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Altmühltrail 2017 – Wenn es mal nicht läuft!

Vorher hatte ich nur davon gehört, es aber noch nie selber so extrem erlebt. Ein Wettkampf, eine Laufveranstaltung, in der gar nichts passt, es einfach nicht läuft. Diese Erfahrung durfte ich beim Altmühltrail 2017 dieses Jahr machen.

Der Altmühltrail ist ein Trailrennen über ca. 27 km und 670hm. Es wird noch eine zweite kürzere Strecke mit ca. 9 km und 22hm angeboten, optimal für die, die mal Trail-Luft schnuppern möchten. Die Veranstaltung findet seit nun 3 Jahren im Altmühltal immer Ende Oktober statt und lockt Trailrunner aus ganz Deutschland an.

Diese Veranstaltung ist klein und fein, die Teilnehmerzahl begrenzt und fast schon eine familiäre Atmosphäre. Hier kommt es nicht immer nur auf Bestzeiten an und der Erste zu sein, vielmehr ist es eine Art „Saison-Abschluß-Treffen“.

Doch wer dabei sein will, muss schnell sein, die Startplätze sind begehrt und so sind die Startplätze sehr schnell vergeben.

Für mich sollte es dieses Jahr auch wieder der krönende Jahresabschluss werden. Im September war ich noch abtrünnig beim Berlin Marathon auf der Straße unterwegs und freute mich endlich wieder an einem Trailrennen teilzunehmen.

Die Wochen davor waren nicht lustig, nach Berlin hatte mich eine Erkältung erwischt und diese wollte einfach nicht komplett verschwinden. So viel die Vorbereitung für diesen Lauf auch mehr als nur mäßig aus, doch 27 km sollten eigentlich kein Problem sein, eigentlich.

Doch ein letzter Lauf kurz vorher stimmte mich wieder ganz positiv, die Beine schienen fit und die Erkältung auch endlich bezwungen. So machte ich mich am Samstag gegen 9:30 Uhr Richtung Dollnstein, im Altmühltal, auf den Weg. Der Start war erst gegen 12:00 Uhr und so hatte ich genügend Zeit für die 150km weite Anreise.

Vorort machte ich mich gleich auf meine Startunterlagen abzuholen. Hier ging es wie im vergangenen Jahr ruhig und ohne Hektik zu. Innerhalb von wenigen Minuten hatte ich alles was ich brauchte und so setzte ich mich ganz gemütlich auf eine Bank in der Sonne und genoss die wärmenden Strahlen. Kaum saß ich, kam ich auch schon ins Gespräch mit einer Läuferin auf München und plötzlich stand dann auch Johannes vor mir. Johannes (Arbeitskollege) wollte heute eigentlich auch auf die Langstrecke gehen, doch es gibt Dinge im Leben, da muss man den Plan ändern, so schwer es ihm auch fiel. Doch er wanderte mit seinen beiden Töchtern eine Runde und ich hoffte ihn unterwegs irgendwo zu sehen.

Dann machte ich mich so langsam fertig, zog meine Laufsachen an, packte meinen Rucksack final und machte mich auf in Richtung Start. Kurz vor 12:00 war es dann endlich soweit, ich hatte mich extra etwas weiter vorne eingereiht, wollte ich zu Beginn doch etwas Gas geben, um nicht auf den schnell kommenden Singletrails eingekeilt zu sein.

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Es wurde gemeinsam noch von 10 heruntergezählt und dann ging es los. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, ging es dieses Jahr erst ein paar Meter durch Dollnstein und dann ins Gelände. Der Anfang war noch relativ flach und es lief alles wie geplant, das Feld hatte sich schnell sortiert und ich meine Position gefunden.
Nach 3km kam dann der erste ganz leichte Anstieg und plötzlich fühlte sich alles schwer und extrem anstrengend an. Meine Beine wurden schlagartig schwer, der Puls schoß in die Höhe und der erste Gedanke war „Was soll den der Schei.. jetzt?“.
Ich schaffte es nicht diesen ersten Anstieg zu laufen, obwohl es mehr ein Hügelchen war als ein Berg.

Mir schossen 1000 Gedanken durch den Kopf, sofort aufgeben, die restlichen 24km zu wandern und sich einfach nur hinzusetzen!

Doch ich lief weiter, quälte mich das Hügelchen im Gehen hoch und lief, wenn es wieder flach wurde.

So soll das noch über 20km weitergehen?

Dann kam die erste Genussstation, hier gab es allerlei zu Essen und zu Trinken. Ich begnügte mich mit einem ISO-Getränk und einem Becher Wasser, doch hatte ich nicht mal richtig Durst, geschweige den Hunger.

Weiter ging es, wieder ganz ganz leicht bergauf und es lief nicht besser. Dann ein Lichtblick, ich erblickte Johannes mit seinen zwei Mädels in der Ferne und das gab mir plötzlich wieder Kraft, es fühlte sich wieder leichter an. Er war leider nicht mehr direkt an der Strecke, rief mir irgendetwas zu, doch das reichte um mich zu motivieren.

Leider hielt diese Motivation nicht sehr lange an und es wurde wieder alles schwer und anstrengend. Ca. bei Kilometer 10 fasste ich dann zwei Entschlüsse:

  1. Ich werde dieses Ding zu Ende bringen, aufgeben geht gar nicht!
  2. Ich werde diesen Lauf wirklich als Genusslauf genießen!

Nachdem ich das beschlossen hatte, wurde es zwar nicht einfacher, aber es machte mir überhaupt nichts mehr aus überholt zu werden und fast jeden Anstieg zu gehen.
So erreichte ich bald die zweite Genussstation, ich blieb stehen, gönnte mir etwas zu Trinken und eine warme Brühe. Dann packte ich meine Handy auf und machte in Ruhe ein paar Bilder, genoss die Aussicht und trabte dann wieder los.

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Jetzt ging es erstmal bergab und die Beine liefen ganz gut. Fast unten im Tal angekommen wurde es wieder eben und ich fand mein Tempo. Ich behielt es auch bei, die Anstiege zu gehen und wurde auch immer wieder von Läufern überholt. Im Kopf nur: „Schei… drauf, heute geht es nur ums Ankommen!“

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Und dann war er da, der letzte richtige harte Anstieg. Anders als im Vorjahr hatten die Veranstalter dieses Jahr hier ein Bonbon eingebaut. Die letzten 200-300m zur dritten Genussstation ging es direkt am Burgsteinfelsen hoch, ca. 60hm.

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Der Anreiz war, an der dritten Genussstation gab es dieses Jahr Bier 😎 und soquältee ich mich diesen Anstieg hoch. Ich musste immer wieder stehen bleiben, diese Beine waren so schwer und meine Pumpe lief auch Hochtouren (Puls von 190 😩). Irgendwie schaffte ich es bis zur Genussstation und gönnte mir einen kleinen Schluck Bier, setzte mich sogar kurz hin und atmete tief durch.

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Doch dann hieß es weiter, noch weiter bergauf, nochmal 70hm. Auch hier musste ich mich wieder hoch quälen und langsam wollten meine Waden endgültig nicht mehr.
Die Waden standen kurz davor hart zu werden, da hilft nur eines, weiterlaufen, nicht mehr stehen bleiben. Und so schaffte ich auch noch diese letzte harte Steigung, überholte sogar mal jemanden Dann ging es bergab für ca. 2km und ich ließ meine Beine einfach laufen so gut es nur ging. Unten angekommen war es nur noch ca. 1,5km bis zum Ziel. Erst flach, dann leichter Anstieg und noch mal leiht bergab.

Es waren noch einmal 1,5km Qual, 1,5km Zusammenreißen, 1,5km zu Wissen, dass ich es wirklich schaffen würde.

Ich kam 3 Sekunden über die drei Stunden Grenze, über 35 Minuten langsamer als im letzten Jahr, aber genau so glücklich es geschafft zu haben. Es geschafft zu haben, meinen inneren Schweinehund zu überwinden und nicht zu DNFen.

Laufen ist nicht immer einfach, Laufen ist nicht immer Ponyhof, Laufen ist auch mal sich quälen und Laufen oder nicht Laufen, ist oft nur Kopfsache.

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Somit habe ich auch hier wieder einiges über mich gelernt und es muss nicht immer eine Ultradistanz sein um an seine Grenzen zu kommen, es reichen auch mal 27km mit ca. 700hm am falschen Tag.

Und trotzdem oder genau deshalb … KEEP ON RUNNING

Noch ein kurzer Blick auf die Pulsauswertung dieses Laufes:

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Nicht gut, garnicht gut 😩. So etwas sollte man garnicht machen!

Allgäuer Panorama Marathon (Ultradistanz) – Neue Grenzen überschreiten

Seine Grenzen austesten, zu erfahren, zu was der eigene Körper in der Lage ist, dass ist es was mich immer wieder antreibt neue Herausforderungen einzugehen.

