Die Tage nach unserem Kochkurs mit den Berbern verbringen wir im totalen Urlaubsmodus. Ausschlafen, in Ruhe Frühstücken, ein langer, wirklich langer Standspaziergang, faul am Pool liegen und am Abend in der Medina von Essaouira gutes marokkanisches Essen genießen.
Strand von Essaouira
Und irgendwann ist es dann leider soweit, die Rückreise nach Deutschland steht an. Leider gestaltet sich die Rückreise etwas chaotisch. 3,5 Stunden fahrt von Essaouira zum Flughafen von Agadir, Flieger eine Stunde verspätet, Anschlussflug in Zürich verpasst, Übernachtung in Zürich, Morgens um 7:00 Uhr ab nach Frankfurt, viel Stau auf der Fahrt nach Erlangen und nach 27 Stunden endlich Zuhause.
Agadir – Zürich
Doch kann das unsere Eindrücke von Marokko trüben?
Nein, denn wir haben diese zwei Wochen in vollen Zügen genossen.
Gefragt nach den Highlights des Urlaubes, antwortete meine Frau:
1. Unsere Unterkunft in der Medina von Marrakesch, das Riad Numa
Marokko ist ein wundervolles Land, diese faszinierende orientalische Welt zieht einen in seinen Bann. Die Menschen sind herzlich und hilfsbereit, die wuseligen Märkte eine eigene Welt, die langen Sandstrände laden zum entspannen ein und das leckere Essen mit den vielen unterschiedlichen Gerüchen ein Traum.
Pâtissier in den Souks
Wir haben uns immer und überall sehr sicher gefühlt. Das Verhandeln auf den Souks war nie aufdringlich und wir haben niemals irgendeine Abzocke erlebt.
Feilschen in den Souks und neue Freunde finden
Wir bekamen einen faszinierenden Einblick in Menschen, Land und Kultur und haben von unseren Guides und den Einheimischen so viele gelernt.
Brot backen nach Berberart
Natürlich gab es auch ein paar Dinge, die nicht so optimal gelaufen sind und die will ich nicht verheimlichen.
Meine Frau und ich haben uns jeder einmal den Magen verdorben, obwohl wir sehr vorsichtig waren mit dem was wir wo gegessen haben. Aber die Hygienestandards sind hier etwas andere, selbst in den guten Hotel und da kann es den sensiblen deutschen Magen schon mal aus der Bahn werfen.
Unser Umzug raus aus der Medina in ein großes Hotel am Stadtrand war ganz klar ein Fehler. Wir sind nicht mehr die Poollieger, wir brauchen immer etwas zu tun und wenn das Hotel soweit außerhalb liegt, ist es einfach schwierig mal eben über den Markt zu schlendern.
Unser Ausflug in die Wüste war nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Wir haben hier leider einen Veranstalter erwischt, der das ganze er als Partyevent aufgezogen hat und mit 30-40 Teilnehmern war es fast schon eine Massenveranstaltung.
Doch kommen wir wieder, ist Marokko eine zweite Reise wert? Hier ein ganz klares „JA“, auch wenn es für uns etwas dauern kann, da wir noch viele andere Länder auf unserer Liste stehen haben.
Wie sagt man doch so schön, wenn Du ein Land wirklich kennenlernen willst, lerne seine Küche kennen!
Jetzt kann man jeden Mittag und Abend irgendwo essen gehen und die einheimische Küche genießen oder aber man nutzt die Gelegenheit und kocht zusammen mit Einheimischen ihre traditionellen Gerichte.
Schon in Deutschland sind wir über eine Dokumentation („Nix wie nach Marokko“ (Kochkurs ab 33:30min)) darauf aufmerksam geworden, dass nicht weit von Essaouira eine Deutsche Kochkurse und vieles Mehr in authentischer Umgebung anbietet (Berberlands Ecotourism). Wir haben dann direkt Kontakt mit Claudi aufgenommen und die Teilnahme am „BERBER-KOCHKURS und MARKTBESUCH“ vereinbart.
Gestern war es dann endlich soweit und Claudia hat uns mit ihrer Tochter und ihrem Hund Jaha am Morgen direkt an unserem Hotel abgeholt. Gemeinsam fuhren wir zur Medina von Essaouira, wo wir Naima trafen, welche unser Guide für den Tag sein sollte. Normalerweise geht es auf einen der großen ländlichen Märkte südlich von Essaouira, da am Samstag aber dort kein Markttag ist, ging es für uns auf den Markt in der Medina von Essaouira.
