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Trainingstagebuch – Woche 8/10 – Taunus Ultratrail

So die letzte harte Woche liegt vor mir! Wie schon im Rückblick auf die letzte Trainingswoche beschrieben, steht diese Woche jeden Tag ein Lauf auf dem Programm. Sechs der Läufe haben mindestens eine Länge von 2 Stunden und fast immer stehen auch ein paar Höhenmeter auf dem Programm.

Ich hoffe, dass die Knochen halten und keine großen Probleme auftauchen. Seit zwei Wochen kämpfe ich ab und zu mit leichten Schmerzen im linken Knie und der hintere Fußballen macht sich auch ab und zu bemerkbar. Wobei der Fußballen nur herumzickt wenn ich zu viel Straße laufe und das kommt jetzt erstmal wieder weniger vor.

Woche 8 (01.01. – 07.01.2018):

Montag:

Neujahrstag, da geht doch gleich was! Nur nicht all zu früh, bin ich doch erst gegen 2:00 Uhr ins Bett gekommen. Also erstmal bis 10:30 Uhr geschlafen, in Ruhe gefrühstückt und dann ging es los.

Zwei lockere Stunden standen auf dem Plan, ohne Höhenmeter und im Wohlfühltempo. Mein Wohlfühltempo pendelte sich bei einer Pace von 5:10 ein, nur der Puls war immer etwas zu hoch. Doch das Thema mit meinem Puls kenne ich langsam, wenn ich vorher eine Nacht hatte, die einfach zu kurz war, ist der Puls am nächsten Tag beim Laufen immer etwas höher.

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Die Temperaturen waren für den ersten Januar mit 8 Grad der Hammer und so habe ich es auch genossen nochmal in kurzer Hose zu laufen. Am Ende kamen dann 23 Kilometer zusammen und wieder ein leichtes ziehen im linken Knie.

Morgen gibt es das Gleiche nur auf Trails und mit ein paar Höhenmetern, da kann ich endlich mal meinen neuen Schuh (LA SPORTIVA URAGANO GTX) testen!

Dienstag:

Trailrunning im altbekannten Terrain stand auf dem Program, 90% Singeltrails und ein paar Höhenmeter.

Ergebnis: „Oh man, hab ich schwere Beine!“

Der schnelle 10er vom Sonntag und die eigentlich entspannten 23k von gestern, machten sich heute in meinen Beinen wirklich bemerkbar. Bei jeder noch so kleine Steigung, signalisierten mir meine Beinmuskeln, dass sie das überhaupt nicht lustig finden.

Auch wenn ich heute kämpfen musste, hat die Runde mit ihren 21 Kilometern und 300 Höhenmetern Spaß gemacht.

Da legen wir dann morgen nochmal einen drauf und laufen etwas länger mit ein paar mehr Höhenmetern.

Mittwoch:

Tag Nummer 3, der längeren Läufe und meinen heutigen Lauf habe ich wie folgt betitelt: „25k Trailrun – Hardcore Verhältnisse

Mittwoch war der Tag an dem das Sturmtief Burglinde über Deutschland hinweggezogen ist. Eigentlich hatten wir bei uns in der Region echt Glück, doch die Wassermassen die am frühen Morgen herunter gekommen sind haben viele meiner Trails in Bäche/Flüsse verwandelt.

Aber, es war der richtige Tag um die neuen La Sportiva Uragano GTX Schuhe zu testen. Auf den 25 Kilimoetern habe ich wirklich fast jedes Wasserloch mitgenommen und hatte am Ende immer noch trockene Füße. Die Schuhe sind wirklich dicht, das Einzigste was mich etwas stört, ist dass die Germasche nicht eng anliegt. Das kann daran liegen, dass ich zu schmalle Fesseln habe, aber es hatte bis jetzt noch keine negativen Auswirkungen.

Abgesehen vom Wetter, war der Lauf mental für mich eine harte Nummer. Der vierte Tag nacheinander Laufen, die zwei Läufe davor zusammen schon 45k und heute nochmal 25k. Ich will nicht sagen, dass ich keine Lust zum Laufen hatte, aber wenn die Beine schon mehr als schwer sind und Du weisst, heute stehen nochmal 25k auf  dem Plan, dann wird es schon hart loszulaufen.

Doch ich habe mich durchgekämpft, habe diese Einheit abgespult und war am Ende stolz auf mich.

Ausgesehen habe ich am Ende wie eine Wildsau, aber kleine Kinder spielen halt nun mal gerne im Dreck.

Mal sehen ob ich die morgigen lockeren 60 Minuten entspannt laufen gehe oder ob ich einen Ruhetag einlege.

Donnerstag:

Kurzer Exkurs: Aktuell sehe ich überall, dass jeder zum Streak Runner wird. Habe ich da was verpasst, haben wir das Jahr der Streak Runner? Ich wäre diese Woche mal froh, wenn mein Trainingsplan eine Lücke aufweisen würde! Ja ich weiß ich könnte eigentlich mal Pause machen, will aber mein geplantes Training so gut als möglich durchziehen. Bin ich jetzt auch ein Streak Runner? … also ich meine nur für diese Woche oder doch nur ein normaler Läufer?

Kommen wir zum heutigen Training. Mein Erholungstag in dieser Woche, auf dem Plan stand zum Glück nur eine kurze Einheit von 60 Minuten im GA1 Bereich. Da ich ab heute wieder arbeiten muss, war der Lauf für den frühen Abend eingeplant. Es Regnete natürlich und das Regenradar ließ auch nicht auf Besserung hoffen. Also ab in die Laufklamotten und loslaufen.

Meine dann folgenden 9k im Regen, waren wirklich nichts Aufregendes, schöner lockerer Lauf auf festen Wegen na schön war er vielleicht nicht, nass war er. Es hat natürlich doch noch aufgehört zu regnen, als ich noch 200 Meter zu laufen hatte!