Dieses Mal sollte es eine Ultradistanz sein, mit ein paar Höhenmetern und so fiel die Wahl auf den:

Allgäuer Panorama Marathon in Sonthofen

Auf der Ultradistanz gilt es hier 69,5 km und 3272 hm zu bezwingen, dies war genau die richtige Herausforderung für mich.

Seit Anfang des Jahres hatte ich begonnen mich auf einen solchen Lauf  vorzubereiten. Ich lief zwei flache Ultras (Rodgau und 6h Lauf in Fürth), einen Marathon (Rennsteig), ein paar Mal die Marathondistanz im Training und versuchte dabei noch soviele Höhenmeter wie nur irgend möglich zu sammeln.

Dann sollte der ZUT Basetrail XL, das erste Trail-Rennen in den Bergen werden. Doch leider machte mir eine Verletzung einen Strich durch die Rechnung und ich musste mehr als einen Monat pausieren. Mitte/Ende Juni nahm ich das Training endlich wieder auf und hoffte dass mich die Verletzungspause nicht zu weit zurückgeworfen hatte. Zu Beginn lief ich gleich mal den Halbmarathon beim Fürther Metropolmarathon und das Ergebnis ließ mich hoffen, bis Mitte August wieder soweit fit zu sein.

Doch kommen wir endlich zum eigentlichen Bericht über den Allgäuer Panorama Marathon (Ultradistanz).

Die Anreise nach Sonthofen war bereits am Samstag, da der Lauf am Sonntag um 6:00 Uhr startete und ich hier ganz entspannt ins Rennen gehen wollte.

Am Samstag holte ich mir noch meine Startunterlagen ab und nahm an der Wettkampfbesprechung am frühen Abend teil (…wäre nicht notwendig gewesen) und dann ging es sehr früh ins Bett, da der Wecker bereits um 4:40 Uhr wieder klingeln sollte.

Nach einem kurzen Frühstück fuhr meine Frau (Ich bin Ihr so dankbar, dass sie mich begleitet hat!) mich dann zum Start, wo sich schon sehr viele Läufer eingefunden hatten.

Kurz noch das Dropbag für Kilometer 32 abgegeben und Erleichterung gesucht und schon war es kurz vor 6:00 Uhr. Keine laute Musik, kein Countdown, der Veranstalter Alex Reusch startete das Rennen ganz in Ruhe und so setzen sich die über 250 Ultras langsam in Bewegung (manche auch schneller).

Start des APM (gefilmt von Christian Feger)

Die ersten 2 km sind ganz flach und gehen entlang der Iller und dem Sonthofener See, ideale 2 km um warm zu werden. Denn dann heißt es Höhenmeter sammeln, um genau zu sein 928 hm auf 10,6 km und dass auf sehr unterschiedlichem Untergrund. Mal liefen wir auf breiteren Schotterwege oder Asphalt und mal über Wiesen oder Singletrails im Wald. Alles in allem sehr abwechslungsreich, wenn mir der Asphalt Anteil auch etwas zu hoch war.

Diese ersten 12,6 km verlangen mir schon sehr viel ab, spürte ich doch gleich, dass es etwas anderes ist mal schnell 200 hm im Training zu überwinden als hier über 900 hm am Stück und ohne Pause. Zu diesem frühen Zeitpunkt zweifelte ich wirklich daran, ob ich die ganze Strecke schaffen würde. Mein Magen wollte auch nicht so richtig und die Beine fühlten sich elendig schwer an. Zum Glück hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch etwas Blut im Hirn, später manchmal nicht mehr wie Ihr lesen werdet, und beschloss ca. bei Kilometer 5 erstmal einen Gang runterzuschalten und mich nur auf diesen ersten Anstieg zu konzentrieren.

Auf den folgenden 7 Kilometern musste ich viele an mir vorbeiziehen lassen, doch das störte mich überhaupt nicht, denn mein Ziel war es diese 69,5 km zu Ende zu laufen und bis dahin war es noch weit.

Ich beschloss auch die Landschaft zu genießen und ab und zu mal für ein Foto anzuhalten, denn die Landschaft hier hat schon etwas.

Wenn es endlich vom Asphalt und den Schotterwegen auf schmalere Pfade ging war der Untergrund trotzdem fast immer optimal, obwohl es die Tage vor dem Lauf fast nur geregnet hatte. Unsere Zuschauer auf diesem Teilstück waren fast ausschließlich wahre Rindviecher und nicht zu vergessen die sehr hilfsbereiten und immer freundlichen Helfer, bei den ersten beiden Verpflegungsstationen.

Nach ca. 1:45 erreichte ich den ersten Gipfel, den Weiherkopf mit einer Höhe von 1665 Metern und das Vertrauen in mich selber, dass ich diesen Ultra heute bezwingen würde, war wieder so stark wie vor dem Start.

Vorbei am Großen Ochsenkopf und dem Riedbergerhorn ging es teilweise wieder auf Schotterwegen, aber auch schönen Trails, in Richtung der ersten Vollverpfelgungsstation bei Kilometer 18,2, der Grasgehrer-Hütte.

Auch hier war die Stimmung der Hammer, mit großen, lauten Kuhglocken begrüßten uns die Helfer und versorgten uns mit allem was wir wollten.

Ich nahm mir nur ein Stück Melone, etwas Cola und Wasser, auf feste Nahrung wollte ich heute verzichten. Schon im Training war ich dazu übergegangen mich nur flüssig zu ernähren und so hatte ich auch wieder mein Spezialgebräu aus Tee+Salz+Maltodextrin in meinen Softflasks und der Trinkblase.

Dies war auch der erste CutOff den man nach 3:15 Stunden erreicht haben musste, ich hatte hier 45 Minuten Polster, also alles im grünen Bereich.

Von hier aus ging es fast nur bergab und die negativen 400 hm, ließen einen die Beinen spüren. Als Entschädigung gab es ein paar wunderbare Trails, die technisch anspruchsvoller waren, doch leider auch wieder viel Schotter und Asphalt.

Nach 24,6 km erreichte man die Verpflegungsstation in Rohrmoos, schnell ein Becher ISO getrunken und schon ging es auf den nächsten leichten Anstieg.

Vorbei am Kilometerschild 25 und 30 in Richtung Österreich.

Was ich hier auch schon wieder sagen kann, ist dass die Läufer-Gemeinschaft echt ein klasse Haufen ist, mit jedem kommt man kurz ins Gespräch, muntert sich gegenseitig auf und wer schneller ist wird einfach ohne Probleme vorbeigelassen. Durch solche kurzen Zwiegespräche übersteht man auch die langgezogenen Anstiege auf dem Asphalt.

Kaum in Österreich erreichen wir auch die nächste Vollverpflegungsstation, am Gasthof Hörnlepass, wo auch schon die Dropbags bereitlagen. Auch hier muss ich sagen „Hut ab“, die Helfer hatten schon von weitem erfahren welcher Läufer kommt und so legten sie jedem das Dropbag parat und man verlor keine Zeit. In meinem Dropbag war nur eine Flasche mit meinem Spezialgebräu und so füllte ich meine Vorräte auf. Ich nahm noch etwas zu trinken und weiter ging es immer noch bergab in Richtung Schwende, wo wir Schwarzwasserbach über eine doch sehr hohe Brücke überquerten.

Auf der anderen Seite ging es nun wieder bergauf und zwar für die nächsten 6 km.

Doch wenn man schon am Anfang der Steigung  von einem Helfer mit einem „Tanze Samba mit mir“ singend begrüßt wird, kann es gar nicht so schlimm werden.

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Um Kräfte zu sparen ging ich jeden Anstieg, sobald es mal etwas flacher wurde, überwindete ich aber meinen inneren Schweinehund und lief immer wieder an. Das Läuferfeld hatte sich sehr weit auseinandergezogen, doch man hatte immer wieder die gleichen Läufer in der Nähe. Mal war der eine etwas bergauf schneller, dafür der andere bergab.

Auch die Anzahl an Wanderern wurde immer größer, zeigte sich das Wetter doch auch immer mehr von seiner guten Seite. Die meisten der Wanderer grüßten und feuerten einen an, dass tat schon richtig gut und ließ einen nicht langsamer werden.

Wir erreichten Kilometer 40 und somit die nächste Verpflegungsstation am Söllereck, nach der es noch einmal leicht nach oben ging. Doch dann ging es bergab in Richtung Oberstorf vorbei am Sattelkopf nach Hochleiten (Wo die Anzahl der Wanderer schon enorm war), wo nochmal eine kleine lustige Verpflegungsstation, vor dem wirklichen Abrun/Abstieg ins Tal, uns mit etwas zu trinken verpflegte. Lustig waren sie deshalb weil sie meinten es geht nach einer Minute nur noch bergab … meine Uhr schien irgendwie anders zu ticken.

Der Downhill zum Freibergsee hatte es wirklich in sich, teils schmale ausgewaschene Pfade, schön steil und immer wieder Wanderer, die einem entgegen kamen.

