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Essaouira Beach vs. Medina

Auf unserem Weg von Marrakesch nach Essaouira sind wir natürlich auch an dieser Touristenattraktion vorbeigekommen. Wirklich nur eine Touristenattraktion? An dieser Stelle ja, aber auch an anderer Stelle, sieht man Ziegen in Bäumen. Doch warum sind diese Ziegen in den Bäumen? Die Ziegen lieben die Früchte der Arganbäume und um an sie zu gelangen müssen sie nun mal klettern.

Ziegen auf einem Argan- Baum

Der Arganbaum wächst nur in dieser Region und ist ein wahrer Überlebenskünstler. Auch in den sehr trockenen Jahren bleibt dieser Baum oft grün, seine Wurzeln gehen bis zu 35m in die tiefe und finden so immer noch etwas Wasser. Das wichtigste für die Menschen hier ist der Kern der Arganfrucht aus deren Inneren das bekannte Arganöl gewonnen wird.

Endlich in unserem Hotel in Essaouira angekommen zieht es uns gleich zum Stand, Er ist zwar gute 20 Minuten Fußmarsch von unserem Hotel entfernt, der Anblick entschädigt jeden gelaufenen Meter. Der Stand ist wohl der schönste und mit seinen 5 km auch der längste in ganz Marokko.

Essaouira Beach

Eine lange Standwanderung war Pflicht und zu sehen gab es neben Touristen auf Kamelen, Pferden und Quarts, viel Weite!

Touri-Kamel-Tour

Doch leider sieht man auch hier das Problem unserer Zivilisation, es werden Unmengen von Plastikmüll angeschwemmt und drücken ein wenig die gute Stimmung. Um hier kurz einzuhaken, wir haben es im Land leider seht oft gesehen, dass der Umgang mit Müll sehr lax gehandhabt wird. Er wird entweder irgendwo hin gekippt oder aber einfach verbrannt, was hier in Marokko offiziell erlaubt. Hier hat das Land, der König, die Regierung noch einiges vor sich.

Essaouira Beach

Auch Essaouira hat natürlich eine Medina, doch sie ist ganz anders wie die von Marrakesch. Sie ist ruhiger und beschaulicher, doch genauso sehenswert!

Chribathay
Rampart Mogador
Pharmacies Hamad
Sahat bab dokkala
Av. Mohamed Zerktouni

In Richtung Norden erstreckt sich die Av. Mohamed Zerktouni. Im unteren Teil ist sie noch sehr touristisch, doch das letzte Stück ist der eigentliche Markt von Essaouira und hier bekommt man wirklich alles zu kaufen, vom Schlafanzug bis zum Ziegenkopf und frischer Minze.

Ein muß ist es den Sonnenuntergang am Moulay el Hassan Platz aus zu genießen oder aber einfach nur durch die Gassen zu schlendern.

Sonnenuntergang Essaouira
Nächtlicher Streifzug durch die Medina

Agafay Wüste und feilschen in den Souks

In Marokko sollte man auf jeden Fall einen Ausflug in die Wüste planen. Wir haben uns hier für ein Abendessen in der Agafay-Wüste entschieden, aber leider den falschen Veranstalter (Maroc Excursions) erwischt.

Meine Frau musste leider alleine auf die Tour, da ich mir etwas eingefangen hatte (🚽).

Schon der Transfer in die Wüste war chaotisch, der Fahrer ist gefahren wie der Henker und war nicht gerade freundlich. Landschaftlich war es ein Traum, die Agafay-Wüste ist eine Wüste, die sich etwa dreißig Kilometer von Marrakesch entfernt auf den ersten Höhen des Hochatlas- Massivs in Marokko befindet . Es ist ein Region, die über mehrere hundert Hektar erstreckt. Die Wüste besteht nur aus Steinen und Steingärten in einer hügeligen Umgebung, die Farben gehen von Weiß- und Ockertönen bis hin zu einem dunklen Rot.