Freitag:

Titel für meinen heutigen Lauf; „Another Day In Paradise“ … oder eher … „It’s Raining Again“ … oder …  21.4k Trailrun ganz ohne Schwimmflügelchen und Gummiente!

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Was da im Moment an Regen runter kommt, ist schon der Hammer und mir kommt es so vor, dass der Boden schon gar kein Wasser mehr aufnehmen kann.

An dieser Stelle muss ich nochmal meine neuen Schuhe von La Sportiva lobend erwähnen. Diese Schuhe sind wirklich wasserdicht, ich bin mit Ihnen heute immer wieder durch bis zu 5 cm tiefe Pfützen/Bäche gelaufen und der Fuß ist 100% trocken geblieben.

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Doch kommen wir neben dem ganzen Blabla auch mal zum Wesentlichen, zum Lauf. Nachdem ich diese Woche schon fast 80k heruntergerissen habe, war es spannend zu sehen, was mein Körper heute wieder mal von einem 2 stündigen Trailrun hält. Auf dem Programm stand eine eher etwas schnellere Runde, mit wenig Höhenmetern, dafür aber anspruchsvollen Singletrails.

Und auch am 6. Lauftag hintereinander, hat es wieder Spaß gemacht über die Trails zu pacen.

Die gestrige kürzere regenerative Runde hat wirklich ihren Zweck erfüllt und mich piesackten heute weder meine Knie noch ein anderer Bestandteil meines Bewegungsapparates. Diese alten Knochen scheinen wirklich zu halten.

Samstag:

Kurz nochmal einen Halbmarathon laufen, fast ohne Höhenmeter kein Problem bin doch im Training!

Ich muss wirklich zugeben, meine Begeisterung für den heutigen Lauf hielt sich wirklich in Grenzen. Diese Unlust lag nicht am Wetter, nein vielmehr dran, dass meine Beine ach was sag ich, mein ganzer Körper nach dieser langsam endenden Woche immer müder und müder wird.

Aber jammern kann ich wann anders, Laufen stand auf dem Plan, 21k, also die Hokas an die Füße und abging es. Die Tücke des heutigen Laufs war wieder eine laufbare Strecke zu finden, macht einem das Hochwasser manche Laufstrecken doch unmöglich.

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Zu Beginn lief es überhaupt nicht, zwischendurch dann mal ganz gut und am Ende war es mehr eine Qual. Doch am Ende nach 2 Stunden, standen dann 22k auf der Uhr und ich war stolz auf mich, dass heute durchgezogen zu haben.

Sonntag:

Der Tag des letzten langen Laufes vor der aktiven Regenerationsphase. Nochmal 30k mit 600+ Höhenmeter standen auf dem Programm. Normalerweise hätte ich gesagt: Kein Problem, laufe ich locker! Doch nach den Kilometern und Höhenmeter der letzten Woche war ich mir eines lockeren Laufes nicht so sicher.

Doch diesen Lauf würde ich auch noch rocken, alles kein Problem, halt etwas langsamer und ein paar Steigungen gehen, dann geht ähhh .. läuft das schon.

Sonntag, wieder mal nix mit ausschlafen, schei… Sport! Nein ich liebe es, wirklich! Doch diesen Sonntag habe ich verschlafen und komme erst etwas später als geplant los und die ersten Kilometer fühlen sich wieder mehr als nur etwas zäh an. Soll ich heute wirklich 30k laufen? Eigentlich könnte ich die Runde doch etwas abkürzen! Solche und ähnliche Gedanken gingen mir durch den Kopf, doch ich bin brav weitergelaufen.

So nach 6-7 Kilometern hatte ich meinen Lauf gefunden und wenn mir die Steigung zu steil erschien, bin ich einfach gegangen. So ging es Kilometer für Kilometer dahin und so habe ich es dann geschafft meinen letzten langen Lauf in dieser Vorbereitung zu absolvieren.

 

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Nach etwas über 3 Stunden zeigte meine Uhr  30k mit 660hm an und ich war wirklich froh mich selber nicht überrede zu haben und diesen Lauf irgendwie abzukürzen.

Resümee der 8 Woche:

Mein Resümee für diese Woche besteht zum einen aus Zahlen:

154 km / 2218 hm / 14h 38min

Und zum anderen aus einem Zitat:

Um dein wahres Potenzial zu entdecken, musst du zuerst deine eigenen Grenzen finden und dann musst du den Mut haben sie zu überschreiten. (Picabo Street)

Die Woche war hart für meinen Körper, sie hat meiner Frau extrem viel Toleranz abgerungen, wofür ich ihr unendlich dankbar bin.

Wenn ich mir bei Stryd ansehe was sich in den letzten 8 Wochen getan hat, bin ich einfach nur zufrieden und freue mich jetzt mal 2 Wochen etwas weniger zu Laufen und zu Regenerieren.

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Trainingstagebuch – Woche 6/10 – Taunus Ultratrail

Trainingswoche? Vorweihnachtswoche? Arbeitswoche?

Ach irgendwie von allem etwas … und das ist gut so 😁

Und wenn Ihr das hier lest, ist eh schon Weihnachten 🎅🎄  … also Merry Christmas 🎄🎅🎄🎅🎄

Was steht die Woche so an … eigentlich eine entspannte Woche zum Regenerieren, so der Plan zumindest. 5 Laufeinheiten (keine lange Einheit), 1x Rollentrainer, 1x Krafttraining und etwas Yoga, also überschaubar und gut mit in den Weihnachtsstress und Familie integrierbar.

Woche 6 (18.12. – 24.12.2017):

Montag:

Für heute hab ich nochmal spontan eine Geschäftsreise rein bekommen und so musste ich mein Training etwas anpassen. Einen großen Höhenunterschied in der Gegend rund um Karlsruhe und noch dazu in der Nähe des Hotels war unmöglich zu finden, so hieß es ab auf die Straße. Ich hatte mir dann schnell auf GPSies.com eine Strecke zusammen geklickt und auf die Uhr gezogen. Der Plan war, ein kurzer Halbmarathon in einer 5:15 Pace. Doch wie es immer so ist lommt es anders als gedacht, zum einen war die Pace doch etwas schneller und zum anderen habe ich den Weg im Dunkeln (ich war schon mit Stirnlampe unterwegs) gefunden 😒.

