„Schon wieder ein Wettkampf?!“ – werden sich einige von Euch fragen … „Macht der Kerl auch noch etwas anderes?“
Dazu kann ich nur sagen: „Aktuell passt einfach alles optimal zusammen (Familie – Neuer Job – Laufen)!“
Für den Fürther Stadtwaldlauf habe ich mich spontan angemeldet, zum einen war der Lauf keine 15 Minuten von mir entfernt und zum anderen liefen auch noch zwei Arbeitskollegen mit. Noch dazu kam, dass ich die Strecke sehr gut kannte, lauf ich hier doch mindestens 1x pro Woche.
Zur Auswahl standen die klassischen 10 km oder aber ein Halbmarathon. Da meine Tendenz derzeit ja eher in Richtung längere Strecken geht war klar, dass ich hier den Halbmarathon laufen würde. Ein klares Ziel hatte ich mir diesmal nicht gesetzt, alles um die 1:40 – 1:45 wäre vollkommen ok. Ich wollte diesen Lauf eher als Vorbereitung für den 15 km Andechstrail mit 285hm nehmen, der zwei Wochen später stattfinden wird. Der Fürther Stadtwaldlauf hat auf seinen zwei Runden durch den Stadtwald immerhin auch 270hm, somit also eine optimale Vorbereitung.
Der Start war erst um 13:00 Uhr, so konnte ich ausschlafen und mich ganz entspannt auf meine „lange„ Anreise machen. Vorort war schon ordentlich was los, da am Vormittag die Schüler- und Bambini-Läufe stattgefunden hatten. Es handelt sich aber um eine kleine Veranstaltung und alles ging ganz easy zu, so kam ich schnell zu meiner Startnummer der „111„. Die nette Dame an der Anmeldung und ich waren einer Meinung, dass die Startnummer einfach Glück bringen muss und so bekam ich neben meinem Namen noch einen Smiley auf die Startnummer.
Nach dem ich mich umgezogen und meine Tasche wieder im Auto verstaut hatte , schaute ich mich etwas um und traf auf Tobias Drummer, den ich im vergangenen jahr bei der Premiere des Neideck 1000 Trailruns in der Fränkischen Schweiz, kennengelernt hatte. Im gespräch kam raus, dass wir uns dieses Jahr wohl noch ein paar mal treffen werden, läufer doch auch den ZUT Base Trail XL, den Neideck 1000 und den Altmühltrail.
20 Minuten vor dem Start hab mich ganz brav 2 km eingelaufen und stand um 13:00 Uhr entspannt am Start und war mal gespannt was heute so gehen/laufen würde.
Der Start der 130 Läufer ging ohne Gedränge oder Ähnliches vonstatten, doch das Anfangstempo war relativ hoch (4:15 min/km). Zu Beginn wurden 1,5 Runden auf der Laufbahn absolviert bevor es ab in den Wald ging. Ab hier drosselte ich meine Pace etwas, mit dem Wissen, dass es noch über 20 km sein werden und auch ein paar Steigungen dabei sind.
Die erste Steigung begann schon bei Kilometer 1 und ich merkte relativ schnell, dass sich mein Trail-Training bezahlt macht und so nahm ich diese Steigung ganz entspannt und kassierte gleich mal ein paar andere Läufer. 1,5 km und 40hm später war die zweithöchste Stelle der Runde erreicht und die erste Verpflegungsstation kam in Sicht. Ich griff mir einen Becher Wasser, bevor ich mich auf den „wahnsinnigen“ Downhill von 100 Meter Länge begab.
Ich hatte mittlerweile auch zwei andere Läufer gefunden, die ungefähr die gleiche Pace wie ich liefen und wir wechselten uns immer mal wieder mit dem pacen ab. Die nachfolgenden 4 km ging es über leicht wellige Forstwege mit nur etwas Steigung und so schlossen auch wieder andere Läufer zu uns auf. Wusste ich doch, dass bei Kilometer 7 die zweite Steigung zum höchsten Punkt der Runde kommen würde, setzte ich mich an die Spitze der kleinen Gruppe, blickte mich noch einmal kurz um … ups ca. 15 Läufer direkt hinter mir … und versuchte die Pace die gesamte Steigung hoch zu halten. Oben angekommen war auch die zweite Verpflegungsstation, ich griff mir einen Becher Wasser, blickte mich kurz um, sah dass ich mir etwas Vorsprung herauslaufen konnte, setzte den Becher zum Trinken an und schwups landete der erste Schluck nicht im Mund sondern in meiner Nase, was nicht gerade angenehm war.
Die folgenden 3 km gingen immer leicht abwärts, so dass man es wunderbar laufen lassen konnte und auch etwas Kraft sparen konnte. So war die erste Hälfte nach 48:30 absolviert und die anderen beiden Läufer mit denen ich schon ein teil der Strecke gelaufen war, hatten auch wieder zu mir aufgeschlossen.
So ging es auf die zweite Runde und schon an der ersten Steigung musste einer der anderen Läufer abreißen lassen, doch ich hörte ein weiteres paar Schritte, dass etwas zu uns aufgeschlossen hatte.
Total auf die Steigung fixiert blickte ich mich aber nicht um, sondern versuchte wieder mit nicht zu stark abnehmender Pace die Steigung zu nehmen. Erst kurz vor der Verpflegungsstelle drehte ich mich kurz um und erblickte 150 Meter hinter mir die derzeit an der dritten Position liegenden Frau. Die zweitplatzierte Frau war nur 100 Meter vor mir und das Ziel der anderen Läuferin war wohl sich langsam nach vorne zu arbeiten. Nach dem wieder rasanten Downhill kassierte ich die zweite Frau und Ihren Begleiter und nach ca. 1 km hatte die andere Läuferin zu mir aufgeschlossen und wir liefen die nächsten 3 km gemeinsam. Leider musste Sie dann abreißen lassen und so war ich auf den letzten 4 km wieder alleine unterwegs.
Die zweite Steigung der Runde verlief optimal und ich konnte sogar nochmal einen drauf legen. An der Verpflegungsstation schnell noch einen Schluck genommen, der zum Glück diesmal gleich im Mund landetet. Der Rest der Strecke verlief dann wieder weitestgehend auf leicht abfallenden Forstwegen, so dass ich die Pace immer mal wieder steigern konnte und so noch denn einen oder anderen Läufer überholte.
Das Ziel erreichte ich nach 1:35:05.67, was nur knapp 1 Minute über meinen PB liegt und ich war mehr als zufrieden. Ich hatte aber überhaupt keine Ahnung wie ich innerhalb des Feldes abgeschnitten hatte, war der Zielraum doch voller Läufer als ich ankam. Das lag vor allem daran, dass der 10 km Lauf nur 20 Minuten nach uns gestartet war und auch diese Läufer sich jetzt im Zielbereich befanden.
Erst Zuhause konnte ich feststellen, dass ich 4ter meiner Altersklasse und 16 insgesamt wurde.
Fazit: Mehr als zufrieden … und SUB1:30 für den HM sollten dieses Jahr doch noch möglich sein.
In diesem Sinne … KEEP ON RUNNING
Ein Gedanke zu „Fürther Stadtwaldlauf … oder „Pacing through the forest““