Talkie an. Bei mir klappt das nur bedingt, richtige Nummer / falscher Name … na kein Problem.

Meine Frau steht schon da, erkennt dass ich nicht mehr ganz so taufrisch bin, doch ihre Anwesenheit baut mich unwahrscheinlich auf.

Hier gönne ich mir etwas Zeit, trinke etwas, esse Melone, kühle meinen Kopf mit Wasser und ziehe mir ein frisches Laufshirt an.

Auch hier gibt es einen Cutoff, der liegt bei 8:30 Stunden, ich bin  nach 6:30 Stunden hier … genug Polster für die restlichen 20 km!

Also ich wieder losziehe fragt mich meine Frau wie lange ich denn wohl noch brauchen werde. Ich sage ganz vorsichtig 2:00 – 2:30 Stunden, ein Helfer, der neben mir steht, meint gleich: „Ehr 3:00 Stunden!“

Ich mache mich auf den Weg, es geht wieder bergauf und dass für längere Zeit, für fast 10 km mit kurzen Bergabpassagen. Es geht in Richtung Sonnenkopf, der wohl waren Herausforderung auf den 69,5 km. Schon nach wenigen 100 Metern passiere ich das 50 km Schild. Hey … nicht mal mehr ein Halbmarathon und nur noch 800 hm!

Die Strecke führt jetzt viel durch den Wald, was auch gut ist, da die Sonne immer mehr raus kommt. Teils geht es auf breiteren Pfaden, teils auf Singletrails dem Sonnenkopf entgegen. Ich bin so froh, dass ich Stöcke dabei habe, ohne die wäre ist schon längst geliefert! Immer wieder trifft man andere Läufer und muntert sich gegenseitig auf, nur noch dieser eine Anstieg, doch der hat es wirklich in sich, wie ich schon bald erfahren werde.

Nach 54,5 km kommt die nächste Verpflegungsstation an der Gaisalpe. Ich bin mittlerweile auf nur noch Cola umgestiegen, mein Körper braucht die schnelle Energie. Die Kohlensäure ärgert mich zwar kurz darauf immer etwas, doch das geht schnell vorbei.

Mitten im Nirgendwo, auf einem wunderschönen Singletrail taucht plötzlich das 55 km Schild auf, für mich von den Trails fast eines der schönsten Stücke, anspruchsvoll und einsam mit schönen Aussichten.

An der Entschenalpe kurz nach Kilometer 58, kommt die letzte kleine aber sehr feine Verpflegungsstation vor dem Gipfel des Sonnenkopfs. Die Helfer sind wieder super drauf, mit lauten Kuhglocken wird man empfangen, dann gibt es eine kalte Dusche aus der Gieskanne und dann noch ein Bild mit der Kuhglocke. Zwei Becher Cola müssen wieder sein und es geht weiter auf die letzten 1,3 km zum Gipfel.

Nur noch ca. 350 hm, gut mit Steigungen bis zu 40%, aber dann, dann ist man oben.

Diese letzten 1,3 km ziehen sich. Ich hatte vorher gelesen, dass man kurz vor dem Sonnenkopf die Waldgrenze erreicht, doch die will einfach nicht kommen. Einen anderen Läufer hatte ich zu Beginn des Anstieges noch überholt, seine Konturen verschwinden hinter mir im dichten Wald.

Wo ist nur dieser Gipfel? Die Pfade sind schmal, sehr schmal und ausgetreten. Ich schiebe mich Stück für Stück mit den Stöcken nach oben, bleibe nicht stehen, will endlich am Sonnenkopf ankommen.

Und dann endlich, ganz plötzlich tut sich der Wald auf und 50 Meter über mir ist er der Gipfel des Sonnenkopfs. Die Helfer rufen sofort und motivieren mich auf den letzten Metern.

GESCHAFFT … endlich oben an der höchsten Stelle des ganzen Laufes!

Man wird sofort mit Wasser und Cola verwöhnt und auch das Bilder machen ist mit inbegriffen, sogar mit dem dezenten Hinweis der Helferin, sie müsse noch ein Bild machen, ich hätte meinen Bauch nicht eingezogen.

Ich genieße den Ausblick und den gewonnen Gipfelkampf ein paar Minuten, bevor ich mich bei den Helfern bedanke und verabschiede.

Sonthofen wartet, nur noch 10 km und fast 1000 negative Höhenmeter.

Die ersten Meter bergab fallen schon sehr schwer, die Beine müssen sich an diese Art der Belastung erst wieder gewöhnen. Schnell komm ich in den richtigen Rhythmus auch wenn die Art des Weges sich ständig ändert. Mal ausgetretene Pfade, mal über Wiesen und mal Schotterpisten, es ist wieder alles dabei, aber die Beine machen noch mit.

Im Folgenden kommen noch mal zwei Verpflegungsstationen, bei denen ich aber nur ganz kurz bleibe, ich will das Ding jetzt zu Ende bringen! Ich nehme immer weniger von der Umgebung war, so langsam raubt es mir die Kräfte.

2 Kilometer vor Sonthofen erreiche ich Hofen, wo mich ein Helfer in das Hier und Jetzt zurückholt und mir den richtigen Weg weißt, sonst wäre ich fast noch falsch abgebogen.

Ich laufe entlang des Schwarzenbach nur noch 1,5 km und plötzlich …. Seitenstechen …. ich muss ins Gehen übergehen. Seitenstechen hatte ich gefühlt seit 35 Jahren nicht mehr, was soll der Schei… den jetzt. Ich gehe kurz und laufe dann wieder an, dieses Spielchen treibe ich garantiert 1 km bis ich wieder problemlos laufen kann.

Das Ziel, es kommt endlich in Sicht. Da das Läuferfeld soweit auseinander gezogen ist habe ich die letzten Meter nur für mich. Die Fußgänger machen platz, lassen einen passiere. Die Meute auf den Bierbänken fängt das Klatschen und Gröhlen an, man fühlt sich wie ein Gewinner.

Ich biege auf die letzten 10 Meter zum Ziel ein, erblicke meine Frau, reiße die Arme nach oben und habe es geschaft, 69,5 km, 3272 hm in 9:46:30.

Auf diesem Weg möchte ich mich auch nochmal beim Veranstalter und dem ganzen Helferteam bedanken. Ihr habt alle einen super Job gemacht und mir einen perfekten Tag beschert.

DANKE!!!

Und ein riesiges Dankeschön ein meine Frau Sandra, die mit mir nach Sonthofen kam und mich dort optimal unterstützt hat.

… and KEEP ON RUNNING

APMU_20117_047

Rennsteig Marathon 2017 – Mehr als ein Marathon

Wie fasst man solche Erlebnisse/Emotionen zusammen?

Ich probiere es einfach mal und muss gleich mal gestehen, dass ich in diesen Lauf ohne spezielle Vorbereitung gegangen bin. Eigentlich bereite ich mich gerade auf den ZUT Base Trail XL und den Allgäuer Panorama Marathon (Ultra-Distanz) vor.