Meine Knie schmerzten langsam, doch der Downhill hat richtig Laune gemacht und der Blick auf den Freibergsee entschädigte für einiges.

Auch hier waren wieder viele Wanderer unterwegs und zwei ältere Damen fragten mich, was wir hier denn machen. Auf meine Antwort, dass wir 70 km laufe , kam nur noch ein Ausruf des Erstaunens.

Kurz vor dem letzten Stück Downhill in Richtung Oberstorf hatte ich das einzige Mal an diesem Tag Orientierungsprobleme. Hier muss ich aber sagen, dass die Strecke optimal ausgeschildert war und ich einfach nur blind war. Doch zurück zu dieser Situation, ich stand an einer Wegegabelung und sah nicht wohin, links oder rechts? Schon riefen von hinten ein paar Wanderer „RECHTS!!!“, doch mein Hirn schien vollkommen Blutleer zu sein … rechts … welches rechts? Zum Glück kam zu diesem Zeitpunkt ein andere Läufer und wies mir den Weg … DANKE … ich glaube ich würde heute noch da stehen und mich fragen welches rechts die Wanderer meinten.

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Wir passierten das 45 km Schild, nur noch 4,4 km bis zur Erding Arena in Oberstorf, davon 3 km total flach. Jetzt denkt sich jeder „flach“, kein Problem! Doch wenn man über 40 km nur rauf und runter gelaufen ist, fühlt sich „flach“ sehr komisch an und so wurden viel Läufer auch langsamer. Ich hielt mein Tempo hoch, wartete doch meine Frau an der  nächsten Vollverpflegungsstation in der Erding Arena in Oberstorf auf mich.

Man muss sich Anreize auf einer solchen Strecke schaffen und wenn jemand auf jemanden wartet, ist das schon was!

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Die Erding Arena kommt in Sicht, ein Helfer kündigt jeden Läufer per Walkie Talkie an. Bei mir klappt das nur bedingt, richtige Nummer / falscher Name … na kein Problem.

Meine Frau steht schon da, erkennt dass ich nicht mehr ganz so taufrisch bin, doch ihre Anwesenheit baut mich unwahrscheinlich auf.

Hier gönne ich mir etwas Zeit, trinke etwas, esse Melone, kühle meinen Kopf mit Wasser und ziehe mir ein frisches Laufshirt an.

Auch hier gibt es einen Cutoff, der liegt bei 8:30 Stunden, ich bin  nach 6:30 Stunden hier … genug Polster für die restlichen 20 km!

Also ich wieder losziehe fragt mich meine Frau wie lange ich denn wohl noch brauchen werde. Ich sage ganz vorsichtig 2:00 – 2:30 Stunden, ein Helfer, der neben mir steht, meint gleich: „Ehr 3:00 Stunden!“

Ich mache mich auf den Weg, es geht wieder bergauf und dass für längere Zeit, für fast 10 km mit kurzen Bergabpassagen. Es geht in Richtung Sonnenkopf, der wohl waren Herausforderung auf den 69,5 km. Schon nach wenigen 100 Metern passiere ich das 50 km Schild. Hey … nicht mal mehr ein Halbmarathon und nur noch 800 hm!

Die Strecke führt jetzt viel durch den Wald, was auch gut ist, da die Sonne immer mehr raus kommt. Teils geht es auf breiteren Pfaden, teils auf Singletrails dem Sonnenkopf entgegen. Ich bin so froh, dass ich Stöcke dabei habe, ohne die wäre ist schon längst geliefert! Immer wieder trifft man andere Läufer und muntert sich gegenseitig auf, nur noch dieser eine Anstieg, doch der hat es wirklich in sich, wie ich schon bald erfahren werde.

Nach 54,5 km kommt die nächste Verpflegungsstation an der Gaisalpe. Ich bin mittlerweile auf nur noch Cola umgestiegen, mein Körper braucht die schnelle Energie. Die Kohlensäure ärgert mich zwar kurz darauf immer etwas, doch das geht schnell vorbei.

Mitten im Nirgendwo, auf einem wunderschönen Singletrail taucht plötzlich das 55 km Schild auf, für mich von den Trails fast eines der schönsten Stücke, anspruchsvoll und einsam mit schönen Aussichten.

An der Entschenalpe kurz nach Kilometer 58, kommt die letzte kleine aber sehr feine Verpflegungsstation vor dem Gipfel des Sonnenkopfs. Die Helfer sind wieder super drauf, mit lauten Kuhglocken wird man empfangen, dann gibt es eine kalte Dusche aus der Gieskanne und dann noch ein Bild mit der Kuhglocke. Zwei Becher Cola müssen wieder sein und es geht weiter auf die letzten 1,3 km zum Gipfel.

Nur noch ca. 350 hm, gut mit Steigungen bis zu 40%, aber dann, dann ist man oben.

Diese letzten 1,3 km ziehen sich. Ich hatte vorher gelesen, dass man kurz vor dem Sonnenkopf die Waldgrenze erreicht, doch die will einfach nicht kommen. Einen anderen Läufer hatte ich zu Beginn des Anstieges noch überholt, seine Konturen verschwinden hinter mir im dichten Wald.

Wo ist nur dieser Gipfel? Die Pfade sind schmal, sehr schmal und ausgetreten. Ich schiebe mich Stück für Stück mit den Stöcken nach oben, bleibe nicht stehen, will endlich am Sonnenkopf ankommen.

Und dann endlich, ganz plötzlich tut sich der Wald auf und 50 Meter über mir ist er der Gipfel des Sonnenkopfs. Die Helfer rufen sofort und motivieren mich auf den letzten Metern.

GESCHAFFT … endlich oben an der höchsten Stelle des ganzen Laufes!

Man wird sofort mit Wasser und Cola verwöhnt und auch das Bilder machen ist mit inbegriffen, sogar mit dem dezenten Hinweis der Helferin, sie müsse noch ein Bild machen, ich hätte meinen Bauch nicht eingezogen.

Ich genieße den Ausblick und den gewonnen Gipfelkampf ein paar Minuten, bevor ich mich bei den Helfern bedanke und verabschiede.

Sonthofen wartet, nur noch 10 km und fast 1000 negative Höhenmeter.

Die ersten Meter bergab fallen schon sehr schwer, die Beine müssen sich an diese Art der Belastung erst wieder gewöhnen. Schnell komm ich in den richtigen Rhythmus auch wenn die Art des Weges sich ständig ändert. Mal ausgetretene Pfade, mal über Wiesen und mal Schotterpisten, es ist wieder alles dabei, aber die Beine machen noch mit.

Im Folgenden kommen noch mal zwei Verpflegungsstationen, bei denen ich aber nur ganz kurz bleibe, ich will das Ding jetzt zu Ende bringen! Ich nehme immer weniger von der Umgebung war, so langsam raubt es mir die Kräfte.

2 Kilometer vor Sonthofen erreiche ich Hofen, wo mich ein Helfer in das Hier und Jetzt zurückholt und mir den richtigen Weg weißt, sonst wäre ich fast noch falsch abgebogen.

Ich laufe entlang des Schwarzenbach nur noch 1,5 km und plötzlich …. Seitenstechen …. ich muss ins Gehen übergehen. Seitenstechen hatte ich gefühlt seit 35 Jahren nicht mehr, was soll der Schei… den jetzt. Ich gehe kurz und laufe dann wieder an, dieses Spielchen treibe ich garantiert 1 km bis ich wieder problemlos laufen kann.

Das Ziel, es kommt endlich in Sicht. Da das Läuferfeld soweit auseinander gezogen ist habe ich die letzten Meter nur für mich. Die Fußgänger machen platz, lassen einen passiere. Die Meute auf den Bierbänken fängt das Klatschen und Gröhlen an, man fühlt sich wie ein Gewinner.

Ich biege auf die letzten 10 Meter zum Ziel ein, erblicke meine Frau, reiße die Arme nach oben und habe es geschaft, 69,5 km, 3272 hm in 9:46:30.

Auf diesem Weg möchte ich mich auch nochmal beim Veranstalter und dem ganzen Helferteam bedanken. Ihr habt alle einen super Job gemacht und mir einen perfekten Tag beschert.

DANKE!!!

Und ein riesiges Dankeschön ein meine Frau Sandra, die mit mir nach Sonthofen kam und mich dort optimal unterstützt hat.

… and KEEP ON RUNNING

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Allgäuer Panorama Marathon Ultradistanz … Warum mache ich sowas eigentlich????

Da wir (die Läufer)  in der Familie, im Freundeskreis oder im sonstigen sozialen Umfeld nicht nur von Läufern umgeben sind, schätze ich mal, dass viele von uns immer mal wieder die Frage bekommen.

Warum machst Du das eigentlich?

Gerade in letzter Zeit höre ich persönlich diese Frage immer öfters.

Warum gerade jetzt, vielleicht weil ich mich gerade auf meine größte bisherige Herausforderung vorbereite, den Allgäuer Panorama Marathon auf der Ultradistanz (69,5 km / 3200hm).