Camp in der Agafay-Wüste

Im eingerichtete Camp in der Wüste konnte man zu Beginn noch seine Seele baumeln lassen, doch nach und nach wurde es immer voller. Fast 40 Touristen aus unterschiedlichen Ländern waren anwesend und das Abendessen wandelte sich bald in eine kleine Party. Wer so etwas mag ok, doch laut Beschreibung sollte es ein ruhiges Abendessen in der Wüste werden, mit viel Tradition.

Sandra, meine Frau, versuchte es etwas zu genießen, vergebens. Der Rücktransfer war ähnlich chaotisch und sie war froh als sie nach 6 Stunden wieder im Hotel war.

Feuerzauber bei Nacht

Am nächsten Tag war ich wieder dabei und an unserem letzten Tag in Marrakesch ging es noch einmal in die Medina.

Koutoubia-Moschee
Koutoubia-Moschee

Die Koutoubia-Moschee hatten wir bis jetzt immer nur aus der Entfernung gesehen, doch die größte Moschee sollte man sich schon mal ansehen. Sie stammt aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts und ist damit eine der ältesten Moscheen Marokkos. 25.000 Gläubige finden in ihr Platz und auch nur sie haben Zugang. Von Innen ist sie wohl eher schlicht gehalten, damit die Gläubigen nicht bei den Gebeten abgelenkt werden.

Danach ging es dann noch einmal in die Souks um ein paar Mitbringsel einzukaufen. So langsam sind wir vertraut mit den engen Gassen und den Verkäufern.

Eingang in die Souks

Auf dem nachfolgenden Bild sieht man meinen neuen Freund oder hat er sich doch nur über mein Geld gefreut? Wie auch immer, wir haben fair gehandelt, es hat Spaß gemacht und er war ein netter Kerl. Ich habe sicherlich immer noch zu viel bezahlt, doch am Ende hatte ich den Preis den ich mir vorgestellt habe.

Wir haben in den Souks viele gute Erfahrungen gemacht, egal ob wir etwas gekauft haben oder auch nicht. Wichtig ist immer freundlich zu bleiben und ein „Schukran“ ist auch nie verkehrt.

Und zum Abschluss waren wir natürlich noch einmal bei unserem Lieblings-Pâtissier in den Souks einkaufen (er kennt uns mittlerweile schon)

Pâtissier in den Souks

Morgen geht es dann an die Atlantikküste nach Essaouira.

Unterwegs im Atlasgebirge

Nach zwei faulen Tagen am Pool ging es heute auf eine Tagestour in Atlasgebirge. Mit einer sehr kleinen Reisegruppe machte ich mich am Morgen auf den Weg in Richtung des hohen Atlasgebirges, südlich von Marrakesch.

5 Täler standen auf unserem Plan und der höchste Punkt unserer Reise solle auf fast 2.000 m liegen. Begleitet wurden wir von unserem Guide Abdullah von Morocco Inspiring Tours, der uns sicher durch die schmalen Straßen chauffierte.

Nach einer 60 min Anfahrt erreichten wir unser erstes Tal, das Ourika Valley. Abdullah versorgte uns auf der ganzen Fahrt mit Informationen, über Marokko, Gebräuche und Traditionen.

Ourika Valley ist eines der sehr grünen Täler und wird vom gleichnamigen Ourika River durchzogen. In Setti Fatma machten wir dann unseren ersten längeren Stopp, um zu einer 90 Minütigen Wanderung zu den Ourika Wasserfällen aufzubrechen. Unser Guide für die Wanderung, Abdullatif, führte uns über schmale Pfade und Felsen langsam aber stetig bergauf und nach ca. 40 Minuten erreichten wir den Wasserfall.

Wieder am Minivan angekommen gingen ca. 5 km im Tal zurück um dann den Abzweig ins Oukaimden Tal zu nehmen. Dieses Tal ist zwar immer noch grün aber wesentlich karger von der Landschaft und das Leben hier ist sicherlich sehr beschwerlich. Unser Guide, der die Route des öfteren fährt, kennt hier alle Kinder und sobald sein Van in Sicht kommt, kommen die Kinder zu ihm. Er kümmert sich ein bisschen um sie, mal bringt er ihnen etwas Süßes mit und ein anderes Mal Stifte und Papier für die Schule.