Jetzt sagen viele wenn sie solche Läufe in der Vorbereitung machen „… das ist ja nur ein Trainingslauf!“. Doch für mich ist jede Teilnahme an einem offiziellen Lauf ein Wettkampf, Trainingsläufe mache ich wenn ich trainiere. Und im Wettkampf will ich schon wissen was geht, auch wenn ich meine Ziele dann nicht ganz so hoch stecke.

Der Rennsteig Marathon war etwas, was ich einfach mal machen wollte. Der Lauf hat für mich einen gewissen Mythos, alle reden von ihm, sagen wie schwierig, wie hart er ist. Auf der anderen Seite soll er landschaftlich sehr schön sein und auf der Strecke eine tolle Atmosphäre herrschen.

Und deshalb habe ich mich angemeldet und  mich am 20.05.2017, um 5:45 Uhr in mein Auto gesetzt und bin die 190 km nach Neuhaus am Rennsteig gefahren.

Die Nacht vor dem Lauf war eine meiner schlechtesten der Woche und ich hatte aus irgendwelchen Gründen schon die ganze Woche beschissen Nächte … Angst vor dem Mythos des Rennsteig?!

Ich war auf jeden Fall hundemüde und fühlte mich nicht gerade fit genug um 42,195 km und positive 769 hm zu laufen! Zum Glück war auf der Strecke nichts los, war auch klar, den wer treibt sich schon um kurz vor 6:00 Uhr an einem Samstag auf der Autobahn rum.

Wie durch ein Wunder änderte sich meine Stimmung/Gefühlslage schon auf der Fahrt zum Positiven und als ich dann um 7:30 Uhr in Neuhaus am Rennsteig auf den noch sehr übersichtlich gefüllten Parkplatz direkt neben dem Start fuhr, spürte ich dieses Gefühl, diese sehr positive Nervosität und die Müdigkeit war wie weggeblasen.

IMG_1326

RACE-DAY … YES!!!!

Die Atmosphäre Vorort war total relaxed, die Startnummernausgabe war fast leer, nur 2 oder 3 andere Läufer holten sich gerade Ihre Unterlagen ab, erst als ich wieder aus dem Gebäude kam wurde es etwas voller. Gerade war einer der Bus, der die Läufer aus Schmiedfeld (dem Ziel unseres Laufes/One-Way-Run) abgeholt hatte angekommen. Ich machte mich wieder auf den Weg zu meinem Auto, um in Ruhe mein Drop-Bag zu packen und um mich umzuziehen.

So gegen 8:00 Uhr wurde es dann wirklich voller und ich dachte mir es wäre eine gute Idee jetzt nochmal das stille Örtchen aufzusuchen, bevor ich später endlos anstehen würde. Die Idee war gut und hatten auch viele andere und so stand ich trotz der viele Dixi- und anderen Toiletten glatte 15 Minuten an. Gut die Zeit verging schnell, da man sofort ins Gespräch kam, doch ich war froh als auch dieser Step der Vorbereitung abgeschlossen war. Ich holte aus meinem Auto den Drop-Bag und brachte ihn zum bereitstehenden LKW, der für meine Startnummer bestimmt war.

Dann war es auch schon 8:40 Uhr und da ich nicht von ganz hinten starten wollte machte ich mich auf in die Startaufstellung, ich suchte mir einen guten Platz vor der Bühne denn jetzt gab es erst noch das Rennsteig Lied und den Schneewalzer. Ich bin ja eigentlich nicht der, der bei so etwas mitmacht, doch hier … keine Chance, da bist Du einfach dabei und es macht einen riesigen Spaß mitzusingen und zu Schunkeln.

IMG_1329

Dann endlich kurz vor 9:00 Uhr, jetzt wurde es ernst, schnell noch gemeinsam von 10 auf 0 runtergezählt und schon wurde die Meute/ die über 3200 Läufer auf die Strecke gelassen.

Gleich zu Beginn geht es in Neuhaus die Strasse hoch, gut 1km, das Feld ist eng, doch es gibt kein Gedrängel. Schon bei diesem ersten Kilometer bekommt man mit was es heisst am Rennsteig zu Laufen. Links und rechts von der Strasse stehen Zuschauer und puschen die Läufer die Steigung hoch. Oben angekommen geht es auf der breiten Bundesstrasse zuerst flach und dann bergab weiter. Das Feld hat sich schnell sortiert und als wir endlich den harten Asphalt verlassen und auf die Schotterwege des Thüringer Waldes abbiegen bleibt das Tempo in dem Feld in dem ich mich bewege recht hoch.

Eine 4:45 min/km Pace, ob dass so gut ist?

Habe ich doch so oft gelesen, man sollte sich seine Kraft auf dieser Strecke gut einteilen, da es am Ende hart und grausam wird. Ich war aber mal optimistisch und sage mir selber: „Na dann machst Du halt am Ende etwas langsamer, wenn’s läuft dann läufts!“

Ca. bei Kilometer 8 kam die erste Steigung, nichts böses, nur einfach langsam Bergauf, zuerst ein kurzes Stück Schotterpiste und dann ging es in einen Hohlweg über, der 1-2 Läufer nebeneinander platz ließ. Hier zeigte sich schnell wer sonst auch in hügeligem Gelände unterwegs war und wer doch eher zur Kategorie Straßenläufer zählte. Der Weg war gespickt mit Wurzeln und schon erwischte es vor mir einen Läufer der zu Fall kam, sich aber nichts weiter tat. Auf diesem Stück konnte ich gleich mal ein paar Läufer überholen, die mit dem Anstieg und dem Untergrund nicht ganz so gut zu Recht kamen. Es ging jetzt gute 3 Kilometer immer leicht bergauf und meine Pace lag bei ca 5:15 min/km also alles noch im grünen Bereich, auch wenn der Puls hier etwas anstieg.

Gutsmuths Rennsteiglauf 2017

Auf diesem Stück kamen wir auch am Dreistromstein vorbei, an dem sich auch eine der Verpflegungsstationen befand. Kurz vorher nahm ich mein erstes Gel und griff mir an der Verpfelgungsstation schnell einen Tee und weit ging es.

Kurz darauf war auch diese längere Steigung mit 80hm genommen und es ging weiter über mal breitere mal schmalere Pfade wieder leicht bergab. Der Puls sank und die Pace pendelte sich bei 4:50 min/km ein, alles optimal, so konnte es weiter gehen. Auch der nächste Anstieg bei Kilometer 17 ließ sich gut Laufen, die wiederum 80hm waren nach 2 Kilometer gemeistert und zur Belohnung erreichten wir die nächste Verpflegungsstation den Turmbaude am Masserberg, einem wirklich tollen Bauwerk hier mitten im Thüringer Wald.

263-DSC06114-lr6

An der Verpflegungsstation gönnte ich mir wieder einen Tee, ein Wasser und ein Gel, nahm diese aber im Laufschritt zu mir. Auch wenn ich die ganze Zeit konzentriert durchgelaufen bin habe ich mir zum einen immer Landschaft angesehen, die wirklich schön war und zum anderen habe ich mich bei allen bedankt die uns unterwegs zugejubelt haben und das waren nicht wenige. Gerade hier oben am Masserberg waren wieder sehr viele Zuschauer und feuerten uns an.