Selbst meine Frau versteht nicht, warum ich das wirklich mache, aber sie lässt mich gewähren und lässt mir meinen Trainingsfreiraum, der nicht gerade unerheblich ist. Auch wenn sie mich nicht aktiv in der Vorbereitung unterstützt, unterstützt sie mich schon durch dieses gewähren lassen mental so stark, dass es mir immer wieder Motivation gibt.

Denn mal ehrlich, es ist nicht immer schön sich Morgens um 5:40 Uhr aus dem Bett zu schälen, um vor dem Arbeiten nochmal schnell über 20 km zu laufen. Es gehört auch ein gewisser Masochismus dazu, am Sonntagmorgen um 5:00 Uhr aufzustehen ins Mittelgebirge zu fahren, um pünktlich um 6:00 Uhr einen Trailtrainingslauf von 6,5 Stunden zu absolvieren.

Das Aufstehen und das Laufen gehen ist die eine Sache, wobei dass Laufen bei mir immer Spaß macht und ich es nie bereue. Doch die andere Seite ist der Zeitaufwand den eine solche Vorbereitung verschlingt. Seine wir mal ganz ehrlich, wie viel Zeit bleibt einem noch für andere Dinge/Hobbys/Freunde? Nicht viel, vor allem wenn man in erster Linie auch noch seiner Rolle als Familienvater gerecht werden will.

Ist es das alles Wert?

Wodurch wir zur eigentlichen Frage zurückkehren:

Warum mache ich das eigentlich?

Die Antwort ist für mich eigentlich ganz einfach:

Ich will meine Grenzen austesten!

Und natürlich sind da noch zich andere Gründe warum ich so etwas tue oder warum ich überhaupt Laufe.

  • Ich will meiner Gesundheit etwas Gutes tun
  • Ich will die Erfolgsmomente auskosten
  • Ich will das Runners High immer wieder genießen dürfen (ein geiles Gefühl)
  • Ich will Anerkennung für meine Leistungen
  • Damit ich Nachts guten Gewissens an der Kühlschrank gehen kann und mir einen Riegel Schokolade nehmen kann (Ja, die Schokolade liegt bei mir immer im Kühlschrank)
  • Um meinen Kopf frei zu bekommen, denn beim Laufen denke ich meistens an Nichts
  • Weil es mir gut tut

Doch das Wichtigste ist wirklich, dass ich wissen will:

  • Was ist dieser Körper alles in der Lage zu schaffen?
  • Wie weit lässt mein Geist mich laufen?

Ob diese Antworten dem normalen Nicht-Läufer genügen? Meistens nicht, da sie diese erlebten Laufmomente, diese Siege über den eigenen Körper/Geist noch nie erleben durften.

Aber es ist mir ehrlich gesagt auch egal, ob Ihnen eine der oben genannten Antworten genügt oder Ihnen erklärt warum ich das tue.

Ich Laufe trotzdem … denn wenn ich ehrlich bin reicht mir eine dieser Antworten selber manchmal nicht.

Doch dann gehe ich Laufen und denke an nichts mehr und dann geht es mir einfach nur gut.

Und Du, warum gehst Du Laufen?

Andechs Trail 2017 – Laufen am heiligen Berg

„Laufen – Beten – Trinken“ … oder war es … „Trinken – Beten – Laufen“ ????

Wer hier am heiligen Berg zum Trail-Running kommt hat immer gleich mehrere Optionen seinen Tag zu gestalten.

Heute stand alles im Zeichen der 6ten Auflage des Andechs Trail und somit war die Reihenfolge klar:

Beten_Laufen_TrinkenBeten – Laufen – Trinken

Beim Andechs Trail werden derzeit zwei Strecken angeboten, einmal der „Beginner Trail“ der über ca. 8 km geht und dann noch der „Experten Trail“ über 15 km, für welchen ich mich auch angemeldet hatte.

Andechs liegt nun nicht gerade bei mir um die Ecke und so mahnte mich mein Wecker bereits um 5:45 Uhr zum aufstehen. Der Start war erst um 10:00 Uhr, doch gerade auf der Strecke von Erlangen Richtung München weiß man nie was einen so erwartet und so machte etwas mehr Puffer schon Sinn.

Da ich am Vortag schon alles vorbereitet hatte, machte ich mir nur noch ein schnelles Frühstück und einen starken Kaffee für unterwegs und schon befand ich mich auf meiner 230km langen Anreise. Und wie es immer so ist, wenn man ich genügend Puffer einplant, läuft alles glatt und so konnte ich ganz entspannt fahren und sogar noch eine Pause unterwegs machen. Ich erreichte den Parkplatz unterhalb des Klosters Andechs gegen 8:40 Uhr und es war noch recht friedlich, erst ein paar Autos säumten den Parkplatz.

Mein erster Weg führte mich direkt zur Startnummernausgabe, wo so gut wie gar nichts los war.

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Jetzt hatte ich noch über eine Stunde Zeit bis zum Start des Experten Trails über gute 15 km, also blieb noch Zeit sich das Kloster etwas näher anzusehen, war mein letzter Besuch hier doch schon zwei Jahrzehnte her.

Hier ein paar Bilder der Klosterkirche, wo ich mir selbstverständlich auch den Segen (Beten) für einen guten Lauf abgeholt habe.

Auch der spätere Zielbereich, leicht unterhalb der Klosterkirche, war schon vorbereitet.

Neben den vielen verschiedenen Kuchen, stand auch schon das Finisher-Bier bereit, doch das musste noch etwas warten.

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Jetzt ging es doch langsam auf den Start zu und wir hatten echt Glück mit dem Wetter. War die letzte Woche das Wetter doch noch ehr schlecht als recht, zeigte sich heute Morgen sogar die Sonne und das Termomenter war zumindest auf 9 Grad gestiegen.

Jetzt kurz vor dem Start war auf dem Parkplatz richtig was los und ich war froh mir meine Startnummer schon früh abgeholt zu haben, da die Schlange nun doch eine beachtliche Länge hatte.

Schnell noch 2 km aufgewärmt und schon war es 9:55 Uhr und der Veranstalter bat alle Teilnehmer des Experten Trails sich mal so langsam an der Startlinie einzufinden (… typisch Trailrunner, da hat und macht keiner Stress), der Beginner Trail startete von gleicher Stelle nur 10 Minuten später.

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Ich sortierte mich im vorderen Drittel des Starterfeldes ein, denn ich wusste, hier ist es nicht angesagt ganz gemächlich zu starten, da man sonst auf den Single Trails Probleme haben würde sich, weiter nach vorne zu arbeiten.

Kaum war der Lauf freigegeben setzte sich das über 200 Teilnehmer große Feld des Experten Trail in Bewegung und die Spitze gab gleich mal richtig Gas. Ich schätze mal, dass die Anfangspace im Spitzenfeld bei 3:15 – 3:45 min/km lag und selbst ich war mit meinen 4:15 min/km auf dem ersten Kilometer für mich selbst viel zu schnell unterwegs. Doch gerade dieser erste Kilometer war extrem wichtig sich richtig im Teilnehmerfeld einzusortieren, war man hier doch noch auf einem breiten Schotterweg unterwegs und konnte überholen und sich auch ohne Probleme überholen lassen.

Bilder bereitgestellt vom Andechs Trail Team

TFBild anklicken um Video zu starten

Nach guten 1,5 km ging es dann von der Schotterpiste auf die Trails und die waren wirklich erste Sahne. Platz für einen Läufer, schnelle Richtungswechsel, immer etwas rauf und runter und oft mit Wurzeln gespickt. Hier hieß es mit voller Konzentration zu laufen, um ja nicht zu stürzen, was ich vor mir während dem gesamten Lauf leider immer wieder beobachten musste.

Nach insgesamt 3 km war mein Puls in einem Bereich, der mir gar nicht gefallen hat, um hier wirklich durchlaufen zu können, beschloss ich die Geschwindigkeit etwas herauszunehmen, um meinen Puls wieder in einen annehmbaren Bereich zu bringen. Anscheinend ging es nicht nur mir so, den die paar Läufer die unmittelbar hinter mir waren, machten auch keinen Anstanden mich zu überholen.

Bei Kilometer 6 verlässt die Strecke für einige Zeit wieder den Wald und auch die Wege werden wieder breiter. Auf dem breiten Weg, schlossen zwei andere Läufer zu mir auf und wir tauschten uns kurz über die bereits absolvierte Strecke aus. Schon von weitem konnte man die Teilnehmer des Beginner Trails sehen, dessen Strecke sich mit unserer bei Kilometer 5,9 vereinten und nun für ca. 4 km gemeinsam verlief.

Platz zum überholen war auf diesem Teilstück der Strecke nun wieder genug und so konnten einige Teilnehmer des Beginner Trails auch ohne Probleme überholt werden.