Guide Abdullah von Morocco Inspiring Tours
mit den Kids

Wir folgen immer weiter der Straße bergauf und erreichen im Aït Farés Tal den höchsten Punkt unserer Reise.

Nun gibt es auch ein typisches Essen bei einer einheimischen Berberfamilie und man muss wirklich kein schlechtes Gewissen wegen einer Kommerzialisierung haben, denn unser Stopp bei der Familie hilft ihr wirklich uns sie können sich Strom und Wasser leisten. Das Essen ist ein Traum es gibt Suppe, Salat, Tajine (Berbereintopf), Couscous, frisches Obst und traditionellen Minztee. Wir alle genießen den herzlichen Aufenthalt bei der Familie und machen uns dann wieder auf die letzten zwei Täler zu entdecken.

Das Asni Tal ist nun schon wesentlich karger und Wasser gibt es aktuell nur aus tiefen Quellen. Nun geht es auch immer weiter bergab, wodurch die Temperaturen wieder steigen.

Asni Tal
Taxi!?

Durch das 5te und letzte Tal gelangen wir wieder in die weite Ebene, in welcher auch Marrakesch liegt. Nach 8 Stunden durch das Atlasgebirge erreichen wir wieder das Hotel und es war ein Tagesausflug an welchen ich noch sehr lange zurückdenken werde.

5te Tal ohne Namen

Morgen geht es dann ab in die Wüste …

Eintauchen in die Medina von Marrakesch

Auch am zweiten Tag in Marrakesch hatten wir uns wieder einiges vorgenommen, doch etwas entspannter als am ersten Tag.

Unsere Gastgeber im Riad hatten uns ein paar Tipps gegeben und so machten wir uns wieder auf den Weg Marrakesch weiter zu entdecken.

Unser erster Weg führte uns ins Boucharouite Museum, welches in keinem Reiseführer zu finden war, doch man versprach uns, dass es einen Besuch wert sei. In den engen Gassen der Medina war das Museum nur schwer zu finden und nur dank der Hilfe eines älteren Mannes fanden wir es schließlich. Zum einen ist es ein Museum für Teppiche, aber es ist einfach schön durch dieses Haus zu schlendern und es auf sich wirken zu lassen. Besonders die Dachterrasse hat es uns angetan.

Von hier aus ging es dann weiter zum Maison de la Photographie einem Riad welches in seinen Räumen die Geschichte Marokkos zwischen 1870 und 1950 dokumentiert. Besonders hier hat uns auch wieder das kleine Restaurant auf dem Dach gefallen. Hier kann man in Ruhe einen Kaffee genießen bevor man sich wieder in die Straßen und Gassen von Marrakesch aufmacht.

Im nördlichen Teil der Neustadt liegt die Cimetière de Sisi Bel Abbès, ein ruhiger Ort der aber für nicht-Muslime nur von Außen zu bewundern ist.

Sisi Bel Abbès

Unser nächstes Ziel war wieder ein Highlight für mich, der Le Jardin Secret. Ein privater Garten der einst zu einem Palast gehörte und zu einer ruhigen Pause einlädt. Der Garten bietet einen Mix aus Exotischem und Islamischem und Kunst und Architektur … vor allem aber Ruhe.

Gleich in der Nähe liegt das Dar El Bacha – Musee des Confluences, welches einen Einblicke in islamische und marokkanisch-jüdische Traditionen, Schmuck- und Töpferhandwerk gibt. Ursprünglich war dies das Haus des Pascha Thami El Glaoui und beherbergt noch ein kleines Café, in dem es über 100 Kaffeesorten zu probieren gibt.

Zum Abschluss des Tages haben wir noch an der geführten Tour „Medina bei Nacht“ teilgenommen, mit der Erkenntnis, dass wir lange noch nicht jeden Winkel der Medina gesehen haben.

Am morgigen Tag werden wir die Medina und somit das Herz von Marrakesch verlassen und uns kurzzeitig etwas Ruhe in einem Hotel am Rande von Marrakesch gönnen.