Markt von Essaouira
Auf dem Markt im Norden der Medina haben wir zusammen mit Naima alles eingekauft, was wir für das Kochen am Mittag benötigen. Hierbei waren viele Dinge dabei, die wir kannten, aber auch einheimische Gemüsesorten, die es so bei uns nicht gibt.
Gemeinsam mit Naima, Claudia und ihre kleinen Tochter ging es dann in Richtung Süden, in die Haha-Region. Doch bevor es zu unserer eigentlichen Koch-Location gehen sollte, stoppten wir, um die letzte und wichtigste Zutat für unser Essen zu kaufe – Ziege. In Europa kennen wir eigentlich nur die Haus-/Milch-Ziegen, doch hier gibt es die Fleischziegen, die die Früchte der Arganbäume fressen, wodurch ihr Fleisch einen besonderen Geschmack bekommt.
Metzer auf dem Land
Jetzt hatten wir endlich alle Zutaten und so geht es über holprige Wege zu einer kleinen Farm, auf der uns Mohamed und Khadija herzlich empfangen. Bevor wir mit dem Kochen beginnen, gab es zur Begrüßung einen Minztee und etwas zu Knabbern (Mischung aus Kichererbsen, Walnüsse, Erdnüssen, kleinen Keksen und Rosinen), welches wir am Morgen auf dem Markt gekauft hatten.
Dann ging es endlich mit dem Kochen los, auf dem Plan stand als Vorspeise selbstgemachtes gefülltes Fladenbrot, als Hauptspeise eine Tajine mit Couscous und Ziegenfleisch und zum Nachtisch frisches Obst.
Begonnen haben wir mit den Vorbereitungen für den Couscous, den der ist nicht wie bei uns Zuhause ein Fertigprodukt, sondern es muss zuerst das Korn von Hand gemahlen werden. Dieses geschieht mit einer traditionellen Steinmühle, doch hierzu werden die Getreidekörner zuerst geröstet, so dass sie sich besser mahlen lassen.
Traditionelle marrokanische Außenküche
Rösten und mahlen des Getreides
Nachdem mir Khadija kurz gezeigt hat wie dies funktioniert, wurde es zu meiner Aufgabe. Meistens machen Gäste nur ein paar Umdrehungen und dann mahlt Khadija das Getreide, doch ich habe es mir nicht nehmen lassen und war so gute 20 Minuten beschäftigt.
20 Minuten Workout
Die Frauen haben in der Zwischenzeit damit begonnen, das Gemüse für die Tajine zu schneiden. Nachdem alles fertig geschnitten war, hat Khadija damit begonnen langsam die Tajine zu befüllen. Hier kommt aber nicht alles auf einmal rein, zu Beginn nur etwas Ölivenöl, grob geschnittene Zwiebeln, Gewürze und das Ziegenfleisch.
Die Tajine wird gefüllt
Wenn das Ziegenfleisch angebraten ist, wird nach und nach das weitere Gemüse über das Ziegenfleisch geschichtet und während alles vor sich hin gart, beginnen wir den Teig für unser Brot zuzubereiten.
Für den Brotteig werden 2 verschiedenen Mehlsorten, Trockenhefe, Salz und Wasser verwendet. Alle Zutaten werden gut gemischt und durchgekneten. Nachdem wir erzählten, dass ich Zuhause unser Brot backe, ließ mich Khadija den Teig kneten. Sie ist zu Beginn etwas skeptisch, denn hier in Marokko ist eine solche Aufgabe ganz klar in Frauenhand, doch dann merkt sie, dass ich das wirklich nicht zum ersten Mal mache und lässt mich eine Zeitlang kneten. Wir stellen den Teig zur Seite damit er etwas gehen kann und widmen uns der Füllung unseres Fladenbrotes, welches es als Vorspeise gibt.
Herstellen des Brotteiges
Die Füllung besteht vor allem aus Zwiebeln, vielen Zwiebeln, Koriander und ein paar Gewürzen. Alles wird gemischt und für später zur Seite gestellt.
Füllung für die Fladenbrote
Jetzt kommen noch die letzten Zutaten zur Tajine. Dazu gehören Kartoffeln, Tomaten, Peperoni und Petersilie und so darf die Tajine noch für einige Zeit vor sich hin köcheln.