Kurz nach der Verpflegungsstation ging es auch mal kurz aus dem Wald heraus und es tat gut ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen, waren es doch nur knapp über 10 Grad.

Am Skilift von Masserberg war die hälfte der Strecke geschafft und mit einer knappen 1:45 war ich gut dabei. Jetzt ging es auf einen für mich der schönsten Teilabschnitte, hier konnte man dem Rennen auch den Stempel Trail-Rennen aufdrucken. Es ging auf schmalen Singeltrails bergab, technisch sehr anspruchsvoll und man merkte, dass sich viele mit diesem Gelände schwer taten. Ich genoß diese Strecke und konnte trotz des engen Weges immer wieder ein paar andere Läufer überholen.

Gutsmuths Rennsteiglauf 2017

Nach 1,5 Kilometern war der Spaß leider vorbei und wir mussten kurzzeitig wieder auf einer Bundesstraße laufen. Erst bei Kilometer 27 ging es wieder kurzzeitig in den Wald auf schmale Pfade immer leicht bergauf und bergab, bis jetzt keine bösen Steigungen, alles ließ sich sehr gut laufen.

Kurz nach Kilometer 28 erreichten wir Neustadt am Rennsteig und somit auch die nächste Verpflegungsstation. Hier machte ich leider den Fehler mit eine Apfelsaftschorle zu greifen, welche leider Kohlensäure hatte und so hatte ich noch den nächsten Kilometer etwas davon.

Der Kilometer 31 war der härteste für mich, ging es hier den Großen Burgberg hoch und dieser zwang mich wirklich dazu zu gehen. Es sollte das einzigste mal auf dieser Strecke sein, dass ich ging, doch ab und zu ist es einfach mal besser.

Beim Kilometerschild 32 wurde mir klar nur noch 10km, meine Beine fühlten sich immer noch ganz gut an, ich spürte die bereits hochgelaufenen Höhenmeter doch alles in allem war es ok. Noch 10km, 60 positive und 150 negative Höhenmeter waren es, die Pace lag im Schnitt bei 5:10 km/min, die Anstiege hatten etwas Zeit gekostet, doch ich lag mehr als nur Plan.

An der nächsten Verpflegungsstation am Großen Dreiherrenstein nahm ich mein letztes Gel, eines mit Cola-Geschmack und Koffein, der Bost für die letzten Kilometer.  Hier gab es auch den bekannten Stempel auf die Startnummer, den man sich als besonderes Andenken abholen konnte.

335-DSC00433-lr6

Es ging die nächsten Kilometer immer leicht bergab und ich liess es einfach laufen, genoss die Landschaft und die herrliche Atmosphäre. Überall wurde man angefeuert, jeder sprach einem Mut zu, es sei doch nicht mehr weit.

Kilometer 37, wir erreichten Frauenstein, die letzte Verpflegungsstation, noch mal ein Wasser und dann ab auf die letzte 5 Kilometer. Jetzt merke ich aber langsam das meine Kraft schwindet, zeigte mein rechtes Bein doch immer mal wieder einen Schwächeanfall und knickte leicht ein. Ich hielt die Pace aber hoch und als ich nach 41 Kilometern den Wald das letzte Mal verließ lag Schmiedfeld vor mir. Hier ging es zuerst die Straße runter und ich versuchte etwas Kraft zu sparen, wusste ich doch, dass noch der letzte der harte Anstieg kommen würde.

Kurz bevor es den Berg hoch ging, schien ein Läufer gestürzt zu sein, sah nicht gut aus, doch mehrere Menschen kümmerten sich bereits um ihn.

Der letzte Anstieg, die letzten ca. 700 Meter bis ins Ziel und fast die schönsten, der gesamten Strecke. Das ganze Bergaufstück war gesäumt von Zuschauern, die einen den Berg hochpeitschten, es war ein wahnsinniges Gefühl.

Und dann die letzte Kurve, noch 100 Meter bis ins Ziel. Ich wollte dieses Stück eigentlich mit dem Handy filmen, meinte dies auch zu tun doch hatte dann wohl die Aufnahmetaste nicht richtig getroffen (schade). Ich hielt meine Handy mit der rechten Hand in die Höhe und mit der linken Hand forderte ich die Menschen auf lauter anzufeuern, was sie auch prompt taten, was eine Stimmung … Wahnsinn!

Die Uhr stoppte nach 3:37:05 und ich war mehr als happy, mein Ziel war es eigentlich nur unter 4:00 zu laufen, dass es so gut werden würde hätte ich nicht gedacht. Platz 235 von 2429 Finischern und 47er in meiner Altersklasse, garnicht schlecht für einen alten Sack im „Trainingslauf“ 😁

Eine der Helferinnen hängte mir meine Medailleum und ich suchte mir erst mal ein Stück Rasen auf dem ich mich niederlassen konnte, um mich etwas zu erholen und das Ganze zu verarbeiten.

IMG_1342

Im ganzen Gewühl traf ich noch auf Martin Grüning, er selber war nicht mitgelaufen hatte jedoch seine Frau auf den letzten 18 Kilometer der Supermarathon Strecke begleitet. Seine Frau belegte den 3ten Platz, was für eine Hammer Leistung!

Jetzt weiß ich was den Rennsteig aus macht und es ist wirklich was ganz spezielles!

Bevor ich mir wieder mein Drop-Bag holte gönnte ich mir noch ein Finisher Bier, was richtig gut tat.

Zuerst irrte ich etwas umher, war das treiben hier in Schmiedfeld etwas größer, doch dann fand ich die Wiese mit den Drop-Bags und machte mich auf meines zu suchen.

IMG_1344

Nachdem ich mich umgezogen hatte, auf das Duschen verzichtete ich bei den Massen von Läufern holte ich mir noch kurz meine Urkunde ab und machte ich mich direkt auf den Weg in Richtung Bus, denn die Fahrt nach Neuhaus sollte noch mal eine gute Stunde dauern.

FullSizeRender

Der Bus sollte jede Stunde fahren und bei Bedarf auch öfters, der Bedarf war da wie sich zeigte doch der Bus kam erst zur vollen Stunde. Die Zeit an der Bushaltestelle verging aber sehr schnell, kam ich doch sofort mit einigen ins Gespräch.

Als ich endlich im Bus saß wurde ich hundemüde und war dem Busfahrer gar nicht böse, dass er noch den einen oder anderen Abstecher machte um andere Läufer abzusetzen.

Als ich im eigenen Auto saß war ich aber sehr froh und als ich nach insgesamt 12 Stunden wieder zuhause war, blickte ich auf einen super Tag zurück, dessen Erinnerung ich noch lange in mir tragen werde.

Und in 4 Wochen geht es schon weiter, da ruft dann der Bastrail XL des ZUT, wieder eine neue Erfahrung, wieder eine neue Herausforderung.