Also wurden es nur 17k, dafür aber in einer 4:53 Pace. Eigentlich nicht schlecht, aber mein Fokus liegt derzeit etwas woanders.

Wenn ich es schaffe, drehe ich hier Morgenfrüh gleich noch eine Runde, wenn … ja, wenn mich das Hotelbett aufstehen lässt.

Dienstag:

Achtung Ausrede: Ich hab die Nacht echt beschissen geschlafen und war froh mich noch mal herumdrehen zu dürfen!

Dafür habe ich mich dann heute Zuhause gleich auf den Rollentrainer geschwungen und geschaut, dass in den knapp über 40 Minuten das Tempo möglichst hoch war und der Schweiß in Strömen floss. So unmotiviert ich heute war, so gut tat dann doch die Einheit auf der Rolle. Ab und zu muss man seinen Schweinehund zumindest einmal am Tag bezwingen, danach fühlt es sich dann doch meistens sehr gut an was getan zu haben.

Mittwoch:

Da Home2Home Runs dieses Jahr ja echt groß in Mode sind, wollte ich doch auch mal einen machen. Doch so ein einfacher Home2Home kann doch jeder 🤔, also habe ich einen Home2Home&Home2Home Run gemacht und das Ganze in nicht mal 1,5 Stunden🤗. Um ehrlich zu sein, ich bin nur mal kurz zu meinen Eltern gelaufen und dann wieder nach Hause, aber hört sich doch cool an einen Home2HomeHome2 Home Run gemacht zu haben.

Leider war es heute wieder ein flacher Lauf, wo die Pace gepasst hat, aber ich muss jetzt unbedingt wieder auf die Trail. Meine offene Blase am linken Fuß ist immer noch schmerzhaft, aber ich werde mir mal was einfallen lassen.

Donnerstag:

Heute der erste Tag vom Weihnachtsurlaub und der erste in der Familie, der zu Hause bleiben darf😌. Also viel Zeit für etwas Sport!

Und um in den Tag Perfekt zu starten, ist eine Runde Yin Yoga genau das richtige. Wobei ich sagen muss, das dies meine erste Runde Yin Yoga war. Im Gegensatz zu den Vinyasa Flows, die kraftvoll und fließend hintereinander durchgeführt werden, werden beim Yin Yoga die einzelnen Übungen länger, ca. 3 Minuten, gehalten werden. Diese Art des Yoga geht es darum zu entspannen und den Atem frei fließen zu lassen. Gleichzeitig gibt es wunderbare Einheiten zum Dehnen und das hat es in sich, vor allem wenn man 3 Minuten in einer Dehnung bleibt. War mal wieder eine neue Erfahrung und für mich in Zukunft etwas für den Abend.

So nach etwas anderen Tätigkeiten, war dann noch Zeit für ein Workout mit ein paar Kraftübungen aber auch ein paar Übungen für das Gleichgewicht. Ich habe leider gemerkt, dass ich die Kraftübungen in den letzten Wochen etwas schleifen gelassen habe. So gingen die Übungen heute ganz schön an die Substanz und ich fühlte mich am Ende recht ausgepowert.

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Doch was ist der Tag eines Läufers ohne einen Lauf? Also gegen Mittag noch die Laufschuhe geschnürt und abging es auf eine 6k Runde experimentellen Laufens. Warum experimentelles Laufen? Nun ich war durch das Yoga und das Workout schon ziemlich ausgepowert und mein Blutzucker war im Keller. Ich wollte testen, wie gut ich noch Laufen kann, wenn mein Körper eigentlich schon am Ende ist. Die ersten 2,5 Kilometer war noch alles ok, als ich dann aber mit 200m Sprints angefangen habe, fand mein Körper das gar nicht mehr lustig. Ich war echt am Ende und musste zwischendurch ein Stück gehen. Das Interessante passierte so ab Kilometer 4,5, plötzlich ging es wieder und ich hätte doch noch weiter laufen können, schlug aber den Heimweg an, um endlich meine Speicher wieder aufzufüllen.

Fazit: Wenn mein Körper eigentlich am Ende ist, braucht er wieder etwas Zeit um neue Energiereserven anzuzapfen und dann geht es wieder.

 Freitag:

Mal etwas weniger an einem Tag tut auch gut😬, also eine Runde Yoga, mit Warmup & Vinyasas mit Fokus Beine. Das war es für Heute – Ruhetag, Morgen gibt es noch mal einen etwas längeren Trailrun.

Samstag:

Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen stand noch mal eine etwas längere Einheit, die Feiertage gehören dann doch der Familie (na gut, mal kurz für ne Stunde raus, geht schon 😛). So kam es heute nochmal zu einem 25k Trailrun mit 400hm und da habe ich schnell wieder gemerkt, was mir wirklich gefehlt hat, als ich die letzte Woche fast nur auf der Straße unterwegs war.

Es ist bei mir unglaublich, wie schnell sich die Stimmung ändert🙃, wenn ich auf schmalen Singletrails unterwegs bin. Ich habe jetzt zwar keinen Spiegel dabei glaube, aber dass es mir so ein kleines Grinsen ins Gesicht zaubert.

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Nach dem vielen Regen der letzten Tage stand wieder überall das Wasser und ich hab nach nur wenigen Metern ausgesehen, wie ein Trailrunner der schon x-Kilometer hinter sich hat. Nach x-Kilometern hatte ich nur wieder nasse Füße, Abhilfe schafft hoffentlich das Weihnachtsgeschenk meiner Frau.

Die Runde hat Laune gemacht, vor allem auch der letzte Kilometer. Es war ein reiner Downhill Kilometer, der über noch mal meistens schmale Trails führte.