Fertiges füllen der Tajine
Unsere Gastgeberin siebt danach das von mir gemahlene Mehl. Das Grobe verwenden wir später für den Couscous und das ganz feine Mehl wird im Anschluss mit etwas Öl und Salz gemischt und ist hier eine beliebte Speise. Den Namen habe ich mich leider nicht gemerkt, es hat aber sehr gut geschmeckt.
Sieben des Mehls
Dann geht es an das Formen der Brotfladen, was bei Khadija und ihrer Helferin so einfach aussieht, ist doch schwieriger als gedacht. Irgendwann haben Sandra und ich zumindest zwei ungefähr runde und flache Brotfladen geformt. Auf drei der Brotfladen wird jetzt die vorher gemischte Füllung aus Zwiebeln, Koriander und Gewürzen verteilt und jeweils mit einem weiteren Fladen abgedeckt und an der Seite rundherum verschlossen.
Formen und Füllen der Brotfladen
Bevor es jetzt zum Backen der gefüllten und nicht gefüllten Brotfladen geht, kümmern wir uns noch um die Gemüsereste. Auf diese „Küchenabfälle“ freuen sich schon der Esel und das Pferd, welche hier auf der Farm leben.
Reste-Verwertung
Dann geht es endlich zum Brotbacken. Gebacken wir in einem kleinen offenen Ofen mit Glut und offenem Feuer, in dem ein flacher Stein liegt, auf welchem jetzt nach und nach die Brotfladen gebacken werden. Ich schaue wieder aufmerksam zu und dann bin ich an der Reihe. Gefüllten Fladen elegant auf den Stein „werfen“ und schön langsam mit 1-2 Stöcken drehen. Es ist wirklich heiß vor dem Feuer und ich bin froh als mein Fladen fertig ist und unsere Gastgeberin wieder übernimmt.
Brotbacken
Während die Tajine noch etwas gart beginnen wir mit der Vorspeise. So einfach die Zutaten waren so umwerfend schmecken diese gefüllten Fladenbrote. Ich hätte nur Vorspeise essen können, so gut hat mir diese geschmeckt, doch nach einem halben gefüllten Fladenbrot hörte ich lieber auf, um noch die Tajine genießen zu können.
Gefülltes Fladenbrot
Als der Deckel von der Tajine genommen wird duftet es köstlich. Alles ist butterweich gegart, auch das Ziegenfleisch und es schmeckt einfach himmlisch. Es ist wie immer, aus einfachen Zutaten mit den eigenen Händen zaubert man die leckersten Gerichte!
Fertige Tajine mit Ziegenfleisch
Glückliche Köche, die sich auf das Essen freuen
Als Nachspeise gibt es frische Granatapfelkerne und Mandarinen, für beides hat gerade die Saison in der Region begonnen. Beides hat eine Süße, wie man sie bei uns nicht kennt, wirklich frische an der Sonne gereifte Produkte. Auch die Weitrauben kommen aus Marokko und haben ihre ganz eigenen Süße.
Frisches Obst als Nachspeise
Dann ist es Zeit sich von unseren Gastgebern zu verabschieden. Es war ein tolles Erlebnis und vor allem, so wie wir es lieben. Wir haben viel über das Land, die Menschen und ihre Kultur gelernt, waren nicht nur Zuschauer sondern konnten überall mitmachen und alles ausprobieren.
Claudia bietet hier wirklich ein klasse und authentisches Erlebnis an und Naima hat uns perfekt durch den Tag begleitet und uns mit vielen Informationen versorgt. Ein Muss für jeden, der in die Gegend von Essaouira kommt und etwas abseits des Massentourismus erleben möchte.
Auf unserem Weg von Marrakesch nach Essaouira sind wir natürlich auch an dieser Touristenattraktion vorbeigekommen. Wirklich nur eine Touristenattraktion? An dieser Stelle ja, aber auch an anderer Stelle, sieht man Ziegen in Bäumen. Doch warum sind diese Ziegen in den Bäumen? Die Ziegen lieben die Früchte der Arganbäume und um an sie zu gelangen müssen sie nun mal klettern.