Einige der Bilder in diesem Bericht wurden von Norbert Wilhelmi und Stefa Weigelt zur Verfügung gestellt, danke dafür.

Ich möchte mich auf diesem Weg nochmal bei allen Helfern bedanken, Ihr habt einen super Job gemacht und mir einen tollen Tag beschert.

DANKE!!!

… and KEEP ON RUNNING

Fürther Stadtwaldlauf … oder „Pacing through the forest“

„Schon wieder ein Wettkampf?!“ – werden sich einige von Euch fragen … „Macht der Kerl auch noch etwas anderes?“

Dazu kann ich nur sagen: „Aktuell passt einfach alles optimal zusammen (Familie – Neuer Job – Laufen)!“

Für den Fürther Stadtwaldlauf habe ich mich spontan angemeldet, zum einen war der Lauf keine 15 Minuten von mir entfernt und zum anderen liefen auch noch zwei Arbeitskollegen mit. Noch dazu kam, dass ich die Strecke sehr gut kannte, lauf ich hier doch mindestens 1x pro Woche.

Zur Auswahl standen die klassischen 10 km oder aber ein Halbmarathon. Da meine Tendenz derzeit ja eher in Richtung längere Strecken geht war klar, dass ich hier den Halbmarathon laufen würde. Ein klares Ziel hatte ich mir diesmal nicht gesetzt, alles um die 1:401:45 wäre vollkommen ok. Ich wollte diesen Lauf eher als Vorbereitung für den 15 km Andechstrail mit 285hm nehmen, der zwei Wochen später stattfinden wird. Der Fürther Stadtwaldlauf hat auf seinen zwei Runden durch den Stadtwald immerhin auch 270hm, somit also eine optimale Vorbereitung.

Der Start war erst um 13:00 Uhr, so konnte ich ausschlafen und mich ganz entspannt auf meine lange Anreise machen. Vorort war schon ordentlich was los, da am Vormittag die Schüler- und Bambini-Läufe stattgefunden hatten. Es handelt sich aber um eine kleine Veranstaltung und alles ging ganz easy zu, so kam ich schnell zu meiner Startnummer der 111. Die nette Dame an der Anmeldung und ich waren einer Meinung, dass die Startnummer einfach Glück bringen muss und so bekam ich neben meinem Namen noch einen Smiley auf die Startnummer.

Foto 10.04.17, 16 58 41

Nach dem ich mich umgezogen und meine Tasche wieder im Auto verstaut hatte , schaute ich mich etwas um und traf auf Tobias Drummer, den ich im vergangenen jahr bei der Premiere des Neideck 1000 Trailruns in der Fränkischen Schweiz, kennengelernt hatte. Im gespräch kam raus, dass wir uns dieses Jahr wohl noch ein paar mal treffen werden, läufer doch auch den ZUT Base Trail XL, den Neideck 1000 und den Altmühltrail.

20 Minuten vor dem Start hab mich ganz brav 2 km eingelaufen und stand um 13:00 Uhr entspannt am Start und war mal gespannt was heute so gehen/laufen würde.

Fürther Stadtwaldlauf #1

Der Start der 130 Läufer ging ohne Gedränge oder Ähnliches vonstatten, doch das Anfangstempo war relativ hoch (4:15 min/km). Zu Beginn wurden 1,5 Runden auf der Laufbahn absolviert bevor es ab in den Wald ging. Ab hier drosselte ich meine Pace etwas, mit dem Wissen, dass es noch über 20 km sein werden und auch ein paar Steigungen dabei sind.

Die erste Steigung begann schon bei Kilometer 1 und ich merkte relativ schnell, dass sich mein Trail-Training bezahlt macht und so nahm ich diese Steigung ganz entspannt und kassierte gleich mal ein paar andere Läufer. 1,5 km und 40hm später war die zweithöchste Stelle der Runde erreicht und die erste Verpflegungsstation kam in Sicht. Ich griff mir einen Becher Wasser, bevor ich mich auf den „wahnsinnigen“ Downhill von 100 Meter Länge begab.

Ich hatte mittlerweile auch zwei andere Läufer gefunden, die ungefähr die gleiche Pace wie ich liefen und wir wechselten uns immer mal wieder mit dem pacen ab. Die nachfolgenden 4 km ging es über leicht wellige Forstwege mit nur etwas Steigung und so schlossen auch wieder andere Läufer zu uns auf. Wusste ich doch, dass bei Kilometer 7 die zweite Steigung zum höchsten Punkt der Runde kommen würde, setzte ich mich an die Spitze der kleinen Gruppe, blickte mich noch einmal kurz um … ups ca. 15 Läufer direkt hinter mir … und versuchte die Pace die gesamte Steigung hoch zu halten. Oben angekommen war auch die zweite Verpflegungsstation, ich griff mir einen Becher Wasser, blickte mich kurz um, sah dass ich mir etwas Vorsprung herauslaufen konnte, setzte den Becher zum Trinken an und schwups landete der erste Schluck nicht im Mund sondern in meiner Nase, was nicht gerade angenehm war.

Die folgenden 3 km gingen immer leicht abwärts, so dass man es wunderbar laufen lassen konnte und auch etwas Kraft sparen konnte. So war die erste Hälfte nach 48:30 absolviert und die anderen beiden Läufer mit denen ich schon ein teil der Strecke gelaufen war, hatten auch wieder zu mir aufgeschlossen.

So ging es auf die zweite Runde und schon an der ersten Steigung musste einer der anderen Läufer abreißen lassen, doch ich hörte ein weiteres paar Schritte, dass etwas zu uns aufgeschlossen hatte.

Total auf die Steigung fixiert blickte ich mich aber nicht um, sondern versuchte wieder mit nicht zu stark abnehmender Pace die Steigung zu nehmen. Erst kurz vor der Verpflegungsstelle drehte ich mich kurz um und erblickte 150 Meter hinter mir die derzeit an der dritten Position liegenden Frau. Die zweitplatzierte Frau war nur 100 Meter vor mir und das Ziel der anderen Läuferin war wohl sich langsam nach vorne zu arbeiten. Nach dem wieder rasanten Downhill kassierte ich die zweite Frau und Ihren Begleiter und nach ca. 1 km hatte die andere Läuferin zu mir aufgeschlossen und wir liefen die nächsten 3 km gemeinsam. Leider musste Sie dann abreißen lassen und so war ich auf den letzten 4 km wieder alleine unterwegs.

Die zweite Steigung der Runde verlief optimal und ich konnte sogar nochmal einen drauf legen. An der Verpflegungsstation schnell noch einen Schluck genommen, der zum Glück diesmal gleich im Mund landetet. Der Rest der Strecke verlief dann wieder weitestgehend auf leicht abfallenden Forstwegen, so dass ich die Pace immer mal wieder steigern konnte und so noch denn einen oder anderen Läufer überholte.