Andechs Trail 2017 #6

Bild bereitgestellt von Wolfgang Weinmann

Viele Höhenmeter hatten wir bis jetzt nicht überwunden, dass sollte sich aber nach der Verpflegungsstelle bei Kilometer 7 ändern. Hier ging es dann wieder in den Wald, die Pfade schmaler und das Überholen schwieriger. Da wir hier aber bei einem Trail Rennen sind wo nicht gepöpelt und gerämpelt wird, reicht immer ein kurz gerufenes „Links“ und schon bekommt man den Platz zum Überholen den man braucht, meist noch gefolgt von ein paar aufmunternden Worte.

Andechs Trail 2017 #4

Bild bereitgestellt vom Andechs Trail Team

Die Strecke führte jetzt wieder über wunderbare Singletrails Richtung Ochsengraben, wo uns laut Veranstalter noch eine Überraschung erwarten sollte. Ich muss aber gestehen, ich habe diese angekündigte Überraschung leider nicht wahrgenommen, vielleicht war ich zu sehr damit beschäftigt keinen falschen Schritt zu machen, denn auch hier war der Weg wieder mit Wurzeln gepflastert.

Nach dem Ochsengraben kam dann die erste Steigung, welche aber gut laufbar war und bei Kilometer 10 trennten sich wieder die Wege der Beginner und Experten. Für uns ging es weiter bergauf, zu Beginn noch über schmale technisch anspruchsvolle Singletrails und dann ein gutes Stück auf einem breiten Forstweg. Obwohl wir bis jetzt nur wenig Höhenmeter gesammelt hatten wurde die Beine schwerer und ich musste meinen inneren Schweinehund überwinden nicht langsamer zu werden, bzw. zu gehen.

Oben an der höchsten Stelle dieses Teilabschnitts angekommen, gab es ein paar aufmunternde Worte der Streckenposten bevor wir uns den 1 km  langen Downhill herunterstürzen. Sich auszuruhen war hier auch fast nicht möglich musste man nach wie vor höchst Aufmerksam sein. Auf dem Downhill Stück konnte ich auch fast auf  zwei vor mir laufende Läufer aufschließen, was ganz gut war, so hatte ich auf dem nachfolgenden Bergaufstück einen guten Anreiz nicht nachzulassen. Einen der beiden konnte ich dann ca. 1,5 km vor dem Ziel überholen, der andere war noch in Sichtweite und hatte auf die zweit schnellste Frau aufgeschlossen.

Ich wusste, dass jetzt noch ein kurzes steiles Downhillstück kommen würde und hoffte hier noch mal richtig Gas geben zu können. Doch leider ging es hier Treppen herunter, wobei die Abstände zwischen den Stufen stark variierten und es unmöglich war  hier gleichmäßig runter zu laufen/springen.

Zu Beginn des letzten Anstieges konnte ich dann zu den beiden vor mir laufenden aufschließen und sie kurzzeitig überholen, musste dann aber doch ins Gehen übergehen da meine Beine nicht mehr so recht wollten. Die Beiden passierten mich wieder und erst als die zweitschnellste Frau mich noch mal anfeuerte, lief ich wieder los und erreichte das Ziel kurz hinter den Beiden.

Im Zielbereich war schon mächtig was los, ich griff mir erstmal einen Becher lauwarmen Tee und ließ mich auf eine Mauer nieder um durchzuschnaufen.

Im Anschluß versorgte ich mich noch mit Kuchen und zum Trinken sollte es dann noch ein Finisher-Bier sein. Der Kuchen war super lecker, nur von dem Bier bekam ich fast nichts runter und so beschloss ich lieber mir eine geschlossene Flasche als Andenken an den heutigen Lauf mitzunehmen.

Nach ein paar kurzen Gesprächen mit anderen Läufern machte ich mich auf den Weg um meine Rückreise anzutreten.

Wer ein gut organisiertes, kleines und feines Event sucht, ist hier genau richtig. Mal sehen, vielleicht komme ich nächstes Jahr wieder.

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Das Bier ist immer noch verschlossen, mal sehen wie lange ich widerstehen kann.

… KEEP ON RUNNING

Pacing The Singletrails

Heute mal wenig Text, nur der Link zu einem Video, welches ich heute auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz im Tennenloher Forst bei Erlangen aufgenommen habe.

Das Gebiet gehört zu meinen neuen Spielwiesen, wunderbare Singletrails, immer mal wieder rauf und runter und was am wichtigsten ist, nach jeder Biegung wartet ein neuer Singletrail auf einen.

Ich bin hier vor 30 Jahren schon mit dem Mountainbike rumgepaced, damals war es gang und gäbe, dass man mal ein paar Amis im Gebüsch getroffen hat. Heute ist alles Naherholungsgebiet, doch was neben den alten Panzerstrecken geblieben ist sind die endlos langen Singletrails, ein wahres Paradis für jeden Läufer.

Wer im Internet etwas recherchiert wird aber auch folgende Berichte finden:

Wer weiß was die Amis hier so alles verloren oder verbuddelt haben, so ist es sicherer nicht komplett Querfeldein zu laufen, doch die Wege und Trails sollten sicher sein.

TFBild anklicken um Video zu starten

Viel Spaß beim Video und … KEEP ON RUNNING

Laufbericht – Altmühltrail 2016

Nicht mal eine Woche nach dem letzten Trailrun-Rennen in Muggendorf (Fränkische Schweiz) dem „Neideck 1000„, ging es heute ins Altmühltal nach Dollnstein zum diesjährigen „Altmühltrail„.

Der Altmühltrail 2016 fand dieses Jahr zum dritten mal statt und bot zwei unterschiedliche Streckelängen. Zum einen die Langstrecke mit 27km und etwas über 600 Höhenmeter und die Kurzstrecke mit 8km und 220 Höhenmeter. Nicht nur Trailrunner waren hier am Start, beide Strecken konnten auch von Wanderern und (Nordic) Walker in angeriff genommen werden. Wer von den (Nordic) Walker wollte konnte mit den Trailrunnern starten und so seine Zeit auch werten lassen.

Die Veranstaltung war insgesamt auf 500 Teilnehmer begrenzt und somit zum Glück keine Massenveranstaltung.

Ich hatte die ganze Woche schon das Wetter beobachtet und die Aussichten waren zu Beginn der Woche nicht die Besten, nur 0-5 Grad und Regen. Doch zum Glück wurde die Prognose immer besser und am Tag vor dem Rennen zeigte sie dann 5-10 Grad und nur 20% Regenwahrscheinlichkeit. Als ich am Samstag dann in Erlangen Richtung Dollnstein aufbrach regnete es bei uns und es hatte gerade mal 3 Grad, na dass konnte ja ein feuchter Trailrun werden. Doch desto näher ich nach Dollnstein kam, desto besser wurde das Wetter, kein Regen und um die 10 Grad.

Der Start sollte um 13:00 Uhr erfolgen, vorher konnte man sich in aller Ruhe in der direkt angrenzenden Turnhalle seine Startunterlagen abholen und sich in den Umkleidekabinen umziehen.

Und dann um 12:50 Uhr fing es plötzlich leicht an zu regnen, doch pünktlich zum Start waren es nur noch wenige Tropfen, die auf die Trailrunner nieder gingen und ich kann jetzt schon verraten, dass es bei diesem kurzen leichten Schauer blieb.

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Der Start wurde mit lauter Musik eingeleitet und pünktlich um 13:00 Uhr machten sich ca. 300 Trailrunner auf die Langstrecke. Da der Start auf einer breiten Straße erfolgte, ging es ohne Gedrängel auf die 27km und bis sich der Weg nach ca. 1km zu einem Singeltrail verengte, hatte sich das Feld schon sehr gut sortiert.

Die ersten 2,5km ging es nur leicht bergauf und bergab, so konnte man gut sein Tempo finden und langsam für den ersten kurzen Anstieg warm werden Der erste Anstieg meinte es noch recht gut mit uns, es waren nur ca. 80 Höhenmeter, die man auf 2km bewältigen musste. Alles schöne Singletrails, die auch mal etwas Platz zum Überholen  boten.

Nach einer kurzen Strecke, auf der man sich etwas erholen konnte, ging es in den Wald  zum nächsten Anstieg. Auf 1,5km galt es nun gute 100 Höhenmeter zu meistern, doch auch hier war das ganze Stück auf dem breiten Forstweg sehr gut laufbar. Oben angekommen ging es noch 500m am Rande der Felder entlang, bis man zur ersten Genussstation gelangte. Jaja ihr lest schon richtig, „Genussstation“, nicht irgendwelche Verpflegungspunkte, nein eine „Genussstationen“.

Diese erste Genussstation war von  SCHNELLER´S BACKSTUB´N aus Eichstätt und hier gab es neben Wasser und einem isotonischen Getränk auch leckere Backspezialitäten im Snack-Format.