Ziegen auf einem Argan- Baum
Der Arganbaum wächst nur in dieser Region und ist ein wahrer Überlebenskünstler. Auch in den sehr trockenen Jahren bleibt dieser Baum oft grün, seine Wurzeln gehen bis zu 35m in die tiefe und finden so immer noch etwas Wasser. Das wichtigste für die Menschen hier ist der Kern der Arganfrucht aus deren Inneren das bekannte Arganöl gewonnen wird.
Endlich in unserem Hotel in Essaouira angekommen zieht es uns gleich zum Stand, Er ist zwar gute 20 Minuten Fußmarsch von unserem Hotel entfernt, der Anblick entschädigt jeden gelaufenen Meter. Der Stand ist wohl der schönste und mit seinen 5 km auch der längste in ganz Marokko.
Essaouira Beach
Eine lange Standwanderung war Pflicht und zu sehen gab es neben Touristen auf Kamelen, Pferden und Quarts, viel Weite!
Touri-Kamel-Tour
Doch leider sieht man auch hier das Problem unserer Zivilisation, es werden Unmengen von Plastikmüll angeschwemmt und drücken ein wenig die gute Stimmung. Um hier kurz einzuhaken, wir haben es im Land leider seht oft gesehen, dass der Umgang mit Müll sehr lax gehandhabt wird. Er wird entweder irgendwo hin gekippt oder aber einfach verbrannt, was hier in Marokko offiziell erlaubt. Hier hat das Land, der König, die Regierung noch einiges vor sich.
Essaouira Beach
Auch Essaouira hat natürlich eine Medina, doch sie ist ganz anders wie die von Marrakesch. Sie ist ruhiger und beschaulicher, doch genauso sehenswert!
Chribathay
Rampart Mogador
Pharmacies Hamad
Sahat bab dokkala
Av. Mohamed Zerktouni
In Richtung Norden erstreckt sich die Av. Mohamed Zerktouni. Im unteren Teil ist sie noch sehr touristisch, doch das letzte Stück ist der eigentliche Markt von Essaouira und hier bekommt man wirklich alles zu kaufen, vom Schlafanzug bis zum Ziegenkopf und frischer Minze.
Markt von Essaouira
Ein muß ist es den Sonnenuntergang am Moulay el Hassan Platz aus zu genießen oder aber einfach nur durch die Gassen zu schlendern.
In Marokko sollte man auf jeden Fall einen Ausflug in die Wüste planen. Wir haben uns hier für ein Abendessen in der Agafay-Wüste entschieden, aber leider den falschen Veranstalter (Maroc Excursions) erwischt.
Meine Frau musste leider alleine auf die Tour, da ich mir etwas eingefangen hatte (🚽).
Schon der Transfer in die Wüste war chaotisch, der Fahrer ist gefahren wie der Henker und war nicht gerade freundlich. Landschaftlich war es ein Traum, die Agafay-Wüste ist eine Wüste, die sich etwa dreißig Kilometer von Marrakesch entfernt auf den ersten Höhen des Hochatlas- Massivs in Marokko befindet . Es ist ein Region, die über mehrere hundert Hektar erstreckt. Die Wüste besteht nur aus Steinen und Steingärten in einer hügeligen Umgebung, die Farben gehen von Weiß- und Ockertönen bis hin zu einem dunklen Rot.
Camp in der Agafay-Wüste
Im eingerichtete Camp in der Wüste konnte man zu Beginn noch seine Seele baumeln lassen, doch nach und nach wurde es immer voller. Fast 40 Touristen aus unterschiedlichen Ländern waren anwesend und das Abendessen wandelte sich bald in eine kleine Party. Wer so etwas mag ok, doch laut Beschreibung sollte es ein ruhiges Abendessen in der Wüste werden, mit viel Tradition.
Sandra, meine Frau, versuchte es etwas zu genießen, vergebens. Der Rücktransfer war ähnlich chaotisch und sie war froh als sie nach 6 Stunden wieder im Hotel war.
Feuerzauber bei Nacht
Am nächsten Tag war ich wieder dabei und an unserem letzten Tag in Marrakesch ging es noch einmal in die Medina.
Koutoubia-Moschee
Koutoubia-Moschee
Die Koutoubia-Moschee hatten wir bis jetzt immer nur aus der Entfernung gesehen, doch die größte Moschee sollte man sich schon mal ansehen. Sie stammt aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts und ist damit eine der ältesten Moscheen Marokkos. 25.000 Gläubige finden in ihr Platz und auch nur sie haben Zugang. Von Innen ist sie wohl eher schlicht gehalten, damit die Gläubigen nicht bei den Gebeten abgelenkt werden.