Sonntag:

Ausschlafen, in Ruhe einen Cappuccino trinken und dann laufen gehen. So kann und sollte man einen entspannten Heilig Abend angehen. Also habe ich mich heute auf einen kurzen  Merry Christmas Run begeben und unterwegs hat heute mal fast jeder zurück gegrüßt, so Tage haben doch mal einen positiven Effekt auf die Menschen.

Bei fast frühlingshaften 8 Grad, war es ein richtig entspannter Lauf, bei dem ich wunderbar meine Gedanken dahin schweifen lassen konnte. In nur einer Woche ist das Jahr schon wieder rum und es ist soviel passiert, soviel gutes.

Resümee der 6 Woche:

Eine Woche, die vielleicht nicht ganz so gestartet ist, wie ich es mir vorgestellt hatte und insgesamt mit eigentlich viel zu wenig Höhenmetern! Aber fast alle Läufe haben diese Woche Laune gemacht, ab und zu war der Kopf mal etwas müde, doch die Beine wollten immer und oft wollten sie zu schnell.

Abgesehen vom Laufen, war die Woche sportlich gesehen abwechslungsreich, 1x Krafttraining, 1xRollentrainer und 2x Yoga. Beim Yoga habe ich diese Woche mal Yin Yoga ausprobiert und das lange halten der einzelnen Übungen, stellt einen mal wieder vor einer neuen, eher geistigen Herausforderung.

 

Auswertung Woche 6

Ich freue mich schon auf die 7te Woche, die hart werden könnte. Fünf Läufe davon ein 4 Stunden Trainingslauf mit Höhenmetern und zwei Tage später der schnelle 10k Silvesterlauf in Nürnberg.

Ich wünsche allen ein paar ruhige und besinnliche Weihnachtsfeiertage …

… and keep on running

Trainingstagebuch – Woche 5/10 – Taunus Ultratrail

Warum mache ich dass hier eigentlich, warum schreibe ich dieses Vorbereitungstagebuch im Blogformat? Interessiert das überhaupt jemanden?

Antwort zu Frage1:

  • Zum einen tut es mir gut meine Trainingseinheiten so noch einmal zu reflektieren. Desweiteren schreibe ich aktuell sehr gerne und ich hoffe ich schreibe nicht nur  Müll und zumindest mache lesen gerne was und wie ich schreibe. Zum dritten war es für mich selber schon immer interessant zu erfahren, wie sich andere auf eine solche Herausforderung vorbereiten und diesen Einblick möchte ich neugierigen mit diesem Vorbereitungstagebuch geben.

Antwort zu Frage 2:

  • Ich hoffe es doch

Grundsätzlich soll hierbei auch herauskommen, das Laufen nicht immer ein „Ponyhof“ ist. Da fliegt man auch mal auf die Fresse, hat keine Böcke zu Laufen, weil es regnet oder schneit. Krafttraining, Yoga oder Rollentrainer … ab und zu kann ich mir auch besseres vorstellen.

Ich habe ein Ziel und das will ich erreichen und dafür muß ich jeden Tag meinen Arsch hoch bekommen, den 70k Trails mit so 2000hm schüttel zumindest ich nicht so einfach aus dem Ärmel.

Woche 5 (11.12. – 17.12.2017):

Montag:

Montag, schon wieder Montag, die fünfte Woche des Trainings beginnt! Ich hatte heute schon auf Arbeit einen Tag,  der ganz anders verlief als geplant und ich brauchte etwas, wo ich ein Teil meiner schlechten Laune loswerden konnte. Also heute nix Rollentrainer, sondern Krafttraining. Gewichte stemmen, Situps, Liegestütze und alles was den Muskeln weh tut und den Geist befreit. Am Ende ging es mir dann viel besser und meine Familie musste keine schlechte Laune ertragen. 60 Minuten Krafttraining können so einig es bewirken!

Dienstag:

Wie schon geschrieben verlief mein gestriger Tag nicht wie geplant und so war ich für heute erstmal im Homeoffice gestrandet. Um kurz nach 7:00 Uhr war die gesamte Familie bis auf mich aus dem Haus und ich hatte meine Ruhe und da gönnte ich mir erst Mal eine Runde „Yoga – Morgenroutine plus starke Beine„. Zu Beginn tat das Ganze meinen Muskeln und Sehnen ganz gut, bis die Übungen etwas anstrengender wurden. Doch alles in allem eine super Routine für den Morgen, danach ging es ganz relaxed in den Tag. Nach einem Tag nur am Schreibtisch sitzen und ordentlich was weg arbeiten, war es am späten Nachmittag Zeit die 3.000 Marke für dieses Jahr zu knacken.

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3.0000 Kilometer wenn mir jemand noch vor zwei Jahren gesagt hätte, dass ich mal so viele Kilometer pro Jahr Laufe, hätte ich ihn nur ausgelacht. Doch heute war es so weit, ich würde diese Hürde überschreiten. Für Heute war ein 10-5-10-15-10-5-10 Fahrtspiel geplant und am Anfang viel es mir wirklich schwer nur eine 5:30 Pace zu laufen. Dann durfte ich endlich 10 Minuten in einer 5:00 Pace laufen was mir schon eher lag. Die darauf folgende 4:30 Pace war zu Beginn hart doch, als es dann lief, lief es. Alles Weitere war ganz ok, doch hatte ich bei meiner fünften Einheit plötzlich einen anderen Läufer vor mir, der zwischendurch immer wieder sprintete. Als ich zu ihm aufgeschlossen hatte und ihm ein kurzes Servus zuwarf, guckte er mich nur mit großen Augen an,Läufer gibt es! –

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Was mich heute gewundert hat, bzw. positiv überrascht hat war, dass ich mir so vorkam, als ob ich wirklich locker flockig lief und dass mit noch einem einigermaßen anständigen Laufstil.

So standen am Ende ein  15k Fahrtspiel auf der Habenseite und zuhause war ich glücklich und zufrieden … was will ich mehr!?