Kurz hinter der Genussstation traf ich Tobias Drummer, einem Trailrunner den ich beim Neideck 1000 eine Woche vorher kennengelernt hatte. Er war gerade dabei eine Bratwurst im Schlafrock zu vertilgen und bot mir die Hälfte an, die ich aber dankend ablehnte. Ihm schien dieser fränkische Snack für einen Läufer wohl auch nicht die richtige Verpflegung auf der Strecke zu sein. Nach einem kurzen Plausch, liefen wir dann beide wieder  unser eigenes Tempo.

Die folgenden 5km ging es am Rande von Feldern entlang und durch kurze Waldstücke nur unmerklich auf und ab. Nach den ersten 14km fühlten sich meine Beine immer noch super an und so ließ ich die nächste Genussstation auch aus. Nur aus dem Augenwinkel nahm ich war, dass hier Deutschlands längster Holzbank stand und dass das Team des NATURPARK ALTMÜHLTAL „Altmühltaler Lamm“-Bratwürsten und fränkischen Bratwürsten als „Zwickte“ in der Semmel für die hungrigen Läufer und Wanderer bereithielt. Wieder eine relativ schwere Kost für Läufer, doch mal etwas anderes als immer nur Bananen.

Jetzt ging es auf das erste richtige Downhill-Stück,  100 Höhenmeter auf knapp 1km, hier konnte man es richtig laufen lassen. Ab jetzt traf man auch immer öfters auf die schon etwas früher gestarteten Wanderer. Die Läufer waren zwar etwas schneller unterwegs, doch für ein kurzes „Servus“ war immer Zeit und man nahm immer aufeinander Rücksicht.

Nach dem Downhill-Stück erreichten wir den Skulpturengarten von Alf Lechner in Obereichstätt, für mich die interessanteste Stelle der gesamten Strecke. Hier ging es auf 200m mitten durch den Skulpturengarten, der auf dem Grundstück einer alten Eisenhütte beheimatet ist.

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Nach diesem Highlight ging es ein kurzes Stück bergauf, welches man aber durch die lauten Anfeuerungsrufe der Menschen am Wegesrand fast hochgetragen wurde. Am besten hat mir hier die kleine Gruppe mit lauter Musik und Weißbier gefallen (youtube-Video) für das leider keine Zeit war.

Die folgenden 6km ging es immer leicht auf und ab parallel zur Altmühl, die sich hier ihren Weg durch das Tal sucht.

Durch das Studieren der Strecke im Vorfeld, wusste ich dass noch ein Anstieg vor mir lag und dieser wurde einem durch die letzte Genussstation auf der Strecke etwas versüßt. Wer sich an diesem Genussstand nicht für die Kürbissuppe entschied, konnte sich ein süßes Küchle greifen um für den Anstieg und die letzten 6-7km aufzutanken.

Auf den nächsten 800m ging es 65 Höhenmeter nach oben, was zumindest mir nach den schon gelaufenen 20km nicht mehr ganz so leicht viel. Der Aufstieg war felsig und kräfteraubend, doch oben angekommen ging es wieder über schöne Singeltrails und breite Wanderwege in Richtung Ziel.

3,5km vor dem Ziel ging es auf das letzte Stück Downhill, wo man noch mal richtig Speed aufnehmen konnte und besser nicht auf seine Beine hörte. 120 Höhenmeter auf 1,5km, dass macht Laune, auch wenn die Kräfte schon schwinden. Was dann aber bei mir richtig weh tat, war der folgende nur 30 Höhenmeter hohe Anstieg. Ich sah mich schon die restlichen 1,5km ins Ziel gehen, überzeugte aber meinen inneren Schweinehund diese Beine doch wieder etwas schneller zu bewegen.

Und dann war es geschafft, nach 27km und 640 Höhenmeter bog ich auf die Zielgerade ein. Der Kommentator kündigte mich schon namentlich an und ich vernahm etwas wie „… René … ein durch und durch fränkischer Name … „; der schien gut drauf zu sein. Nur noch kurz durch die links und rechts Spalier stehenden Cheerleader und es war geschafft.

Im Zielbereich gab es keine Medaille, wie wir sie alle wohl schon zu hauf Zuhause haben, nein hier gab es ein kleines originelles Präsent für jeden der das Ziel erreichte und für die jeweils schnellsten Läufer gab es bei der Siegerehrung noch etwas extra.

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Trailrunning im Altmühltal 2016:

„Schöne Trails – Interessante Verpflegung – sau gute Stimmung!!!“


Zum Abschluss möchte ich mich noch bei den Organisatoren dieses Laufes und allen Helfer entlang der Strecke  bedanken:

„Ihr habt wirklich einen super Job gemacht, DANKE!“


Viele der Bilder in diesem Artikel wurden von Lukas Sörgel , Kerstin Gesell und dem Team von BABOONS aufgenommen, bei denen ich mich auf diesem Weg recht herzlich bedanken möchte, dass ich ihre Bilder verwenden darf.

Laufbericht – Trailrun – Race – Neideck 1000

Neideck 1000“ – eigentlich nur ein Wort und eine vierstellige Zahl, doch für die, die am letzten Sonntag dabei waren, steht nun etwas mehr dahinter!

Robert Stein hatte am letzten Wochenende zum härtester Trail~Halbmarathon Bayerns nördlich der Alpen, dem „Neideck 1000“ im schönen Wiesental eingeladen und über 40 Trailrunner waren seinem Aufruf gefolgt.

Es war die erste Auflage dieses Laufes als Wettkampf, die Strecke selber ist schon seit einiger Zeit ausgeschildert und kann dass ganze Jahr über gelaufen werden.

Der Start des Rennens sollte um 10:00 Uhr in der Nähe des Sportplatzes in Muggendorf  erfolgen. Im Vorfeld konnte man sich im nahegelegenen „Infozentrum Naturpark“, dem alten Bahnhof von Muggendorf, seine Startunterlagen abholen. Alles ging hier sehr entspannt ab, ohne Hektik und Stress, so wie man sich dass an einem sonnigen Sonntag im Herbst  wünscht.

Um kurz vor 10:00 Uhr war es dann soweit, die kleine Gruppe der Trailrunner traf sich auf dem Fußweg direkt neben der Wiesent in der Nähe des Sportplatzes. Nach einer kurzen Ansprache des Veranstalters Robert Stein und des Bürgermeisters von Muggendorf, wurde pünktlich mit dem Schlagen der Kirchturmuhr von 10 auf 0 heruntergezählt und dann ging es los auf den 22 km langen Rundkurs.

Die ersten 500 Meter meinten es noch gut mit uns, die Strecke schlängelte sich  entlang der Wiesent und bog dann links ab und kurze Zeit später in den Wald, wo das Gelände dann nicht mehr ganz so eben war … so wie wir es lieben!

Auf den folgenden Kilometern wurde langsam klar, warum man diesen 22 km langen Rundkurs auch als den „härtester Trail~Halbmarathon Bayerns nördlich der Alpen“ bezeichnet. Es galt auf den nächsten 3 km 200 Höhenmeter zu erklimmen, immer auf schönen Trails durch den fränkischen Herbstwald. Oben angekommen erreichte man den Adlerstein, einen Aussichtspunkt mit Blick auf die nördliche Fränkische Schweiz.

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Das Teilnehmerfeld hatte sich mittlerweile schon sehr stark auseinander gezogen und an dieser Stelle zeigte sich das erste Mal, dass man sehr darauf achten musste, welchen Abzweig eines Trails man nimmt, denn leider war nicht  immer 100% klar, welches der Richtige war. Ich war hier in der glücklichen Lage diesen Trail zum zweiten mal zu laufen und so kannte ich bereits einige nicht so optimal ausgeschilderte Stellen.

Hier muss ich aber gleich einwerfen, dass der Veranstalter sich extrem Mühe gegeben hat den ganzen Trail optimal auszuschildern, sogar mit zusätzlichen Schilder, die sonst nicht da sind. Doch wenn man so im Rennfieber ist übersieht man zu gerne mal ein Schild.

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An dieser Stelle hatten wir gerade mal 4 km hinter uns und es wurde klar, dass man seine Kräfte verdammt gut einteilen muss. Auf den folgenden 2 km nach dem Adlerstein ging es über Schotterpisten und Waldwegen 160 Höhenmeter hinunter zur Riesenburg. Auf diesem Stück war es gut es einfach laufen zu lassen und möglichst wenig Energie zu verschwenden.

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Unterhalb der Riesenburg wieder im Tal der Wiesent angekommen, gab es dann die erste Verpflegungsstation, an dieser Stelle wurde auch das Durchkommen jedes Läufer notiert, so dass keiner eine Abkürzung nehmen konnte. Denn das Gemeine war, dass es nach 100m im Tal sofort wieder 60 Höhenmeter auf einer Strecke von nur 300m zu erklimmen galt, um dann den gerade passierten Punkt oberhalb der Riesenburg wieder zu erreichen.

Auf schönen Trails und Wanderwegen erreichte man nach weiteren 2 km den zweithöchsten Punkt der Runde, mit 520m ganz in der Nähe der Spitze des „Hohler Berg„. Nur ein paar hundert Meter später kam man wohl an einer der interessantesten Stellen der Strecke. Es galt durch die Oswaldhöhle zu laufe und hier war Vorsicht geboten den die Höhle ist an einigen Stellen nur 1,5m hoch.