Danach ging es dann noch einmal in die Souks um ein paar Mitbringsel einzukaufen. So langsam sind wir vertraut mit den engen Gassen und den Verkäufern.
Eingang in die Souks
Auf dem nachfolgenden Bild sieht man meinen neuen Freund oder hat er sich doch nur über mein Geld gefreut? Wie auch immer, wir haben fair gehandelt, es hat Spaß gemacht und er war ein netter Kerl. Ich habe sicherlich immer noch zu viel bezahlt, doch am Ende hatte ich den Preis den ich mir vorgestellt habe.
Feilschen in den Souks
Wir haben in den Souks viele gute Erfahrungen gemacht, egal ob wir etwas gekauft haben oder auch nicht. Wichtig ist immer freundlich zu bleiben und ein „Schukran“ ist auch nie verkehrt.
Und zum Abschluss waren wir natürlich noch einmal bei unserem Lieblings-Pâtissier in den Souks einkaufen (er kennt uns mittlerweile schon)
Pâtissier in den Souks
Morgen geht es dann an die Atlantikküste nach Essaouira.
Nach zwei faulen Tagen am Pool ging es heute auf eine Tagestour in Atlasgebirge. Mit einer sehr kleinen Reisegruppe machte ich mich am Morgen auf den Weg in Richtung des hohen Atlasgebirges, südlich von Marrakesch.
5 Täler standen auf unserem Plan und der höchste Punkt unserer Reise solle auf fast 2.000 m liegen. Begleitet wurden wir von unserem Guide Abdullah von Morocco Inspiring Tours, der uns sicher durch die schmalen Straßen chauffierte.
Nach einer 60 min Anfahrt erreichten wir unser erstes Tal, das Ourika Valley. Abdullah versorgte uns auf der ganzen Fahrt mit Informationen, über Marokko, Gebräuche und Traditionen.
Ourika Valley ist eines der sehr grünen Täler und wird vom gleichnamigen Ourika River durchzogen. In Setti Fatma machten wir dann unseren ersten längeren Stopp, um zu einer 90 Minütigen Wanderung zu den Ourika Wasserfällen aufzubrechen. Unser Guide für die Wanderung, Abdullatif, führte uns über schmale Pfade und Felsen langsam aber stetig bergauf und nach ca. 40 Minuten erreichten wir den Wasserfall.
Wanderung zu den Ourika Wasserfällen
Wieder am Minivan angekommen gingen ca. 5 km im Tal zurück um dann den Abzweig ins Oukaimden Tal zu nehmen. Dieses Tal ist zwar immer noch grün aber wesentlich karger von der Landschaft und das Leben hier ist sicherlich sehr beschwerlich. Unser Guide, der die Route des öfteren fährt, kennt hier alle Kinder und sobald sein Van in Sicht kommt, kommen die Kinder zu ihm. Er kümmert sich ein bisschen um sie, mal bringt er ihnen etwas Süßes mit und ein anderes Mal Stifte und Papier für die Schule.
Wir folgen immer weiter der Straße bergauf und erreichen im Aït Farés Tal den höchsten Punkt unserer Reise.
Aït Farés Tal
Nun gibt es auch ein typisches Essen bei einer einheimischen Berberfamilie und man muss wirklich kein schlechtes Gewissen wegen einer Kommerzialisierung haben, denn unser Stopp bei der Familie hilft ihr wirklich uns sie können sich Strom und Wasser leisten. Das Essen ist ein Traum es gibt Suppe, Salat, Tajine (Berbereintopf), Couscous, frisches Obst und traditionellen Minztee. Wir alle genießen den herzlichen Aufenthalt bei der Familie und machen uns dann wieder auf die letzten zwei Täler zu entdecken.
Mittagessen bei einer Berberfamilie
Das Asni Tal ist nun schon wesentlich karger und Wasser gibt es aktuell nur aus tiefen Quellen. Nun geht es auch immer weiter bergab, wodurch die Temperaturen wieder steigen.
Asni Tal
Taxi!?
Durch das 5te und letzte Tal gelangen wir wieder in die weite Ebene, in welcher auch Marrakesch liegt. Nach 8 Stunden durch das Atlasgebirge erreichen wir wieder das Hotel und es war ein Tagesausflug an welchen ich noch sehr lange zurückdenken werde.