Das Ziel erreichte ich nach 1:35:05.67, was nur knapp 1 Minute über meinen PB liegt und ich war mehr als zufrieden. Ich hatte aber überhaupt keine Ahnung wie ich innerhalb des Feldes abgeschnitten hatte, war der Zielraum doch voller Läufer als ich ankam. Das lag vor allem daran, dass der 10 km Lauf nur 20 Minuten nach uns gestartet war und auch diese Läufer sich jetzt im Zielbereich befanden.

Fürther Stadtwaldlauf #2

Erst Zuhause konnte ich feststellen, dass ich 4ter meiner Altersklasse und 16 insgesamt wurde.

Fazit: Mehr als zufrieden … und SUB1:30 für den HM sollten dieses Jahr doch noch möglich sein.

In diesem Sinne … KEEP ON RUNNING

Fürther Stadtwaldlauf #3

Der Winterwaldlauf, der im Frühling stattfand

Am vergangenen Wochenende fand der Erlangener Winterwaldlauf bei herrlichem Frühlingswetter statt. Gelaufen wird hier auf einer 5 km Runde durch die Brucker Lache, einem kleinen Waldgebiet im Süden von Erlangen.

Das Angebot an Läufen ist relativ vielfältig und startet beim Bambini-Lauf bis hin zum 10 km und 15 km Lauf.

Da ich das Wochenende zuvor erst am 6 Stunden Lauf in Fürth teilgenommen hatte, war ich mal gespannt was heute so gehen würde, hatte ich mich doch wieder für die 15 km angemeldet.

Das schöne war endlich mal wieder einen Lauf direkt vor der Haustür zu haben. Meine Startnummer hatte ich mir schon am Tag zuvor abgeholt, um alles ohne Stress angehen zu können. Auf Grund der kurzen Entfernung zum Start schwang ich mich morgens auf mein Fahrrad, anstatt das Auto zu nehmen.

An der Brucker Lache angekommen herrschte schon reges Treiben, startete doch gleich der 1,7 km Schülerlauf.

IMG_0456

Da aus der Ausschreibung nicht genau hervorging, ob und wo man sein Gepäck abgeben kann, irrte ich erst etwas umher. Leider musste ich feststellen, dass es in der Nähe von Start und Ziel nur zwei Zelte gab in denen man sich umziehen konnte und dann auch seine Sachen unbeaufsichtigt deponieren konnte.

Ich schaute mich schon vor dem Start nach ein paar bekannten Gesichtern um, wusste ich doch dass einige mir bekannte Läufer hier an den Start gehen wollten. Doch in dem Gewusel konnte ich niemanden entdecken und so konzentrierte ich mich erstmal auf meinen Lauf und begab mich auf eine kurz Einlauf-Runde. Wie gehofft waren die Wege relativ trocken und so war meine Wahl in den On Cloudsurfern zu starten die Richtige.

Kurz vor 13:00 Uhr sammelten sich alle Starter an der Startlinie und nach dem die Sprecher noch ein paar nette Worte an alle gerichtet hatten, fiel auch schon der Startschuss. Ich hatte mich extra nicht ganz vorne eingereiht, um nicht zum Slalompfosten zu werden. Doch hatten sich viele andere langsamere Läufer relativ weit vorne positioniert, wodurch sie für mich auf den ersten 500 m zu Slalompfosten wurde. Auf den ersten Metern erkannte ich auch noch einen Bekannten der mich anfeuerte, leider habe ich später vergebens nach ihm Ausschau gehalten.

170325_1300_211.Schoener.1080

Bild von Stefan Schöner

Nach 500 m hatte sich das Feld dann aber schon ganz gut auseinander gezogen und die Überholmanöver wurden weniger, so dass man sich auf seine Pace konzentrieren konnte. Nach 1 km piepste die Uhr und zeigte 4:17 min/km … shit zu schnell, das halte ich nach dem letzten  Wochenende sicher nicht durch … also etwas Tempo herausgenommen. Die nächsten Kilometer lagen alle so um die 4:30 min/km, was eigentlich auch noch zu schnell war, peilte ich doch eine Durchschnitts-Pace von 4:45 min/km an. Doch es lief überraschend gut und so ließ ich es einfach Laufen mit dem Gedanken im Kopf, dass ich eventuell auf den letzten Kilometern einbrechen würde.

Der erste der drei 5 km Runden war nach genau 22:00 Minuten absolviert und die Beine fühlten sich fit an, also schnell ein Schluck Wasser und ab auf die nächste Runde.

Auf der zweiten Runde war die Strecke leicht variiert worden und so ging es jetzt auf gut 500 m auf ein schon fast singletrailmäßiges Stück, was mit Wurzeln gepflastert war. Hier hieß es konzentriert Laufen um ja nicht zu Stürzen. Da man den Rest der Runde kannte wusste man nun wo einen was erwartete. Die ersten 2,5 km der Runde geht es immer ganz leicht bergauf, insgesamt nur 20 Höhenmeter, aber die merkt man und zum Glück auch wenn es diese auf der zweiten Hälfte wieder bergab geht.

Ich hatte meine Pace jetzt ganz gut gefunden und so war die zweite Runde nach 22:24 Minuten absolviert etwas langsamer als die erste Runde,  aber immer noch schneller als geplant.

Ich hoffte auch die dritte Runde noch in der gleichen Pace durchziehen zu können merkte aber, dass die Beine etwas schwerer wurden. Zum Glück fand sich zu Beginn der dritten Runde eine kleine Gruppe zusammen, die fast die gleiche Pace ging und in der ließ ich mit ziehen. Das Mitlaufen in dieser Gruppe verlief bis zu Kilometer 13 ganz gut doch dann gaben zwei der Gruppe noch mal richtig Gas und zogen davon. So waren wir nur noch zu dritt und ich hoffte nur, dass die anderen Beiden nicht zu früh in den Schlussspurt gehen würden. Nach dem keiner von Beider auch nur den Anstand machte nochmal Gas zu geben war ich es dann der 1 km vor dem Ziel die Pace nochmal etwas anhob und auf den letzten 500 m nochmal. Der eine rief mir noch irgendetwas hinterher, was ich aber nicht mehr verstand, ich konzentrierte mich auf die letzten Meter und einen Läufer den ich auch noch kassieren wollte. Nach 22:10 Minuten war die dritte und letzte Runde absolviert, was eine Gesamtzeit von 1:06:34 Minuten machte.

Mit der Zeit war ich mehr als zufrieden, verbesserte ich meine eigene PB um gute 3 Minuten, was für heute eigentlich gar nicht auf dem Plan stand. Aber so ist es oft, wenns mal läuf, dann läufts und dann sollte man es auch Laufen lassen.

Somit belegte ich in meiner Altersklasse den 7ten Platz und den 45ten bei den Männern, also meh als ok.

170325_1033_025.Schoener.1080

Im Zielbereich traf ich dann auch auf Jörg Walz, einen Läufer den ich bis jetzt nur über Strava kannt, obwohl er keine 5 km  von mir entfernt wohnt. In einem kurzen Gespräch stellte sich dann auch noch heraus, dass er meine Eltern kennt … die Welt ist wirklich ein Dorf. Jörg startete dann noch im 10 km Rennen, wo er leider sein Ziel SUB40 knapp verfehlte und er hatte wohl auch noch einen Sturz auf der Strecke.

