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Laufbericht – Altmühltrail 2016

Nicht mal eine Woche nach dem letzten Trailrun-Rennen in Muggendorf (Fränkische Schweiz) dem „Neideck 1000„, ging es heute ins Altmühltal nach Dollnstein zum diesjährigen „Altmühltrail„.

Der Altmühltrail 2016 fand dieses Jahr zum dritten mal statt und bot zwei unterschiedliche Streckelängen. Zum einen die Langstrecke mit 27km und etwas über 600 Höhenmeter und die Kurzstrecke mit 8km und 220 Höhenmeter. Nicht nur Trailrunner waren hier am Start, beide Strecken konnten auch von Wanderern und (Nordic) Walker in angeriff genommen werden. Wer von den (Nordic) Walker wollte konnte mit den Trailrunnern starten und so seine Zeit auch werten lassen.

Die Veranstaltung war insgesamt auf 500 Teilnehmer begrenzt und somit zum Glück keine Massenveranstaltung.

Ich hatte die ganze Woche schon das Wetter beobachtet und die Aussichten waren zu Beginn der Woche nicht die Besten, nur 0-5 Grad und Regen. Doch zum Glück wurde die Prognose immer besser und am Tag vor dem Rennen zeigte sie dann 5-10 Grad und nur 20% Regenwahrscheinlichkeit. Als ich am Samstag dann in Erlangen Richtung Dollnstein aufbrach regnete es bei uns und es hatte gerade mal 3 Grad, na dass konnte ja ein feuchter Trailrun werden. Doch desto näher ich nach Dollnstein kam, desto besser wurde das Wetter, kein Regen und um die 10 Grad.

Der Start sollte um 13:00 Uhr erfolgen, vorher konnte man sich in aller Ruhe in der direkt angrenzenden Turnhalle seine Startunterlagen abholen und sich in den Umkleidekabinen umziehen.

Und dann um 12:50 Uhr fing es plötzlich leicht an zu regnen, doch pünktlich zum Start waren es nur noch wenige Tropfen, die auf die Trailrunner nieder gingen und ich kann jetzt schon verraten, dass es bei diesem kurzen leichten Schauer blieb.

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Der Start wurde mit lauter Musik eingeleitet und pünktlich um 13:00 Uhr machten sich ca. 300 Trailrunner auf die Langstrecke. Da der Start auf einer breiten Straße erfolgte, ging es ohne Gedrängel auf die 27km und bis sich der Weg nach ca. 1km zu einem Singeltrail verengte, hatte sich das Feld schon sehr gut sortiert.

Die ersten 2,5km ging es nur leicht bergauf und bergab, so konnte man gut sein Tempo finden und langsam für den ersten kurzen Anstieg warm werden Der erste Anstieg meinte es noch recht gut mit uns, es waren nur ca. 80 Höhenmeter, die man auf 2km bewältigen musste. Alles schöne Singletrails, die auch mal etwas Platz zum Überholen  boten.

Nach einer kurzen Strecke, auf der man sich etwas erholen konnte, ging es in den Wald  zum nächsten Anstieg. Auf 1,5km galt es nun gute 100 Höhenmeter zu meistern, doch auch hier war das ganze Stück auf dem breiten Forstweg sehr gut laufbar. Oben angekommen ging es noch 500m am Rande der Felder entlang, bis man zur ersten Genussstation gelangte. Jaja ihr lest schon richtig, „Genussstation“, nicht irgendwelche Verpflegungspunkte, nein eine „Genussstationen“.

Diese erste Genussstation war von  SCHNELLER´S BACKSTUB´N aus Eichstätt und hier gab es neben Wasser und einem isotonischen Getränk auch leckere Backspezialitäten im Snack-Format.

Kurz hinter der Genussstation traf ich Tobias Drummer, einem Trailrunner den ich beim Neideck 1000 eine Woche vorher kennengelernt hatte. Er war gerade dabei eine Bratwurst im Schlafrock zu vertilgen und bot mir die Hälfte an, die ich aber dankend ablehnte. Ihm schien dieser fränkische Snack für einen Läufer wohl auch nicht die richtige Verpflegung auf der Strecke zu sein. Nach einem kurzen Plausch, liefen wir dann beide wieder  unser eigenes Tempo.