Auch am zweiten Tag in Marrakesch hatten wir uns wieder einiges vorgenommen, doch etwas entspannter als am ersten Tag.
Unsere Gastgeber im Riad hatten uns ein paar Tipps gegeben und so machten wir uns wieder auf den Weg Marrakesch weiter zu entdecken.
Unser erster Weg führte uns ins Boucharouite Museum, welches in keinem Reiseführer zu finden war, doch man versprach uns, dass es einen Besuch wert sei. In den engen Gassen der Medina war das Museum nur schwer zu finden und nur dank der Hilfe eines älteren Mannes fanden wir es schließlich. Zum einen ist es ein Museum für Teppiche, aber es ist einfach schön durch dieses Haus zu schlendern und es auf sich wirken zu lassen. Besonders die Dachterrasse hat es uns angetan.
Von hier aus ging es dann weiter zum Maison de la Photographie einem Riad welches in seinen Räumen die Geschichte Marokkos zwischen 1870 und 1950 dokumentiert. Besonders hier hat uns auch wieder das kleine Restaurant auf dem Dach gefallen. Hier kann man in Ruhe einen Kaffee genießen bevor man sich wieder in die Straßen und Gassen von Marrakesch aufmacht.
Im nördlichen Teil der Neustadt liegt die Cimetière de Sisi Bel Abbès, ein ruhiger Ort der aber für nicht-Muslime nur von Außen zu bewundern ist.
Sisi Bel Abbès
Unser nächstes Ziel war wieder ein Highlight für mich, der Le Jardin Secret. Ein privater Garten der einst zu einem Palast gehörte und zu einer ruhigen Pause einlädt. Der Garten bietet einen Mix aus Exotischem und Islamischem und Kunst und Architektur … vor allem aber Ruhe.
Le Jardin Secret
Gleich in der Nähe liegt das Dar El Bacha – Musee des Confluences, welches einen Einblicke in islamische und marokkanisch-jüdische Traditionen, Schmuck- und Töpferhandwerk gibt. Ursprünglich war dies das Haus des Pascha Thami El Glaoui und beherbergt noch ein kleines Café, in dem es über 100 Kaffeesorten zu probieren gibt.
Zum Abschluss des Tages haben wir noch an der geführten Tour „Medina bei Nacht“ teilgenommen, mit der Erkenntnis, dass wir lange noch nicht jeden Winkel der Medina gesehen haben.
Medina bei Nacht
Am morgigen Tag werden wir die Medina und somit das Herz von Marrakesch verlassen und uns kurzzeitig etwas Ruhe in einem Hotel am Rande von Marrakesch gönnen.
Ein Tag voller Sightseeing in Marrakesch lag vor uns. Nach einem wundervollen Frühstück in unserem Riad, holte uns um 10:00 Uhr unser Guide Hasan ab. Hasan würde uns heute durch die Souks führen und noch viel weitere Sehenswürdigkeiten in Marrakesch zeigen.
Gestern noch in den engen Gassen orientierungslos umhergeirrt ging es heute durch die unterschiedlichsten Teile der Souks und Hasan erklärte uns viele kleine Details, welche wir ohne einen Guide niemals erfahren hätten. Wenn man hier mit einem Guide unterwegs ist, ist ein riesiger Vorteil, dass nicht ständig jemand versucht einen in seinen Laden zu locken.
Souks
Nachdem wir fast 1,5 Stunden in den Souks unterwegs waren, ging es zur Medersa Ben Youssef, einer früheren Koranschule. Das mit bunten Zellij-Fliesen, stuckierten Torbögen und feinem Stuck verzierten Gebäude läd zum verweilen ein. Dieser Ort strahlt eine unwahrscheinliche Ruhe aus und man kann sich gar nicht vorstellen wie hier früher bis zu 300 Koranschüler lernten und lebten.
Als nächstes stand das Palais Bahia auf dem Programm, ein Palais, welches von einem Großwesir für seine schöne Frau gebaut wurde. Eigentlich hatte er 4 Frauen doch die eine verehrte er am meisten und so bekam sie auch die prunkvollsten Gemächer im Palais. Ein Traum sind die maurischen Innenhöfe mit ihren vielen unterschiedlichen Pflanzen.