Mittwoch:

Heute wieder viel zu viele Stunden auf der Autobahn verbracht, da mir das aber schon klar war, habe ich zum Glück mein Laufzeug dabei gehabt. Auf dem Rückweg habe ich dann einen Zwischenstopp bei Weinsberg gemacht und die Möglichkeit genutzt dort durch die Weinberge zu laufen.

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Ich war voll motiviert und hatte so richtig Böcke, doch ich musste leider ziemlich schnell merken, dass heute nicht mein Lauftag ist. Zu aller Überfluss hat es dann auch noch das Regnen angefangen und meine Motivation war so langsam auf dem Nullpunkt.

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Doch ganz so schnell aufgeben wollte ich auch nicht und so bin ich zumindest einmal den Weinsberg hoch gelaufen und habe einen kurzen Abstecher zur Burgruine Weibertreu gemacht.

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Gerade von dieser Burgruine hatte mir heute eine Kollegin erzählt, wie sie zu ihrem Namen kam. Die Story ist ganz lustig. Um 1140 wurde die Burg belagert und irgendwann kapitulierten die  Bewohner, die Frauen handelten aber aus, dass sie alles mitnehmen dürfen was sie tragen können und so trugen sie ihre Männer auf dem Rücken aus der Burg heraus, so entstand der Name „Weibertreu“.

Am Ende meines Weinsberger Weinberge Lauf war ich froh wieder an meinem Auto zu sein und fuhr mit etwas gedrückter Stimmung weiter Richtung Heimat. Es gibt halt Tage an denen reichen schon 7 Kilometer, um vollkommen am Ende zu sein, doch zum Glück gibt es davon nicht so viele!

Donnerstag:

Ruhetag … einfach mal kein Sport.

Freitag:

ITrailrun Friday #0

Heute Morgen ging es schon um 7:30 Uhr Richtung Fränkische Schweiz zu einer Runde Trails genießen. Es hatte in der Nacht leicht geschneit und in den höheren Lagen war der Schnee sogar liegen geblieben. Als ich an meinem Ausgangspunkt, in Kirchehrenbach unterhalb des Walberla, angekommen war, sah alles  sehr vielversprechend aus … Schnee

Die Runde heute sollte ein Halbmarathon mit ein paar Höhenmeter werden und zu Beginn führte mein Weg mich zuerst unterhalb des Walberla entlang, sodass mein Körper Zeit hatte warm zu werden. Leider taute der Schnee hier unten schon wieder und die Feldwege und Trails waren extrem matschig. Zum Glück hatte ich heute Schuhe mit Gore-Tex Membran  angezogen, so wurden die Füße nicht gleich wieder nass. Aber ob dass die richtigen Schuhe für heute waren? Doch dazu am Ende mehr.

Nach drei eher flachen Kilometern ging es jetzt langsam, von der Ostseite, auf das Walberla hoch. Dieses Walberla ist an der höchsten Stelle immerhin etwas über 530 Meter hoch, wodurch man zumindest 200 Höhenmeter „heraufsteigen“ muss.

ITrailrun Friday #6

Als ich endlich etwas höher war, gab es endlich eine wunderbare Schneeschicht und die Umgebung verwandelte sich in eine Winterlandschaft.

Kurz darauf hatte ich die höchste Stelle des Walberla erreicht. Hier oben pfiff der Wind ordentlich, sodass ich nur einen kurzen Stopp einlegte und mich dann durch die kleine Senke auf zur Westseite des Walberla machte.

Leider war heute Morgen noch alles sehr wolkenverhangen und so hoffte ich auf meinem Rückweg hier oben etwas bessere Sicht zu haben. Doch jetzt ging es erstmal auf schmalen matschigen Downhills auf der Nordostseite herunter nach Leutenbach und dann gleich wieder 180 Meter hoch auf den nächsten der umliegenden Hügel. Der Aufstieg verlief zuerst über einen breiten Forstweg und mündete dann in einen kleinen Trail, der mich die letzten Meter nach oben führte.

Ich legte fast 3 Kilometer auf dem erreichten Hochplateau in einer wunderbar verschneiten Landschaft zurück und musste einfach immer wieder stehen bleiben, um dass eine oder andere Bild zu machen.

Ab da hieß es dann die schmalen Trails bergab genießen und etwas Kraft für den letzten, den zweiten Anstieg aufs Walberla zu sammeln. Wie schon vermutet musste ich den ganzen Weg hoch gehen, da die Trails vom tauenden Schnee immer matschiger wurden und man fast bei jedem Schritt etwas zurückrutschte.

Oben angekommen wurde ich wirklich belohnt, die Sonne kam raus und so konnte ich die tolle Aussicht von hier oben noch einmal genießen, bevor es wieder hinunter nach Kirchehrenbach ging.

Am Auto angekommen zeigte meine Uhr mir 21,3 km mit 830 Höhenmeter an und das Ganze in einer Zeit etwas unter 2,5 Stunden. Alles in allem ein super Trailrun an diesem Morgen, doch kommen wir noch kurz zu den Schuhen zurück!

Auf den letzten Kilometern taten mir immer wieder beide Fersen etwas weh und als ich dann am Auto angekommen war und meine Schuhe ausgezogen hatte, sah ich folgendes:

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So ein Schei…, sowas hatte ich noch nie, da heißt es erstmal Wunden pflegen!

Samstag:

Nach dem gestrigen Schuh-Socken-Fuß Desaster hatte ich schon damit gerechnet heute gar nicht laufen zu gehen, doch der Lauf-Trieb war wie immer stärker. So machte ich mich an meine Schuhsammlung und suchte erstmal einen Schuh raus, der mir nicht gerade auf die offenen Wunden an der Ferse drückte. Mit einem alten Under Armour Speedform Gemini wurde ich fündig und so absolvierte ich einen  11.3k lockerer GA1 Lauf auf ebenem Gelände (City-Run).