Am Ende schwang ich mich wieder zufrieden auf mein Fahrrad und trat den Heimweg an, auch wenn die Beine etwas schwerer waren, nahm ich doch noch einen Umweg um das herrliche Wetter zu genießen.

IMG_0460

In diesem Sinne … KEEP ON RUNNING

6 Stunden für den guten Zweck

Das ich jemals 6 Stunden am Stück laufen würde, hätte ich nie gedacht!

Es ist immer wieder erstaunlich zu was man fähig ist!

Doch eins nach dem anderen.

Am 19.03.2017 stand der Lauf zum Welt Down Syndrom Tag in Fürth an. Wählen konnte man zwischen verschiedenen Strecken, so standen 10k, Halbmarathon, Marathon oder der 6 Stundenlauf (alleine oder im Team) zur Auswahl. Der Großteil der Einnahmen durch die Startgelder soll der Finanzierung der Beratungsstelle des Laufclubs-Down-Syndrom-Marathonstaffel e.V. zugute kommen, also hieß es Laufen für einen guten Zweck.

Warum auch immer hatte ich mich hier für die 6 Stunden angemeldet, ich glaube ich wollte einfach meine nächste Grenzerfahrung machen und sehen, ob sich das intensive Training wirklich auszahlt.

Waren die 50k in Rodgau Ende Januar diesen Jahres noch mein erster Ultramarathon, wollte ich dieses mal noch einen drauflegen. Ich hatte viel aus den 50k in Rodgau gelernt und wollte die Fehler in der Vorbereitung wie auch im Wettkampf dieses mal vermeiden.

Mein fortlaufender Trainingsplan nach Rodgau konzentrierte sich nach wie vor auf Ausdauer und in den folgenden 7 Wochen absolvierte ich weitere 460 km, wobei ich 2 mal über die Marathondistanz ging und weitere 7 Läufe über 20k. Natürlich saß mir die ganze Zeit die Angst im Nacken krank zu werden oder mich zu verletzen, doch es lief einfach optimal.

Eine große Frage für mich war natürlich wieder, wie ich die Verpflegung während dem Lauf gestalten sollte, hatte ich hier doch in Rodgau und auch bei meinem letzten Marathon erhebliche Probleme. Die Probleme lagen damals darin, das mein Magen einfach nicht mehr wollte. Der Grund war beide male, dass ich den Lauf jeweils zu schnell angegangen war, dies wollte ich diesesmal unbedingt vermeiden. Auch plante ich sehr frühzeitig mit der Nahrungsaufnahme (flüssig wie fest) zu beginnen und hier nicht nur auf Gels zu setzen, sondern auch dass was der Verpflegungsstand anbietet. Bei den Gels habe ich dieses mal auf die neuen Gels von Powerbar gesetzt, die wesentlich flüssiger als die normalen sind. Zusätzlich habe ich noch Salztabletten mitgenommen und mir vorgenommen jede Stunde eine zu nehmen.

Bei der Ausrüstung setzte ich wie schon in Rodgau auf die Hoka One One Clifton 3, von denen ich mittlerweile den zweiten Satz besitze. Da das Wetter für den Wettkampftag nicht so prickelnd sein sollte entschied ich mich für die ONE GORE-TEX® Active Run Jacke und bei den Shorts setze ich auf die Trail Shorts von Kalenji in denen man super seine Gels, Autoschlüssel und Handy unterbringen kann.

Kommen wir nun endlich zum Wettkampftag.

Die Nacht zuvor konnte ich einigermaßen gut schlafen und als mein Wecker mich um 6:30 Uhr aus dem Schlaf holte, vernahm ich gleich den leichten Regen, der auf unser Dachflächenfenster prasselt – na dass konnte ja heiter – äh feucht werden. Na mal sehen wie sich das Wetter am Tag weiterentwickeln würde. Mein Frühstück wählte ich dieses mal extrem leicht und so gab es nur Toast mit Käse und Avocado. Da ich zum Wettkampfort nur 15 Minuten Anreise hatte, reichte es vollkommen aus um 7:45 Uhr zu starten, um auch noch genug Zeit Vorort zu haben.

Ein Parkplatz Vorort war schnell gefunden und auch die Startnummer hielt ich kürzester Zeit in Händen, so konnte ich mich in Ruhe umziehen und begab mich um 8:45 Uhr in Richtung Start. Auf dem Weg zum Start traf ich noch 4 angehende Wüstenfüchse, unter anderem auch Andrea Löw von den ASIC Frontrunners, die sich an diesem Wochenende gleich mit zwei 6 Stundenläufen auf das Sahara Race 2017 vorbereiteten. Der Little Desert Runners Club, geleitet von Rafael Fuchsgruber, stellt sich dann 250 km in der Wüste, die in 7 Tagen zu bewältigen sind. Was mich noch sehr freute war Uwe Mirk endlich mal persönlich kennenzulernen, wir kannten uns bis jetzt nur über Strava. Wir beide quatschten noch, als es plötzlich hieß 9-8-7-6-5-4-3-2-1 und Los!

So begann mein Abenteuer 6-Stunden-Lauf ziemlich plötzlich.

6_Stunden_Fürth_2017_1
Bild bereitgestellt von Runner’s World

Ich fand schnell meine Pace von etwas über 5:30 min/km und ließ mich zum Glück nicht von den schneller startenden Marthon- und Staffel-Läufer mitreiße. Die ersten zwei Runden (jede Runde hatte 1,9 km) suchte ich mir meine Ideallinie heraus und schaute wo ich Kraft sparen konnte, galt es doch pro Runde auch 2 Rampen (jeweils ca. 3m Höhenunterschied auf kurzer Distanz, 3 und 10 Meter) zu absolvieren. Ich malte mir hier schon aus, wie ich nach ca. 4 Stunden Laufen hier nur noch hoch gehen würde. Doch eins kann ich schon verraten, ich bin die ganzen 6 Stunden nur immer ein paar Schritte an der Verpflegungsstation gegangen.

Ab der dritten Runde griff ich mir an der Verpflegungsstation zuerst jede zweite und ab Kilometer 45 jede Runde etwas zu trinken und jedes Zweitemal auch etwas zu Essen. Beim Essen gab es wirklich alles was man sich nur vorstellen konnte, von Erdnüssen bis zum belegten Brötchen. Ich begnügte mich jedoch mit salzigen Kleinigkeiten und mit Honigmelone.

Die ersten 2 Stunden vergingen wie im Flug und ich kam immer wieder in kurze Gespräche mit anderen Läufern. Meine Beine fühlten sich super an und ich konnte meine Pace optimal halten, ein kurzer Regenschauer nach etwa einer Stunde war schnell vorüber und so bleib es den restlichen Lauf auch trocken (Glück gehabt!)