Die folgenden 5km ging es am Rande von Feldern entlang und durch kurze Waldstücke nur unmerklich auf und ab. Nach den ersten 14km fühlten sich meine Beine immer noch super an und so ließ ich die nächste Genussstation auch aus. Nur aus dem Augenwinkel nahm ich war, dass hier Deutschlands längster Holzbank stand und dass das Team des NATURPARK ALTMÜHLTAL „Altmühltaler Lamm“-Bratwürsten und fränkischen Bratwürsten als „Zwickte“ in der Semmel für die hungrigen Läufer und Wanderer bereithielt. Wieder eine relativ schwere Kost für Läufer, doch mal etwas anderes als immer nur Bananen.

Jetzt ging es auf das erste richtige Downhill-Stück,  100 Höhenmeter auf knapp 1km, hier konnte man es richtig laufen lassen. Ab jetzt traf man auch immer öfters auf die schon etwas früher gestarteten Wanderer. Die Läufer waren zwar etwas schneller unterwegs, doch für ein kurzes „Servus“ war immer Zeit und man nahm immer aufeinander Rücksicht.

Nach dem Downhill-Stück erreichten wir den Skulpturengarten von Alf Lechner in Obereichstätt, für mich die interessanteste Stelle der gesamten Strecke. Hier ging es auf 200m mitten durch den Skulpturengarten, der auf dem Grundstück einer alten Eisenhütte beheimatet ist.

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Nach diesem Highlight ging es ein kurzes Stück bergauf, welches man aber durch die lauten Anfeuerungsrufe der Menschen am Wegesrand fast hochgetragen wurde. Am besten hat mir hier die kleine Gruppe mit lauter Musik und Weißbier gefallen (youtube-Video) für das leider keine Zeit war.

Die folgenden 6km ging es immer leicht auf und ab parallel zur Altmühl, die sich hier ihren Weg durch das Tal sucht.

Durch das Studieren der Strecke im Vorfeld, wusste ich dass noch ein Anstieg vor mir lag und dieser wurde einem durch die letzte Genussstation auf der Strecke etwas versüßt. Wer sich an diesem Genussstand nicht für die Kürbissuppe entschied, konnte sich ein süßes Küchle greifen um für den Anstieg und die letzten 6-7km aufzutanken.

Auf den nächsten 800m ging es 65 Höhenmeter nach oben, was zumindest mir nach den schon gelaufenen 20km nicht mehr ganz so leicht viel. Der Aufstieg war felsig und kräfteraubend, doch oben angekommen ging es wieder über schöne Singeltrails und breite Wanderwege in Richtung Ziel.

3,5km vor dem Ziel ging es auf das letzte Stück Downhill, wo man noch mal richtig Speed aufnehmen konnte und besser nicht auf seine Beine hörte. 120 Höhenmeter auf 1,5km, dass macht Laune, auch wenn die Kräfte schon schwinden. Was dann aber bei mir richtig weh tat, war der folgende nur 30 Höhenmeter hohe Anstieg. Ich sah mich schon die restlichen 1,5km ins Ziel gehen, überzeugte aber meinen inneren Schweinehund diese Beine doch wieder etwas schneller zu bewegen.

Und dann war es geschafft, nach 27km und 640 Höhenmeter bog ich auf die Zielgerade ein. Der Kommentator kündigte mich schon namentlich an und ich vernahm etwas wie „… René … ein durch und durch fränkischer Name … „; der schien gut drauf zu sein. Nur noch kurz durch die links und rechts Spalier stehenden Cheerleader und es war geschafft.

Im Zielbereich gab es keine Medaille, wie wir sie alle wohl schon zu hauf Zuhause haben, nein hier gab es ein kleines originelles Präsent für jeden der das Ziel erreichte und für die jeweils schnellsten Läufer gab es bei der Siegerehrung noch etwas extra.

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Trailrunning im Altmühltal 2016:

„Schöne Trails – Interessante Verpflegung – sau gute Stimmung!!!“


Zum Abschluss möchte ich mich noch bei den Organisatoren dieses Laufes und allen Helfer entlang der Strecke  bedanken:

„Ihr habt wirklich einen super Job gemacht, DANKE!“


Viele der Bilder in diesem Artikel wurden von Lukas Sörgel , Kerstin Gesell und dem Team von BABOONS aufgenommen, bei denen ich mich auf diesem Weg recht herzlich bedanken möchte, dass ich ihre Bilder verwenden darf.