Vor dem Mittagessen ging es dann in die Neustadt, um dort das Saaditen-Mousole zu besichtigen. Wenn man das Mausoleum und die Gräber dort sieht, fragt man sich zuerst wie dort ein Mensch drin begraben sein soll. Hasan erklärte uns jedoch wie Muslim beerdigt werden und dann war glar warum die Gräber keine 50cm breit sind.
Saaditen-Mousole
Auf dem Weg zu unserem persönlichen Highlight des Tages, kamen wir noch an einem der imposanten Stadttore vorbei.
Zum Abschluss des Tages ging es dann zum Majorelle-Garten. Dieser wunderschöne botanische Garten vom französischen Maler Jacque Majorelle ist ein Traum, wenn man die Farbe blau mag.
Nach 7 Stunden erreichten wir wieder unser Riad und nach einer kurzen Pause stürzten wir uns gleich wieder in das Gewühl der Souks und des Jemaa el-Fna.
Endlich Urlaub – Endlich mal wieder ein neues Land entdecken.
15 Tage Marokko liegen vor uns, viel Zeit um Land und Leute kennenzulernen, aber auch genügend Zeit, um die Seele baumeln zu lassen.
Mit dem Auto ging es von Erlangen zum Frankfurter Flughafen und dann mit einem Direktflug nach Marrakesch. Die Anreise verlief optimal und am Flughafen in Marrakesch wartete bereits unser Fahrer, der uns bis an den Rand der Medina (Altstadt Marrakesch) brachte.
Flughafen Marrakesch
Autos sind in der Medina tabu und so wartete ein älterer Herr mit einem Karren auf uns, der uns und unser Gepäck zu unserem Riad irgendwo in der Altstadt brachte. Wir hatten nach 2 Minuten jegliche Orientierung verloren und folgten brav unserem älteren Herrn und standen dann plötzlich vor unserem Riad.
Die Unterkunft ist eine Oase im Trubel der Altstadt. Zur Begrüßung gab es einen frischen Minztee und Gebäck und Mauro nahm sich Zeit uns die wichtigsten Highlights für die nächsten Tage zu erläutern.
Für heute stand zumindest noch ein kleiner Rundgang durch den nahegelegenen Teil der Medina auf dem Plan, mit der Hoffnung sich nicht zu verlaufen.
Place Des Epices
Café Des Épices
Die Dachterrassen der kleinen Restaurants sind ein Traum und bieten einen ganz anderen Blick auf das quirlige Leben.
Unser Abendessen hatten wir auf der Dachterrasse unseres Riad und dachten eigentlich nur an eine Kleinigkeit, wurden dann aber von folgendem köstlichen Menü überrascht:
Morocco Menu
Morocco Menu
Tris of Moroccan salads
Tajine Kefta Meat Balls cooked in Tomato sauce and topped with Eggs
Maroccan Beef Tajine with sweet Prunes and Almonds
Vegetable Tajine with Olives and Lemons
Dessert
Ein traumhafter Start in den Urlaub … Morgen gibt es dann Sightseeing bis zum Abwinken.
So mein erster Testbericht zu einem Laufartikel, ich hoffe ich kann meine Erfahrungen mit dem Produkt gut rüber bringen.
Ich bin das letzte Jahr immer ohne Regenjacke gelaufen, was auch daran lag, dass ich mich nicht für ein Model entscheiden konnte. Meistens lag es daran, dass die Jacken nie wirklich wasserdicht waren oder zu schwer waren oder oder oder…
Vor kurzem hab ich dann die ersten Berichte über die One Gore-Tex Active Run Jacke gelesen und mir war relativ schnell klar … „Das ist was Du suchst!“ … Eine leichte, dünne, atmungsaktive und komplett wasserabweisende Jacke, die noch dazu eng geschnitten ist und auf das ganze andere Firlefanz was keiner braucht verzichtet.
Einfach gesagt, eine Jacke zum Laufen, die einen trocken hält.
Was am Anfang natürlich noch etwas abschreckend war, war der Preis in Höhe von 299,95 Euro. Doch hier bin ich mittlerweile soweit, dass ich mir lieber ein gescheites Produkt zulege, als 2-3 über die ich mir nur ärgere.
Und so habe ich mir die Jacke dann direkt über die GORE Seite in der Größe M bestellt.
Kaum zwei Tage später traf die Jacke bei mir ein und als ich den Karton öffnete und diese ganz dünn zusammengelegte Jacke am Boden des Kartons erspähte fragte ich mich schon: „Und dafür habe ich jetzt fast 300,– Euro bezahlt!“
Nach dem Auspacken viel mir gleich auf wie leicht die Jacke wirklich ist, 160g sind fast nichts.