Ab kurz vor 11:00 Uhr lief ich dann mit einem guten Freund, der Teil des 6-Stunden-Staffelteams „STAATLICHE REALSCHULE EBERMANNSTADT“ war. Wie ich vorher schon erfahren hatte wollte er eigentlich maximal eine 6er Pace laufen, doch er ließ sich von mit mitreißen und so drehten wir die nächsten 45 Minuten gemeinsam unsere Runden.

Danke nochmal Michael, dass Du mich ein Stück begleitet hast, so verging die Zeit wie im Flug!

Gegen 11:00 Uhr machten sich auch die Halbmarathonis auf ihre 21,1 km und obwohl jetzt wieder deutlich mehr auf der Strecke los war, wurde es nie eng oder hektisch. Hier ging es nicht um Bestzeiten, hier ging es vordergründig die ganze Zeit um einen guten Zweck.

Auch die nächste Stunde verlief alles optimal. Ich nahm jede Stunde ein Gel und eine Salztablette, aß und trank genug, so dass ich konstant und ohne Probleme durchlaufen konnte.

Die Stimmung auf der Strecke war wirklich riesig, wir wurden die ganze Zeit von den Streckenposten, Anwohnern und allen möglichen Leuten entlang der Strecke angefeuert. Ich sah immer wieder andere Läufer, die ich kannte, man grüßte sich und gab dem anderen ein paar aufmunternde Worte mit.

6_Stunden_Fürth_2017_5
Bild bereitgestellt von Runner’s World

Super war auch zu sehen mit welchem Spaß die Läufer mit dem Downsyndrom unterwegs waren und wenn man sie etwas angefeuert hat, haben sie sich noch mehr gefreut.

6_Stunden_Fürth_2017_4
Bild bereitgestellt von Runner’s World

Nach 4 Stunden, um 13:00 Uhr, tauchten wie versprochen meine Frau und meine Tochter auf, was mir nochmal einen richtigen Schub gab. Sie versorgten mich mit frischen Gels und ich konnte Ihnen meine Mütze und Halstuch in die Hände drücken, da es langsam zu warm dafür wurde. Beide feuerten mich immer wieder an und da es meiner Tochter irgendwann zu langweilig wurde begleitete sie mich einfach eine Runde (wenn sie wollte dann könnte sie schon!). Nach der Runde schickte ich sie zum Monitor, wo die aktuellen Ergebnisse angezeigt wurden und als sie mir mitteilt, dass ich auf Platz 9 liege war ich sehr postiv überrascht und bekam noch mal einen kleinen Boost.

Um 13:00 Uhr hatte sich auch die letzte Gruppe des Tages, die 10 km Läufer, auf die Strecke begeben. Mir kam es hierbei großtenteils so vor, als ob sie nur an mir vorbeifliegen, allen voran Peter Panter ein ehmaliger Arbeitskollege, der die 10 km in 39:35 min für sich entscheiden konnte. Auf diesem Weg auch nochmal meine Gratulation an Dich, aber nächstes Mal läufst Du eine vernünftige Distanz.

So verging die Zeit wirklich schnell und schon waren die 5 Stunden erreicht, nur noch eine Stunde. Ich fühlte mich immer noch fit, nur die Konzentration litt langsam etwas und so nahm ich mein letztes Gel mit Koffein. Ich würde die Wirkung jetzt gerne genauer beschreiben, die das Gel mit Koffein hatte, ich kann einfach nur sagen, dass es mir geholfen hat wieder voll konzentriert zu laufen. So beschloss ich dann auch das Tempo etwas anzuziehen und forcierte die Pace bei 5:20 min/km.

Dass ich mein eigentliches Ziel mindestens 60 km erreichen würde, war mir schon früh klar, doch in der letzten Stunde versuchte ich zu kalkulieren was wirklich möglich war. Hierbei merkte ich jedoch, dass es mir wirklich schwer viel zu Rechnen, 5 Stunden laufen zehren wohl doch etwas an der Substanz! Irgendwie brachte ich es dann zusammen, dass wenn ich auf der letzten Runde nochmal richtig Gas gebe, 65 km drin wären.

Als die letzte Runde anbrach hatte ich noch 10 Minuten für die letzten 2 Kilometer. Ich erhöhte die Pace auf knapp unter 5:00 min/km und wunderte mich selber, dass meine Beine das einfach so mitmachten; was Adrenalin doch alles aus machen kann.

Und so pacete ich meine letzte Runde, die letzten 10 Minuten, nahm mir unterwegs aber noch die Zeit und den Atem, mich bei jedem Streckenposten für die super Unterstützung zu bedanken.

Als nach 6 Stunden das Schlusshorn ertönte, war es geschafft!

Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals 6 Stunden in einer solchen Pace laufen kann.

Ich hatte meine letzten Meter wohl gewählt, denn dort wo ich auf die Streckenvermesser warten musste, war genau eine Bank auf der ich mich selig niederließ.

6_Stunden_Fürth_2017_8
So eine Bank nach 6 Stunden hat schon was!

Nach dem meine letzten Meter ordentlich vermessen wurde, machte ich mich ganz langsam auf den Weg in Richtung Start und Ziel. Leider musste ich hier auch nochmal eine dieser Rampen überwinden, was mir jetzt viel schwerer fiel als während dem Lauf.

6_Stunden_Fürth_2017_12
Der Wahnsinn steht mir nach 6 Stunden im Gesicht geschrieben

Hier am Ende kann ich mich eigentlich nur noch einmal wiederholen:

Es war ein durch und durch perfektes Rennen!

Wenn man sich nicht hinreißen lässt und sein Rennen vorher so gut es geht plant, ist vieles möglich. Gleiches gilt übrigens für die Vorbereitung, hier muss man unbedingt darauf achten nicht zuviel zu wollen.

Vielen Dank an all die Helfer die Vorort waren und diesen Tag möglich gemacht haben, Ihr habt einen tollen Job gemacht.

Noch ein paar Bilder:

6_Stunden_Fürth_2017_6

6_Stunden_Fürth_2017_13
Liste der ersten 20 beim 6 Stunden-Lauf

Erfahrungsbericht – CurrexSole RunPro Sport Einlegesohle

Welcher Läufer kennt das nicht, dass ab und zu mal hier und da ein Wehwehchen auftaucht. Der erste Weg ist dann meistens eine Recherche im Internet, mit der Hoffnung etwas zu finden, was einem möglichst schnell hilft wieder fit zu werden.

Mir ging es vor ein paar Monaten genau so, nach langen Läufen taten mir die Fußsohlen weh und auch die Achillessehne schmerzte immer wieder mal. Also ab ins Internet und nach einer möglichst schnellen Lösung gesucht. Bei meinen Recherchen stolperte ich bald über das Thema „Laufschuh-Einlagen“ und sah mich schon beim Orthopäden sitzen. Doch ich las auch über Einlegesohlen, die nicht unbedingt vom Arzt verschrieben werden müssen.

Hinweis: Ich sage hier nicht, dass man bei Schmerzen nicht zum Arzt gehen sollte oder das orthopädische Einlegesohlen nie notwendig sind, dass muss jeder für sich individuell entscheiden und hängt sicherlich auch von den Problemen ab, die man hat.