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Auf den folgenden 1,5 km ging es dann wieder fast 100 Höhenmeter bergab. Vorbei am Muggendorfer Pavillion, der einen wunderbaren Ausblick auf Muggendorf bietet und somit auch auf den Start- und Zielbereich unseres Laufes.

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Kurz darauf erreichten wir die zweite Verpflegungsstation, an der es ein paar aufmunternde Worte der ehrenamtlichen Helfer gab. Nach fast der Hälfte der Stecke scheint man uns so langsam anzusehen, was die vielen Höhenmeter mit einem machen.

Schnell noch was getrunken und ein Stück Banane gegessen um zumindest ein paar Kohlehydrate nachzutanken und schon ging es weiter. Dieses mal in Richtung Guckhüll einem wieder fast 500m hohen Berg nordöstlich von Streitberg. Die 4km bis zum Guckhüll waren für mich der angenehmste Teil der gesamten Strecke doch ich wusste was mich dort erwartet!

Es galt wieder mal auf einer Strecke von 800m 100 Höhenmeter zu erklimmen und das fällt zumindest mir nach bereits 14 gelaufenen Kilometern mit ca. 800 Höhenmetern nicht mehr ganz so einfach. Was mich aber dann doch ganz gut vorangetrieben bzw. bergauf getrieben hat war, dass ich wusste, dass dies die letzte wirklich extrem böse Steigung ist und dass es danach erstmal 2,5km nur bergab nach Streitberg geht.

Streitberg war somit schnell erreicht und somit auch die nächste Verpflegungsstation, schnell etwas aufgetankt und dann ab über die Wiesent hinauf in Richtung Burg Neideck.

Hier galt es nun die letzten 100 Höhenmeter zu überwinden. Der Weg folgte wieder teils schmalen Singeltrails und etwas breiteren Wanderwegen. Hier merkte man auch langsam, dass immer mehr Wanderer unterwegs waren. Da jeder aber auf den anderen Rücksicht nahm, kam man überall super durch und es gab keinerlei böse Wortgefechte, weil hier so ein Haufen Irrer durch den Wald rannte.

Der Weg führte nun durch Wiesen Richtung Trainmeusel, von wo aus es fast nur noch Bergab in Richtung Ziel ging. Wer wollte konnte sich kurz hinter Trainmeusel an der letzten Verpflegungsstation noch einmal für den nun folgenden 1,5km langen Downhill stärken. Auf den fast 150 Höhenmeter in Richtung Tal konnte man noch mal so richtig Gas geben. Die Singeltrails an dieser Stelle waren wieder recht anspruchsvoll, wenn man es richtig laufen ließ, für mich waren diese letzten 1,5km Downhill 100% Fun!

Nach ca. 2 Stunden und 23 Minuten erreichte ich das Ziel und war über diese Zeit mehr als glücklich.

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Wenn ich mir die Ergebnisse dieses Laufes ansehe und sehe dass der Schnellste gerade mal 1 Stunde und 53 Minuten gebraucht hat, ziehe ich meinen Hut! RESPEKT!

Aber eines weiß ich sich, egal ob jemand an diesem Tag 1 Stunde und 53 Minuten gebraucht hat oder aber etwas über 3 Stunden, wird hatten alle unseren Spaß und haben bekommen was wir wollten:

„22 km, 1000 Höhenmeter, viel Spaß und vielleicht etwas Muskelkater!“

Zum Abschluss möchte ich ein riesiges Dankeschön in Richtung des Organisators Robert Stein, allen Helfer entlang der Strecke und denen die im Hintergrund tätig waren richten:

„Ihr habt wirklich einen klasse Job gemacht, DANKE!“

Im Folgenden findet Ihr noch ein paar weitere Bilder von der Strecke.

Vielen Dank an Robert Stein und Peter Fecher, die mir viele dieser Bilder zur Verfügung gestellt haben. Irgendwie hatte ich selber fast keine Zeit welche zu machen.

Erfahrungsbericht – CurrexSole RunPro Sport Einlegesohle

Welcher Läufer kennt das nicht, dass ab und zu mal hier und da ein Wehwehchen auftaucht. Der erste Weg ist dann meistens eine Recherche im Internet, mit der Hoffnung etwas zu finden, was einem möglichst schnell hilft wieder fit zu werden.

Mir ging es vor ein paar Monaten genau so, nach langen Läufen taten mir die Fußsohlen weh und auch die Achillessehne schmerzte immer wieder mal. Also ab ins Internet und nach einer möglichst schnellen Lösung gesucht. Bei meinen Recherchen stolperte ich bald über das Thema „Laufschuh-Einlagen“ und sah mich schon beim Orthopäden sitzen. Doch ich las auch über Einlegesohlen, die nicht unbedingt vom Arzt verschrieben werden müssen.

Hinweis: Ich sage hier nicht, dass man bei Schmerzen nicht zum Arzt gehen sollte oder das orthopädische Einlegesohlen nie notwendig sind, dass muss jeder für sich individuell entscheiden und hängt sicherlich auch von den Problemen ab, die man hat.

Ich kam dann relativ schnell auf die Einlegesohlen von Currex und ganz speziell auf die RUNPRO Sohlen.

Die Eigenschaften und Vorteile einer solchen Sport-Einlegesohle lasen sich super, genau dass was ich suchte. Da ich aber immer noch etwas skeptisch war, schaute ich mir mal die Standard-Einlegesohlen in meinen verschiedenen Laufschuhen an. Ich musste leider feststellen, dass es meistens ehr dünne Einlegesohlen waren, ohne große orthopädische Unterstützungsmerkmale, diese waren wenn nur durch die Mittelsohle des Schuhs gegeben.

Also fasste ich den Entschluss den Einlegesohlen von Currex mal eine Chance zu geben, vorallem weil der Preis von ca. 35,– Euro auch ok war.

Für das Laufen bietet Currex zwei unterschiedliche Einlegesohlen an. Einmal die RUNPRO, die den ultimativen Komfort bieten soll und die RUNFREE, die mehr Halt und weniger Ermüdung verspricht.

Bei beiden Sohlen wird dann nochmal zwischen drei unterschiedlichen Fußprofilen unterschieden, doch mit Hilfe der „Select your Sole„-Seite von Currex war relativ schnell klar, welche für mich die Richtige ist.

So habe ich mich dann für die RUNPRO Med entschieden. Schnell noch die richtige Größe herausgesucht und schon war die Einlegesohle über den angebundenen Shop bestellt.


Zu den unterschiedlichen Größen der Sohlen:

Die Einlegesohlen werden in folgenden Größen angeboten:

XS: 34 bis 36 / S: 36.5 bis 38.5 / M: 39 bis 41 / L: 41.5 bis 43.5 / XL: 44 bis 46 / XXL: 46.5 bis 48

Eine genaue Anpassung erfolgt dann durch das Zuschneiden der Sohle im vorderen Bereich. Solltet Ihr genau an eine Obergrenze stoßen, würde ich Euch empfehlen die nächst größere Größe zu bestellen.


Nach zwei Tagen trafen die Sohlen bei mir ein und schon auf den ersten Blick machten sie einen sehr hochwertigen/stabilen Eindruck, jetzt konnte ich mir auch die dämpfenden und stabilisierenden Features an der Unterseite der Sohle mal genauer anschauen.

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Die sogenannte PORON-Dämpfung (5) im Fersenbereich ist sehr weich und sollte gerade für Läufer mit der Neigung zum Fersensporn eine Wohltat sein. Die Mittelfußbrücke (3) aus Nylon 6 (Polyamid) kam mir sehr hart vor und ich war schon gespannt, wie man diesen Bereich beim Laufen spürt. Das Material im Vorfußbereich (4) war wieder weicher und sollte gerade für die vorderen Fußballen eine Entlastung bringen. Zu erwähnen ist die weit nach oben gezogene Fersenschale (1),  die gerade schmalen Füßen guten Halt bieten sollte.

Um die Sohlen an meine Größe anzupassen, nahm ich einfach die Einlegesohlen aus den Laufschuhen in denen ich die CurrexSole zuerst ausprobieren wollte. Legte diese auf die neuen Sohlen und zeichnete im vorderen Bereich ein, wo ich Material wegnehmen muss. Dann entfernte ich mit einer einfachen Schere das überflüssige Material und legte die neuen Einlegesohlen in die Laufschuhe ein.

Beim ersten anziehen der Schuhe merkte ich sofort eine deutlich stärkere Unterstützung des Fußes und war gespannt wie sich dies bei Laufen auswirken würde.

Der wahre Test sollte beim Laufen erfolgen und so legte ich die Sohlen in meine Nike Air Zoom Pegasus ein, bei denen die Dämpfung ehr mittelmäßig ist. Ich begab mich auf eine 10 km Runde, welche hauptsächlich auf Asphalt verlief, was für meine Fußballen normalerweise tötlich ist.