Laufbericht – Trailrun – Race – Neideck 1000

Neideck 1000“ – eigentlich nur ein Wort und eine vierstellige Zahl, doch für die, die am letzten Sonntag dabei waren, steht nun etwas mehr dahinter!

Robert Stein hatte am letzten Wochenende zum härtester Trail~Halbmarathon Bayerns nördlich der Alpen, dem „Neideck 1000“ im schönen Wiesental eingeladen und über 40 Trailrunner waren seinem Aufruf gefolgt.

Es war die erste Auflage dieses Laufes als Wettkampf, die Strecke selber ist schon seit einiger Zeit ausgeschildert und kann dass ganze Jahr über gelaufen werden.

Der Start des Rennens sollte um 10:00 Uhr in der Nähe des Sportplatzes in Muggendorf  erfolgen. Im Vorfeld konnte man sich im nahegelegenen „Infozentrum Naturpark“, dem alten Bahnhof von Muggendorf, seine Startunterlagen abholen. Alles ging hier sehr entspannt ab, ohne Hektik und Stress, so wie man sich dass an einem sonnigen Sonntag im Herbst  wünscht.

Um kurz vor 10:00 Uhr war es dann soweit, die kleine Gruppe der Trailrunner traf sich auf dem Fußweg direkt neben der Wiesent in der Nähe des Sportplatzes. Nach einer kurzen Ansprache des Veranstalters Robert Stein und des Bürgermeisters von Muggendorf, wurde pünktlich mit dem Schlagen der Kirchturmuhr von 10 auf 0 heruntergezählt und dann ging es los auf den 22 km langen Rundkurs.

Die ersten 500 Meter meinten es noch gut mit uns, die Strecke schlängelte sich  entlang der Wiesent und bog dann links ab und kurze Zeit später in den Wald, wo das Gelände dann nicht mehr ganz so eben war … so wie wir es lieben!

Auf den folgenden Kilometern wurde langsam klar, warum man diesen 22 km langen Rundkurs auch als den „härtester Trail~Halbmarathon Bayerns nördlich der Alpen“ bezeichnet. Es galt auf den nächsten 3 km 200 Höhenmeter zu erklimmen, immer auf schönen Trails durch den fränkischen Herbstwald. Oben angekommen erreichte man den Adlerstein, einen Aussichtspunkt mit Blick auf die nördliche Fränkische Schweiz.

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Das Teilnehmerfeld hatte sich mittlerweile schon sehr stark auseinander gezogen und an dieser Stelle zeigte sich das erste Mal, dass man sehr darauf achten musste, welchen Abzweig eines Trails man nimmt, denn leider war nicht  immer 100% klar, welches der Richtige war. Ich war hier in der glücklichen Lage diesen Trail zum zweiten mal zu laufen und so kannte ich bereits einige nicht so optimal ausgeschilderte Stellen.

Hier muss ich aber gleich einwerfen, dass der Veranstalter sich extrem Mühe gegeben hat den ganzen Trail optimal auszuschildern, sogar mit zusätzlichen Schilder, die sonst nicht da sind. Doch wenn man so im Rennfieber ist übersieht man zu gerne mal ein Schild.

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An dieser Stelle hatten wir gerade mal 4 km hinter uns und es wurde klar, dass man seine Kräfte verdammt gut einteilen muss. Auf den folgenden 2 km nach dem Adlerstein ging es über Schotterpisten und Waldwegen 160 Höhenmeter hinunter zur Riesenburg. Auf diesem Stück war es gut es einfach laufen zu lassen und möglichst wenig Energie zu verschwenden.

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Unterhalb der Riesenburg wieder im Tal der Wiesent angekommen, gab es dann die erste Verpflegungsstation, an dieser Stelle wurde auch das Durchkommen jedes Läufer notiert, so dass keiner eine Abkürzung nehmen konnte. Denn das Gemeine war, dass es nach 100m im Tal sofort wieder 60 Höhenmeter auf einer Strecke von nur 300m zu erklimmen galt, um dann den gerade passierten Punkt oberhalb der Riesenburg wieder zu erreichen.