Ich kam dann relativ schnell auf die Einlegesohlen von Currex und ganz speziell auf die RUNPRO Sohlen.

Die Eigenschaften und Vorteile einer solchen Sport-Einlegesohle lasen sich super, genau dass was ich suchte. Da ich aber immer noch etwas skeptisch war, schaute ich mir mal die Standard-Einlegesohlen in meinen verschiedenen Laufschuhen an. Ich musste leider feststellen, dass es meistens ehr dünne Einlegesohlen waren, ohne große orthopädische Unterstützungsmerkmale, diese waren wenn nur durch die Mittelsohle des Schuhs gegeben.

Also fasste ich den Entschluss den Einlegesohlen von Currex mal eine Chance zu geben, vorallem weil der Preis von ca. 35,– Euro auch ok war.

Für das Laufen bietet Currex zwei unterschiedliche Einlegesohlen an. Einmal die RUNPRO, die den ultimativen Komfort bieten soll und die RUNFREE, die mehr Halt und weniger Ermüdung verspricht.

Bei beiden Sohlen wird dann nochmal zwischen drei unterschiedlichen Fußprofilen unterschieden, doch mit Hilfe der „Select your Sole„-Seite von Currex war relativ schnell klar, welche für mich die Richtige ist.

So habe ich mich dann für die RUNPRO Med entschieden. Schnell noch die richtige Größe herausgesucht und schon war die Einlegesohle über den angebundenen Shop bestellt.


Zu den unterschiedlichen Größen der Sohlen:

Die Einlegesohlen werden in folgenden Größen angeboten:

XS: 34 bis 36 / S: 36.5 bis 38.5 / M: 39 bis 41 / L: 41.5 bis 43.5 / XL: 44 bis 46 / XXL: 46.5 bis 48

Eine genaue Anpassung erfolgt dann durch das Zuschneiden der Sohle im vorderen Bereich. Solltet Ihr genau an eine Obergrenze stoßen, würde ich Euch empfehlen die nächst größere Größe zu bestellen.


Nach zwei Tagen trafen die Sohlen bei mir ein und schon auf den ersten Blick machten sie einen sehr hochwertigen/stabilen Eindruck, jetzt konnte ich mir auch die dämpfenden und stabilisierenden Features an der Unterseite der Sohle mal genauer anschauen.

currexsole-runpro-med-sport-einlegesohle-0

Die sogenannte PORON-Dämpfung (5) im Fersenbereich ist sehr weich und sollte gerade für Läufer mit der Neigung zum Fersensporn eine Wohltat sein. Die Mittelfußbrücke (3) aus Nylon 6 (Polyamid) kam mir sehr hart vor und ich war schon gespannt, wie man diesen Bereich beim Laufen spürt. Das Material im Vorfußbereich (4) war wieder weicher und sollte gerade für die vorderen Fußballen eine Entlastung bringen. Zu erwähnen ist die weit nach oben gezogene Fersenschale (1),  die gerade schmalen Füßen guten Halt bieten sollte.

Um die Sohlen an meine Größe anzupassen, nahm ich einfach die Einlegesohlen aus den Laufschuhen in denen ich die CurrexSole zuerst ausprobieren wollte. Legte diese auf die neuen Sohlen und zeichnete im vorderen Bereich ein, wo ich Material wegnehmen muss. Dann entfernte ich mit einer einfachen Schere das überflüssige Material und legte die neuen Einlegesohlen in die Laufschuhe ein.

Beim ersten anziehen der Schuhe merkte ich sofort eine deutlich stärkere Unterstützung des Fußes und war gespannt wie sich dies bei Laufen auswirken würde.

Der wahre Test sollte beim Laufen erfolgen und so legte ich die Sohlen in meine Nike Air Zoom Pegasus ein, bei denen die Dämpfung ehr mittelmäßig ist. Ich begab mich auf eine 10 km Runde, welche hauptsächlich auf Asphalt verlief, was für meine Fußballen normalerweise tötlich ist.

Das anfängliche Gefühl, das etwas im Füßgewölbe stöhren wurde , verschwand bereits nach wenigen Metern. Was ich sofort spürte war die zusätzliche Stabilität im Fersenbereich durch die hockgezogene Fersenschale. Ebenso war die Dämpfung durch das Gelkissen im unteren Fersenbereich spürbar.

Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die Einlegesohlen den Fuß wesentlich mehr stabilisiert und für einen festen und sicheren Halt sorgt.

Die zusätzliche Dämpfung im vorderen Bereich habe ich beim Lauf überhaupt nicht gespürt. Aufgefallen ist mir aber, dass seit dem ich die Einlegesohlen trage, ich keinerlei Schmerzen mehr im Bereich der vorderen Fußballen habe. Diese Dämpfung scheint sich also wirklich auszuzahlen.

Ob die sogenannte Mittelfußbrücke wirklich etwas bringt, kann ich nicht beurteilen. Ich nehme aber an, dass diese das Fußgewölbe zusätzlich stabilisiert und so einer Ermüdung des Fußes entgegenwirkt.

Zu Beurteilen ob die Füße und Unterschenkel durch die Einlegesohlen jetzt langsamer ermüden oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Was ich aber ganz klar sagen kann ist, dass ich selbst nach langen Läufen (bis ca. 30 km) keine schmerzenden Füße mehr habe. Ich habe in allen Schuhen ein wesentlich besseres Gefühl, weil der Fuß wesentlich mehr gestützt wird.

Auch bei den Trailruns, wo der Fuß nicht immer gerade aufkommt, ist dieser Effekt spürbar.

Ich verwende die Einlegesohlen übrigens in den unterschiedlichsten Laufschuhen und habe keine Probleme mit der einmal zugeschnittenen Größe. Natürlich kann es etwas nervig sein die Sohlen ständig wechselnzu müssen, aber der Aufwand ist minimal und für mich akzeptabel.

Ich habe mir natürlich auch die Frage gestellt, wieviele Kilometer halten diese Sohlen und bleibt die gute dämpfende Wirkung ewig erhalten. Mittlerweile bin ich etwas über 600 km mit den Einlegesohlen gelaufen und kann noch keinerlei Veränderung feststellen.

Da die CurrexSole vom Material etwas stärker sein kann, als die Standard-Einlegesohle, die mit jedem Laufschuh mitkommen, ist es eventuell sinnvoll die Schuhe nochmal eine halbe Nummer größer zu nehmen, als man dies eh schon bei Laufschuhen oft macht. Am Besten  Ihr nehmt die Einlegesohle mit wenn Ihr einen neuen Schuh kauft und probiert dies direkt aus.

Ob Euch diese Einlegesohlen in jedem Schuh den gewünschten Effekt bringen, bleibt offen und kann auch sehr vom jeweiligen Schuh-Hersteller und -Typ abhängen.


Mein Fazit:

Ich möchte auf diese Einlegesohlen nicht mehr verzichten und verwende sie in allen meinen Laufschuhen, egal ob für den Trail oder die Straße.

currexsole_logo_natural_black