Es ist schon erstaunlich, wie locker es am nächsten Tag in der Ebene läuft wenn man sich Tags zuvor ein paar mehr Höhenmeter angetan hat.

Sonntag:

Motiviert von den gestrigen 11k auf der Straße, hieß es heute wieder 15k-No-Trail-Run denn ich komme leider immer noch in keine Trailschuhe. Die offenen Blasen scheinen aber gut und schnell abzuheile, sodass ich hoffe ab Mitte der Woche wieder weg von der Straße zu kommen.

Heute wollte ich wenigstens die Pace von Gestern noch etwas forcieren und dabei trotzdem im GA1 Bereich bleiben. Den GA1 Bereich habe ich nur minimal überschritten, aber in der Pace war ich heute 10 Sekunden pro Kilometer besser unterwegs. Ich schiele ja auch immer ein bisschen so auf meine Leistungsdaten, die mir der Stryd so ausspuckt. Auch wenn ich den vollen Durchblick durch die Werte noch nicht habe, so kann ich zumindest feststellen, dass meine durchschnittliche Leistung, die ich über 1 Stunde aufrechterhalten kann um ca. 5% im letzten Monat steigern konnte.

Jetzt werden wieder einige denken, Zahlen, Zahlen, nix als Zahlen und ja ihr habt recht, aber jeder hat so sein Ding.

Aber ich kann das Ganze auch ohne Zahlen ausdrücken: Der Lauf hat sich heute leicht und locker angefühlt und die Beine wurden manchmal schneller als gewollt.

Am Nachmittag gab es dann heute noch eine Yoga Einheit, die nach so einer Laufwoche einfach immer wieder gut tut. Die Einheit heute war vor allem auf das Dehnen fokussiert, aber ein paar sehr schweißtreibende Vinyasas waren dann doch noch dabei.

Resümee der 5 Woche:

Halbzeit, schon 5 Wochen rum oder besser gesagt, nur noch 5 Wochen bis zum Ultra!

Wenn es so weiterläuft wie bisher, bin ich ganz guter Dinge. Mir geht es ja auch nicht darum eine Bombenzeit zu laufen, doch ich möchte am Ende der Vorbereitung das Gefühl haben gut vorbereitet zu sein. Außerdem sind diese 10 Wochen Training meine Grundlage für 2018 in denen ich weiter meine Grenzen austesten möchte.

Kurz und knapp: „Alles im Plan, alles fühlt sich gut an!“

Auf in die sechste Woche.

Auswertung Woche 5

Trainingstagebuch – Woche 4/10 – Taunus Ultratrail

Eine neue Trainingswoche liegt vor mir … YESSSSS … sie wird wieder abwechslungsreich und ich muss schauen, dass ich unbedingt wieder Höhenmeter sammel. Wie ich in diesem Jahr schon festgestellt habe ist Kondition nicht alles, vor allem wenn es auf die Trails mit mehr als 3-4 Höhenmeter geht. Die Beinmuskeln sind extrem wichtig und diese Muskelgruppen, die hier interessant sind bekommt man nicht durch irgendwelche Trockenübungen so gestärkt wie es notwendig ist. Also Höhenmeter sammeln soviel es nur geht.

Der Anfang der Woche wird noch verhalten werden, da ich auch beruflich einiges zu tun habe, aber ab Freitag geht es dann ans Eingemachte!

Woche 4 (04.12. – 11.12.2017):

Montag:

Montag ist Rollentrainer-Tag und so langsam gewöhne ich mich an die Schwitzerei auf dem Bike. Wie ich es auch schon in einer vergangenen Woche geschrieben habe sind nach einer lockeren Einheit auf der Rolle meine Beine extrem entspannt. Aktuell reichen mir hier auch 45 Minuten bei einer hohen Trittfrequenz mit wenig Last, um total am Ende und durchgeschwitzt zu sein. Im Anschluss ist dann eine kurze Runde Yoga genau das Richtige um wieder runter zu kommen. Beim Yoga setze ich hier auf Vinyasas, die vor allem in Richtung Dehnen gehen. Hier liegt der Fokus nicht auf den Beinen sondern ehr auf dem Rücken/Oberkörper, denn die Haltung auf dem Rennrad ist nicht immer die Beste!

Dienstag:

Da der berufliche Tag heute lange wird und ich weder am Mittag noch am Abend Zeit habe, drehe ich eine Runde vor der Arbeit. Der Vorteil ist hier wieder, dass wunderbare Trails keine 500 Meter von meinem Arbeitsplatz entfernt beginnen und ich in der Arbeit duschen kann.

So starte ich heute bereits um kurz nach 7:00 Uhr. Es ist noch dunkel, regnet leicht und für normale Läufer wären die Bedingungen einfach nur …bäääähhhh … doch für einen Trailrunner … total ok! Durch den starken Schneefall Anfang der Woche hat es sehr viel kleine Bäume in Richtung Erde heruntergedrückt und so wird die heutige Runde zum Slalom-Lauf.

Beim Laufen wandert der Blick immer wieder vom Boden nach oben, um nicht gegen einen der herabhängenden Äst/Bäume zu laufen. Doch genau so schnell muss ich wieder auf den Boden schauen, um nicht über herabgefallene Äste zu stolpern.

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Und dann bei Kilometer 5 passiert es, das Licht ist gerade trotz Stirnlampe echt Schei…. Ich laufe von einer Lichtung wieder in den Wald, schaue nach oben und nicht wieder schnell genug nach unten, spüre diesen Ast zwischen meinen Beinen, strauchel und  … mache den Abgang. Im Fall schaue ich noch nach unten und sehe, dass ich mitten in einem Matschloch landen werde und dementsprechend sehe ich dann auch aus. So wie ich da im Dreck liege, muss meine Haltung der von Superman sehr ähneln. Rechter Arm nach vorne, linker an der linken Körperseite und Beine gerade nach hinten, nur das ich nicht so heldenhaft durch die Luft schwebe sondern, im Dreck liege.