Das anfängliche Gefühl, das etwas im Füßgewölbe stöhren wurde , verschwand bereits nach wenigen Metern. Was ich sofort spürte war die zusätzliche Stabilität im Fersenbereich durch die hockgezogene Fersenschale. Ebenso war die Dämpfung durch das Gelkissen im unteren Fersenbereich spürbar.

Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die Einlegesohlen den Fuß wesentlich mehr stabilisiert und für einen festen und sicheren Halt sorgt.

Die zusätzliche Dämpfung im vorderen Bereich habe ich beim Lauf überhaupt nicht gespürt. Aufgefallen ist mir aber, dass seit dem ich die Einlegesohlen trage, ich keinerlei Schmerzen mehr im Bereich der vorderen Fußballen habe. Diese Dämpfung scheint sich also wirklich auszuzahlen.

Ob die sogenannte Mittelfußbrücke wirklich etwas bringt, kann ich nicht beurteilen. Ich nehme aber an, dass diese das Fußgewölbe zusätzlich stabilisiert und so einer Ermüdung des Fußes entgegenwirkt.

Zu Beurteilen ob die Füße und Unterschenkel durch die Einlegesohlen jetzt langsamer ermüden oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Was ich aber ganz klar sagen kann ist, dass ich selbst nach langen Läufen (bis ca. 30 km) keine schmerzenden Füße mehr habe. Ich habe in allen Schuhen ein wesentlich besseres Gefühl, weil der Fuß wesentlich mehr gestützt wird.

Auch bei den Trailruns, wo der Fuß nicht immer gerade aufkommt, ist dieser Effekt spürbar.

Ich verwende die Einlegesohlen übrigens in den unterschiedlichsten Laufschuhen und habe keine Probleme mit der einmal zugeschnittenen Größe. Natürlich kann es etwas nervig sein die Sohlen ständig wechselnzu müssen, aber der Aufwand ist minimal und für mich akzeptabel.

Ich habe mir natürlich auch die Frage gestellt, wieviele Kilometer halten diese Sohlen und bleibt die gute dämpfende Wirkung ewig erhalten. Mittlerweile bin ich etwas über 600 km mit den Einlegesohlen gelaufen und kann noch keinerlei Veränderung feststellen.

Da die CurrexSole vom Material etwas stärker sein kann, als die Standard-Einlegesohle, die mit jedem Laufschuh mitkommen, ist es eventuell sinnvoll die Schuhe nochmal eine halbe Nummer größer zu nehmen, als man dies eh schon bei Laufschuhen oft macht. Am Besten  Ihr nehmt die Einlegesohle mit wenn Ihr einen neuen Schuh kauft und probiert dies direkt aus.

Ob Euch diese Einlegesohlen in jedem Schuh den gewünschten Effekt bringen, bleibt offen und kann auch sehr vom jeweiligen Schuh-Hersteller und -Typ abhängen.


Mein Fazit:

Ich möchte auf diese Einlegesohlen nicht mehr verzichten und verwende sie in allen meinen Laufschuhen, egal ob für den Trail oder die Straße.

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Erfahrungsbericht – ONE GORE-TEX® Active Run Jacke

So mein erster Testbericht zu einem Laufartikel, ich hoffe ich kann meine Erfahrungen mit dem Produkt gut rüber bringen.

Ich bin das letzte Jahr immer ohne Regenjacke gelaufen, was auch daran lag, dass ich mich nicht für ein Model entscheiden konnte. Meistens lag es daran, dass die Jacken nie wirklich wasserdicht waren oder zu schwer waren oder oder oder…

Vor kurzem hab ich dann die ersten Berichte über die One Gore-Tex Active Run Jacke gelesen und mir war relativ schnell klar  … „Das ist was Du suchst!“ … Eine leichte, dünne, atmungsaktive und komplett wasserabweisende Jacke, die noch dazu eng geschnitten ist und auf das ganze andere Firlefanz was keiner braucht verzichtet.

Einfach gesagt, eine Jacke zum Laufen, die einen trocken hält.

Was am Anfang natürlich noch etwas abschreckend war, war der Preis in Höhe von 299,95 Euro. Doch hier bin ich mittlerweile soweit, dass ich mir lieber ein gescheites Produkt zulege, als 2-3 über die ich mir nur ärgere.

Und so habe ich mir die Jacke dann direkt über die GORE Seite in der Größe M bestellt.

Kaum zwei Tage später traf die Jacke bei mir ein und als ich den Karton öffnete und diese ganz dünn zusammengelegte Jacke am Boden des Kartons erspähte fragte ich mich schon: „Und dafür habe ich jetzt fast 300,– Euro bezahlt!“

Nach dem Auspacken viel mir gleich auf wie leicht die Jacke wirklich ist, 160g sind fast nichts.

Also gleich mal anprobiert und ich muss sagen, sie hat wirklich einen super schmalen Schnitt und genau die richtige Länge. Ein solch enger Schnitt bedeutet aber auch, dass wenn man nicht zu den schmal gebauten Läufern gehört (ich selber bin 182 cm, mit 68kg),  es schon etwas eng in der Jacke werden könnte.

Das was ich natürlich zuerst testen wollte war die so oft angesprochene SHAKEDRY™ Produkttechnologie. Also ab ins Badezimmer und den Arm unter die Dusche gehalten. Das Wasser perlt wirklich super ab und wenn man am Ende den Arm etwas schüttelt verschwinden auch noch die letzten Wassertropfen.

Damit hatte die Jacke den ersten Test bestanden, ich hoffe die Oberfläche behält diese Eigenschaft für immer bei.

Wenn eine Jacke so wasserdicht ist, fragt man sich ob sie wirklich auch so atmungsaktiv ist. Und wie kann man so etwas am besten testen, natürlich bei einem ausgiebigen Lauf. Also die Laufschuhe angezogen und los ging es. Unter der Jacke habe ich noch ein normales Laufshirt getragen, die Temperatur draußen lag bei ca. 12 Grad, bei starkem Wind.

Was mir relativ schnell aufgefallen ist, war dass das Raschelgeräusch nicht so ausgeprägt ist wie bei anderen Regenjacken und man spürt die Jacke aufgrund des geringen Gewichtes kaum. Die Atmungsfähigkeit der Membran merkt man relativ schnell, da man immer das Gefühl hat das „frische Luft“ (keine kalte Luft) unter den Stoff kommt. Bei anderen Regenjacken hatte ich auch immer den Effekt, dass ich zu schwitzen begonnen habe und die Jacke dann gerade an den Armen richtig geklebt hat, diesen Effekt habe ich bei der GORE Jacke überhaupt nicht. Bei diesem Lauf konnte ich auch festellen, dass die Jacke windabweisend ist, was den Effekt hat, dass das leicht durchgeschwitze Laufshirt durch den Wind nicht kalt wird.

Nach 15km hatte die Jacke dann auch diesen Test positiv bestanden.

Beim ersten Lauf hat es „leider“ nicht geregnet und so konnte ich keine Aussage über den Tragekomfort und die wirkliche Wasserdichtigkeit der kompletten Jacke treffen. Doch zum Glück hat das Wetter umgeschlagen und genug geregnet, also wieder die Laufschuhe an und eine Regenrunde in der Jacke gedreht.

Der Lauf war wie für den Test gemacht, ich hatte alles, vom leichten Nieselregen bis zu kurzem Starkregen. Durch die Laufbewegungen schüttelt man die Wassertropfen immer automatisch ab und so ist immer nur sehr wenig Wasser auf der Jacke. Als es stärker angefangen hat zu Regnen habe ich die Kapuze aufgesetzt und hier habe ich dann die eine Schwachstelle der Jacke gefunden. Die Kapuze ist direkt am Kragen befestigt und man hat keine Möglichkeit sie irgendwie zu verstauen, was zur Konsequenz dass wenn man durch den Regen läuft und sie nicht gleich aufsetzt, sich etwas Wasser an der Innenseite der Kapuze sammelt. Denkt man jetzt nicht dran die Kapuze kurz auszuschütteln bekommt man das Wasser ab. Eventuell ist hier noch etwas „Room for improvement“.

Grundsätzlich kann ich sagen, dass die Jacke bei meiner Figur einen optimalen Sitz hat. Das Material der Jacke trägt sich angenehm auf der Haut und durch den elastischen Saum an Armen und am Bund liegt die Jacke in diesen Bereichen gut an und flattert nicht im Wind. Die Tasche im Brustbereich bräuchte ich nicht, doch es passt gut ein Handy oder Autoschlüssel rein, was für manche ganz praktisch sein kann.

Wie ihr meinen Ausführungen entnehmen könnt bin ich wirklich sehr zufrieden mit der One Gore-Tex Active Run Jacke. Ob die 299,95 Euro gerechtfertigt sind … Qualität hat leider Ihren Preis und mir sind es die paar Euros wert.