Auf schönen Trails und Wanderwegen erreichte man nach weiteren 2 km den zweithöchsten Punkt der Runde, mit 520m ganz in der Nähe der Spitze des „Hohler Berg„. Nur ein paar hundert Meter später kam man wohl an einer der interessantesten Stellen der Strecke. Es galt durch die Oswaldhöhle zu laufe und hier war Vorsicht geboten den die Höhle ist an einigen Stellen nur 1,5m hoch.

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Auf den folgenden 1,5 km ging es dann wieder fast 100 Höhenmeter bergab. Vorbei am Muggendorfer Pavillion, der einen wunderbaren Ausblick auf Muggendorf bietet und somit auch auf den Start- und Zielbereich unseres Laufes.

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Kurz darauf erreichten wir die zweite Verpflegungsstation, an der es ein paar aufmunternde Worte der ehrenamtlichen Helfer gab. Nach fast der Hälfte der Stecke scheint man uns so langsam anzusehen, was die vielen Höhenmeter mit einem machen.

Schnell noch was getrunken und ein Stück Banane gegessen um zumindest ein paar Kohlehydrate nachzutanken und schon ging es weiter. Dieses mal in Richtung Guckhüll einem wieder fast 500m hohen Berg nordöstlich von Streitberg. Die 4km bis zum Guckhüll waren für mich der angenehmste Teil der gesamten Strecke doch ich wusste was mich dort erwartet!

Es galt wieder mal auf einer Strecke von 800m 100 Höhenmeter zu erklimmen und das fällt zumindest mir nach bereits 14 gelaufenen Kilometern mit ca. 800 Höhenmetern nicht mehr ganz so einfach. Was mich aber dann doch ganz gut vorangetrieben bzw. bergauf getrieben hat war, dass ich wusste, dass dies die letzte wirklich extrem böse Steigung ist und dass es danach erstmal 2,5km nur bergab nach Streitberg geht.

Streitberg war somit schnell erreicht und somit auch die nächste Verpflegungsstation, schnell etwas aufgetankt und dann ab über die Wiesent hinauf in Richtung Burg Neideck.

Hier galt es nun die letzten 100 Höhenmeter zu überwinden. Der Weg folgte wieder teils schmalen Singeltrails und etwas breiteren Wanderwegen. Hier merkte man auch langsam, dass immer mehr Wanderer unterwegs waren. Da jeder aber auf den anderen Rücksicht nahm, kam man überall super durch und es gab keinerlei böse Wortgefechte, weil hier so ein Haufen Irrer durch den Wald rannte.

Der Weg führte nun durch Wiesen Richtung Trainmeusel, von wo aus es fast nur noch Bergab in Richtung Ziel ging. Wer wollte konnte sich kurz hinter Trainmeusel an der letzten Verpflegungsstation noch einmal für den nun folgenden 1,5km langen Downhill stärken. Auf den fast 150 Höhenmeter in Richtung Tal konnte man noch mal so richtig Gas geben. Die Singeltrails an dieser Stelle waren wieder recht anspruchsvoll, wenn man es richtig laufen ließ, für mich waren diese letzten 1,5km Downhill 100% Fun!

Nach ca. 2 Stunden und 23 Minuten erreichte ich das Ziel und war über diese Zeit mehr als glücklich.

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Wenn ich mir die Ergebnisse dieses Laufes ansehe und sehe dass der Schnellste gerade mal 1 Stunde und 53 Minuten gebraucht hat, ziehe ich meinen Hut! RESPEKT!

Aber eines weiß ich sich, egal ob jemand an diesem Tag 1 Stunde und 53 Minuten gebraucht hat oder aber etwas über 3 Stunden, wird hatten alle unseren Spaß und haben bekommen was wir wollten:

„22 km, 1000 Höhenmeter, viel Spaß und vielleicht etwas Muskelkater!“

Zum Abschluss möchte ich ein riesiges Dankeschön in Richtung des Organisators Robert Stein, allen Helfer entlang der Strecke und denen die im Hintergrund tätig waren richten:

„Ihr habt wirklich einen klasse Job gemacht, DANKE!“

Im Folgenden findet Ihr noch ein paar weitere Bilder von der Strecke.

Vielen Dank an Robert Stein und Peter Fecher, die mir viele dieser Bilder zur Verfügung gestellt haben. Irgendwie hatte ich selber fast keine Zeit welche zu machen.