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Ich rappel mich wieder auf und … auf den ersten Blick … nur Dreck … nichts tut weh!

Ich nutze den Schnee um mich etwas zu säubern und laufe den zweiten Teil meiner Runde noch zu Ende. Am Ende stehen aber trotzdem erfolgreich abgeschlossene  10k Trailrun auf meiner Uhr. Im Büro bekomme ich dann noch ein paar erschrockene Blicke und jeder Fragt ob alles ok ist und nach der Dusche ist alles vergessen.

Und morgen früh werde ich wieder Laufen, doch hoffentlich ohne die Superman Nummer!

Mittwoch:

Auch heute steht arbeitstechnisch wieder einiges auf dem Programm und so entscheide ich mich wieder früh Laufen zu gehen. Zeitlich bin ich am Morgen etwas beschränkter und so wird die Runde etwas kürzer ausfallen (so der Plan). Nach meinem gestrigen Sturz, werde ich heute mal die ganz kleinen Trails meiden. Heute Morgen habe ich dann doch die Blessuren gespürt die ich gestern davon getragen habe, die rechte Hüfte schmerzt etwas und im linken Oberarm muss ich mir etwas gezerrt haben.

Aber hey… ich bin Trailrunner und kein Cityrunner, sowas hält mich doch vom laufen nicht ab.

Es ist wieder dunkel als ich loslaufe und auf den ersten 200 Metern erwischt meine Stirnlampe gleich 3 mal zwei Augenpaare die mich aus dem Wald hinaus anstarren – Rehe wie sich herausstellt. Die Runde Heute verläuft weniger spektakulär als gestern. Ich verlaufe mich zwar einmal kurz, wodurch am Ende dann doch 9.3k zusammen kommen. Habe ich mich zu Beginn meines heutigen Laufs noch müde und steif gefühlt, fühle ich mich jetzt frisch und motiviert für den Tag.

Um meinem geschundenen Körper am Abend noch etwas Gutes zu tun entscheide ich mich für eine Runde Yoga mit Kraft für die Beine und Dehnen. Der Hüfte geht es danach besser, dem Oberarm nicht.

Heute bin ich soweit und überlege ich mir ob ich Morgen mal nichts mache, steht am Freitag doch der lange Lauf mit ca. 1000 Höhenmeter an. Mal sehen, wie die Lust und Motivation morgen so ist.

Donnerstag:

Naja, die Sache mit dem nichts machen, habe ich dann doch nicht ausgehalten und so gab es gegen Abend eine Runde Yoga – Power-Flows . Viele meinen ja immer, Yoga ist nur was für Weicheier und nur zum entspannen, denen empfehle ich mal ein paar Power-Flows. Dabei kommt man nicht nur ganz gut ins Schwitzen, sondern  man (also zumindest ich) wird hier immer wieder an seine körperlichen Grenzen geführt. Oft sind es die kombinierten Übungen aus Gleichgewicht und Körperspannung, die meine Muskeln zum Kochen bringen und mich manchmal daran zweifeln lassen, ob ich überhaupt beweglich bin. Wenn man am Ende dann noch mal in seinen Körper reinhört, ist es oft sehr interessant zu merken, welche Regionen sich da zu Wort melden.

Freitag:

Heute endlich mal wieder ein langer Lauf, besser gesagt ein langer Trailrun mit ordentlich Höhenmeter, zumindest für die Region hier. Mein Ziel war heute der Moritzberg, der etwas östlich von Nürnberg liegt und immerhin doch 603 Metern hoch ist! Das Wetter war so … naja … ganz ok, nicht optimal für einen Sonntagsausflug, aber für einen Trailrun ganz ok.

Ich bin in Schönberg gestartet, von wo aus es erst mal etwas flacher Richtung Moritzberg ging. Schon auf dem ersten Stück wurde mir klar auf was ich mich heute einstellen durfte. Es waren knapp über Null Grad und taute, bzw. war der noch vorhandene Schnee extrem babbig (Hochdeutsch: sehr nasser Schnee). Somit waren  schon zu Beginn alle Trails die reine Matschlandschaft und bereits nach wenigen Kilometern sah ich aus wie, wie, na wie ein Trailrunner.

Und mein geplanter flacher Start entpuppte sich als nur zu Beginn sehr kurz, wie auch dem Höhenprofil des heutigen Laufs zu entnehmen ist.

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Eigentlich ging es in direkter Linie den Moritzberg hoch, also direkt 200 Höhenmeter ohne viele Umwege. Hier oben lag noch richtig viel Schnee, da dieser aber so feucht war und ich heute mal keine Schuhe mit Gore-Tex Membran anhatte, hatte ich nach 5 Kilometer schon nasse Füße.

Auch war meine vorher geplante Route nicht immer die Beste, so existierten manche Wege schon gar nicht mehr oder aber die Waldarbeiter hatten sich so sehr ausgetobt, dass der Weg nur noch schwer erkennbar war.

Das hört sich jetzt nach sehr viel Mi-mi-mi-mi an, aber die Strecke war zwischendurch echt ein Traum. Auf der ganzen Tour von 30.8k mit 1200hm habe ich nur 2 mal ein menschliches Wesen getroffen (Rehe in der gleichen Anzahl) und ich hatte immer wieder geniale Aussichten und wunderschöne Singletrails.

Zum Schluss habe ich mich dann noch mal richtig schön verlaufen, irgendwo muss ich da einen Abzweig übersehen haben und so ging es dann quer über die Wiesen bis ich wieder einen normalen Weg erreicht habe. Glücklich und zufrieden erreichte ich nach etwas über 3,5 Stunden wieder mein Auto. Die Strecke heute war schon herausfordernd, zum einen wegen dem unbekannten Gebiet und zum anderen wegen den Witterungsverhältnissen. Körperlich fühlte ich mich auch am Ende noch richtig fit war nur vom Kopf her etwas müde.

Samstag:

Nix tun, besser gesagt kein Sport, dafür neuen Fußboden in der Küche verlegen (Laufen fällt mir da leichter!)