Also gleich mal anprobiert und ich muss sagen, sie hat wirklich einen super schmalen Schnitt und genau die richtige Länge. Ein solch enger Schnitt bedeutet aber auch, dass wenn man nicht zu den schmal gebauten Läufern gehört (ich selber bin 182 cm, mit 68kg), es schon etwas eng in der Jacke werden könnte.
Das was ich natürlich zuerst testen wollte war die so oft angesprochene SHAKEDRY™ Produkttechnologie. Also ab ins Badezimmer und den Arm unter die Dusche gehalten. Das Wasser perlt wirklich super ab und wenn man am Ende den Arm etwas schüttelt verschwinden auch noch die letzten Wassertropfen.
Damit hatte die Jacke den ersten Test bestanden, ich hoffe die Oberfläche behält diese Eigenschaft für immer bei.
Wenn eine Jacke so wasserdicht ist, fragt man sich ob sie wirklich auch so atmungsaktiv ist. Und wie kann man so etwas am besten testen, natürlich bei einem ausgiebigen Lauf. Also die Laufschuhe angezogen und los ging es. Unter der Jacke habe ich noch ein normales Laufshirt getragen, die Temperatur draußen lag bei ca. 12 Grad, bei starkem Wind.
Was mir relativ schnell aufgefallen ist, war dass das Raschelgeräusch nicht so ausgeprägt ist wie bei anderen Regenjacken und man spürt die Jacke aufgrund des geringen Gewichtes kaum. Die Atmungsfähigkeit der Membran merkt man relativ schnell, da man immer das Gefühl hat das „frische Luft“ (keine kalte Luft) unter den Stoff kommt. Bei anderen Regenjacken hatte ich auch immer den Effekt, dass ich zu schwitzen begonnen habe und die Jacke dann gerade an den Armen richtig geklebt hat, diesen Effekt habe ich bei der GORE Jacke überhaupt nicht. Bei diesem Lauf konnte ich auch festellen, dass die Jacke windabweisend ist, was den Effekt hat, dass das leicht durchgeschwitze Laufshirt durch den Wind nicht kalt wird.
Nach 15km hatte die Jacke dann auch diesen Test positiv bestanden.
Beim ersten Lauf hat es „leider“ nicht geregnet und so konnte ich keine Aussage über den Tragekomfort und die wirkliche Wasserdichtigkeit der kompletten Jacke treffen. Doch zum Glück hat das Wetter umgeschlagen und genug geregnet, also wieder die Laufschuhe an und eine Regenrunde in der Jacke gedreht.
Der Lauf war wie für den Test gemacht, ich hatte alles, vom leichten Nieselregen bis zu kurzem Starkregen. Durch die Laufbewegungen schüttelt man die Wassertropfen immer automatisch ab und so ist immer nur sehr wenig Wasser auf der Jacke. Als es stärker angefangen hat zu Regnen habe ich die Kapuze aufgesetzt und hier habe ich dann die eine Schwachstelle der Jacke gefunden. Die Kapuze ist direkt am Kragen befestigt und man hat keine Möglichkeit sie irgendwie zu verstauen, was zur Konsequenz dass wenn man durch den Regen läuft und sie nicht gleich aufsetzt, sich etwas Wasser an der Innenseite der Kapuze sammelt. Denkt man jetzt nicht dran die Kapuze kurz auszuschütteln bekommt man das Wasser ab. Eventuell ist hier noch etwas „Room for improvement“.
Grundsätzlich kann ich sagen, dass die Jacke bei meiner Figur einen optimalen Sitz hat. Das Material der Jacke trägt sich angenehm auf der Haut und durch den elastischen Saum an Armen und am Bund liegt die Jacke in diesen Bereichen gut an und flattert nicht im Wind. Die Tasche im Brustbereich bräuchte ich nicht, doch es passt gut ein Handy oder Autoschlüssel rein, was für manche ganz praktisch sein kann.
Wie ihr meinen Ausführungen entnehmen könnt bin ich wirklich sehr zufrieden mit der One Gore-Tex Active Run Jacke. Ob die 299,95 Euro gerechtfertigt sind … Qualität hat leider Ihren Preis und mir sind es die paar Euros wert.