Sonntag:

Nachdem ich Gestern nur am Boden herumgekrochen bin und mir meine Knie, Rücken und was weiß ich noch weh getan haben, musste ich heute unbedingt eine längere Runde Laufen. Die Temperaturen lagen heute Morgen so um die -3 Grad, dass ließ darauf hoffen dass es nicht die vierte Schlammschlacht diese Woche werden würde. Eigentlich waren für heute nur 1,5 Stunden Trailrunning angedacht doch ich hatte Lust auf etwas mehr und so wurde es am Ende auch ein 25k Run mit 560hm. Der Wind war schon stellenweise sehr eisig und die Trails waren leicht gefroren, so dass der Untergrund zwar knüppelhart war, dafür aber ganz gut zu Laufen.

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Der Lauf war wirklich schön, alles war noch mit einer leichten Schneedecke bedeckt und die Sonne kam zu Beginn auch noch kurzzeitig raus. Das Training der letzten Wochen zahlt sich immer mehr aus, so waren die 25k überhaupt kein Problem. Auch mein Energieverbrauch scheint sich zu optimieren, ich komme komplett ohne Gels oder andere feste Nahrung aus und habe heute auch nur 500ml meiner Matodextrin-Tee-Mischung benötigt.

Wieder ein super Lauf zum Wochenausklang.

Resümee der  vierten Woche:

Einfach gesagt: „Die vierte Woche war eine gute Woche!“

Nach den doch etwas lockereren Läufen der letzten Woche, war diese Woche wieder etwas anspruchsvoller. Die Kraft scheint nun endlich in den Beinen angekommen zu sein und die Höhenmeter machen mir immer weniger aus. Ich finde schneller mein Tempo, überpace zu Beginn nicht gleich und bin am Ende der Läufe immer noch fit. Meine „Muscle Power“ Kurve bei Stryd ist nach wie vor im Aufwärtstrend und auch die „Metabolic Fitness“ geht stetig nach oben.

Muscle Power Woche 4

Und am Ende noch ein kurzer Überblick über die Zahlen dieser Woche (Bin halt ein kleiner Zahlen-Nerd.

Auswertung Woche 4

Trailrunner? Urbanrunner? Ultraläufer? … oder einfach nur Läufer?

Wenn man in den verschiedenen sozialen Medien oder auch in der Printmedien liest, trifft man immer häufiger auf die unterschiedlichsten Umschreibungen für Menschen die dem Laufsport nachgehen.

  • Urbanrunner
  • Trailrunner
  • Ultraläufer
  • Bergläufer
  • Waldläufer
  • Straßenläufer
  • Marathonis

Keine Ahnung wie viele unterschiedliche Gruppen/Formen unseres Sport es gibt und warum es diese gibt. Sind es überhaupt unterschiedliche Gruppen/Formen oder sind es nur unterschiedliche Worte für ein und dasselbe?

Wenn man andere trifft, die sich auch in diesem sportlichen Umfeld bewegen kommt sehr oft die Frage:

„Und, was machst Du?“

Diese Frage soll dann meistens darauf abziehlen welcher Gruppe des Laufsports man sich zuordnet und ich habe mir diese Frage auch schon sehr oft selber gestellt.

Bin ich nun Trailrunner, weil ich meistens nicht auf der Straße unterwegs bin? Doch was kennzeichnet denn wirklich einen Trailrunner? Ist man Trailrunner wenn man möglichst die Straße meidet? Reicht es schon aus nur auf Schotterpisten und/oder Waldwegen unterwegs zu sein oder müssen es schmale Pfade, sogenannte Singletrails sein? Gehören hier auch noch Höhenmeter zwingend dazu?

Und was ist, wenn ich dann plötzlich mal meine Runden durch eine Stadt drehe? Bin ich dann plötzlich ein Urbanrunner?

Oft titulieren sich die Anhänger des Laufsports nach der Gruppe, dessen Charakteristika sie am nächsten kommen. So bezeichnet sich jemand oft als Trailrunner wenn er gerne und oft auf Trails, weit ab von der Straße unterwegs ist. Ist ein Anhänger des Laufsports fast ausschließlich auf der Straße unterwegs, so bezeichnet sich dieser als Straßenläufer.

So könnte man sicherlich für jede Gruppe eine passende Beschreibung finden, doch warum? Warum muß/will man sich einer der Gruppen zuordnen? Ist es um ein stärkeres Zugehörigkeitsgefühl zu haben oder aber hört es sich einfach nur schick an, wenn man sagen kann ich bin Marathoni oder ich bin Bergläufer?

Jetzt fragen sich vielleicht einige:

„Und Rene, zu welcher Gruppe gehörst Du dazu?“

Wer meinen Blog kennt wird sagen: Er ist Trailrunner oder nein, jetzt sogar Ultratrailrunner!

Dem könnte ich jetzt nicht mal widersprechen, doch aktuell trainiere ich für meinen nächsten Marathon, also bin ich doch ehr Marathoni!?

Ganz ehrlich gesagt, ich bezeichne mich als Läufer!

Ganz einfach als Läufer, weil ich gerne laufe. An einem Tag laufe ich gerne mal die kleinsten und wildesten Singeltrails und am nächsten Tag reizt es mich, die Straße runter zu ballern (soweit man das bei mir ballern nennen kann).

Also eigentlich ganz unspektakulär, ich bin ein ganz einfacher Läufer und das ist gut so!

Und was seid Ihr?

Nachtrag:

Ich musste mich gerade noch an eine Definition erinnern, die mir ein sehr guter Freund vor kurzem hat zukommen lassen und basierend auf dieser Definition, bin ich dann wohl ein Jogger 😦

Definition „Pace (Laufsport)“ bei Wikipedia:

  • Joggergrenze (ein in Läuferkreisen umstrittener Wert zur Abgrenzung von Läufern und Joggern) liegt bei einer Pace von 4:00 min/km